Krayenzeit – Tenebra

Krayenzeit – Tenebra (VÖ: 26.08.2016)

Nur etwa ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Auf dunklen Schwingen“ melden sich Krayenzeit nun schon mit einer neuen CD zurück. Auf „Tenebra“, wie das neue Werk heißt, setzen die sieben Stuttgarter Musiker ihren musikalischen Weg weiter fort. Folk und Mittelalter treffen hier auf härtere Klänge aus Rock und Metal und gehen dabei eine mitreißende Symbiose ein.
So düster, wie der Titel verheißt “ „Tenebra“ ist Latein für Dunkelheit – geht es auf dem neuen Machwerk dabei aber eigentlich gar nicht zu. Vielmehr erweisen sich die Klänge von Krayenzeit größtenteils als energiegeladen und tanzbar und haben oft ein klares Ohrwurm-Potenzial. So legt das Septett auch gleich nach dem hymnisch-mittelalterlich gehaltenen Intro „De Profundis“ mit einem richtigen Brett los. „Tenebra“, das Titelstück des Albums, bietet Mittelalterrock in Reinform und macht große Lust auf das, was das Album noch so zu bieten hat. Und das ist so einiges: Obwohl die Musik von Krayenzeit klar im Mittelalterrock verankert ist und damit natürlich auch der anderer Bands des Genres ähnelt, ist es den Musikern gelungen, eine eigene Handschrift zu finden und dieser stets treu zu bleiben. Auf allen dreizehn Stücken verfolgt die Band so ihre eigene, musikalische Linie. Dominant ist dabei vor allem die markante und kräftige Stimme von Sänger Markus Engel, welche die Hörer durch das Album führt und dabei so manche interessante Geschichte zu erzählen weiß. Die Instrumentierung ist ausgewogen, auch die härteren Songs erhalten durch Violine, Flöte und Rauschpfeife einen folkigen und vielseitigen Klang. „Chimaera“ beispielsweise kommt mit seinem orientalisch anmutenden, instrumentalen Intro so exotisch daher, dass sich beim Hören vor dem geistigen Auge fast wie von selbst eine fremde Wüstenlandschaft auftut. Um die ohnehin schon große Auswahl an verschiedenen verwendeten Musikinstrumenten noch weiter zu vergrößern, haben Krayenzeit sich auf „Tenebra“ mit Nik und Laui von Nachtgeschrei auch noch zwei musikalische Gäste eingeladen, die sie zusätzlich mit Dudelsack, Flöte und Drehleier unterstützen.
Ein richtig großer Pluspunkt auf „Tenebra“ sind auch die Texte. Hier erweisen sich Krayenzeit als sehr eigenständig und kreativ. Da wird sich mal aus einer ganz anderen Perspektive mit biblischen Inhalten auseinandergesetzt („2000 Jahre Einsamkeit“) oder ein Ausflug in weniger bekannte Kapitel der griechisch-römischen Mythologie unternommen („Ruf der Lamia“). Mit „In Vino Veritas“ hat aber auch ein klassisches, gutgelauntes Trinklied seinen Weg auf das neue Album gefunden. Dieses ist schon beim ersten Hördurchgang so eingängig und zum Mitsingen geeignet, dass es sicher auch das Potenzial hat, zu einem wahren Lieblingsstück auf künftigen Liveshows der Band zu avancieren. Doch auch ernstere, oft balladeske Stücke fehlen nicht auf dem neuen Album der Krähen. Da wäre zum einen das von Geigenklängen getragene „Niemandsrose“, das einen Moment zum Innehalten mitten auf dem Album bildet, aber vor allem auch das letzte Stück „Alles von mir“. Der Text dieses Liedes erzählt von einer unerfüllten Suche nach Liebe und Glück, an deren Ende nur noch reine Hoffnungslosigkeit zu stehen scheint. Ein Lied, welches die Hörer mit seiner Botschaft ziemlich nachdenklich zurücklässt. Gerade weil es inhaltlich in so auffälligem Kontrast zu den anderen Stücken des Albums steht, bildet es jedoch auch einen sehr interessanten Ausklang und regt dazu an, noch eine ganze Weile über das Gehörte nachzudenken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass den sieben Damen und Herren von Krayenzeit mit „Tenebra“ ein sehr würdiger Nachfolger ihres Debütalbums gelungen ist. Musikalisch solide und textlich auch mal abseits längst ausgetretener Pfade, geht die Band hier ihren eigenen Weg konsequent weiter. Ein Weg, der ihnen – wenn sie ihm weiterhin treu bleiben – sicher noch viele Fans bescheren wird.
Tracklist:
1. Intro – De Profundis
2. Tenebra
3. Ruf der Lamia
4. Noli Timere Messorem
5. Narrenschiff
6. 2000 Jahre Einsamkeit
7. Ein Tänzchen (mit Strick-Jig)
8. Fegefeuer
9. Niemandsrose
10. Chimaera
11. In Vino Veritas
12. Fiat Lux
13. Alles von mir

