Omnia: Reflexions

2018 wollen Omnia es ruhiger angehen lassen, das hatten sie bereits im Vorfeld verkündet. Doch bevor sie sich diesen Sommer eine wohlverdiente Auszeit vom unermündlichen Touren auf den Festivals dieser Welt gönnen, beglücken sie ihre Fans gerade noch mit einer Theater-Tour durch die Niederlande , und pünktlich zu Ostern auch mit einem neuen Silberling. „Reflexions“ heißt die neue Platte und stellt eine ganz besondere Veröffentlichung dar. Wie der Titel schon vermuten lässt, blicken Omnia hier auf ihre lange und bewegte musikalische Vergangenheit zurück. Das tun sie auf ganz ungewöhnliche Art und Weise mit einem ganz speziellen Remix-Projekt.

Gemeinsam mit Musiker und Produzent Christopher Juul (Heilung, Euzen, Valravn) hat die Band sich ihren kompletten Musikkatalog der vergangenen zehn Jahre vorgenommen. Diverse Stücke aus den sieben in dieser Zeit erschienen Omnia-Alben wurden auseinandergenommen und in komplett anderem Zusammenhang wieder neu zusammengesetzt. Wer die Musik der Band kennt, den erwartet so das eine oder andere Wiedersehen mit altbekannten Stücken in ganz neuem Gewand. Und es ist wirklich überraschend und faszinierend, wie sich auf den ersten Blick scheinbar gänzlich unterschiedliche Stücke wie das gerappte „Dance Until We Die“, „I Don’t Speak Human“ und der Band-Klassiker „Alive!“ so plötzlich zu einem ganz neuen, harmonischen Ganzen verbinden, welches dann den klangvollen Titel „Alive Until We Die“ trägt. So werden auf dem Album stets mindestens zwei , im Falle von „Caveman“ sind es sogar fünf , Omnia-Stücke zu neuen Liedern verwoben. Einzig „Toyz In The Attic“, im Original vom 2010er-Album „Wolf Love“, durfte für sich allein stehen bleiben, erhielt jedoch eine ganz neue Instrumentierung, unter anderem mit Klängen eines Cellos. Dieses neue Arrangement ändert auf faszinierende Weise ganz und gar die Atmosphäre des Songs.

Insgesamt zeichnen sich die Songs auf „Reflexions“ durch einen entspannten und organischen Klang aus. Ganz natürliche Mittel wie Knochen, Steine und Holz sorgen für Beats, in deren meditativen Klängen man sich ganz verlieren kann. Ist man mit den Liedern von Omnia vertraut, kann man sich viele Hördurchgänge darin ergehen, die Fragmente verschiedener Songs in diesen neuen Kreationen zu entdecken.
Selber sagen Omnia von „Reflexions“, dass sich in diesem Werk Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft treffen. Dies ist eine treffende Beschreibung für das, was die Hörer auf dieser ungewöhnlichen Remix-CD erwartet. Omnia verarbeiten hier ihre eigene Vergangenheit mit modernen technischen Mitteln zu etwas ganz Neuem. Das ist spannend und macht großen Spaß beim Hören, weil man so viele neue Aspekte scheinbar altbekannter Stöcke entdecken kann.

Auch das Layout der neuen CD weiß zu überzeugen. Das silbergeprügte Digipack kommt mit ausführlichem Booklet im typischen Omnia-Stil daher. Mit dessen Hilfe lässt sich dann auch nachprüfen, ob man beim Hören wirklich alle Lieder, die hier neu gemischt wurden, richtig erkannt hat.

Omnia zeigen sich auf „Reflexions“ einmal wieder gewohnt experimentierfreudig, bleiben sich dabei jedoch selber treu. So haben sie mit dieser Veröffentlichung dem Begriff des Remix-Albums eine ganz neue Bedeutungsebene hinzugefügt.

Victoria Eckwerth

VOODOMA 2017

VOODOMA – Es ist immer ein langer Weg, bis der ein oder andere Song endgültig steht!
Die Düsseldorfer Band VOODOMA veröffentlichte 2014 ihr letztes Studioalbum „Secret Circle“.
Die vor 15 Jahren gegründete Düsseldorfer Band VOODMA kann bis jetzt auf 2 Studioalben
und vier selbstveröffentlichte Alben („Rebirth“ ( 2011), „The Anti Dogma (2008), „Reign of Revolution“ (2006) und Dimnesion V aus dem Jahr 2004) zurückblicken. Vor drei Jahren erblickte dann ihr Album „The Secret Circle“ die Welt. Nach einer Zeit, die mit Touren und persönlichen Schwierigkeiten gefüllt war, gibt es nun endlich ihr neues Album „Gotland“, auf dem sie ihren Sound, Darkrock mit Gothic und Metal-Einflüssen perfekt in Szene setzen. Da musste ich doch gleich Sänger Michael Thionville ein paar Fragen zum neuen Album stellen.

