Omnia – Earth Warrior

Die Paganfolker von Omnia haben die Angewohnheit fast jedes Jahr ein Album auf den Markt zu bringen. Doch nach „Musick and Poetree“ haben sie sich für das neueste Studioalbum „Earth Warrior“ Zeit gelassen und herausgekommen sind 14 Songs, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Wer die Band kennt, der weiß dass für Omnia die Natur das heiligste auf der Welt ist und beschützt werden muss. Da liegt es nahe auch musikalisch das auszudrücken, was bei der Band zur Lebenseinstellung gehört. Das Konzeptalbum hat, wie der Titel Earth Warrior schon aussagt, den Kampf für die Welt/Natur zum Thema und auch das Cover mit Jenny als Amazone mit Pfeil und Bogen passt perfekt zum Titel.
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Sanft und nicht ganz so dramatisch wie der Titel „Weltschmerz“ vielleicht vermuten lässt, beginnt das erste Lied, das nur von Jenny am Klavier gespielt wird. Nach diesem kurzen Intro folgt auch schon der Namensgeber des Albums, „Earth Warrior“, ein Reggae-Stück und die erste von vielen Musikrichtungen auf dieser CD. Es geht um den Kampf gegen Abholzung, Industrialisierung und die Zerstörung der Welt durch den „Mutant Monkey“, ein von Frontmann Steve erschaffener Begriff für den Menschen. Als Gastmusiker haben Omnia Maria Franz von Euzen gewonnen, die neben dem Lied „Earth Warrior“ noch weiteren Stücken auf der CD mit ihrer Stimme einen ganz besonderen Klang gibt.

Im Anschluss gibt es osteuropäische Rhythmen gepaart mit chinesischer Flöte. Geht nicht? Bei Omnia geht alles und hört sich sogar richtig gut an. Auch wenn der Text von „Babu Bawu“ erstmal keine klare Bedeutung zu haben scheint, entwickelt er sich schnell zu einem Ohrwurm. Genauso verhält es sich bei „Kokopelli“, das Lied über indianischen Gott der Fruchbarkeit mit seinen ursprünglichen Gesängen und Rhythmen, bei denen man am liebsten gleich lostanzen möchte.
Als nächstes ein, wie Omnia es selbst beschrieben haben, 70er Jahre akustisches Hard Rock /HeavyMetal Stück, das im Großen und Ganzen eine Biographie des „Crazy Man“ Steve Sic selbst ist. Als Gastmusiker hat die Band Joe Hennon gewonnen, ehemaliges Mitglied von Omnia, der zu diesem Stück seine Dadgad beisteuert. Danach ein Sprung zu den Anfängen Omnias mit „Trikeltica“, ein musikalisch traditionelles Stück mit Harfe, das Elemente des Andros enthält.

Etwas aus dem Rahmen fällt „Black House“. Es hat nichts mit der Rettung der Welt oder der Natur zu tun, sondern befasst sich im Country-Style dem Whiskey und einer gewissen Taverne namens Black House. Nach diesem ruhigeren Lied, wird man direkt in Dschungelbuch katapultiert. Hier schafft es Steve wie King Louie zu singen und tauscht seine Flöten mit dem Kazoo. „Mutant Monkey“ ist wieder etwas zum tanzen, aber diesmal mit jazziger Note.

Zwei nicht ganz so neue Stücke haben es ebenfalls auf das Album geschafft. „Epona“ und „Cernunnos“ sind sozusagen Liede der ersten Omnia-Generation und für dieses Album nochmal neu aufgelegt worden. Trotzdem beschränkt sich Omnia auf die Instrumente von damals und verwendet nur Flöten, Didgeridoo und Trommeln.

Nicht ganz ernst gemeint ist wohl das nächste Country-Stück, das von einem imaginären Pudel namens Noodle handelt. Ein schnelles Stück, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Auch nicht ganz ernst gemeint ist der nächste Titel. Denn hinter dem Titel „Call Me Satan“ verbergen sich die vielen Bezeichnungen für ein und dieselbe Gottheit. Ob Pan, Satyr, Cernunnos, Green Man oder eben Satan, so ist es im Grunde immer der gleiche gehörnte naturverbundene Gott gemeint.

Zum Ende hin werden wieder ruhigerer Töne angeschlagen. Mit „Free Bird Fly“, dem musikalisch wohl anspruchsvollsten Lied und „Lament For A Blackbird“ klingt „Earth Warrior“ mit Klavier, Harfe und Vogelgezwitscher langsam aus und beruhig den Geist nach dieser musikalischen Reise durch die Musikwelt wieder.