Victoria Eckwerth

LACRIMAS PROFUNDERE – Hope Is Here

Veröffentlichung: 12.08.2016
Stil: Rock, Rock’n sad
Label: Oblivion/SPV
Website: Link
Facebook: Link

Drei Jahre sind seit dem letzten Album „Antiadora“ von LACRIMAS PROFUNDERE ins Land gezogen. Für eine Band doch schon eine längere Zeit ohne ein neues Album. In der Zwischenzeit hat die Band aber ihr Label von Napalm Records zu Oblivion/SPV gewechselt und da kann es schon mal zu Verzögerungen kommen. Nun aber gibt es endlich mit „Hope Is Here“ ein neues Album, welches sich auch noch als Konzeptalbum entpuppt. Mal sehen wie das erste Konzeptalbum so klingt.
Die Konzeptstory rund um den Jungen namens Aramis steht also im Mittelpunkt der Lyrics. Aber auch soundmäßig hat sich einiges geändert. Das Album startet mit sehr ruhig mit dem Song „The Worship Of Counting Down“ doch aufgepasst dieser Song entwickelt sich im Verlauf zu einem wahren Highlight. Durch die Tempowechsel innerhalb dieses über 6 minütigem Song entwickeln sich die Gefühle vehement. Bei diesem Song gefällt mir vor allem die inbrünstige Stimme von Rob Vitacca. Das sich LACREIMAS PROFUNDERE immer wieder neu erfinden ist ja nichts neues, denn auf jedem ihrer 10 Alben haben sie ihren Sound verfeinert. Das bemerkt man sehr gut beim nächsten Song „My Halo Ground“, denn der hat zwar einen leichten Gothic-Touch, aber der rockige Part überwiegt. Der Titelsong „Hope Is Here“, einem sehr melancholischen Lied wechseln sich die Gänsehäute auf der Haut ab. Der getragene Song, mit teilweisen rockigen Parts weiß auf der ganzen Linie zu überzeugen. Legt aber vor allem mal euer Augenmerk auf den fantastischen Gesang von Rob. Dem Hauptdarsteller in der Konzeptstory ist mit „Aramis“ auch ein Song gewidmet. Der treibende Rocksong gefüllt vor allem durch Intensität und einer, aus meiner Sicht, nie gespürten Spielfreude. „A Million Miles“ ist ein sehr metallastiger Song, der aber auch zwischendurch mit gefühlvollen Passagen aufwartet. Beim nächsten Song „No Man’s Land“ vereinen sich die Trademarks, die LACREIMAS PROFUNDERE schon seit ihren Anfangstagen auszeichnen, Rock’n Sad ist angesagt.
Mit düsteren Country-Rock Passagen wurde der nächste Song „Pageant“ gespickt und ist für mich die Überraschung des Albums. Sehr feinfühlig geht es dann weiter mit der Powerballade „You, My North“ und ist für mich einer der besten Songs von LACREIMAS PROFUNDERE, den sie je in im ruhigen und melancholischen Bereich kreiert haben. Ein wenig an ihren Anfangstagen erinnert mich der Song „Awake“. Der gothiclastige Song hätte auch gut auf einem HIM-Album gepasst. Die Dramatik auf diesem Song wird noch stark durch die eingesetzten Streicherelemente erhöht. Toller Song. Nach dem instrumentalen Zwischenstück „The Path Of Broken Homes“, welches eine düstere Atmosphäre versprüht, geht es dann mit „Timbre“ weiter. Der am Anfang sehr ruhige Song entwickelt sich in seinem Verlauf zu einem wahren Riffmonster. Trotz allen harten Riffs bleibt er aber auf ganzer Strecke sehr melancholisch. Sehr gut Umsetzung! Das ruhige Lied „Black Moon“ bildet dann den Abschluss eines sehr rockigen und abwechslungsreichem Album.
Als Fazit kann ich nach mehrmaligem Anhören (das ist ein unbedingtes Muss) feststellen, LACREIMAS PROFUNDERE wiederholen sich nie auf ihren Alben, sondern entwickeln sich immer weiter. Ich würde den Sound auch nicht mehr in die Gothic-Ecke positionieren, denn mit den teilweise dominierenden Riffs kann man das Album verstärkt in die Rock’n Sad Ecke eingliedern. Für mich ein tolles Konzeptalbum, welches sehr viel Gefühl versprüht. Fans werden es lieben und ich auch.
HIER ein Video zu „Hope Is Here“.
Für kurze Zeit könnt ihr euch HIER den Auftritt beim Mera Luna Festival anseheh.
Anspieltipps:
Hope Is Here, Aramis, Pageant, You, My North, Timbre