Hallo Micha tolles Album was ihr da abgeliefert habt. Zwischen eurem letzten Album und „Gotland“ liegen ja drei Jahre. Warum diese lange Wartezeit für die Fans?
Hallo liebe Gisela, beginnen wir mal so… gut Ding will Weile haben oder besser gesagt, alles braucht seine Zeit, wenn es gelingen soll.
Aber um es ein wenig genauer zu beantworten, muss ich doch ein wenig weiter ausholen. Zum einen haben wir nach unserem Album „Secret Circle“ relativ viele Konzerte gespielt und zum anderen auch unser eigenes Festival, das „Blood Moon Fest“ an den Start gebracht, welches auch enorm viel Zeit in Anspruch genommen hat.
Was auch zum Tragen kommt, ist, dass das Songwriting für „Gotland“ dieses Mal komplett aus Mikkös Feder stammt. Dieses begann vor ca. 1,5 Jahren. Auch wollten wir unbedingt ein ausgereiftes Album nachlegen, ohne Kompromisse und Füller auf der Platte. So kam es dann, dass die Produktion doch etwas längere Zeit in Anspruch genommen hat.
Ein ausschlaggebender Punkt waren aber auch meine persönlichen Schicksalsschläge, die ich erst einmal alle verarbeiten musste und immer noch verarbeite. Hier bedanke ich mich zutiefst bei meiner Band und besonders bei Mikk, der mich immer und immer wieder motivierte und weiter an unserem gemeinsamen Ziel gezogen hat! Aus tiefstem Herzen DANKE dafür!!!
Ihr seid ja jetzt mit eurem neuem Album Gotland am Start. Verlief das Songwriting gut? Zusätzlich habe ich gelesen, dass ihr bis an eure Grenzen Gegangen seid. In welcher Hinsicht und steckt vielleicht ein Konzept dahinter?
Eventuell ein Konzept des Lebens???
Wie ich oben schon sagte, stammt das gesamte Songwriting aus einer Hand. Und wie es immer ist, passt dem einen das eine und dem anderen das andere nicht so ganz und umgekehrt. Es ist immer ein langer Weg, bis der ein oder andere Song endgültig steht. Und bei „Gotland“ haben wir an allen Songs so lange geschliffen und gefeilt, bis es nach unserer Meinung perfekt war.
Aber nichtsdestotrotz, verwirrte, verletzte Emotionen kosten Motivation und so viel Kraft. Zeitweise war es enorm anstrengend und ging an die Grenzen. Wie oben gesagt, auch an meine.
Ein Konzept-Album ist es aber nicht geworden, aber wir sind zutiefst glücklich mit dem Endresultat!
Das Album „Gotland verfügt jetzt nicht über absolute Nackenbrecher, sondern ist eher ruhiger ausgefallen. Wie kam es zu dieser Änderung?
Geändert haben wir eher weniger und auch „RUHIGER“ finde ich persönlich nicht unbedingt treffend. Aber ich denke, jeder hört anders. Vielleicht ist „Gotland“ für den einen oder anderen etwas ruhiger. Meiner Meinung nach, strotzt „Gotland“ nur so vor Kraft und Energie.

Mir gefüllt vor allem bei euch die fantastische Mischung aus Gothic, Rock und Metal. Woher nehmt ihr eure Ideen und wo liegen in der Band die Einflüsse?
Vielen Dank erst einmal, aber dies ist wirklich eine gute Frage. Mikk versucht die Songs passend zu meiner Stimme zu komponieren, welches er auch großartig hinbekommt. Und nun bin ich ja auch kein typischer Sänger, der nur in einem Genre zuhause ist. Mikk steht ja eigentlich mehr auf die härtere Gangart und ich eher auf die sanftere, emotionale. So treffen wir uns am Ende in der Mitte und landen dann im Darkrock/Metal. Sehr wahrscheinlich beeinflussen wir uns gegenseitig. 😉
Textlich liegt ihr ja auf der emotionalen Schiene die sich aus Liebe oder Schmerz zusammen setzt. Gibt es noch andere Thematiken in den Songs?
Liebe, Hass, Emotion. Gedanken an die Geschicke der Welt. Das Miteinander, das Aufstehen nach verheerenden Ereignissen. Gedanken über Ungerechtigkeiten dieser Welt. Und, und, und. Ich denke, jeder kann sich mit unseren Songs identifizieren bzw. sich in ihnen wiederfinden. Und eines ist sicher, Themen gehen grade zur heutigen Zeit bestimmt nicht aus.
Ihr habt ja jetzt mit eurem Drummer Wolle ein neues Bandmitglied in den Reihen. Wie kam es zu dem Wechsel.
– Vor nun mehr als anderthalb Jahren haben wir uns von unserem damaligen, langjährigen Drummer Marc getrennt. In Freundschaft wohlgemerkt und im Februar diesen Jahres ebenso auch von unserem Freund und Bassisten Tommy.
Die berühmt berüchtigten ‚musikalischen Differenzen‘ treffen hier auf jeden Fall den Nagel auf den Kopf. Aber so ist das nun mal in diesem Geschäft. Traurig ja, aber es war eine schöne Zeit und daran sollte man zurück denken!
Mit Wolle, der übrigens schon früher einmal Drummer bei uns war, ging der Übergang überraschend und auch sehr schnell von statten und es konnte mit der Produktion und auch live weitergehen. Vielleicht kennst Du ihn noch von den Ruhrpottmetallern INSANIA aus den 90ern.
Mit Pierre haben wir zunächst einen Live-Bassmann an Land ziehen können, der, wie sich schnell herausstellte, genau der Richtige war, um fest in der Band zu bleiben.
Auf dem ersten Video und auch auf dem Song „Ghostlight“ habt ihr euch ja mit Olli Bölke verstärkt. Wer hatte die Idee den Song so zu arrangieren, denn mir persönlich gefallen die Growls von Olli sehr gut und es ist eine Abwechslung.
– Olli von Seelensturm ist über die Jahre hinweg ein sehr guter Freund der Band und mir geworden. Nicht nur, dass er eine sehr geniale Stimme hat, hat er mir ebenso einen Text zum Song „Shine“ einfach mal so geschenkt, als ich überhaupt nicht mehr weiter wusste. Ein wahrer Freund.
Und wer den Song so arrangiert hat? Einmal darfst du raten! Richtig! Allroundtalent Mikk!