Insgesamt ist Omnia mit „Earth Warrior“ ein sehr gutes Album gelungen, das musikalisch sehr vielfältig ist und neue Wege geht, aber auch zu den Anfängen Omnias zurückführt. Die überwiegend schnellen Stücke sind allesamt tanzbar und machen Spaß, ohne dass das zentrale Thema, der Kampf für die Welt in den Hintergrund gerät. Auch optisch ist sie ein Hingucker. Das Layout ist sehr gut gelungen mit berühmten Zitaten und einen in Runen geschriebene Tracklist.

1. Weltschmerz
2. Earth Warrior
3. Babu Bawu
4. Kokopelli
5. Crazy Man
6. Trikeltica
7. Epona
8. Black House
9. Mutant Monkey
10. Cernunnos
11. Noodle The Poodle
12. Call Me Satan
13. Free Bird Fly
14. Lament For A Blackbird

Crana Historica 2014

Für alle Mittelalterfans die am WGT-Wochenende nicht in Leipzig weilen, bietet sich vom 07.-09.06 ein Besuch des Crana Historica an. Wir haben mit Jürgen Jacob, einen der Cheforganisatoren gesprochen und ihn befragt, was man nach dem tollen Crana Historica 2012 im Jahre 2014 erwarten kann.

1)Hallo Jürgen, bevor wir auf das Crana 2014 zu sprechen kommen erst noch ein kleines Fazit von Dir zu 2012. Wart Ihr mit dem Besuch zufrieden, wie fällt das Fazit des tollen Konzerttages aus, habt ihr draufgezahlt?

Wir waren mit CH III mehr als zufrieden. Einzig im Konzertbereich hätten es deutlich mehr Besucher sein dürfen. Für Gaby war es quasi eine Nullnummer, während wir zufrieden sein konnten.
Wir konnten den Gruppen dann doch noch die Fahrtkosten aufbessern und alle waren mehr als zufrieden. Dabei geht es vordringlich nicht ums Geld. Was bei uns zählt ist eben das miteinander.

2) Was verändert sich im Vergleich zum wunderschönen Crana Historica 2012?

Bedingst durch den Wegfall der großen Bühne samt Backstage und noch mehr Platz auf den Bastionen (dort stehen nun Absturzsicherungen) können wir deutlich mehr Fläche bespielen. Im Äußeren Wallgraben haben wir nun gut Platz um einige schöne Schlachtdarstellungen zu zeigen. Für die Besucher ist alles hautnah erlebbar.

3) Viele Musikfans nicht nur aus der Region sind sehr traurig, dass es nicht wieder einen Konzerttag gibt wie bei der letzten Ausgabe. Wieso habt ihr diesmal darauf verzichtet und ist das auch in Zukunft keine Option mehr?

Musik wird es unplugged und sehr hochwertig geben, aber wir schlagen dieses Jahr ohne viel Technik auf. Es ist unser erster Event ohne Kooperationspartner und wir wollen mal einen Versuch wagen und einfach mal handgemachte Musik von tollen Künstlern bieten. Allerdings soll CH V. dann wieder mit großer Bßhne in gewohnter Weise stattfinden. Im Moment entwickeln sich viele neue Bands und altgediente Größen können an die großen Erfolge nicht mehr anknüpfen.

4)Auf Musik muss der Besucher also 2014 nicht verzichten, was erwartet einen hier und wie läuft das ganze ab. Gibt es Bühnen?

Guckt einfach auf die HP von Crana Historica. Was an Musikern da ist, ist erste Sahne. Die Künstler sind überall am Markt und in den Lagern unterwegs. Außerdem gibt es sowohl am Samstag und auch am Sonntag ein Konzert im inneren Festungshof bei bester Akustik und mit gutem Blick.

5) Da ich ja selbst inzwischen stolzer Papa bin interessiert mich besonders, ob man auch mit Kindern Crana Historica besuchen kann. Eventuell auch mit Babys

Für die Kids und auch die ganz Kleinen gibt es viel zu entdecken. Auch eine Wickelstation auf der Bastion Marie steht parat. Es kann Korn zu Mehl vermahlen und gebacken werden, Seife und Papier hergestellt etc. Märchenerzähler, Stabpuppentheater u.v.m. ist zu sehen.

6) Interaktion wird 2014 großgeschrieben hab ich gehört, was kann man denn darunter verstehen?

Die Leute werden sehr aktiv sein können. Viele Handwerker und auch die Lagergruppen laden ein selbst Hand anzulegen. Eintauchen in die Geschichte, dabei sein, ist das Motto

7) Leckeres Essen und Trinken gibt es auch wieder, oder?

