Faun – Midgard

Knapp zwei Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung „Luna“ kommt ein weiteres Konzeptalbum von Faun heraus: Midgard, was die germanische Bezeichnung für die Erde ist. Thematisch geht es mal zu den Kelten („Lughnasad), den Wikingern („Odin“) oder es steht die Natur im Mittelpunkt. Im Großen und Ganzen eine Reise in den von uns aus gesehen geografischen Norden.

Das wohl bereits vor der Veröffentlichung bekannteste Stück des Albums ist „Federkleid“. Mit diesem Lied beginnt die Reise durch Midgard auf des Vögels Schwingen. Es lädt zum ausgelassenen und sorgenfreien Tanzen ein, was auch im bereits veröffentlichten Video zu sehen ist.

Das bereits 2011 auf der CD „Eden“ veröffentlichte Lied „Alba II“ wurde erneut aufgenommen und unterscheidet sich sehr vom Original. War es auf „Eden“ ein ruhiges, melancholisches Stück, das von Olivers Stimme getragen wurde, ist es hier schneller, tanzbarer und fröhlicher. Neu ist auch die Melodie des deutschen Volksliedes „Nun treiben wir den Winter aus“, die in das Lied integriert wurde. Je nach Stimmung sind beide Versionen auf jeden Fall hörenswert.

Mystisch geht es weiter mit „Nacht des Nordens“. Bereits auf einigen Konzerten haben Faun bewiesen, dass dieses Lied perfekt für einen nebligen Auftritt der Band ist. Der lange instrumentelle Part mit Flöte und Drehleier erinnert ein wenig an das bekannte „Iyansa“. Im Anschluss kommt eins der ruhigeren Stücke des Albums, „McBeth“, bei dem Olivers ruhiger Gesang von Harfe, Cello und Flöte getragen wird.

Und auch der zweite Sänger im Bunde hat wieder ein eigenes Lied bekommen. Bei „Brandan“ singt Stephan die Geschichte des seefahrenden irischen Mönches, der den Meeresgott Manannan Mac Lir um Hilfe bittet. Auch diese Melodie ist nicht unbekannt. So hat Stephan sie auf Konzerten bei seinem Drehleier-Solo schon oft gespielt.

Eine kleine Überraschung ist das Lied „Odin“. Zusammen mit Wardruna ist ein Lied über den Göttervater Odin entstanden, wie er die 16 Runen empfing. Wardruna, die als Co-Komponisten des Soundtracks der TV-Serie „Vikings“ bekannt wurden, vertonen im Lied eine Passage aus der Edda in ihrem typischen Stil. So hat das fast sechs Minuten lange Lied einen klaren Faun und Wardruna teil und kann auch als zwei unabhängige Lieder wahrgenommen werden, bis diese am Ende zu einem verschmelzen.

Eine weitere kleine Überraschung ist die Neuvertonung der bekannten traditionellen „Rabenballade“. In Kombination mit einem bretonischen Tanz und einer neuen Textpassage ist das Lied doch nicht so abgenutzt, wie der Titel es vermuten lässt. Thematisch immer noch aktuell und musikalisch kurzweilig kann es sich ohne schlechtes Gewissen in die vielen Interpretationen des alten Stücks einreihen.

Mythen und Sagen, Bräuche und Natur versuchen Faun uns auf diesem Album näher zu bringen. Musikalisch ein abwechslungsreiches Album, das mit zwei herausragenden Gastmusikern, Maya Friedmann (Cello) und Efren Lopez (Oud), bereits bekannte Gesichter von der letzten Tour aufweisen kann. Auf diesem Album sollte für Fans der ersten Stunde wie auch neuere Begeisterte etwas zum Träumen und Tanzen dabei sein.

Faun – Midgard (VÖ 19.08.2016)
1. Midgard Prolog
2. Federkleid
3. Sonnenreigen (Lughnasad)
4. Alba Ii
5. Nacht Des Nordens
6. Macbeth
7. Gold Und Seide
8. Brandan
9. Odin
10. Rabenballade
11. Lange Schatten

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Omnia – Earth Warrior

Die Paganfolker von Omnia haben die Angewohnheit fast jedes Jahr ein Album auf den Markt zu bringen. Doch nach „Musick and Poetree“ haben sie sich für das neueste Studioalbum „Earth Warrior“ Zeit gelassen und herausgekommen sind 14 Songs, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Wer die Band kennt, der weiß dass für Omnia die Natur das heiligste auf der Welt ist und beschützt werden muss. Da liegt es nahe auch musikalisch das auszudrücken, was bei der Band zur Lebenseinstellung gehört. Das Konzeptalbum hat, wie der Titel Earth Warrior schon aussagt, den Kampf für die Welt/Natur zum Thema und auch das Cover mit Jenny als Amazone mit Pfeil und Bogen passt perfekt zum Titel.
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Sanft und nicht ganz so dramatisch wie der Titel „Weltschmerz“ vielleicht vermuten lässt, beginnt das erste Lied, das nur von Jenny am Klavier gespielt wird. Nach diesem kurzen Intro folgt auch schon der Namensgeber des Albums, „Earth Warrior“, ein Reggae-Stück und die erste von vielen Musikrichtungen auf dieser CD. Es geht um den Kampf gegen Abholzung, Industrialisierung und die Zerstörung der Welt durch den „Mutant Monkey“, ein von Frontmann Steve erschaffener Begriff für den Menschen. Als Gastmusiker haben Omnia Maria Franz von Euzen gewonnen, die neben dem Lied „Earth Warrior“ noch weiteren Stücken auf der CD mit ihrer Stimme einen ganz besonderen Klang gibt.

Im Anschluss gibt es osteuropäische Rhythmen gepaart mit chinesischer Flöte. Geht nicht? Bei Omnia geht alles und hört sich sogar richtig gut an. Auch wenn der Text von „Babu Bawu“ erstmal keine klare Bedeutung zu haben scheint, entwickelt er sich schnell zu einem Ohrwurm. Genauso verhält es sich bei „Kokopelli“, das Lied über indianischen Gott der Fruchbarkeit mit seinen ursprünglichen Gesängen und Rhythmen, bei denen man am liebsten gleich lostanzen möchte.
Als nächstes ein, wie Omnia es selbst beschrieben haben, 70er Jahre akustisches Hard Rock /HeavyMetal Stück, das im Großen und Ganzen eine Biographie des „Crazy Man“ Steve Sic selbst ist. Als Gastmusiker hat die Band Joe Hennon gewonnen, ehemaliges Mitglied von Omnia, der zu diesem Stück seine Dadgad beisteuert. Danach ein Sprung zu den Anfängen Omnias mit „Trikeltica“, ein musikalisch traditionelles Stück mit Harfe, das Elemente des Andros enthält.

Etwas aus dem Rahmen fällt „Black House“. Es hat nichts mit der Rettung der Welt oder der Natur zu tun, sondern befasst sich im Country-Style dem Whiskey und einer gewissen Taverne namens Black House. Nach diesem ruhigeren Lied, wird man direkt in Dschungelbuch katapultiert. Hier schafft es Steve wie King Louie zu singen und tauscht seine Flöten mit dem Kazoo. „Mutant Monkey“ ist wieder etwas zum tanzen, aber diesmal mit jazziger Note.

Zwei nicht ganz so neue Stücke haben es ebenfalls auf das Album geschafft. „Epona“ und „Cernunnos“ sind sozusagen Liede der ersten Omnia-Generation und für dieses Album nochmal neu aufgelegt worden. Trotzdem beschränkt sich Omnia auf die Instrumente von damals und verwendet nur Flöten, Didgeridoo und Trommeln.