Bernemann, von der Thrash-Legende SODOM, hat ja auch einige Gitarrenparts dazu gesteuert. Wie kam diese Kooperation zustande.
– Bernemann von SODOM ist ein enger Freund unseres Drummers, die beiden kennen sich schon ewig und haben früher zusammen gespielt. Ein echt klasse Gitarrist und ein richtig netter Typ!
Beim Song „Shadow“ fiel Mikk einfach kein wirklich passender Solopart ein und so kam das eine zum anderen und wir haben ihn einfach gefragt. Das Resultat dieser Symbiose kann man beim Song Shadow genießen.
Ihr habt ja mit Pride & Joy ein neues Label im R�cken. Was war der Grund für den Wechsel und seid ihr nun zufrieden das ihr den Schritt gemacht habe?
Nach zwei Veröffentlichungen bei Echozone wollten wir uns einfach mal umschauen. Die Welt ist groß und wir wollten einfach mal was Neues versuchen.
Einige, auch schon sehr namhafte Labels haben uns neue Verträge angeboten; verlockend, aber mit Birgitt von Pride & Joy hat dann mal wirklich alles gepasst und wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit.
Wie sieht es denn bei VOODOMA in der nahen und weiteren Zukunft aus?
Gigs, Gigs, Gigs! Wir versuchen so viele Menschen ansprechen zu können, wie es auch nur möglich ist. Eventuell eine kleine Tour im nächsten Jahr, kleine und große Festivals im In- und Ausland. Alles steht in den Startlöchern, dass „Gotland“ auf die Bühnen der Welt getragen wird. Welttournee, das wäre was!
Ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg für die nächste Zeit und hoffentlich sieht man sich bald mal wieder auf einem Konzert.
Wir werden uns bestimmt auch hoffentlich bald mal wieder auf einem Konzert sehen, liebe Gisela!! Vielen Dank für das Interview! Dir auch alles Liebe und Gute!

IN EXTREMO – 40 Wahre Lieder

Veröffentlichung: 15.09.2017
Label: Universal Music
Stil: Mittelalter-Metal, Rock
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Es ist schon so eine Sache mit den Best-of-Scheiben. Im letzten Jahr veröffentlichten IN EXTREMO ja ihr letztes Studioalbum „Quid Pro Quo“ und das Album zählte für mich zu dem stärksten Werk in ihrer Karriere. Kurz darauf folgte dann die Live-Version des Albums, die einem auch wieder in ihrem Bann zog. Nun veröffentlichen IN EXTREMO das Live-Album „40 Wahre Lieder“ welches 2015 auf dem Jubiläumskonzert auf der Loreley aufgenommen wurde. Die Veröffentlichung umfasst neben einer Doppel-CD noch 3 DVD’s oder 2 BluRays. Trotzdem hatte ich immer noch die Befürchtung dass es wieder „Irgendeine“ Live-Veröffentlichung ist. Aber da hatte ich mich getäuscht.
Dabei gibt es auf der Musik-CD nur remasterte Stücke und die haben es wirklich in sich. Alle Songs wurden remastert. Nach 20 Jahren im Business kann man natürlich von den Songs her aus dem Vollen greifen. Aber die Songauswahl auf der Doppel-CD ist wirklich hervorragend. So gibt es mit „Davert-Tanz“ und „Neunerle“ z.B. Songs der ersten Stunde. Da kann man genau sehen, dass man sehr sorgfältig die Songs ausgesucht hat. Beim Song „Unsichtbar“ gibt es sogar ein Duett mit KREATOR Sänger Mille Petrozza. Auf diesen 2 CD’s kann man den Werdegang sehr gut verfolgen und es ist wirklich nichts überflßssiges dabei. So kann der Fan Hits erleben wie „Sieben Köche“, „Frei Zu Sein“, „Spielmannsfluch“, „Ai Vis Lo Lop“ oder „Liam“ in der Gälische Version. Schade das man die Pianoballade „Spielmann“, zusammen mit Götz Alzmann nicht berücksichtigt hat. Mit 20 Songs je CD wurde die Kapazität wirklich bis zum Ende ausgereizt und deswegen ein Muss für jeden Fan.
Den visuellen Genuss erlebt man in der 3er DVD oder 2er Blu-Ray Box. Dort sind zum einen die beiden Tage vom 04. und 05. September 2015 komplett vertreten aber auch von der Schifffahrt am 03. September, bei der nur ein kleines Publikum anwesend war. Dieses Konzert fand in der Unplugged-Version statt und geht wirklich unter die Haut. Zusätzlich gibt es noch einen Einblick vom Warm-up dieses Wochenende, eine Doku zu „Verehrt und angespien“ und ein Interview.
Man mag als Musikliebhaber zu solchen Veröffentlichungen stehen wie man will, aber es gibt auch einige Veröffentlichungen, die wirklich Sinn machen. Obwohl dieses Konzert schon einmal im Fernsehen ausgestrahlt wurde, haben mit Sicherheit viele dieses Konzert nicht aufgenommen oder gesehen. „40 Wahre Lieder“ ist ein Zeitzeichen einer Band, welche die Musikwelt verändert hat. und 2 CD’s und 3 DVD’s/2 BluRays – das sollte man keinesfalls versäumen. Weiter unten findet ihr noch die Komplette Tracklist von der Veröffentlichung