Tracklist:
01. The Worship Of Counting Down
02. My Halo Ground
03. Hope Is Here
04. Aramis
05. A Million Miles
06. No Man’s Land
07. Pageant
08. You, My North
09. Awake
10. The Path Of Broken Homes
11. Timbre
12. Black Moon

Line-up:
Rob Vitacca (Vox)
Oliver Nikolas Schmid (Guitars)
Tony Berger (Guitars)
Christoph -Steel Panther- Schepperle (Drums)
Clemens Schepperle (Bass)

In Extremo – Kunstraub

Seit Ende September ist das 11. Album der Mittelalter-Rockband In Extremo da.

Mit „Kunstraub“ präsentiert sich die Band einmal mehr als Rockband mit mittelalterlichen Instrumenten, denn Gitarren und Schlagwerk dominieren das neue Machwerk eindeutig.

Aber auch die mittelalterlichen Klänge kann man klar heraushören, denn sie fügen sich nahezu perfekt in die Kompositionen ein und ergänzen so das komplette Werk.

Das man sich auch in vielen Jahren des Bestehens einer Band stetig entwickeln kann, ist dem neuen Album von InEx deutlich anzuhören. Die Jungs sind bei allen 12 Songs dem Deutschen treu geblieben und mehr noch, haben alle selbst geschrieben.

Stücke wie „Der die Sonne schlafen schickt“, „Feuertaufe“, „Wege ohne Namen“ oder „Lebemann“ sind eingängig und haben die perfekte Mischung aus lauten, harten aber auch leisen Tönen.

Die Texte des letzten Einhorns sind einmal mehr Grund genug, genau hinzuhören, auch wenn ein mancher am liebsten nur abzappeln möchte. Das ist beinahe durch das gesamte Album praktizierbar und daher eignet sich die Scheibe prima für zukünftige Live-Auftritte der Band.

Es gibt keinen Song auf diesem Album, den man sich extra herauspicken müsste, weil man ein Manko feststellen kann.

Alles in allem werden Fans der Berliner voll auf ihre Kosten kommen und mit diesem Kleinod ihre wahre Freude erleben!

Bleibt abzuwarten, ob das ein oder andere gute Stück bald einem „Kunstraub“ zum Opfer fallen wird, aber bis dahin können sich die Herren um Michael Rhein an ihrem kleinen Kunstwerk erfreuen und damit alle Fans von In Extremo!

Katharina von Kleve

Tanzwut – Weiße Nächte 2

Tanzwut – Weiße Nächte

Tanzwut, wieder so – wie wir sie schon immer kannten, tanzwütiger als eh und je. Satanischer Düster-Mittelalter-Rock vom Feinsten! Tanzbare, teils wütende, teils wehmütige, – vom Gedanken an die Apokalypse geprägte, teuflische Lebensfreude verbreitende Musik mit manchmal auch böse klingenden Texten. Der Gehörnte fordert uns zum zügellosen Feiern, Tanzen und Zechen auf, jeglicher „Pestilenz“ unseres Lebens zum Trotz.Tanzwut, Weisse Nächte, Cover