Nicht ganz ernst gemeint ist wohl das nächste Country-Stück, das von einem imaginären Pudel namens Noodle handelt. Ein schnelles Stück, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Auch nicht ganz ernst gemeint ist der nächste Titel. Denn hinter dem Titel „Call Me Satan“ verbergen sich die vielen Bezeichnungen für ein und dieselbe Gottheit. Ob Pan, Satyr, Cernunnos, Green Man oder eben Satan, so ist es im Grunde immer der gleiche gehörnte naturverbundene Gott gemeint.

Zum Ende hin werden wieder ruhigerer Töne angeschlagen. Mit „Free Bird Fly“, dem musikalisch wohl anspruchsvollsten Lied und „Lament For A Blackbird“ klingt „Earth Warrior“ mit Klavier, Harfe und Vogelgezwitscher langsam aus und beruhig den Geist nach dieser musikalischen Reise durch die Musikwelt wieder.

Insgesamt ist Omnia mit „Earth Warrior“ ein sehr gutes Album gelungen, das musikalisch sehr vielfältig ist und neue Wege geht, aber auch zu den Anfängen Omnias zurückführt. Die überwiegend schnellen Stücke sind allesamt tanzbar und machen Spaß, ohne dass das zentrale Thema, der Kampf für die Welt in den Hintergrund gerät. Auch optisch ist sie ein Hingucker. Das Layout ist sehr gut gelungen mit berühmten Zitaten und einen in Runen geschriebene Tracklist.

1. Weltschmerz
2. Earth Warrior
3. Babu Bawu
4. Kokopelli
5. Crazy Man
6. Trikeltica
7. Epona
8. Black House
9. Mutant Monkey
10. Cernunnos
11. Noodle The Poodle
12. Call Me Satan
13. Free Bird Fly
14. Lament For A Blackbird

Omnia – Live on Earth

In den letzten Jahren ist es bei Omnia Tradition geworden, jedes Jahr im August eine neue CD zu veröffentlichen. Nach der Studio-Album „Musick & Poëtree“ folgt 2012 das Live-Album „Live on Earth“, dass auf der “I don’t speak human” – Clubtour durch die Niederlande Anfang 2012 aufgenommen wurde. Seit der Live-DVD „Pagan Folk Lore“ hat sich bei Omnia der Sound und die Besetzung geändert, sodass es Zeit für eine neue Live-CD wurde, auf der auch Daphyd, Philip und Rob zu hören sind.

Bei einer Laufzeit von 77:42 Min. finden wirklich alle Lieder des Konzertprogramms Platz auf der CD. 18 Lieder, die eine kleine Reise durch die Geschichte Omnias sind, denn neben den neuesten Stücken wie „Free“ und „Dance Until We Die“ sind auch „Auta Luonto“ und das allseits beliebte „Morrigan“ aus den Anfängen der Band auf der CD enthalten. Erstmals auf CD gebrannt ist auch „Noodle The Poodle“, das eigentlich traurige, aber sehr fröhlich wirkende Lied, über einen imaginären Pudel.

Die Auswahl der Lieder ist perfekt für eine Power Pagan Show, wie Omnia ihr Festival-Set nennen. Viele schnelle tanzbare Stücke wechseln sich ab mit kurzen ruhigeren Passagen, in denen die Harfe in den Vordergrund rückt. Nach dem großen Finale mit „Saltatio Vita“, „Entrezomp-ni Kelted“, „Fee Ra Huri“ und „Morrigan“ kann man den Zwang nicht unterdrücken die REPEAT-Taste zu drücken und trotz der langen Spielzeit, erneut in die Welt des Paganfolk einzutauchen.

Der Sound ist perfekt abgemischt. Alle Instrumente, sogar die im Vergleich ruhige Harfe, sind klar zu hören. Bei einem Konzert, je nachdem welchen Platz man vor der Bühne bekommen hat, ist dies nicht immer der Fall. Sascha Pil und Christopher Juul haben ganze Arbeit geleistet und beim Mischen störende Geräusche einfach gelöscht. Die reine Musik steht in höchster Qualität im Vordergrund und man meint gerade live dabei zu sein. Wer schon mal ein Omnia – Konzert besucht hat, der kann vor seinem inneren Auge die Band auf der Bühne spielen und tanzen sehen. Nur der dezente Jubel des Publikums erinnert daran, dass es sich wirklich um eine Aufnahme handelt.

Im Booklet befinden sich, neben zahlreichen Fotos, die Omnia auf den Bühnen dieser Welt zeigen, Zeichnungen von Frontmann Steve Sic. Er ist für das Cover und die Zeichnungen auf der CD und im Booklet verantwortlich, die die CD auf den ersten Blick etwas verspielt wirken lassen. Dabei geht es bei Omnia auch um ernste Themen, wie die Zerstörung der Natur und die geldgierige Gesellschaft, die in „I Dont’t Speak Human“ und „Dance Until We Die“ kritisiert werden. Deshalb haben sie ihre Botschaft auch im Booklet textlich verewigt.

Insgesamt ist „Live on Earth“ das mit Abstand beste Live-Album, was Steve und Jenny in den letzten Jahren geschaffen haben. Die Spielfreude und die Energie in der aktuellen Besetzung mit Daphyd, Philip und Rob ist auf der CD verewigt worden. Einzig Steves Ansagen, bis auf den Übergang zu „Love In The Forest“, fehlen. Dabei sind sie ein wichtiger Teil des Konzertes, denn er erklärt die Bedeutung der Lieder oder bring das Publikum mit lustigen Geschichten zum Lachen. Aber auch ohne die Ansagen, ist die CD eine absolute Empfehlung für Fans und alle, die schon immer eine Omnia-CD kaufen wollten.

Tracklist:

1 Live Show Intro
2 Tine Bealtaine
3 Auta Luonto
4 The Sheenearlahi Set
5 Niiv
6 Free
7 Toys in the Attic
8 I Don’t Speak Human
9 Alive!
10 Wytches‘ Brew
11 Richard Parker’s Fancy
12 Dance Until We Die
13 Love in the Forest
14 Noodle the Poodle
15 Saltatio Vita
16 Etrezomp-ni-Kelted
17 Fee Ra Huri
18 Morrigan

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The Raven

Omnia in Nürnberg

Eins muss ich zu meinem kleinen Omnia-Bericht und den Bildern gleich vorausschicken. Sie werden dem Abend auf keinem Fall gerecht. Denn die Energie, die bei diesem Konzert von der Bühne herunter auf die Zuschauer wirkte, und vor allem auch die Energie des Publikums, die auf die Bühne zurückreflektiert wurde, gelingt es mit keiner Kamera der Welt in Bildern einzufangen. Leider muss man sagen. Denn Omnia verwandelten den Hirsch in ein Tollhaus. War die Stimmung im letzten Jahr schon sehr gut, in diesem Jahr war die im vorderen Bereich gutgefüllte Sauna Hirsch ein echter Hexenkessel und Magier Steve und seine Flöten und der Rest von Omnia taten alles, um den Leuten einen unvergessenen Abend zu bescheren. Und dabei hatten sie, wie immer wenn sie live auf der Bühne stehen, sichtlich Spaß. Den hatte aber auch das Publikum, das nur teilweise aus Nürnberg kam, wie man spätestens nach Steves Publikumsfrage feststellen konnte. So bestand die erste Reihe neben einer ganzen Reihe von Omnia Fans, die sie schon gestern in München gesehen hatten über einer Familie aus der Nähe von Heilbronn auch aus 4 Personen aus der Ecke von Selb. Denn Dank des Festivals Mediavals, bei dem Omnia 2012 wieder eines der Highlights sein werden, hat man selbst in der kleinen Grenzstadt inzwischen mitbekommen, welch grandiose Band Omnia ist. Da maximal ein Drittel echte Nürnberger/innen waren, war die „Audience“ für Steve von nun an die „Audience partly from Nürnberg“.
Ich habe in den letzten Jahren ja schon mehrere Omnia Konzerte erlebt und in der Zeit gab es ja auch einige Besetzungswechsel und trotzdem kommt es einen vor, wie wenn Omnia immer besser und besser werden. Auch wenn vor allem Luka und Maral sicher sehr positiv in Erinnerung bleiben. Das liegt vor allem auch daran, dass Gitarrist Philip Steenbergen (diesmal mit kurzen Haaren) und Slidgeridoospieler Daphyd Sens, der in Nürnberg 1 Jähriges Bandjubiläum feiern durfte (natürlich mit Ständchen vom Publikum versteht sich) „Stenny“ immer besser ergänzen und das jüngste Bandmitglied Rob van Barschot an den Drums ebenfalls gehörig für Action sorgt. Und so klingen viele Songs in neuem Gewand mit neuer Besetzung zwar anders, aber nicht weniger reizvoll, als früher. Und man ist auch weiterhin akustisch unterwegs und versucht nicht mit allerlei elektronischen Gimiks den Sound zu verändern. Warum? Die Antwort gibt Steve im Laufe des Konzerts unter großen Jubel des Publikums mit den Worten „because we are not a bunch of pussies“.