Tracklist:
CD 1
1.Neunerle (Remastered 2015)
2.Villeman Og Magnhild (Remastered 2015)
3.Hiemali Tempore (Remastered 2015)
4.Ai Vis Lo Lop (Remastered 2015)
5.Spielmannsfluch (Remastered 2015)
6.Herr Mannelig (Remastered 2015)
7.Merseburger Zaubersprüche II (Remastered 2015)
8.Vollmond (Remastered 2015)
9.Die Gier (Remastered 2015)
10.Omnia Sol Temperat (Remastered 2015)
11.Wind (Remastered 2015)
12.Küss mich (Remastered 2015)
13.Erdbeermund (Remastered 2015)
14.Davert-Tanz (Remastered 2015)
15.Albtraum (Remastered 2015)
16.Rasend Herz (Remastered 2015)
17.Horizont (Remastered 2015)
18.Liam (Gälische Version / Remastered 2015)
19.Singapur (Remastered 2015)
20.Nur ihr allein (Remastered 2015)
CD 2
1.Sängerkrieg (Remastered 2015)
2.Frei zu sein (Album Version / Remastered 2015)
3.Flaschenpost (Remastered 2015)
4.Sieben Köche (Remastered 2015)
5.En Esta Noche (Remastered 2015)
6.Zigeunerskat (Remastered 2015)
7.Viva La Vida (Remastered 2015)
8.Siehst du das Licht (Remastered 2015)
9.Unsichtbar (Remastered 2015)
10.Sterneneisen (Remastered 2015)
11.Feuertaufe (Remastered 2015)
12.Alles schon gesehen (Remastered 2015)
13.Himmel und Hölle (Remastered 2015)
14.Gaukler (Remastered 2015)
15.Belladonna (Remastered 2015)
16.Loreley
17.Störtebeker
18.Quid Pro Quo
19.Lieb Vaterland, magst ruhig sein
20.Sternhagelvoll
DVD 1
1.Intro / Two Sostra („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
2.Erdbeermund („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
3.Frei zu sein („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
4.Stetit Puella („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
5.Krummavisur („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
6.Herr Mannelig („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
7.Nymphenzeit („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
8.Loreley („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
9.Vollmond („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
10.Die Gier („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
11.Wind („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
12.Vänner och Fränder („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
13.Werd ich am Galgen hochgezogen („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
14.Miss Gordon Of Gight („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
15.Ave Maria („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
16.Hiemali Tempore („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
17.Küss mich („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
18.Rotes Haar („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
19.Omnia Sol Temperat („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
20.Spielmannsfluch („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
21.Albtraum („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
22.Ai Vis Lo Lop („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
23.Merseburger Zaubersprüche II („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
24.Liam („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
25.Villemann Og Magnhild („Der Freitag“ – Loreley Freilichtbühne)
DVD 2
1.Intro / Two Sostra („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
2.Sängerkrieg („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
3.In diesem Licht („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
4.Zigeunerskat („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
5.En Esta Noche („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
6.Wessebronner Gebet („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
7.Nur ihr alleine („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
8.Himmel und Hölle („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
9.Belladonna („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
10.Ecce Rex Darius („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
11.Gaukler („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
12.Unsichtbar („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
13.Flaschenpost („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
14.Frei zu sein („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
15.Feuertaufe („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
16.Alles schon gesehen („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
17.Loreley („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
18.Viva La Vida („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
19.Sieben Köche („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
20.Auf’s Leben („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
21.Siehst du das Licht („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
22.Sterneneisen („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
23.Mein rasend Herz („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
24.Vollmond („Der Samstag“ – Loreley Freilichtbühne)
DVD 3
1.Siehst du das Licht („Der Donnerstag“ – Die Schifffahrt)
2.Lebensbeichte („Der Donnerstag“ – Die Schifffahrt)
3.Nur ihr allein („Der Donnerstag“ – Die Schifffahrt)
4.In diesem Licht („Der Donnerstag“ – Die Schifffahrt)
5.Frei zu sein („Der Donnerstag“ – Die Schifffahrt)
6.Küss mich („Der Donnerstag“ – Die Schifffahrt)
7.Gaukler („Der Donnerstag“ – Die Schifffahrt)
8.Feuertaufe („Der Donnerstag“ – Die Schifffahrt)
9.Doku: Verehrt und angespien
10.Interview

Line-up:
Das Letzte Einhorn – Gesang, Harfe, Zyster
Dr. Pymonte – Dudelsack, Harfe, Flöten
Flex Der Biegsame – Dudelsack, Schalmeien
Yellow Pfeiffer – Dudelsack, Nyckelharpa
Van Lange – Gitarre, Hörner
Die Lutter – Bass, Drumscheid
Specki T.D. – Schlagzeug, Percussion