„Weiße Nächte“ sind uns aus Petersburg bekannt, durch die dort nicht untergehende Sonne. „Weiße Nächte“ stehen aber auch für schlaflose durchzechte Nöchte, die z.B. im Italienischen „Le notti bianche“ genannt; oder die im Französischen „Les nuits blanches“ genannt werden,- Nächte, die zum Tage gemacht werden.
Eine gelungene Mischung aus des Teufels Küche, eine nahtlose Verschmelzung der aufs Mittelalter bezogenen Texte, über Pest, Tod und Teufel, Wein, Weib und Gesang mit traditionellen Sackpfeifen und rhythmischen E-Gitarren und Schlagzeug, die unweigerlich zum Abrocken einladen.
Dabei wird sowohl das Schneewittchen-Motiv bei „Gift“ aufgegriffen, als auch Amadeus Mozarts „Königin der Nacht“ verarbeitet, über Leute ohne Rückgrat berichtet in „Rückgratreißer“ und in „Du bist nicht Gott“ über überhebliche Besserwisser sich ausgelassen, und zu „Folge Deinem Herzen“ aufgerufen, weil „schöner ist die Sünde als der Tugendpfad“.
„Ein wahrer Spielmann“, der muss spielen bis die ganze Welt versinkt.
„Wie Phönix aus der Asche“ ist der Tanzteufel wieder da!
Keine Pein noch Pest kann ihn und seine treuen alten (Ador und Martin Ukrasvan) und neuen Weggefährten und Spielleute von ihrer Tanzwut abhalten…

Teufel – vocals, bagpipe
Martin Ukrasvan – guitar
Der Zwilling – bass, bagpipe
Shumon – drums
Ardor – bagpipe
Thrymr – bagpipe
Jagbird – e-drums, keyboards
www.tanzwut.com
www.facebook.com/TANZWUTOfficial
www.myspace.com/tanzwutmusic

Michaela, die Nebelkrähe

Weiße Nächte
Track
01 Weiße Nächte
02 Wie Phoenix aus der Asche
03 Gift
04 Bei Dir
05 Ein wahrer Spielmann
06 Rückgratreißer
07 Du bist nicht Gott
08 Wenn der letzte Vorhang fällt
09 Folge Deinem Herzen
10 La filha dau ladre
11 Königin der Nacht
12 Pest und Teufel
release 16.09.2011
Live-Termine:
Tanzwut (Rockshow)
20.08.2011 D –16303 Schwedt, Parkbühne
30.09.2011 D –44137 Dortmund, FZW, Autumn Ball Festival*
01.10.2011 D –10967 Berlin, Huxleys Neue Welt, Autumn Ball Festival*
06.10.2011 D –90441 Nürnberg, Hirsch
07.10.2011 A – 1110 Wien, Szene
08.10.2011 D – 81667 München, Ampere
13.10.2011 D – 76131 Karlsruhe,Substage
14.10.2011 D – 67659 Kaiserslautern, Kammgarn
15.10.2011 CH – 4133 Pratteln, Z7
20.10.2011 D – 22767 Hamburg, Grünspan
21.10.2011 D – 04277 Leipzig, Werk 2 (D-Club)
22.10.2011 D – 09456 Annaberg-Buchholz, Alte Brauerei
26.12.2011 D – 28237 Bremen, Eisheilige Nacht (Festival), Pier 2**
27.12.2011 D – 63739 Aschaffenburg, Colos-Saal
28.12.2011 NL – 1017 PH Amsterdam, melkweg
29.12.2011 D – 33609 Bielefeld, Eisheilige Nacht (Festival), Ringlokschuppen**
30.12.2011 D – 14482 Potsdam, Eisheilige Nacht (Festival), Metropolishalle**
* mit Letzte Instanz, Coppelius u. a.
** mit Subway to Sally, Fiddlers Green u. a.

Tanzwut – Weiße Nächte

Tanzwut – Weiße Nächte

Ein neues Album von Tanzwut. Seit dem Jahre 2006 und der damals veröffentlichten Scheibe „Schattenreiter“ mussten die Fans warten. Tanzwut, Weisse Nächte, Cover

Aktuell gab es in diesem Jahr mit „Morus et Diabolus“ schon ein mittelalterliches Akustikalbum und nun wird mit „Weiße Nächte“ das nächste Kleinod der Berliner Band in die Läden gelangen.