Ein weiterer Grund liegt sicher auch im Repertoire der Band. Die neueste CD der Band „Musick and Poetree“ ist das bisher abwechslungsreichste Album und führte dazu, dass man Omnia erstmals beim Festival Medival in Selb mit zwei sehr unterschiedlichen Programmen erleben konnte. Dem ruhigen Poetry-Teil und der lauteren Rockversion. Mit der Rockversion von Omnia tourte man die letzten Wochen durch Deutschland mit dem Abschluss nun im Nürnberger Hirsch. Nach einer Pause geht es dann im Mai in Deutschland u.a in Giesen und Leipzig weiter. Wer also nicht auf Selb warten kann, oder bis dahin große Entzugserscheinungen hat, sollte mal den Konzertplan studieren. Ich befürchte ich muss das auch machen, denn bereits am nächsten Tag erfasst einen so ein komisches Gefühl von Entzug. Und zwar nicht von diesem komischen Zeug an denen sich Holländer legal erfreuen dürfen und das die Band „natürlich nicht im Backstagebereich hat, weil man ja in Deutschland ist“ ( wie Steve vor der Zugabe mitteilte) sondern nach der Omnia-Musik, die auch Tage später nicht aus dem Kopf verschwinden will. Omnia sind einfach das perfekteste holländische Rauschmittel und das völlig ohne Gesundheitsrisiken und Nebenwirkungen. Aber sie machen fraglos süchtig.

Den Tourplan sollten aber auch all diejenigen aufmerksam studieren, die diese Band noch nie gehört haben. Das ist wirklich fahrlässig, wenn man mit Musik etwas anfangen kann. Und man muss kein Mittelalterfan sein, damit einem die Musik gefüllt. Man muss sich nur einfach darauf einlassen, so wie die nette Dame neben mir, die Omnia nicht kannte und nur weil die Freundin hin wollte mitgegangen ist. Und die danach total begeistert war, wie ich das schon vielfach nun bei Konzerten erlebt habe. Und sie haben es wirklich verdient vor vollen Häusern zu spielen, weil es großartige Musiker sind, weil sie etwas zu sagen haben und weil sie ohne Angst sich unbeliebt zu machen ihre Meinung herausposauen. Da bekommen nicht nur die Herren Politiker ihr Fett ab, denen wohl nicht wenige die Hölle wünschen, weil man inzwischen mehr für den Staat , als für sich arbeitet. Das wird genauso thematisiert an diesem Abend „maybe they let you keep a little bit“, wie der Überwachungsstaat incl. Steueridentifikationsnummer ala Orwell, die „not tattooed on your forehead“ ist, noch nicht. Es wird aber auch jeder einzelne Konzertbesucher in die Pflicht genommen etwas zu tun, für eine lebenswertere Welt und für das Recht auf Individualismus. Und das macht Steve auf seine ganz eigene charmante und unterhaltsame Art, die man nur live erleben kann und die es nicht auf Platte gibt. Und ein Statement darf auf keinen Konzert fehlen „Your government tells you , you need them. This is a great lie, without you there is no Germany“

Aber zurück zum Programm das ohne die ruhigen Poetry-Songs auskommt, die sind aber nicht vergessen sondern sollen in einer eigenen Tour wieder zu Gehör kommen. Das wurde bereits im Vorfeld angekündigt, so dass auch niemand enttäuscht ist, wenn gerade sein Poetry-Lieblingssong fehlt. Das ist eh ein Problem bei Omnia mit den Lieblingssongs. Es gibt inzwischen einfach soviele gute Lieder, dass irgendwas eigentlich immer fehlt. Diesmal fraglos „The Raven“ , aber dafür gab es das Kult-Kriegslied der Band „The Morrigan“ im Zugabeteil zusammen mit Steves Liebeserklärung an seine Heimat Cornwall zu hören. „The Morrigan“ wurde lautstark durch das Publikum unterstützt und bei Cornwall sah man auch im Publikum die eine oder andere kleine Cornwall-Flagge.

Es war der Höhepunkt eines Programms voller Höhepunkte. Egal ob Free, Human, Alive, Dance until we die (mit Daphyd im Duett gesungen), Love in the Forrest usw, es folgte Highlight auf Highlight, die Stimmung im Publikum und bei der Band stieg und stieg und Jenny hab ich selten so ausgelassen und fröhlich strahlend gesehen wie an diesem Abend. Egal ob an der Harfe, am Keyboard oder tanzend und trommelt sie sprühte nur so vor Energie.

Was das Erlebnis Omnia außerdem noch ausmacht, ist der optische Eindruck, das Licht und vor allem natürlich der Ton. Und alles war, wie man es von Omnia gewöhnt ist, einfach perfekt. Einen großen Fehler hatte der Abend trotzdem, er ging viel zu schnell zu Ende, auch wenn sich die Jungs und Jenny natürlich auch danach wieder viel Zeit für ihr Publikum nahmen und fleißig Autogramme schrieben. Und wie es bei einem Entzug halt so ist, nach der Vorfreude und dem Höhepunkt Konzert folgt die nächsten Tage erst mal Ernüchterung, weil der nächste Live-Auftritt mal wieder viel zu lange dauert. Zwar gibt es Omnia bis dahin auf CD, mit live zu vergleichen ist das aber leider nicht. Omnia sind eine geniale Live-Band mit extrem hohen Unterhaltungswert, geboren für die Bühne und ein echtes Muss, nicht nur für Pagan-Folk, Gothic, Mittelalter und Folkmusikfreunde sondern für alle, die Musik lieben. Und jedes Konzert kann man etwas neues lernen. Diesmal den Unterschied zwischen Pogo und Pagan Pogo. Der Anfang ist der gleiche , hüpfen , tanzen , durchdrehen zur Musik aber fällt einer neben Dir hin „pick him up“ wie Steve erkärte. Als dann nach dem vermeintlichen Konzertende die Musik einsetzte , ein unträgliches Zeichen , dass das Konzert nun zu Ende ist, hatte das Publikum noch immer nicht genug. Und so ließen sich Omnia erweichen, sicher auch ein Ausdruck dafür, wieviel Spaß man an diesem Abend selbst hatte und es gab das Sahnehäubchen oben drauf mit einer weiteren Zugabe, die stürmisch gefeiert wurde und fast nahtlos nach einem Erfrischungsweizen in die Autogrammstunde überging.

Bernd Sonntag

Omnia „Musick And Poetree“

Omnia „Musick And Poetree“

Das nun 14. Pagan-Folk Album von Omnia ist ein doppeltes. Es beinhaltet 2 CDs – 21 Minuten, produziert gemeinsam mit ihrem Freund Christopher Juul (Mitglied der Bands Euzen und Valravn). In einem abermals selbst entworfenem kunstvoll illustriertem Digipack präsentiert sich die neueste Schöpfung Omnias wie ein kostbares Juwel.

