Estampie in Wirges

21.11.09 Estampie in Wirges

Der Auftritt von Estampie fand im Rahmen des „Festival of Folk and Fools“ in Wirges statt, einer alljährlich dort gebotenen Kleinkunstveranstaltung.
Im Bürgerhaus der Stadt sollen die weißrussische A-Capella-Truppe „Camerata“ und die bayrische Komikerin „Lizzy Aumeier“ den Abend eröffnen, letztere sagte jedoch zwei Stunden vorherihren Auftritt ab. Gut für alle Estampie-Fans, so verkürzte sich die Wartezeit erheblich.

Der gut gefüllte Saal bot einigen hundert Zuschauern Platz an kleineren, im Raum verteilten Tischen. Mit freudiger Spannung warteten wir auf den ersehnten Auftritt von Estampie.

Doch zuvor unterhielten Camerata das Publikum mit einer bunten Mischung aus orientalischen, buligarischen, russischen und folkloristischen Stücken, auch das ein oder andere experimentelle Stück erfreute den geneigten Zuhörer. Technisch lieferten die sechs klassisch ausgebildeten Sängerinnen und Sänger eine einwandfreie Performance, was man von A-Capella hält bleibt jedem selbst überlassen.

Endlich betraten Estampie unter Applaus die Bühne. Das erste Stück, „Morena“, war vom „Al Andaluz Project“ ausgeliehen, einem Nebenprojekt von Michael Popp, Sigrid Hausen und Ernst Schwindl.
Es folgten der Klassiker „Floret Silva“ , dass diesmal von Neuzugang Sarah M. Newman gesungen wurde, das spanische „Los Caminos“ und das legendäre Instrumentalstück „Trotto“, das fast fehlerfrei über die Bühne ging. Das nächste Stück war wieder eine spanische Nummer, die an diesem Abend ihre Live-Premiere feierte. Thematisch, so erklärte man dem Publikum, handele das Stück von einer Mutter die ihre Tochter vor Gefahren warnt und der Tochter die diese Warnungen ignoriert. Das Stück wird Eingang in das neue „Al Andaluz“-Album finden, dass 2010 erscheinen soll. Man darf also gespannt sein.
Mit „Estampie V“ folgte ein weiterer instrumentaler Klassiker, von dem aus man einen Abstecher ins „Marco Polo“-Programm in Form eines tadschikischen Liebesliedes und des „Pferdetanzes“ machte. Michael Popp und Sigrid Hausen nutzten die Pausen zwischen den Liedern um den Zuhörern einige der Instrumente zu erklären. Bei seinen Ansagen gab Michael Popp wie gewohnt alles und referierte endlos über abstruse Taktzahlen, bezeichnete die französische Estampie als eine Urform des Breakdance und ernannte Bayrisch kurzerhand zur indogermanischen Sprache.
Es folgte „Quantos me creveren“, ein wunderbares A-Capella-Stück.
Der offizielle Teil des Programms wurde mit dem sephardischen Stück „A virgen mui gloriosa“ abgeschlossen.
Unter großem Applaus verließen Estampie die Bühne, um dann für die üblichen 2 Zugaben wiederzukommen. Michael merkte an dieser Stelle an dass dem Schauspiel nach knapp 24Jahren Bandgeschichte eine gewisse Lächerlichkeit innewohne. Doch das Publikum wurde nicht müde zu Applaudieren.
Die erste Zugabe war das italienische Lauda „Ave donna santissima“, das nur durch Gesang, Klatschen und Percussion dargeboten wurde. Endgültig beschlossen wurde das Konzert vom mehrstimmig gesungenen „Non sofre Santa Maria“. Estampie hinterließen ein restlos begeistertes Publikum und haben an diesem Abend sich auch viele neue Hörer gewonnen.
Technische Probleme gab es, abgesehen von einem maroden Mikroständer, der schnell ausgetauscht wurde, keine nennenswerten, das rundete dieser wirkliche gelungene Estampie-Konzert zusätzlich ab. Estampie waren live wirklich ein Erlebnis, dafür hat sich die weite Anfahrt gelohnt!