CREMATORY – Live Insurrection

Veröffentlichung: 08.09.2017
Label: Steamhammer/SPV
Stil: Gothic Metal
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In den über 25 Jahren, in denen Deutschlands führende Gothic-Metal Band CREMATORY schon im Business vertreten ist, haben sie sage und schreibe 12 Studioalben veröffentlicht. Die Band ist über die deutschen Lande bekannt für ihre brachialen Gitarrenriff, düsteren Keyboards und harten Drums. CREMATORY hat sich nie an Trends ausgerichtet und auch nie an Sprachen. So singen sie in Englisch oder auch Deutsch, wenn es passt. Das Line-up der Band ist auch, bis auf drei Ausnahmen am Bass und Gitarre, über die ganze Zeit gleich geblieben. Nach den ganzen Veröffentlichungen, bei denen auch Live-Scheiben dabei waren, präsentieren uns die Baden-Württemberger nun ihr Album „Live Insurrection“.
Vielleicht wollen CREMATORY die Zeit ein wenig mit diesem Album verkürzen. Die Veröffentlichung wird als CD und DVD veröffentlicht und wurde 2016 auf dem Bang Your Head Festival aufgenommen. Ich kann euch an dieser Stelle nur die CD nahe bringen, denn die DVD lag mir nicht vor. Die DVD beinhaltet aber neben dem Konzert auch noch zusätzlich 4 Videoclips. Die CD beinhaltet 17 Songs, wobei aber zwei dieser Stücke instrumental sind und als Intros genutzt wurden und es bleiben 15 „richtige“ Song übrig, was ja einem richtigen Auftritt nahekommt, also komplett aufgenommen. Zusammen setzen sich die Songs aus fast ausschließlich älterem und neuerem Material und man hat einen guten Vergleich wie sich die Band in der ganzen Zeit weiter entwickelt hat.
Der älteste Song auf diesem Live-Mitschnitt ist das Stück „Tears Of Time“, das auf dem im Jahre 1995 veröffentlichten Album „Illusions“ vertreten war. Wenn man Songs wie „Tick Tack“ und „The Fallen“ miteinander vergleicht, bemerkt man wie sehr sich die Band in den mehr als 25 Jahren weiter entwickelt hat. Viele haben ja nach dem Aussteigen von Ex-Gitarrist Matthias Hechler gedacht, dass der Verlust des Klargesangs ein großer Verlust wäre, der hat sich aber schwer getäuscht, denn es hört sich noch besser jetzt an. Die Aufnahmen des Konzertes spiegeln das Live-Feeling zu 100 % wider und man hat keine Aufnahme, wie sie vielleicht auf einem Bootleg zu finden wäre.
Toller Sound und tolle Darbietung und man kann sich nach diesem Live-Album wieder auf ein neues Studioalbum von CREMATORY freuen und ich bin gespannt wie es wohl klingen wird. .

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Tracklist:
01. Intro 2:45
02. Misunderstood 3:47
03. Fly 6:11
04. Greed 4:37
05. Tick Tack 4:07
06. Instrumental 1:32
07. Haus Mit Garten 5:23
08. Ravens Calling 4:27
09. Pray 4:54
10. Everything 4:54
11. Instrumental 2:30
12. Shadowmaker 4:44
13. The Fallen 4:26
14. Höllenbrand 3:46
15. Die So Soon 4:49
16. Kommt Näher 4:28
17. Tears Of Time 8:59

Tracklist DVD:
01. Intro
02. Misunderstood
03. Fly
04. Greed
05. Tick Tack
06. Instrumental
07. Haus Mit Garten
08. Ravens Calling
09. Pray
10. Everything
11. Instrumental
12. Shadowmaker
13. The Fallen
14. Höllenbrand
15. Die So Soon
16. Kommt Näher
17. Tears Of Time
18. Misunderstood (Monument Videoclip)
19. Ravens Calling (Monument Videoclip)
20. Haus Im Garten (Monument Videoclip)
21. Everything (Monument Videoclip)

Line-up:
Felix Stass – vocals
Rolf Munkes – guitar
Tosse Basler – guitar
Jason Mathias – bass
Markus Jüllich – drums
Katrin Jüllich – keyboards

LACRIMOSA – Testemonium

Veröffentlichung: 25.08.2017
Label: Hall Of Sermon
Stil: Gothic, Klassik vs. Gothic
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Schon seit 27 Jahren legt der Wahlschweizer Tilo Wolff unter dem Namen LACRIMOSA immer wieder tolle Scheiben im Gothicbereich ab. In den ganzen Jahren hat er es auf sage und schreibe 12 Alben gebracht, die ihm in diesem Genre mehr als etablierten. Nun erscheint mit „Testemonium“ ein Album der besonderen Art ab, welches er mit den Worten: „Ein Requiem in vier Akten im Gedenken an die großen Künstler, die von uns gegangen sind“ bezeichnet. Ich bin gespannt!
Nach dem ersten Durchhören des Albums bekam ich nicht den rechten Zugang zum Album, denn es ist keine leichte Kost. Das liegt wohl daran, dass es sich um wirklich traurige Songs handelt, die alle über den benötigten Tiefgang verfügen. Bei dem Album handelt es sich um ein Requiem in vier Akten, die an große Künstler erinnert, die im Jahre 2016 von uns gegangen sind. So beschreibt Tilo Wolff sein neues Studioalbum „Testimonium“!
10. Januar 2016: David Bowie ist tot!
18. Januar 2016: Glenn Frey, der legendäre Gitarrist der Eagles stirbt nach schwerer Krankheit!
26. Januar 2016: Der Sänger Colin Verncomb alias Black stirbt an den Folgen eines Unfalls!
08. März 2016: Der „fünfte Beatle“, George Martin stirbt in seiner Heimat!
21. April 2016: Prince ist tot!
19. Juni 2016: Götz George stirbt in Hamburg!
07. November 2016: Leonard Cohen stirbt an den Folgen eines Sturzes!
25. Dezember 2016: George Michael ist tot!
27. Dezember 2016: Carrie Fisher stirbt nach einem Herzanfall!
28. Dezember 2016: Nur einen Tag nach dem Tod ihrer Tochter Carrie Fisher verstirbt die große Debbie Reynolds!
Das Album, oder besser gesagt die einzelnen Akte wurde vom Konzept und vom Aufbau her genial umgesetzt. Die Songstrukturen verbreiten die Traurigkeit jedes einzelnen Songs und die Arrangements wurden sorgfältig ausgewählt. Was einem sehr gut auffällt sind die Stimmungswechsel und auch der Wechsel der Genres wurde perfekt gelöst. So startet zum Beispiel das Album mit dem Song „Wenn unsere Helden sterben“ mit lautem Applaus, der aber dann sofort in Melancholie und Trauer übergeht und das sehr bombastisch. Toller Song der unter die Haut geht. Dieses Gefühl und vor allem der Sound hält über die ganze Spielzeit des Albums an. „Testemonium“ ist keine leichte Kost, aber es lohnt sich.
Fakt ist, man muss wirklich in Stimmung sein um sich „Testemonium“ von LACRIMOSA komplett anzuhören, denn man bekommt wie gesagt nicht gleich den Zugang zu den ganzen Songs. Nach mehrmaligem Anhören stellt man aber fest, toll arrangiertes Album mit dem Tiefgang den man von LACRIMOSA gewöhnt ist. Ich finde es jedenfalls mutig ein solches Thema in Songs zu verpacken – Hut ab!
Zum Abschluss noch den Original-Kommentar von Tilo Wolff zu diesem Album:
„Im Jahr 2016 hat die Welt Abschied nehmen müssen von zu vielen großen Künstlern – Schöpfern einzigartiger Momente für die Ewigkeit! Mit ihrer Kunst bin ich aufgewachsen, ihre Bodenständigkeit, ihr Größenwahn, ihre Einzigartigkeit, ihr gesamtes Werk hat meine Kindheit und Jugend geprägt und war mir oftmals Vorbild und Leitbild: Die Kunstverliebtheit und Demut eines Götz George, die visionäre Wandlungsfähigkeit eines David Bowie, die Vielseitigkeit in ihrer unverwechselbaren Einzigartigkeit eines Prince, die Tiefe und Melancholie eines Leonard Cohen, sie alle haben Anteil an dem, was ich sein darf und was ich mit LACRIMOSA seit 27 Jahren zum Ausdruck bringe! Dieses Album ist ihnen zum Dank gewidmet“.
Tilo Wolff (LACRIMOSA)