Description de l'image Omnia musick and poetree wiki.jpg.Die erste CD „Musick“ haben alle neuen Live-Band-Mitglieder aufgenommen, d.h. nicht nur Steve und Jenny, sondern auch Philip, Maral, und Daphyd. Die fröhlichen Songs kennt man zum Teil schon von den letzten Konzerten, wie die durchaus kritischen Titel „I don’t speak human“ und „Free“ oder „Stand up!“. Eher ruhig, aber dennoch sehr lebendig plätschern uns die Töne vornehmlich von Harfe, Flöte und Trommel entgegen, untermalt und eingebettet von einem gekonnt schönem Gesangsduett. Musikalisch wieder einmal nicht einzuordnen, aber mit unverkennbar ursprünglichem, keltischem oder beim letzten Track Xtatica sogar indianischem Einfluss bringen diese 5 Lieder uns erneut Omnias spezielle Message von der Liebe zur Natur und zur persönlichen Freiheit näher.
„Musick“-musicians:
Steve Sic Evans van der Harten ( Vocals, Kargyra, Irish Bouzouki, Irish Whistle,
Wardrum, Davul, Darbuka)
Jenny Evans van der Harten (Vocals, neo-Celtic Tall Harp, HurdyGurdy, Bodrán, Spoons)
Philip Steenbergen (Acoustic Guitars)
Maral Haggi Moni (Vocals)
Daphyd Sens (Slideridoo)

Die zweite CD mutet beim ersten Anhören vielleicht etwas befremdlich an, vor allem die Neu-Interpretation des deutschen Klassikers „Lili Marleen“. Von Steve teilweise auf Deutsch mit seinem ganz eigenem Akzent gesungen, bringt er uns dazu, diesen alten Chanson noch einmal sich näher anzuhören und aus einem anderem Blickwinkel zu betrachten. Bei „Gröne Lunden“ handelt es sich um ein traditionelles schwedisches Lied. Ein Liebeslied ist „Fuck her gently“, „Who are you“ ein traditionelles irisches Lied, vertonte niederländische Lyrik „Het Dorp“. Ein Cover-Song von Nick Caves „The Mercy Seat“- befasst sich mit einer dramatischen Erzählung über den Tod auf dem „Elektrischem Stuhl“. Den Abschluss macht ein irisches, rein instrumentales Stück, von Jenny gespielt auf der keltischen Harfe.
Eine sehr romantische CD zum Zuhören und Genießen in einer stillen Stunde.
Die sieben ruhigen sehr verträumten Songs wurden nur von Steve und Jenny, sprich Stenny, aufgenommen, wobei die beiden wirklich zu einer Person zu verschmelzen scheinen. Man merkt wie tief emotional sie mit diesen Songs verbunden sind. Es sind die Lieder, mit denen sie aufgewachsen sind und die sie dazu inspiriert haben, so zu leben, wie sie es heute tun.
Getreu ihrem Motto : „Musick is just the sound our life makes while we live it“

Michaela, die Nebelkrähe

Release- Konzert in Deutschland :
10.09. 2011 auf dem Festival Mediaval in Selb

Omnia „Musick And Poetree“(Screaming Banshee/ Alive)
Release Date 16.09.2011

CD 1 „Musick“
Track
01 Free
02 Stand up
03 Fee RA Huri
04 I Don’t Speak Human
05 Xtatica

CD 2 „Poetree“
Track
01 Gröne Lunden
02 Fuck Her Gently
03 Who Are You
04 Lili Marleen
05 Het Dorp
06 Mercy Seat
07 Sheebeg Sheemore

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Faun – „Eden“

Das 7. Album im 11. Jahr nach der Gründung von Faun ist da.

Die fünf Münchner arbeiten bereits seit vier Jahren an „Eden“, denn schon 2008 entstanden die ersten Lieder. Seitdem gab es zweimal eine Umbesetzung bei einem weiblichen Bandmitglied und nun ist Rairda seit Anfang 2010 fester Bestandteil der Band.

Eden

Mit „Eden“ ist den Ausnahmekünstlern einmal mehr ein kleines Kunstwerk gelungen und wird nahtlos an die Vorgänger „Totem“ und „Buch der Balladen“ anknüpfen. Das Album befasst sich mir der Thematik des Garten Eden, der in vielen Kulturen und Mythologien eine große Rolle zu spielen scheint.
Wir hören keltische Harfen, irische und arabische Lauten, die schwedische Schlüsselfidel und auch Drehleiher, Dudelsack, Flöte und Perkussion werden einmal mehr gekonnt mit dem oft mehrstimmigen Gesang von Oliver SaTyr, Fiona und Rairda verbunden.

Wir können zwei schönen auf Deutsch vorgetragenen Stücken lauschen, aber auch englische, norwegische, finnische und türkische Weisen werden vorgetragen und entführen den Hörer in die sagenumwobene Welt des Paradieses „Eden“.

„Lupercalia“ ist als Auftakt auf diesem Album gut gewählt, da es uns direkt zu Beginn signalisiert, wo es auf dieser Reise hingehen könnte.

„Zeitgeist“ ist eine sehr schön erzählte Ballade mit ein paar tollen Höhepunkten und eines der schönsten Stücke auf „Eden“.

„The Butterfly“ und „Polska Fran Larsson“ sind zwei instrumental vorgetragene Stücke.
Am meisten jedoch sind Balladen auf diesem Kleinod zu finden die bei „Golden Appels“, „Pearl“ und „Hymn To Pan“ zum träumen einladen.

Das Album ist mit 72 Minuten das bislang längste der Band. Es kann bei dem Einen oder Anderen Stück vorkommen, dass es länger ist, als es diesem gut tut, denn zu viel Melancholie kann schnell langweilig wirken. Mehr Rhythmus und schnellere Sequenzen, die durchaus großen Eindruck schaffen, hätten sicher nicht geschadet.

Aber das bedeutet nicht, dass dieses Album nicht qualitativ hochwertige Kunst ist. Im Gegenteil. Es gibt viel Abwechslung und für jeden Faun-Fan ist mit Sicherheit etwas dabei, bei dem er mitgehen kann. Und das ist die Hauptsache bei schöner Musik.

„Eden“ kommt genau da an, wo es muss, nämlich tief im Innern und wer sich traut einzutauchen, wird sehr viel Spaß an den gesammelten Schätzen der Band haben, die den „Pagan-Folk“ einmal mehr eindrucksvoll zum klingen gebracht haben.

Katharina von Kleve

Omnia

Interview mit Jenny und Steve von Omnia
am Sonntag nach dem letzten von mehreren Auftritten auf dem dreitägigem Castlefest