Ina

Faun 2010 – Niel Mitra

Interview mit Niel Mitra von Faun

*Ihr ward gerade in den USA auf einem der größten und schönsten Festivals.
Ja, das Fairieworlds- Festival in Oregon, Eugen. Es ist wunderschön, es liegt in einem Schutzgebiet und die schauen dort auch, dass alles ökologisch in Ordnung bleibt. Der Müll wird entsorgt un die verlassen den Platz sauberer als er zuvor war. Es ist ein richtig schönes stimmungsvolles Festival mit viel Spirit.

* Wenn Du es mit dem Castlefest vergleichst oder mit dem Mediaval in Selb , z.B., was sind da die Unterschiede?
Da ist alles sehr schwer zu vergleichen, finde ich. Also, die Amerikaner sind irgendwie unheimlich herzlich, unheimlich family irgendwie auch untereinander. Das ist hier ähnlich, da merkt man auch , die Veranstalter hier- das ist so eine Gruppe von Leuten, die sich untereinander sehr gut verstehen, die untereinander eine Verbindung haben und sie machen es hier nicht nur um Kohle zu machen, sondern um ein wirklich schönes Fesival zu machen und dass die Leute Spaß haben und was erleben.
Das würde ich von Selb jetzt auch sagen, ich glaube nicht, dass man es dort macht, um den Riesenschotter zu machen. Aber in den USA- man muss sagen, das ist in Eugen, Oregon auch so etwas wie eine Hippie- Hochburg, ein guter Teil der Bewegung ist dort entstanden. Es ist mein Eindruck so, dass das allerdings dort schon der Menschenschlag ist, bei denen das so drin ist und so kommt es zu einem ganz herzlichen Festival. Es ist unheimlich bunt, auch. Farbenfroh, vielfältig , die Leute sind als Elfen, Orks u.s.w. verkleidet. Man trifft eigentlich alle möglichen Fantasiefiguren dort.

* Ungefähr so wie hier auch? Nur noch mehr davon?
Es ist ungefähr genauso viel wie hier.

*Also auch so gemischtes Publikum?
Ja, das Castlefest hat sich ja auch entwickelt. Ich habe den Eindruck, es ist diese Jahr noch einmal größer geworden, hat aber von seinem Flair zum Glück nichts verloren.

*Gibt es Unterschiede zwischen deutschem Publikum, oder amerikanischem oder niederländischem. Merkt man da Unterschiede, wie die Leute
z. B. abgehen vor der Bühne oder wie sie reagieren?
Natürlich merkt man da auch Unterschiede, das ist schon so ein bißchen Mentalitätssache. Aber auch Deutschland ist ja so groß, da ist es auch von Region zu Region verschieden.
Den Intusiasmus erlebt man in Deutschland schon auch. Aber es war schön in Amerika wie schnell der halt da war.

* Was sind Eure Lieblingslocations?
Ich für meinen Teil lasse mich da immer gerne überraschen, wo man da landet. Ich weiß , das wir in 2 Wochen in der Schweiz im Schloss Liebegg
sind. Das ist in einem Sandsteinmassiv, bei einer Höhle, an einem richtig schönem Platz, mitten im Wald irgendwo.

* Also an malerischen Orten?
Ja, überall dort wo die Landschaft selbst die Magie der Natur formt. Das ist immer am schönsten da zu spielen.

*Mit welchen Bands wäre so Eure Traumtour?
Für mich persönlich mit Valravn und Omnia, momentan.

* Valravn war ja letztes Jahr hier, sie sind ja dieses Jahr leider nicht dabei.
Ja, aber dafür war dieses Jahr das Co-Projekt EUZEN von ihnen da, vom Elektroniker von Valravn, Christopher Juul.
Irgendwie ist Valravn also doch vor Ort.

*Was macht Euch am meisten Freude auf Tour, und was nicht?
Am liebsten mag ich eigentlich die Spontansituationen, die entstehen, wenn ungewöhnliche Sachen passieren. Manchmal werden dadurch selbst die Staus zu Freuden, weil wir eine Gruppe sind, die sich untereinander kennt und zusammengewachsen ist und auch schon gute Freunde geworden sind und daraus enstehen dann auch oft sehr lustige Situationen.