Es gab viele Veränderungen und Probleme innerhalb der Band in den letzten Jahren. Auch hier ist sicherlich einer der Gründe für die lange Wartezeit zu suchen. Aber nun sind sie wieder da! Neu formiert um, den immer präsenten Frontmann Teufel, präsentieren sich die sieben Mannen mit ihrem typischen Stil auf „Weiße Nächte“.

Typischer Stil? Der Gesang Teufels ist nach wie vor der gleiche geblieben, was nicht zuletzt daran liegt, das seine Stimme nicht ganz so facettenreich sein mag, wie vielleicht die von anderen Kollegen der Szene. Aber schlecht ist das mitnichten.

Die Arrangements sind durchweg ruhiger gehalten, zumindest im direkten Vergleich zum letzten Album und einen wirklichen musikalischen Höhepunkt gibt es auf „Weiße Nächte“ nicht. Dudelsäcke und E-Gitarren sind vorrangig hörbar. Diese Mischung aus Mittelalter und Industrial passt erstaunlich gut, auch wenn der ein oder andere alteingesessene Fan die elektronischer anmutenden Vorgänger-Alben vielleicht ein weniger lieber mochte. 

Musikalisch gesehen fällt keines der Stücke aus dem Rahmen. Es finden sich 12 „Kracher“ auf der Scheibe, die man sich durchweg gut anhören und dazu abrocken kann.

Tracklist:
1. Weiße Nächte
2. Wie Phönix aus der Asche
3. Gift
4. Bei dir
5. Ein wahrer Spielmann
6. Rückgratreißer
7. Du bist nicht Gott
8. Wenn der letzte Vorhang fällt
9. Folge deinem Herzen
10. La filha dau ladre
11. Königin der Nacht
12. Pest und Teufel

Ein paar Mal sind Tanzwut noch in diesem Jahr live zu sehen und zu erleben. Und dies ist ein Spektakel, bei welchem es sich immer lohnt, dabei zu sein. Denn live sind die Jungs auch in der neuen Besetzung einfach nur gut!

KvK

 

Tanzwut „Morus et Diabolus“

„Der Narr und der Teufel“ lautet die Übersetzung des Titels aus dem Lateinischen. Gemäß diesem Motto fängt die neue Akustik-CD von Tanzwut mit dem „Teufelsstampf“ an, führt fort u.a. mit dem „Tanz der Gaukler“ und endet mit „Hymnus Codex Gigas“, einer Hymne an den Codex Gigas..
„Nach einer Legende wurde der Kodex von einem Mönch geschrieben, der wegen Ungehorsams verurteilt worden sein soll, lebendig eingemauert zu werden. Damit ihm diese harte Strafe erlassen werde, versprach er, zur Lobpreisung des Klosters in einer einzigen Nacht ein Buch zu schreiben, das das gesamte menschliche Wissen enthalten sollte. Nahe Mitternacht erkannte er, dass er diese Aufgabe nicht allein erledigen konnte und verkaufte dem Teufel seine Seele. Der Teufel vervollständigte das Manuskript, und der Mönch fügte das Bild des Teufels hinzu, um so auf den wahren Autor hinzuweisen.“
Ausserdem gibt es noch „La Filha Dau Ladre“ zu hören, ein altes provenzalisches Lied aus dem 13.Jahrhundert von einem Mädchen, dem im Olivenhain ein schöner Ritter begegnet; es ist das einzige Stück mit Gesang, gesungen im Chor.
„Como Poden“ ist ein altes Loblied für die Jungfrau Maria, die einen bislang schlechten Menschen geheilt hat.
Der „Heiduckentanz“, ein Sodatentanz erscheint in der ungarischen Geschichte erstmals in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, den „Heiducken“ in Begleitung von Geigen, Trompeten und Dudelsäcken vorführten.
Der „Totentanz“ lädt mit seinem rhytmischem Trommeln wahrhaft zum Tanzen ein.
Mit „Skudrinka“ einem traditionellem macedonischem Volkstanz, „Chanconeta Tedesca“, und „Danse Bretone“, dem melancholisch klingendem bretonischem Tanz, ziehen die teuflischen Gaukler und Spielleute einmal quer durch Europa mit ihren Dudelsäcken und Trommeln.
Ganz ungewohnt bisher von der Mittelalter-Rockband Tanzwut führt uns dieses Akustikalbum wieder zurück zu den keltischen Wurzeln der heutigen „Mittelaltermusik“. Diese Musik könnte auch auf einem traditionellem Celtic-Folk Festival in der Bretagne erklingen.
Erstmalig war „Morus et Diabolus“ aber auf dem Ritterturnier in Kaltenberg zu hören.