*Wie fühlt Ihr Euch?
Jenny: Glücklich!
*Und müde!?
Jenny: Und müde! Aber glücklich müde!
Komm setze Dich in unsere Mitte!
Steve: So, was möchtest Du uns fragen?
*Dann ist alles so gelaufen, wie Ihr es Euch vorgestellt habt?
Jenny: Ja, definitiv!
*Und der Regen?
Jenny: Der Regen hörte gestern auf, wir hatten einen klaren Himmel. Wir hatten keinen Wind als wir den Vogel (Phoenix) verbrannten.
Es war großartig!
Steve: Ein perfektes Wochenende!
Jenny: Heute hatten wir wieder Sonnenschein, es ist soo schön!
*Werdet Ihr heute zum Schluss noch einen Auftritt haben?
Steve: Nein,nein, heute werden wir nicht noch einmal mit Faun zusammen auftreten. Unsere Arbeit hier ist getan!
*Ich habe Eure neue CD Wolf Love bekommen, aber ich konnte den Namen der CD nicht darauf finden.
Jenny: Du musst auf die Zeichen achten!
Steve: Es ist auf der Seite. Wir wollten diesmal nicht den Namen daraufschreiben, weil wir dachten ein Symbol könnte stärker ein. Und ein Herz und ein Wolf
sind die Symbole für Wolf Love. Es ist „Liebe“ und „Wolf “ zusammengesetzt. Ausserdem haben wir den Namen in Runen daraufgesetzt.
*Ich kann Runen nicht lesen.
Steve: Oh, niemand kennt die Runen. Es ist mein eigenes Runensystem. Für die anderen Leute haben wir es auf der Seite in Buchstaben geschrieben.
Aber es ist netter als Symbol, weil ein Symbol ist soviel stärker als ein Wort.
*Was macht den Unterschied aus zwischen Wolf Love und Euren anderen CD’s?
Steve: Mannigfaltigkeit! Da ist jede Menge verschiedene Art von Musik darauf. Die anderen CD’s haben wir mehr in einem bestimmten Stil gehalten. Bei dieser
CD dachten wir, egal, wir möchte gerne in jedem Stil schreiben, wir möchte gerne einen Reggae Song machen, einen Country & Western Song, einen
Rock’n Roll Song. einen Death Metal Song oder was auch immer, wie auch immer wir uns gerade fühlen. Das seht Ihr auf unserer neuen CD:
Mannigfaltigkeit.
*Was wird der Unterschied zwischen Euren Festival Gigs und Euren Theater Gigs sein?
Jenny: Alles!
Steve: In den Theatern sind es immer Akustikauftritte. Auf den Festivals gibt es jede Menge Krach, jede Menge Energie und all dies Leute zusammen dort.
Und auf den Festivals spielst Du mehr mit dem Publikum und ich arbeite mit der Energie, wenn all diese Leute zur selben Zeit zusammenkommen, in einer
eher lauten, lebhaften Art und Weise. In einem Theater ist die Energie eine andere, mit der Du arbeiten kannst. Weil in einem Theater ist jeder sehr sehr
ruhig und wir spielen ruhigere Lieder, die wir nicht auf einer Festivalbühne spielen. Aber wir benutzen immer dieselben Instrumente und das gleiche Setup.
Wir sind wie eine permanente Unplugged Band. Wir mögen keine „Stöpsel „.
*Werden es ähnliche Songs sein auf der Theatertour?
Steve: Wir werden in den Theatern die ruhigeren Lieder spielen, die wir nicht auf den Festivals spielen können, weil es dort zu laut ist. Man braucht eine Menge
Kozentration um diese zu spielen.
*Was ist der Unterschied von Auftritten in Deutschland denen in den Niederlanden? Gibt es einen Unterschied das Publikum betreffend?
Jenny: Jaja, definitiv. Jedes Land hat ein unterschiedliches Publikum und wir machen unterschiedliche Setlisten für jedes Land, weil wir wissen, was die Leute dort
mögen und auf was sie reagieren. Es ist immer lustig, dass in Deutschland die Leute so gerne lange klatschen, viel mehr als in irgendeinem anderen
Land.
Steve: Und sie können nur im 4viertel Takt- Rhytmus klatschen. Unser Drummer hat ein spezielles Setup für deutsche Gigs. Er wartet erst und wenn das
Publikum anfängt im 4viertel Takt zu klatschen, versucht er den passenden Rhytmus mit den Trommeln zu treffen. Aber das Publikum klatscht immer
weiter im 4viertel Takt, sie können nichts anderes.
Jenny: Sie wollen einfach mitmachen, sie wollen etwas tun. Sie kennen nicht die Worte, so klatschen sie eben. Es ist nett, es ist Energie.
Steve: Ja, es ist gute Energie! Aber ich muss sagen in Belgien klatschen sie im Takt.
Jenny: In Belgien sind sie ein bißchen besser beim Klatschen. Es ist lustig. Ich weiß auch nicht warum es so ist.
Die Deutschen haben einen sehr strengen Rhytmus, wie ein Rhytmus beim Laufen oder wie ein House-Beat Rhytmus, ohmpf,ohmpf, ohmpf…
*Was sind Eure Lieblings-Locations für Auftritte?
Jenny: Castlefest!
Steve: Castlefest. Castlefest ist Spitze, wirklich!
Jenny: Auch das Festival Mediaval macht eine Menge Spaß. Eine große Bühne auf der man spielt, eine sehr professionelle Bühne.
Steve: Es ist das beste Festival in Deutschland, es macht am meisten Spaß, so viele verschiedene Bands und so.
Jenny: Und ein wunderschöner großer Markt, den man wirklich genießt. Es ist großartig!
Steve: Aber ich liebe es auch in Belgien zu spielen, weil die Zuhörer so verrückt sind dort. Die belgischen Pagan- Stömme, das sind die verrücktesten Leute überhaupt.
Jenny: Sie sind so keltisch, so fucking- keltisch. Sie erinnern sich an ihre Wurzeln. Das was die Kelten waren.
*Was war das Absurdeste, was Euch auf einer Tour passiert ist?
Steve: Meinst Du lustig…
Jenny: …oder beängstigend?
*Oder Beides.
Jenny: Ein elektrischer Stromschlag! Ist das interessant?
Steve: Wir sind beinahe gestorben, aber das war nicht gerade lustig. Wir sind fast gestorben in München auf der Bühne für dieses kleine Scheiß-Konzert. Das war eine
verdammte Scheiße. Es fing an zu regnen und die ganze Bühne stand unter Strom. Ich dachte, wir sterben. Unser Soundtechniker wurde durch den Strom auf
der Bühne verbrannt und er musste später ein Stück von seinem Muskel herausgeschnitten bekommen. Wenn das mir oder Jenny passiert wäre, hätten wir nie
wieder gespielt.
Steve: Und nun zu einer lustigen Sache. Gestern, da hatten wir diese lustige Sache auf der Bühne. Tom tat so, als ob er Flöte spielen würde auf seinem Trommel-Stock und ich spielte Flöte im Backstage. Und die Idee war, dass ich herauskomme und anfange den Song zu spielen. Aber ich war hinten mit Joe und Joe spielte die Gitarre. Aber er war nicht an seiner Gitarre, sondern er stand neben mir und ging ab auf Tom’s Drumsolo und die Flöte“Yehyeh“, aber dachte nicht daran, dass er auf der Bühne sein sollte. Und ich sah auf Joe und dachte „Fuck, er sollte an seiner Gitarre sein“ Und er rannte auf die Bühne. Es war so lustig, dass ich nicht mehr flöten konnte! Aber das Publikum bemerkte es nicht.
*Jeder im Publikum dachte, es wäre ein geplanter Witz gewesen.
Steve: Nein, dass die Gitarre so spät anfing, dass war kein Witz.
*Was war der beeindruckendste Auftritt, den Ihr je hattet?