Tracklist:
Akt 1
01. Wenn Unsere Helden Sterben
02. Nach Dem Sturm
Akt 2
03. Zwischen Allen Stühlen
04. Weltenbrand
05. Lass Die Nacht Nicht über Mich Fallen
Akt 3
06. Herz Und Verstand
07. Black Wedding Day
08. My Pain
Akt 4
09. Der Leise Tod
10. Testimonium

Line-up:
Tilo Wolff
Anne Nurmi

VOODOMA – Gotland

Veröffentlichung: 22.09.2017
Label: Pride & Joy Records/Soulfood
Stil: Darkrock, Gothicrock, Gothicmetal
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Aus dem Hause VOODOMA gibt es endlich wieder ein neues Album. Die Düsseldorfer, die schon unzählige Konzerte u.a. das „Wacken Open Air“, das „Ragnaröck Festival“, sowie das „Castle Rock“ gespielt hat, ließ uns lange warten mit dem neuen Album, denn „Secret Circle“ stamm aus dem Jahr 2014.Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat die Band es schon auf sieben Alben und 3 EP’s gebracht – tolle Leistung und Zeit endlich mal durchzustarten. Nun aber genug der Vorrede denn „Gotland“ ist endlich da und ich kann es kaum erwarten es mir anzuhören.
Das 10 Songs umfassende neue Album von VOODOMA startet mit dem Song „Shine“. Meisterlich und cineastisch in Szene gesetzt kommt der verhältnismäßig ruhige Song daher. In seinem Verlauf entwickelt sich das Stück zu einer regelrechten Hymne, die sich durch exzellente Gitarrenparts auszeichnet. Bei „Love Is Falling“ wird dann aber ein wenig an der Schnelligkeitsschraube gedreht. Der Darkrocker erster Güte ist schon mal das erste Highlight auf dem Album, denn vor allem Michaels Stimme setzt bei diesem Song Akzente und auch die Gitarrenarbeit ist phänomenal. Ebenso wie der vorangegangene Song startet „Ghostlight“ furios. Auch das Duett mit Gastsänger Olli Bölke von SEELENSTURM könnte perfekter nicht sein. Durch die leicht angehauchten Growls klingt der Song interessant und sehr eingängig. Beim nächsten Song „Arise“ hat sich VOODOMA mit Maike Flüshöh (MAYZE) verstärkt. Der symphonisch angehauchte Song, der einem fast an NIGHTWISH Zeiten erinnert dringt intensiv aus den Boxen. Ein weiteres Mal kann man die variantenreiche Stimme in den Vordergrund stellen, die perfekt im Duett mit Maike harmoniert. Ein wenig an elektronische Musik erinnert dann der nächste Song „Close To You“. Der leicht popig angehauchte Song ist eine weitere Klangfarbe der Band VOODOMA, die ich vorher noch nicht bemerkt habe.
Mit „Painful Lies“ geht es dann ein wenig härter weiter. Die perfekt eingesetzten Keyboards lassen diesen Song, trotz aller Härte, sehr stimmig und eingängig werden – toll gemacht. Auch beim Song „World Roulette“ setzt man auf elektronische Klänge, aber in Verbindung mit ihrem fantastischen Gothic-Rock klingt dieses Stück interessant und es lässt einem nicht mehr los. Mit „What We Die For“ frönen VOODOMA wieder dem klassischen Darkrock, der emotional und vehement daherkommt. Sehr flott geht es dann weiter mit „Way Of The Damned“. Der teilweise groovige Song lebt vor allem durch die Stimme von Michael und den perfekt inszenierten Gitarren. Den Abschluss des Albums bildet der Song „Shadow“. Auch dieser Song lebt durch die teilweise sehr dezent eingesetzten Keyboards und die auf den Punkt gebrachten Gitarren. Einen besseren Abschluss hätte man für diese Album, welches mehr im rockigen Sektor angelegt wurde, nicht finden können.
Mit „Gotland“ haben VOODOMA ein fantastisches Album erschaffen. Es fehlen zwar die metallastigen Songs, aber mit diesen Darkrock-Perlen werden sie weiter nach oben steigen. Das Album ist zwar mehr im rockigen Sektor angesiedelt, aber genau das macht das Album so interessant und erzeugt jede Menge mystische Momente.

