„Ein pures intensives Musikerlebnis. Eine Reise in eine andere Welt.“, verspricht der Flyer von Omnias „Musick and Poetree“ Theater Tour 2012. Und das Theater in Hengelo ist wie eine andere Welt. Ungewohnt ist es bei einem Omnia-Konzert auf einem bequemen Sessel zu sitzen und dabei die ganze Bühne überblicken zu können.
Ohne großes Aufsehen oder Intro betreten Omnia die Bühne und fangen mit „Bran“ an. Schon nach den ersten Tönen verzaubern das Publikum und die intime Atmosphäre tut den Rest. Man ist von der Musik überwältigt, träumt sich in eine andere Welt. Ruhige, alte Stücke, die in der Festival-Show fehl am Platz wären, stehen im Mittelpunkt der Konzertes. Bran, Old Man Tree, Cernunnos, Moon und The Raven von Edgar Allan Poe entführen in eine andere, faszinierende Welt. Und man sieht es Omnia an, dass diese Stücke mehr für sie sind, als nur Musik.
In Kontrast dazu stehen die schnellen Lieder, wie Niiv, Witche’s Brew, Noodle The Poodle, Saltatio und Fee Ra Huri, die es einem wirklich schwer machen ruhig auf seinem Sessel sitzen zu bleiben. Anfangs traut sich niemand so Recht mitzuklatschen, was wohl an der Atmosphäre des Theaters liegt. Erst nachdem Steve das Publikum auffordert nach den Liedern länger zu klatschen, damit er Zeit hat Luft zu holen, taut das Publikum auf und geht mit der Musik mit.
Wie in Theatern üblich, gibt es nach der Hälfte der Zeit eine kurze Pause. Steves Vorschlag, um die Zeit zu überbrücken ist, den Hintern des Nachbarn zu massieren, damit das Blut in den Beinen wieder zirkulieren kann. Das Publikum geht dann doch lieber an der Bar etwas trinken oder schaut am Merch-Stand vorbei.
Oder man schaut sich Omnias Instrumente genau an. Sie haben viele mit dabei, die sie nicht auf die Festivalbühnen mitnehmen. Dulcimer, Davul, Darabuka, Harmonium und Zimbeln geben der Musik einen ganz anderen Klang.
Die zweite Hälfte beginnt mit dem ruhigen Stück „Moon“, die Lieder sind aber insgesamt lauter und schneller, was einige dazu bringt neben der Bühne zu Tanzen. Besonders die beiden Soli von Rob am Schlagzeug und Daphyd am Didgeridoo sind sehr eindrucksvoll. Man merkt, dass Omnia sich im Theater wohl fühlen. Steve redet viel und bringt das Publikum zum Lachen und auch Jenny kann während seiner Ansagen ein Lachen nicht unterdrücken.
Trotzdem haben Omnia schon immer eine Botschaft gehabt, die auch dieses Mal überzeugend und ernst erzählt wird. Die Natur zu bewahren, die Welt vor der Zerstörung zu schützen, die geldgierige Gesellschaft zu ignorieren und so zu leben, wie es einem gefällt, ohne auf das Gerede der anderen zu achten.
Omnia überzeugen mit ihrer Musik und mit ihrer Einstellung, sodass es am Ende Standing Ovations von einem sehr gemischten Publikum gab, in dem von der Rentnerin bis zum Gothic alles dabei war. Ein wirklich schöner Abend, der faszinierend und magisch, ruhig und mitreißend, aber auch zum Lachen und Nachdenken war. Wer eine andere Seite von Omnia kennenlernen möchte, der sollte sich die Theaterkonzerte nicht entgehen lassen.
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