Jenny: Gestern nacht auf dem Castlefest! Ernsthaft!
Steve: Es war der beste Auftritt, den wir je hatten!
*War es nicht ähnlich, wie im letzten Jahr, oder war es besser?
Jenny: Nein, wir fühlten uns viel besser.
Steve: Nein es war viel besser. es war so ein cooles Gefühl, wir waren so frei.
Jenny: Letztes Jahr waren wir genervt von diesen Fucking-Managern. Sie sind wie Sklaventreiber. Sie sagen Dir ständig, was zu tun ist. Wir sind frei jetzt.
Steve: Wir gehören wieder uns selbst, ohne diese abgefuckten Manager…Freiheit!
*Mit welchen Bands würde Eure Traumtour sein?
Jenny: Wir haben keine Traumtour, wir touren eigentlich nicht!
Steve: Wir mögen das nicht, Tag für Tag für Tag im Bus zu sein. Wir sind eine empfindliche Band mit empfindlichen Instrumenten. Wir möchten relaxen und spielen und genießen, was wir tun.
Jenny: Und ich mag keine Vorbands.
Steve: Sie kriegen immer ihren Willen.
Jenny: Ja, sie bekommen immer ihren Willen. Ich möchte die Bühne für uns haben.
Steve: Tja, wir sind sehr eingebildet!
Steve: Nein, es ist ein technisches Problem.
Jenny: Da sind soviele Sachen auf der Bühne, die rauf und wieder runter müssen, alle unsere Instrumente.
Steve: Ich spiele gerne zusammen mit anderen Bands, die wirklich verrückte Dinge tun.
Jenny: „Valravn“ ist für mich die beste Band im Moment.
Steve: „Euzen“
Jenny: „Euzen“ ist sehr cool! Und „Irfan“
Steve: Ich mag auch Nick Cave, das wäre cool und Apokalyptica, Tom Waits.
*Was ist Euer größter Traum?
Jenny: Ein Haus im Wald!
Steve: Wir hätten gerne einen Wald, den würden wir verwildern lassen um ihn der Natur zurückzugeben. Wir würden gerne inmitten dieses Waldes wohnen und jeden Tag auf einem Baum sitzen und das älterwerden beobachten.
*In welchem Land ?
Steve: Das spielt keine Rolle. Es ist überall dieselbe Natur!
*Aber Ihr würdet immer noch Musik machen?
Jenny: Wenn ich keine Musik mehr mache, dann bin ich tot. Ich denke Steve, auch.
Steve: Musik ist unser Leben!
*Welche Dinge machen Euch am meisten Spaß?
Steve: Das Publikum! Es ist immer das Publikum!
Jenny: Ja.
*Was macht gar keinen Spaß?
Jenny: Manchmal Organisiations- und technische Probleme. Technische Probleme- das passiert allen Bands und das Publikum versteht das nicht.
Manchmal ist es wirklich hart mit technischen Problemen zu spielen und zu wissen, dass sie es nicht verstehen.
Steve: Moderne Bühnentechnik ist so kompliziert! Besonders wenn Du alle Instrumente spielen willst, wie wir es tun.
Jenny: Soviele Kanäle und alles muss gecheckt werden. Aber wenn es funktioniert, ist es großartig!
*Ich erinnere mich an ein Konzert, bei dem Dun Dich selbst nicht hören konntest.
Jenny: Das ist am Freitag auch wieder passiert. Ich konnte mich selber nicht singen hören.
Steve: Es ist die Hölle! Das sind die schlechten Dinge! Wir haben das nicht in den Theatern. In den Theatern, da ist immer alles sehr sehr relaxed und civilisiert.
*Was macht Ihr gerne in Eurer Freizeit?
Jenny: Lesen. Wir lesen eine Menge.
Steve: Ja, Lesen.
Jenny: Wir haben einige Autoren, die meisten in Englisch. Ich habe gerade ein Buch von Nick Cave gelesen, ein wirklich cooles Buch. Wir lesen gerne Bücher,
Gedichte, moderne Philosophie. Wir lesen 2 Bücher in der Woche. Lesen ist das Größte, wir haben keinen Fernseher, kein Radio, keine Zeitung. Wir haben
Internet, weil auf die Art und Weise eine Band heutzutage überlebt. Ansonsten haben wir überhaupt keine Medien.
*Habt Ihr Kinder?
Jenny: Ich habe keine. Er hat welche.
Steve: Ich habe einen Sohn, er ist 18. Und ich habe eine Tochter, sie ist 16. Mein Sohn lebt mit Jenny und mir, meine Tochter lebt bei ihrer Mutter.
Sie ist hier auf dem Castlefest und sie rockt ab auf jedem Gig, den wir haben.
*Wie macht ihr das mit den Kindern und all den Auftritten? Und wie könnt ihr sie in einer Welt, wie der unseren erziehen?
Steve: Oh, es ist verdammt hart! Es ist wirklich hart?
Jenny: Ja, es ist sehr hart!
*Konntet ihr sie beeinflussen?
Steve: Ich habe versucht, sie zu beeinflussen. Ich war ihnen gleichzeitig Mutter und Vater. Alleinerziehend. Es war sehr hart alles am Laufen zu halten und dabei
Vater von kleinen Kindern zu sein. Aber das ist schon lange Zeit vorbei. Meine Kinder sind jetzt groß. Und sie machen ihr eigenes Ding. Ich selbst lebte schon
mit 15 alleine. Und ich respektiere meine Kinder, dass sie ihr eigenes Ding jetzt machen. Und so funktioniert es. Und es macht es einfacher für uns. Sie haben
großes Verständnis für unsere Arbeit und sie akzeptieren es, das wir viel weg sind. Es macht ihnen nichts aus.
Jenny: Und wir mögen Ihre Musik, wir hören gerne dieselben Bands. Das ist sehr schön.
*Machen sie auch Musik?
Steve: Nein, es ist seltsam, aber keiner von beiden macht Musik. Aber ich habe auch erst mit 27 angefangen, professionell Musik zu machen. Davor habe ich
hauptsächlich Theater gemacht und gemalt.
*Und Du, Jenny?
Jenny: Ich habe mit 5 Jahren angefangen. Ich habe mit Klavier angefangen.
*Wie habt Ihr Euch kennengelernt?
Jenny: Ohhh, das ist eine süße Frage! Du kennst Joe, unseren Gitarrenspieler. Er spielte in einer Irish/Scottish Folk Band Shantalla, eine sehr gute Band!
Ich war ein großer Fan von ihnen und ich kannte Joe, weil ich auf demselben Festival spielte und ich glaube es war 98, als ich Joe traf. Und immer wenn sie in Holland gespielt haben bin ich mit zu ihren Konzerten gekommen und wir haben getanzt auf der Bühne, denn ich habe Irish Dance getanzt und es war immer sehr cool. Und einmal sind sie zu einem Folk Festival in Holland gefahren und ich kam mit ihnen. Und dort habe ich Steve getroffen. Er war auch ein Besucher und ging herum und wir haben uns nicht mehr verlassen bis jetzt.
Steve: Es war Liebe auf den ersten Blick.
Jenny: Ja, Liebe auf den ersten Blick.
Steve: Wir waren innerhalb eines halben Jahres verheiratet.
*Und wie lange jetzt?
Jenny: Seit 2002.
Steve: Ja, 8 Jahre. Wir haben 2002 gehieratet.
*Das ist eine lange Zeit. Und es ist so, wie es scheint? Ihr seit glücklich miteinander?
Jenny: Jaaaaa! Wir sind so glücklich!
Steve: Wir waren bisher niemals länger als 6 Stunden getrennt. Niemals!
Jenny: Ja, ernsthaft! Wir arbeiten doch immer zusammen. Immer nebeneinander.
Steve: Sie ist ich und ich bin sie. Wir sind „Stenny“. Das sind wir, wir sind tatsächlich eine Person.
*Ich lese immer von „Stenny“
Steve: Ja, das sind wir: Steve und Jenny. „Stenny“ ist die Person, die wir gemeinsam sind. Es ist die dritte Person: Jenny, Steve und Stenny. Stenny kann alles…