Neben dem Schmäuß wird es noch viel mehr geben. Essen aus verschiedenen Jahrhunderten und dazu die passenden Getränke. Außerdem ein sehr außergewöhnlicher Kochwettbewerb mit Verkostungs- und Teilnahmemöglichkeit zwischen den verschiedenen Jahrhunderten. Gekocht wird ausschließlich frisch und auf offenem Feuer

8) Ein großes Augenmerk wird schon immer auf die Reenactment-Gruppen gelegt. Wo kommen die denn diesmal überall her und was erwartet den Besucher hier

Neben den Gruppen, die wir aus den Vorjahren schon kennen, gesellen sich einige neue Formationen hinzu. Dabei handelt es sich um Leute, die wirklich ihre Geschichte leben und authentisch darstellen können. Auch wenn es viele Gruppen aus unseren europäischen Nachbarländern gibt, stellen wir sicher, dass überall Leute dabei sind, die in Deutsch alles erklären können. Die Schlachten sind dieses Jahr größer angelegt und mit einer kompletten Einführung und begleitender Erklärung gut und aus erhöhter Position erlebbar.

9) Sehr beliebt bei den Besuchern ist auch immer der Handwerker und Händlermarkt. Der ist bestimmt auch 2014 wieder ziemlich umfangreich, oder?

Bedingt durch die größere Fläche, die zur Verfügung steht konnten wir auch den Markt ausweiten. Dabei lag das Augenmerk auf wirklich originelle Anbieter ohne vordergründigen kommerziellen Hintergrund.

10) Auf großes Interesse stößt auch immer das Kanonenschießen und die Schießvorführungen. Kann man sich auch 2014 darauf freuen?

Die Artillerie hat nun eine eigene Bastion für ihre Vorführung. Dort, wo sonst die Faustfestspiele stattfinden, ist dieses Jahr eine große Artilleriestellung untergebracht. Die Besucher sind in gesicherter Position viel näher am Geschehen.

11) Gibt es noch etwas, was der Besucher zu Crana Historica 2014 unbedingt wissen sollte?

Natürlich gibt es für alle Leute, die über Nacht bleiben den Campingplatz mit Duschmöglichkeit, Frühstück etc. Die Shuttlebusse verkehren ebenfalls wieder vom Campingplatz, über die ausgeschilderten Parkplätze zur und von der Festung zurück. Die Fahrt kostet 1,50 €. Die Eintrittspreise liegen bei 8,- € für das Festival pro Tag. Das Wochenendticket für alle drei Tage liegt bei 16,- €. Kinder sind frei. Es gibt Ermäßigungen für Rentner, Behinderte etc. – und für Notfälle/Sonderfälle haben wir noch einen Fahrdienst mit Kleinbussen eingerichtet.

Jürgen vielen Dank für die Informationen. Also auf nach Kronach, es lohnt sich.

Bernd Sonntag

Ye Banished Privateers in Dortmund

Ye Banished Privateers – 11 schwedische Piraten begeistern auf dem MPS in Dortmund

Nicht nur das Outfit der 9 Jungs und 2 Mädels zeugt vom rauen Piratenleben auf hoher See, auch die Instrumente haben einige Kaperfahrten überstanden. Auf den Planken der Bühne wird der Zuhörer und Zuschauer entführt in die Welt ungehobelter Piraten. Da wird die Fahrt bei hohem Wellengang besungen, das Rumfaß bis zum letzten Tropfen geleert, ein Gefangener vorgeführt und vom Henker ausgepeitscht, der nächste wird am Galgen aufgeknüpft. Auch die Liebe und die leichten Mädchen kommen nicht zu kurz. Nicht zu vergessen die Geschichten von Beutezügen. Viel zu sehen gibt es während des Konzertes. Alles ist in Bewegung. Jeder Schurke hat seine eigene Performance. Als fotografierende Landratte eine Herausforderung. Die Stimmung schwappt mit der steifen Brise schnell auf das Publikum über. Kaum einer an Land, der nicht zumindest mit den Füßen im Takt wippt. Die Mischung aus der den Ye Banished Privateers rasanten Interpretation des Irish Folk und Bühnenshow reißt jeden mit. Nicht zuletzt war selbst der Verkauf der Merch-Artikel nach dem Konzert ein Hingucker und sorgte für schallendes Gelächter an Land: Die Privateers mischten sich bewaffnet mit Shirts und CD’s unter die Landratten.
Mit diesem Konzert haben die Ye Banished Privateers ihre Zuschauer im Vorbeigehen geentert. Zu den ursprünglich 4 Konzerten am 1. Mai auf dem MPS wurden spontan noch 3 Gigs am 2. Mai zusätzlich eingebaut. Damit wird Ye Banished Privateers nicht mehr lange ein Geheimtip bleiben.

Setlist:
Cat o Rine
Tortuga
Bring out your dead
Waves roll high
Drowned Waltz
Bottle of rum
Ship is sinking
Dead Man’s Song
Gangplank
You and me
Sticks and stones
Whe Ye Dead
Colour of Sin
Bout me father
Yellow jack
Libertalia

Ye Banished Privateers

Inge Becker