Tracklist:
01. Shine
02. Love Is Falling
03. Ghostlight
04. Arise
05. Close To You
06. Painful Lies
07. World Roulette
08. What We Die For
09. Way Of The Damned
10. Shadow

Line-up:
Michael Thionville – Vocals
Mikk Hollenberg – Guitars, Keys
Pierre Liffers – Bass
Wolle Haitz – Drums

Versengold: Funkenflug

Zwei Jahre nach dem großen Erfolg ihres letzten Albums „Zeitlos“ melden sich Versengold nun am 04. August mit einem neuen Silberling zurück. Das Album hört auf den Namen „Funkenflug“ und präsentiert sich schon mit den ersten Tönen fulminant: „Niemals Sang- und Klanglos“ heißt der Opener und zeigt die sieben Musiker gleich von ihrer besten Seite. Die Musik ist treibend und voller Energie, man möchte am liebsten vom ersten Takt an mittanzen. Der Text ist optimistisch und der Refrain wartet nur darauf, beim nächsten Konzert aus tausend Kehlen lautstark mitgesungen zu werden. Kurzum, das ganze Stück geht einfach nur nach vorne und wirft einen mitten hinein in die musikalische Welt von Versengold.

Dass dies eine sehr vielseitige Welt ist, beweist die Band von da an auf so ziemlich jedem Stück, so facettenreich geht es auf dem neuen Album zu. Das zweite Lied, der Titeltrack „Funkenflug“, ist eine wunderbar eingängige, poppige Folknummer und dürfte insbesondere bei den vielen der Band nahestehenden Mittelalterfans warme Erinnerungen an so manche um die Lagerfeuer eines Marktes durchtanzte Nacht wecken. Auch „Solange jemand Geige spielt“ kommt sehr leichtfüßig daher und schraubt sich munter schon beim ersten Hördurchlauf in den Gehörgang. Ganz anders präsentiert sich „Samhain“, welches passend zum Thema des Songs ungewohnt düster und sogar ein wenig unheimlich gehalten ist, geht es doch um die Nacht des Jahres, wo sich die Welt der Geister und die unsere Welt am nächsten sind. Mit „Biikebrennen“ und „O’Rileys Lichterfest“ haben auch zwei Instrumentals ihren Weg auf das Album gefunden. Beide beschäftigen sich dem Titel nach mit verschiedenen Festen und sind passend zur Thematik durch und durch tanzbar. Doch natürlich darf auch die eine oder andere Ballade nicht fehlen: So beschert beispielsweise das verträumt-melancholische Stück „Nebelfee“ dem neuen Album ein paar wunderschöne, besinnliche Momente, während es an anderer Stelle – genannt seien hier „Verliebt in eine Insel“ sowie „In aller Ohr“ – durchaus einmal wieder in altgewohnter Versengold-Manier feucht-fröhlich-folkig zugehen darf.

Versengold ist mit „Funkenflug“ ein wirklich toller Wurf gelungen, mit dem sie sicherlich nahtlos an den Erfolg des Vorgängers „Zeitlos“ werden anknüpfen können. Das Album steckt vom ersten bis zum letzten Song voller Energie, Lebenslust und Spielfreude und besticht sowohl klanglich als auch textlich durch seine enorme Vielseitigkeit.
Wie gewohnt ist es eine Freude, sich mit den Texten von Sänger Malte Hoyer zu beschäftigen, die stets klug, witzig und oftmals auch tiefgründig daherkommen. Der Grundton der Texte ist dabei immer auf wirklich ansteckende Weise positiv. So wird selbst ein Lied wie „Haut mir kein‘ Stein“, in dem es um den Umgang mit dem Tod geht, gleichzeitig zu einer Liebeserklärung an das Leben, das Feiern, die Freundschaft.

Musikalisch gibt es eine gut ausgewogene Mischung aus der typisch versengold’schen Spielart von Irish Folk und eher poppigeren Klängen, wie man sie schon auf „Zeitlos“ an mancher Stelle antreffen konnte. Der Sound klingt dabei diesmal insgesamt dichter und druckvoller als auf dem Vorgänger, setzt aber die musikalische Entwicklung ziemlich konsequent weiter fort.

Herausgekommen ist so ein Werk, mit dem Versengold über Szenegrenzen hinweg zu überzeugen verstehen. Es vereint tanzbare Irish Folk-Klänge, eingängige Melodien und großartige Texte und bewahrt dabei stets den einzigartigen Sound der Band. Das macht „Funkenflug“ zu einem Album, welches von der ersten bis zur letzten Minute Spaß macht und das man gerne immer und immer wieder anhört – Ohrwurmgarantie inklusive!

Victoria Eckwerth

Corvus Corax „Der Fluch des Drachen“

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert treiben Corvus Corax nun schon ihr Unwesen in der hiesigen Mittelalterszene und haben diese von jeher durch ihren schier unerschöpflichen Ideenreichtum mitgeprägt wie kaum eine andere Band. Nun melden sich die Könige der Spielleute wieder einmal mit etwas gänzlich Neuem zur+ck. Am 28. Juli erscheint ihr erstes Fantastical „Der Fluch des Drachen“, welches in Zusammenarbeit mit der deutschen Fantasy-Literatengröße Markus Heitz entstand. Fantastical, was soll das sein, mag sich nun manch einer fragen. Und die Frage ist auch durchaus berechtigt, handelt es sich doch um ein ganz neues Genre, welches mit dem 3CD-Set „Der Fluch des Drachen“ seine Premiere feiert. Ein Genre, bei dem – der Name lässt es schon erahnen – Musical und Fantasy eine Symbiose eingehen.