*Ich habe Joe Hennon (Gitarrist) im deutschen Fernsehen gesehen. Ist es wahr, dass er der Sprecher der Europäischen Umweltkommission ist?
Jenny: Ja, ist er. Er gibt eine Menge TV- Interviews.
Steve: Du kannst es in den Raven-Times lesen. Lies die Raven Times, Du kannst dort alles nachlesen, auf unserer Webseite kannst Du sie downloaden -die Raven Times.
Jenny: Wenn Du irgendetwas über Omnia lernen willst, lies die Raven Times. Alles über Omnia ist darin.

*Gibt es noch irgendetwas, was ihr uns wissenlassen wollt?
Jenny: Alles, was wir die Leute wissenlassen wollen, sagen wir auf der Bühne oder wir schreiben es auf unsere Webseiten oder verpacken es in unsere CD’s.
Steve: Wir wollen die Leute wissen lassen, dass sie die Energie haben sich zu verändern.
Jenny: Open Your Eyes and Wake Up!
*Du sagtest im Booklet Eurer neuen CD Wolf Love: „Es ist nicht die Aufgabe des Künstlers dem Publikum das zu geben, was sie wollen. Es ist die Aufgabe des
Künstlers dem Publikum das zu geben, was sie nötig haben.“ Was meint Ihr, was das Publikum braucht?
Steve: Es ist für mich einfacher zu erklären, was das Publikum möglicherweise nicht braucht. Was das Publikum nicht braucht ist noch eine Band, die Töne spielt, die alle kennen und Zeug, was wir schon immer hatten und kommerzielles-Humpa wie dieses und die Lightshow genauso und das so und so, das ist zuviel von dem allem und es kotzt mich an. Ich denke, was das Publikum braucht, ist ein bißchen mehr Kreativität. Ein bißchen mehr über den Tellerrand hinaus.
Jenny: Nicht andere Leute kopieren.
Steve: Ja, nicht andere Leute Kopieren, mehr man selbst sein!
*Aber Euer ganzes Publikum kopiert Euch doch!
Steve: Aber, wenn sie uns kopieren– wir sind doch sehr anders!
*Ich selbst würde mir auch gerne die Feder, die ich von Euch geschenkt bekommen habe, ins Haar binden.
Jenny: Ja, tue das! Die Indianer taten es und ich bin sicher, die Kelten taten es auch. Man findet diese Dinge in der Natur und sie bleiben so, wie sie sind.
Steve: Immer wenn wir eine schöne Feder finden, stecken wir sie in unsere Haare und wir haben ein wenig von der Energie dieses Lebewesens.
Jenny: Nach einem Spaziergang im Wald, einem Tag in der Natur, ist mein Haar voller Federn!
Steve: Wir heben alles auf…
*Meine letzte Frage: Wir würdet Ihr das Wort „Erfolg“ definieren?
Steve: Glück! Wenn Du glücklich bist, dann bist Du erfolgreich!
Jenny: Ja, genau!

Michaela

Omnia „Wolf Love“

OMNIA- Wolf Love (Special Edition CD+ DVD)
Release: 10.09.2010
1. Wake up
2. Dance until we Die
3. Jabberwocky
4. Saltatio Vita
5. Teachers
6. Love in the Forest
7. Toys in the Attic
8. Shamaniac
9. Solfeggio (guess who’s Bach?)
10. Wheel of Time
11. Sister Sunshine
12. Taranis Jupiter
13. Moon
14. Wolf Song
15. Cornwall
16. Sing for Love

Omnia, was soll man dazu noch großartig sagen? Die Multiinstrumentalisten um Steve Sic, Jenny und Luka haben sich für ihr neues Album Verstärkung an Bord geholt. „Wolf Love“ strotzt gerade vor Energie und zeigt wie facettenreich Omnia sein können und sind.
Zur CD kann man nur eines sagen „GRANDIOS!“. Jeder wünscht es sich so sanft geweckt zu werden wie in „Wake up“. Und mit „Dance until we die“ erfanden sie einen neuen Musikstil namens „Paganrap“. Eine Mischung aus Pagan und Hip Hop, welche der Platte richtigen groove gibt. Auch wenn Hip Hop nicht jedermanns Sache ist, ist die Verschmelzung der beiden unterschiedlichen Stilrichtungen sehr gelungen. Songs wie „Toys in the Attic“ oder „Sister Sunshine“ geben dem Album eine leicht kindliche Naivität. Das akustische Stück „Saltatio Vita“ hingegen strotzt nur so vor Power. Natürlich haben Omnia auch ihre Naturverbundenheit, durch Songs wie „Love in the Forest“ oder „Taranis Jupiter“ zum Ausdruck gebracht. Ein Instrument das in vielen Liedern zu finden ist, ist das Klavier. Eine Entdeckung die es zwar auch schon in „World of Omnia“ gab, aber in „Wolf Love“ perfektioniert wird. „Wheel of Time“ lädt hier als ruhiger Song zum nachdenken und träumen ein. Als Fazit kann man sagen, dass „Wolf Love“ sehr abwechslungsreich ist und für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Die der Special Edition zugefügte DVD bietet dem Omnia- Fan (und allen anderen die Omnia ein wenig besser kennen lernen wollen) so einiges. Neben einem Live Auftritt der Truppe, liefert sie dem Zuschauer auch ein Musikvideo von „Wolf Song“ das aus Studioaufnahmen und Impressionen zusammengebastelt wurde. Eine kleine Dokumentation über die Entstehung des Albums „Wolf Love“, sprich über die Zeit im Aufnahmestudio und das Fotoshooting zur CD, ist auch zu finden und bietet einen kleinen Einblick in die Zeit während der Aufnahmen. Aber das war noch nicht alles, weitere Extras werden hier dem Zuschauer geboten. Aber mehr wird nicht verraten. Wink
Die Special Edition ist definitiv ein Muss für jeden Omnia- Fan und diejenigen die Omnia ein wenig besser kennen lernen wollen. Man wird nicht enttäuscht.

Miri

Omnia „Wolf Love“

Omnia
Omnia bedeutet „alles“ und wollte man sie in irgendein Musikgenre einordnen wäre das die Antwort. Der von „Omnia“ geprägte Ausdruck „Paganfolk“ bezeichnet es wohl am besten. Der künstlerischen Version von Freiheit folgend, sich nicht in irgendeine Schublade pressen zu lassen, so spielt aber doch immer der Einfluss von tradionell keltischer Musik und Naturreligion eine große Rolle.
Die einzigartige Vielfältigkeit der von Ihnen angewandten verschiedenen Musikstile zeigt besonders die neue CD Wolf Love.
Die zahlreichen verwendeten typischen Omnia- Instrumente sind auch diesmal dabei:

Keltische Harfe, Flügel, Drehleier, irische Bodhran, Hackbrett und Gesang —Jenny Evans van Harten
Irische Buzouki, irische Flöten, skandinavische Obertonflöten, neo-keltische Obertonflöten, Darabuka, Gesang—
Steve Sic Evans van Harten

Untertstützt durch:
Didgeridoo, Bassgesang—Luka
Dadgad-Gitarre–Joe Hennin
Gitarren –Philip Steenbergen
Schlagzeug, Cajon–Tom Spaan
–Und Cello und Nyckelharpa

Omnia-Prelistening!
„Wolf Love“

CD-Release in Deutschland 10.09.2010 Festival Mediaval, Selb
(06.08.2010 Castlefest, Lisse, NL)
(18.09.2010 Cidre et Dragon, Merville, F)

Dem Ruf der „Wölfe“folgend machten wir uns auf eine kleine Reise,
die uns an einen „geheimen“ Ort führte. Und zwar an einen Ort, an dem kein Navi mehr funktioniert, mitten in einem Wald in der Nähe von Berlin, wo in den letzten Jahren tatsöchlich wieder frei lebende Wölfe gesichtet worden sind. Natur pur, nur Grün wo man hinschaut.
Dort in der „Wolfshütte“ wurden wir dann von unseren Gastgebern Jenny und Steve Sic Evans van der Harten liebevoll mit Speis und Trank empfangen , um uns ihre neue CD „Wolf Love“ vorzustellen. In gemütlicher Blockhütten- Atmosphäre lauschten wir dann alle fasziniert den sehr beeindruckenden wunderschönen Klängen.
Zwischen den einzelnen Aufnahmen erklärte uns Steve dann folgendes zu den jeweiligen Songs:

Wolf Love, die Liebe zum Wolf, der Jahrhunderte lang verfolgt und ausgerottet worden ist, ist gleichzusetzen mit der Liebe zur Natur. Denn wer die Natur liebt, muss auch den Wolf lieben.
„Jeder Song, den wir schreiben ist auf irgend eine Art autobiographisch. Wenn wir traurig sind machen wir traurige Lieder, wenn wir fertig sind machen wir psychotische Musik. Schweben wir auf Pilzen, machen wir schamanische Musik und wenn wir ein kleines Stelldichein im Wald haben, schreiben wir über Sex in der Natur- es ist alles wahres Leben.“

Track 1: Wake UP
Ein langsames, atmosphärisches sehr lyrisches Intro, in dem es um das „Aufwachen“ im Kopf geht, das Leben in die eigene Hand zu nehmen, mit den in den Lyrics enthaltenen Zitaten Alistair Crowleys .