Michaela, die Nebelkrähe
Tanzwut

Morus et Diabolus

Track
01 Teufelsstampf
02 Albabnischer
03 Heiduckentanz
04 Skudrinka
05 Totentanz
06 Danse Bretone
07 Chanconeta Tedesca
08 La Filha Dau Ladre
09 Tanz der Gaukler
10 Como Poden
1 Hymnus Codex Gigas

In Extremo „Sterneneisen“

In Kürze wird das neue Album von IN EXTREMO das Licht der Welt erblicken. Veröffentlicht wird „Sterneneisen“ am 25.02.2011, aber bei einer Listeningsession in der Dortmunder Kneipe „Sissikingkong“ hatten wir die Gelegenheit schon mal in die 12 Songs reinzuhören.

Wir machten uns also früh auf den Weg, denn die Autobahnen im Ruhrgebiet sind ja Abend immer überfällt. Wir hatten aber großes Glück und erreichten Dortmund schon nach einer guten Stunde. Vor Ort waren schon einige Pressevertreter angekommen und so konnte man noch einen kleinen Plausch mit den Kollegen halten.
Die Band vertreten durch Micha, Flex, Kai und Specky, dem neuen Drummer fanden sich auch kurze Zeit später ein. Dann war es endlich soweit und wir gingen in die Kellerbar, wo die belegten Schnittchen und Getränke schon auf uns warteten. Pünktlich um 20.00 Uhr begrüßte Micha die anwesenden Gäste und erklärte den Verlauf des Abends. Zuerst war ein Making of des Studioaufenthaltes geplant und im Anschluss daran sollten wir dann in die neuen Songs hören.
Leider gab es beim Video des Making Of’s Soundprobleme und Micha meinte nur, dass man erst den DVD-Player von 1968 gegen einen neuen austauschen muss. So gab es denn erst mal das neue Album „Sterneneisen“ zu hören. Starten wir also mit den Beschreibungen der einzelnen Songs:

Zigeunerskat
Dieser Song ist der perfekte Opener, denn durch seinen treibenden Rhythmus und den perfekt eingesetzten Gitarren geht er sofort ins Bein und man kommt nicht mehr los. Dezent eingesetzte Dudelsäcke runden das Gesamtbild des Uptemposongs perfekt ab. In jedem Fall ist dies der passende Sound zum Thema „Zigeunerskat“.Schon beim ersten Song fällt ganz stark die neue Klangfarbe auf – die treibenden Drums.

Gold
Dies ist ein Stück, welches sich sehr schnell im Ohr einnistet. Teils mit getragenen Passagen, weiß er vor allem mit seinen gut gesetzten Melodiebögen zu überzeugen. Darauf wird auch das Hauptaugenmerk gesetzt. Ein kleines Juwel, welches man aber erst bei mehrmaligem Hören seinen ganzen Charme entfaltet.

Viva La Vida
Mit einer rauchigen Stimme stimmt Micha den Song ein und er geht sofort unter die Haut. Thematisch geht es bei „Viva La Vida“um den Alltag des Lebens einer Band auf Tour und die Folgen am nächsten Tag. Was als Ballade startet, artet aber im Verlauf des Stückes zu einem temporeichen Song aus. Mir gefallen vor allem die gesangliche Leistung und die musikalische Umsetzung des Themas, welches vom Erwachen nach einer durchzechten Nacht stimmlich super umgesetzt wurde.

Siehst du das Licht
Bei diesem Lied handelt sich um einen sehr groovigen Song, der sich sofort in die Gehörgänge schleicht. Im Verlauf des Liedes kann man des öfteren toll eingesetzte Chöre vernehmen. Genau diese machen „Siehst du das Licht“ zu einem Juwel und durch die superben Melodiebögen war dieser Song mein unumstrittener Favorit bei der Listeningsession. Mit diesem Stück gehen IN EXTREMO auch ein wenig zurück in ihrer Historie.