„Der Fluch des Drachen“ erzählt die Geschichte von Adamas dem Schmied, der eigentlich durchaus zufrieden damit wäre, einfach nur friedlich seinem Handwerk nachzugehen – wäre da bloß nicht seine Andersartigkeit, die ihn zeitlebens immer wieder zum Ausgestoßenen macht und ihm wie ein Fluch erscheint. Doch sein Schicksal ändert sich auf einen Schlag, als er den seltsamen Fremden Shigeru vor einer Bande Räuber rettet. Plötzlich steckt er mittendrin in einem Abenteuer, bei dem er über sich hinauswachsen muss. Sein Weg führt ihn gegen schreckliche Feinde, lässt ihn jedoch auch faszinierende neue Bekanntschaften machen, die ihn auf seinem Weg begleiten und sein Leben nachhaltig verändern werden. Eine richtig klassische Fantasy-Geschichte also.

Erzählt wird Adamas‘ Geschichte von Johannes Steck, dessen Stimme Fans deutscher Fantasy-Hörbücher nicht unbekannt sein dürfte, hat er sie doch bereits in der Vergangenheit Büchern von Markus Heitz oder Michael Peinkofer geliehen. Lebhaft und facettenreich führt er die Zuhörer in „Der Fluch des Drachen“ durch die Handlung, sodass das Zuhören stets spannend bleibt.

Doch das Ganze wäre natürlich kein Fantastical sondern nur ein Hörbuch, wäre da nicht auch noch die Musik. Immer wieder wird der Erzählfluss nämlich für einzelne Musikstücke unterbrochen, welche die Geschichte für einige Minuten weitererzählen. Jedem der tragenden Charaktere der Story ist dabei ein eigener Sänger zugeordnet, und die Stimmen und Stile sind dabei so vielseitig wie die vorkommenden Personen. Der geneigte Mittelalterfan wird dabei auch so manche Stimme wiedererkennen. So leihen neben den Spielleuten von Corvus Corax auch Alea von Saltatio Mortis, Holly Loose von der Letzten Instanz oder auch Katja Moslehner, ehemals Sängerin bei Faun, jeweils einem Charakter ihre Stimme. Die Musikstücke passen dabei stets von der Stimmung und von ihrer Art zu den Personen, die sie repräsentieren. Entsprechend unterschiedlich sind die Stile: neben traditionell mittelalterlichen Klängen, wie man sie von Corvus Corax kennt, gibt es da beispielsweise das St+ck „Wild und frei“ mit dem Gesang von Ji-In Cho von And Then She Came und Krypteria in der Rolle der Hexe Runa. Herrlich verspielt und lebensfroh kommt es daher und unterstreicht so ganz wunderbar den neugierigen, positiven Charakter dieser Figur. Eindeutig fernöstlich beeinflusst ist hingegen der Gesangspart von Alea dem Bescheidenen, der in „Gesegnet und hoch geachtet“ den mysteriösen Shigeru aus dem Land jenseits der Morgenröte darstellt. Das „Lied der Liebe“ – ein Paradebeispiel für eine Musical-Ballade – begegnet einem im Verlauf des Fantasticals sogar mehrmals und ist dabei passend zur Entwicklung der Geschichte in steter Veränderung: Die Musik ist in „Der Fluch des Drachen“ eben nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern setzt immer auch die Erzählung mit fort.

Corvus Corax und Markus Heitz ist mit ihrem fantastischen Musical ein wirklich spannendes Release gelungen, das Fans der Mittelalterszene und Freunde phantastischer Literatur gleichermaßen in seinen Bann zu ziehen vermag. Auf zwei CDs folgt man als Hörer einer Geschichte, die alles enthält, was eine solide Fantasy-Geschichte eben ausmacht: ein Held, eine abenteuerliche Reise, eine große Gefahr, die es zu überwinden gibt – und natürlich auch eine schöne Prise Liebe. Die epische Breite, in der Fantasyliteratur häufig erzählt wird, fällt in diesem recht engen Rahmen natürlich weg. Landschaften oder das Aussehen der Personen bleiben beim Hören weitestgehend der eigenen Fantasie überlassen. Dafür wird die Geschichte in schier atemberaubenden Tempo vorangetrieben. Durch den großartigen Erzähler und die vielen illustren musikalischen Gäste verspürt man beim Hören zu keiner Zeit das Bedürfnis, eine Pause einlegen zu müssen. Die Spannung bleibt vom ersten bis zum letzten Moment an hoch und man möchte die ganze Zeit wissen, wie es weitergeht. Und wem dann der Sinn doch mal mehr nach Musik als nach einer Geschichte steht, für den liegt dem CD-Set mit der dritten CD auch noch eine reine Sammlung der Musikstücke bei. Das ist eine nette Ergänzung, sollte jedoch niemanden davon abhalten, sich unbedingt auch das ganze Fantastical anzuhören, entfalten die Lieder doch eindeutig in diesem Rahmen ihre größte Wirkung.

Im Winter werden Corvus Corax ihr Fantastical dann schließlich auch live auf den Bühnen des Landes präsentieren. Man darf gespannt sein!

Victoria Eckwerth