Track 2: Dance Until We Die
Ein „böser“ Rapsong mit hartem Text , extrem gegen das Establishment,
das Königtum, die Großunternehmer und die Regierung gerichtet- aber definitiv lebensbejahend! Begleitet unter anderem nicht nur mit Schlagzeug in üblicher Rappermanier, sondern eben auch mit keltischer Harfe und Drehleier.

Track 3: Jabberwocky
Atmosphärisches Stück, das auf dem bekannten Gedicht von Lewis Caroll basiert (Alice im Wonderland), z.T. in Fantasiesprache.
Es ist in nur 4 Tagen entstanden und fertig aufgenommen worden , ganz spontan und authentisch und hat dadurch auch seine ursprüngliche Dynamik.

Track 4 : Saltatio Vita
Ein rein akustisches Stück und eines der ersten Werke Steve Sics.
Dieser „Lebenstanz“ beschwört die wilden Feste der Satyren, Dryaden und Nymphen der antiken griechisch-römischen Welt genauso wie die ekstatischen dionysischen Rituale der Mnaden. Hauptinstrument ist dabei die Doppelflöte.

Track 5 : Teachers
Etwas Besonderes für Omnia, weil es ist das erste Mal, dass sie ein Lied gecovert haben und es ist das einzige Lied von Leonard Cohen, das noch nie gecovert wurde. Ein depressiv melancholischer, aber auch wunderschöner schamanistischer Song, begleitet von einem sehr alten Klavier und einem Kontrabass.

Track 6 : Love In The Forest
Ein Happy-Summertimesong irgendwo zwischen classic rock , country und Popmusic, wieder einmal überhaupt nicht einzuordnen. „Ein fröhliches Lied, das vom Gefühl der Freiheit, vom Nacktsein und vom Sex in der Natur erzählt. „Auch authentisch und spontan entstanden!

Track 7 : Toys In The Attic
Ein Song über Wahnsinn. Gespickt mit vielen Metaphern und archaischen Ausdrücken für Wahnsinn, geschrieben in ihrer „idiotischen -Manager-fuck-up-Zeit“ im Jahre 2009, in der sie schon ans Aufhören dachten. Aber verarbeitet das Ganze in einem Lied, wirkte es wie eine Therapie für sie.

Track 8 : Shamaniac
Entstanden ist „Shamaniac“ nachts unter dem Einfluss von einer Menge Drogen (selbstgezogenem Gras und Pilzen). Es besteht aus den verschiedensten Formen betörenden schamanischen Urgesangs, wie z.B. mongolisch, skandinavisch, indianisch, sibirisch etc. und ausschließlich aus meditativem Getrommel und Geräuschen, die mit dem Mund gemacht wurden und spirituellem Obertongesang.

Track 9 : Solfeggio (Guess who’s Bach)
Ein klassisches Klavierstück von Philip Emanuel Bach von Jenny zum Zweck für Fingerübungen gespielt, spontan aufgenommen!

Track 10 : Wheel Of Time
„Der traurigste Song, den wir je geschrieben haben“.
„Die Arbeit im Studio war so hart für uns, Jenny hat bei den Aufnahmen die ganze Zeit geweint.“Es geht um das Älterwerden, um den Verlust der Jugend, den Verlust einer großen Liebe, den Verlust unserer Natur durch unsere selbstmörderische moderne Gesellschaft und das unausweichliche Ende unserer Reise auf dem Rad der Zeit. Ein Lied über das Akzeptieren von Leben und Tod- damit das Herz friedvoll bleiben kann, auch wöhrend eines Verlustschmerzes.

Track 11: Sister Sunshine
Eine Countryballade im Pop-/ Hippiestyle um ein wunderschönes geheimnisvolles Mädchen.

Track 12: Taranis
„ein Song für die deutsche Mittelalterszene“
Laut und aggressiv entstand der Song an den Himmelsgott, an den Herrscher über Blitz und Donner während eines heftigen Gewitters in Italien. Im strömenden Regen auf einem nassen Blechdach, das über die Ruinen eines alten etruskischen Tempels gebaut worden war, rief Steve, während der Donner dröhnte, zu den Göttern sie sollen doch weitermachen.

Track 13: Moon
Ein Liebesgedicht an den Mond, im persischen Stil, das instrumental mit Hackbrett und Stimmlaute ohne „richtige“ Worte auskommt.

Track 14: Wolf Song
Eine im Winter mit dramatisch düsterer Musik geschriebene poetische Liebesgeschichte zwischen Mensch und Tier, zwischen dem Jäger und seinem Opfer auf der Rotkäppchen-Fabel und dessen schamanischen Wurzeln basierend. D.h. der Wolf ist hier eine hybride mythische Kreatur, ein Wolf / Mann ( Werwolf ) Gemisch. Dieser Song handelt von der manischen Liebe des Wolfes und des Wunsches nach totaler Inbesitznahme durch den Akt des Verschlingens und „Rotkäppchens“finalem Angstverlust und die Hingabe an die Liebe und dadurch den psycho-sexuellen Todestrip zu erlebend („ja, das ist irgendwie verrückt, das wissen wir, aber so sind Jenny und ich eben“).

Track 15: Cornwall
Ein autobiographischer Song im traditionellen Celtic Stil. Ein Song für Steves alte Heimat, dort wo er aufgewachsen ist: Cornwall, die uralte Landschaft mit seinen Klippen und Mooren , das erst vor einigen Jahren seine alte keltische Kultur und Sprache selbst wiederentdeckt hat und in der Steve auch seine keltischen Wurzeln wieder findet.

Track 16: Sing for Love
Das Outro der CD. In einer eingeschneiten Blockhütte entstanden, nachts in einem dunklen Wald ohne Internet und Telefon. Jenny kam aus der Hütte und sang „dadada“ und Steve machte rein intuitiv den Text dazu, spontan aufgenommen dank transportabler Aufnahmegeräte.
Dieses Stück bedeutet den beiden, Jenny und Steve, sehr viel, weil es einen speziellen Augenblick festhält. Es beschreibt ihre Liebe zur Musik mit ganz vielen verschiedenen Emotionen.
„Singing for live, sing for love“

Musik ist für Omnia kein Produkt, es ist Leben! So Autobiographisch die CD Wolf Love ist, so authentisch sind Jenny und Steve selbst. Sie sind keine Künstler, die sich nur für das Interview zurecht gemacht haben, sondern sie tragen ihr „Bühnenoutfit“ auch im Alltag mit all den Tribal- Tätowierungen, braunschwarzen Rücken mit Lederschurz und Knochenschmuck und Perlen verziert und immer wieder das Motiv des Tristels, das Symbol für die keltischen 3 Elemente.

„The artist has not to give the audience what it wants, but the artist has to give the audience what it needs. When the audience knows what it needs, they are the the artists.“
Unter diesem Motto leben sie das, was sie auf der Bühne darstellen, aber immer mit der „absolut freien und undogmatischen Verehrung“ und Liebe zur Natur.

Wolf Love, ab 10.09.2010 erhältlich
www.worldofomnia.com
www.myspace.com/worldofomnia

The Hooded Crow,
(geb. im Sternzeichen des Wolfes)

Michaela