Stalker
Bei diesem Lied war ich doch sehr überrascht, denn es startete mit Death-Metal-Klängen, die sich im Verlauf des Stückes zu einem Stakkatoartigem Song entwickelten. Dieser Richtungswechsel fügte sich aber sehr gut ins Gesamtbild ein. Trotz allem wird bei diesem Song nie der melodische Aspekt außer Acht gelassen. Der Stakkatosound und die Death-Metal-Klänge passen sehr gut zum textlichen Inhalt des Liedes.

Hol die Sterne
Nach den ganzen Uptempo-Nummern hat man bei „Hol die Sterne“ ein wenig Zeit zu verschnaufen. Bei dieser Ballade gab sich auch “ Der Graf“ von Unheilig die Ehre und sang eine komplette Strophe und zusammen mit Micha den Refrain. Sehr gut kommt auch noch der Einsatz eines Bouzouki-ähnliches Instrumentes, welches dem Song sehr viel Atmosphäre verleiht. „Hol die Sterne“ ist das perfekte Lied für eine Zusammenarbeit mit dem „Grafen“.

Sterneneisen
Nach ein wenig Ruhe geht es sofort mit einem rockigen Stück weiter. Der Titelsong ist den 7 von IN EXTREMO wie auf den Leib geschnitten. In diesem Song geht es um sieben Zacken, sieben Funken und sieben Macken, also der eigene Planet der Band. Auch bei diesem Stück merkt man sehr stark, dass die Band mit ihrem neuen Drummer Specki einen mehr als guten Griff getan haben. Das Druming ist einfach exzellent.

Zauberspruch No. VII
Wie auf jedem Album gibt es auch auf „Sterneneisen“ wieder neue Zaubersprüche. Dieses Mal haben IN EXTREMO sie sehr gekonnt mit Uilleann Pipes, oder besser bekannt als irische Dudelsäcke versetzt. Sie gehen von Anfang an unter die Haut. Tolles Stück um der Welt ein wenig zu entfliehen!

Auge um Auge
Was einem zu allererst bei diesem Song aufgefallen ist, sind die starken Drumparts, welche den ganzen Song nach vorne treiben. Dieses Stück zeigt ganz klar auf, dass die Band mit Specki einen mehr als guten Griff getan haben. Zudem enthält „Auge um Auge“ thrashige Versatzstücke, die aber erst nach mehrmaligem Anhören voll zur Geltung kommen. Thematisch geht es bei diesem Song um das Für und Wider der Todesstrafe.Sterneneisen

Schau zum Mond
Als Intro dient bei diesem Song ein Dudelsack-Part, der dann in einen groovig-schleppenden Sound übergeht. Die Refrains lockern den Song in rockiger Weise auf. Genau das ist auch das Highlight auf diesem Stück, welches thematisch den Griff nach den Sternen behandelt.

Unsichtbar
Bei „Unsichtbar“ holten sich IN EXTREMO Verstörkung mit Mille Petrozza von Kreator. Er sang sowohl einzelne Strophenzeilen als auch, gemeinsam mit Micha Rhein die Refrains, die ziemlich voluminös ausgefallen sind. Auch bei diesem Song dominieren die Drums. Ein toller, harter Song, der aber trotz allem sehr viel Melodik enthölt.

Ich vermiss dich
Als krönenden Abschluss gibt es mit „Ich vermiss dich“ eine zu Herz gehende Ballade. Im Verlauf des Stückes wechselt der Sound zwar öfters mal in die Midtempo-Richtung, aber mit den eingestreuten ruhigen Passagen weiß er sehr gut zu gefallen. Einen besseren Schlusspunkt hätte man nicht setzen können.
Am Ende der Listeningsession gab es dann noch das besagte Video des Making of’s, welches sehr amüsant war. Eines ist aber sicher, die kompletten Stückes des Albums sollte man sich mehrmals anhören, denn erst dann entfalten sie erst den vollen Charme. Ich jedenfalls bin total von dem Album begeistert, welches durch seine Vielfalt voll zu überzeugen weiß. Am 28. Februar wird es veröffentlicht und dann könnt ihr euch selbst davon überzeugen.
www.inextremo.de
Story: Gisela

Brückentanzfestival

BRÜCKENTANZ-Festival
23.04.2010
Bonn, Brückenforum

Eigentlich sollte das Brückentanz-Festival an 2 Tagen stattfinden, aber leider musste der Gothic-Rock-Tag auf November verschoben werden. So kamen die Zuschauer an diesem Mittelalter-Tag in den Genuss sich GALAHAD, DIE IRRLICHTER und SALTATIO MORTIS anzuschauen.

Die 1985 von Paul Alexander gegründete Band GALAHAD eröffnete den Reigen des Brückentanz-Festes. GALAHAD präsentierten Songs die man als eine Mischung aus mittelalterlichen Elementen mit moderner Rockmusik bezeichnen kann. GALAHAD, die vor 3 Jahren mit dem Deutschen Rock- und Pop-Preis 2007 ausgezeichnet wurde, verstand es von Beginn an die anwesenden Fans in ihren Bann zu ziehen. Vom Sound her erinnerten sie mich ein wenig an Jethro Tull, das wohl daran liegt, dass Paul Alexander die Songs mit tollen Querflöteneinlagen aufpeppt. Als Verstärkung hatten sie sich noch Martina Aschenbach an der Flöte mit auf die Bühne geholt. Auch sehr hervorzuheben ist der Gesang der bei manchen Songs von Paul Alexander und bei manchen Stücken von Tina Schreiber, mit ihrer mal rockigen, mal einfühlsamen Stimme sehr gut zur Geltung kommen. Die Zuschauer kamen bei diesen ca. 45 min�tigem Sets voll auf ihre Kosten. Kein Wunder ist es für mich, dass sie Jethro Tull schon bei einigen Konzerten begleiten konnten, denn verdient haben sie es. Leider hat es bis heute noch nicht so richtig mit einem Durchbruch geklappt, aber das kann sich ja noch ändern.

Nach einer kleinen Umbaupause war es Zeit für DIE IRRLICHTER aus dem Großraum Bonn. Sie treten meistens in der Mittelalterszene auf Märkten, Banketten und Festivals sowie als Barden im Liverollenspiel auf. Für den Hauptanteil im Leadgesang und im Songwriting ist Brigitta Jaroschek verantwortlich. Sie ist das einzig verbliebene Mitglied der Originalbesetzung der Frauenband. In Höchstform beeindruckten DIE IRRLICHTER mit vielseitigen Sprüchen und vielsaitigen Instrumenten. Viel zu schnell ging das Konzert dem Ende entgegen, denn einig waren sich die Besucher an diesem Abend, sie hatten einen hervorragenden Auftritt gesehen und die Stimmung war während des ganzen Konzerts phantastisch

Ein wenig mussten sich die Fans gedulden, denn der Umbau zog sich ein wenig hin. Aber als die ersten Klänge den Auftritt von SALTATIO MORTIS einleiteten, war das Publikum nicht mehr zu halten. Schade nur, dass nicht so viele Leute anwesend waren, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Die folgenden 2 Stunden wurden mal wie schon des öfteren in der letzten Zeit zu einem wahren Siegeszug der Band. Sänger Alea hatte das Publikum von Anfang an im Griff und die Fans dankten der Band dafür, dass sie ohne großen bühnentechnischen Aufwand oder aufwändiger Lightshow auskamen. Live sind sie einfach eine Klasse für sich und das Publikum entlohnte die Band mit frenetischem Beifall. Das ist auch sehr darauf zurückzuführen das sie in den ganzen Jahren nicht davor gescheut haben auf unzählige Mittelaltermäkten ihr Kännen unter Beweis stellten. Das Band hält zwischen Band und Fans. So wurde jedes Lied lauthals mitgesungen und getanzt.
Kurzweil war angesagt und leider verging die zeit ihres Auftritts wie im Flug. Die Show verfügte auch über einen druckvollen und klaren Sound, der auch ein Faktor für die gute Laune war. Dann endete ein tolles und schweß�treibendes Konzert.
Aber keine Sorge, wer dieses Konzert verpasst hat, bekommt in der nächsten Zeit viel Gelegenheit die Band noch mal live zu bewundern. Vor allem aber sei das Konzert am 15. Oktober in der Wuppertaler Stadthalle hervorzuheben, denn an diesem Tag feiert SALTATIO MORTIS ihr 10jähriges Bestehen.

Hier geht es zum Interview mit SALTATIO MORTIS

Länge ca. 13 Minuten

Gesprächspartner:
SALTATIO MORTIS – Falk Irmenfried von Hasenmümmelstein und Samoel