* Womit beschäftigst Du Dich in Deiner Freizeit? In der freien Zeit von Faun?
Momentan gibt’s davon relativ wenig. Derzeit beschäftige ich mich narürlich sehr gern mit Kaffee.
Momentan habe ich wieder angefangen mich ziemlich viel mit Geschichte zu befassen. Manchmal mache ich einfach das Spiel auf Wikipedia, nehme mir ein willkürliches Jahr heraus, um zu schauen: Ok, ja das interessiert mich und verbringe damit stundenlang um da nachzulesen.

* Wie seid Ihr mit Eurer neuen Sängerin Rairda zusammengekommen? Seid wann kennt ihr sie?
So richtig kennen wir sie eigentlich seid Januar. Wir haben im Januar auf Schloss Amerang gespielt und da hatte Rairda auch einen Auftritt. Da waren wir abends auch zusammen essen. Und es war auch schon wieder so eine Fügung, als dann Sandra ausgestiegen ist, weil sie schwanger wurde, da war dann auch der erste Gedanke Rairda zu fragen.

* Stimmt mein Eindruck, dass Rairdas kräftige Stimme Faun so einen anderen Touch gibt? Das die Musik jetzt nicht mehr ganz so sanft,
sondern mit mehr Power und kraftvoller ist? Dass ihr vielleicht jetzt mehr in diese Richtung geht mit ihr?
Ich denke Faun wird immer Faun bleiben, nur es ist natürlich immer abhängig davon, wer ist die Seele von Faun gerade? Da wird die Maxi , glaube ich schon, auf jeden Fall sehr viel Power mitreinbringen. Obwohl sie Lieder wie Tinta z.B. auch unheimlich gefühlvoll singen kann.

*Ich meinte damit auch nicht weniger gefühlvoll, sondern einfach kräftiger und Fiona zieht mit und das Ganze wird dann lauter.
Doch durchaus, das bemerkt man ein bißchen beim Lied Zeitgeist, wo einfach doch sehr schnell auf einmal dieser neue Teil von Zeitgeist irgendwie da war. Das ist schon sowas wie ein kreativer Prozess. Da wird bei uns gerade noch einmal eine Spur mehr Drive reinkommen.

* Dann wird Rairda auch an der Entwicklung von Faun mitarbeiten?
Ich denke, das wird sich nicht vermeiden lassen. Und das ist auch gut so.

* Es könnte ja auch sein, dass einer, sagen wir mal Olli, die Linie für die weitere Entwicklung vorgibt.
Wir formen das schon alle Fünfe zuerst selber.

* Wie sieht es mit einer neuen CD aus? Ist sie schon in Arbeit? Ihr habt auf jeden Fall ein neues Lied dabei, Pan.
Ja, Pan ist neu. Wir sind eigentlich sehr fleißig gerade am Arbeiten an der neuen CD, so parallel. Nur es ist natürlich immer sehr schwierig mit der Zeit zwischen den Touren. Ich habe jetzt sehr viel Zeit damit verbracht erst mal neue Stücke für die Bühne fertig zu machen. Wir wollen diese erstmal richtig viel auf der Bühne spielen, um das Gespühr für den Song zu bekommen, um da richtig drin zu sein. Oft ist es so: man macht eine CD, schreibt es, macht eine Vorproduktion, geht ins Studio, nimmt es auf und spielt das Stück auf der Bühne über 2 Monate und denkt, Mensch man hätte doch das oder das machen können. Einen Song mit dem Publikum auf der Bühne noch zu formen, um dann später einen schönen Song auf der CD zu haben, ich glaube das ist ein guter Plan bei uns. Insofern, immer wenn wir auf der Bühne sind, arbeiten wir an der neuen CD, sozusagen.

* Von Oktober bis April seid Ihr ja wieder auf Akustiktour? Was wird es da zu hören geben? Wie im letzten Jahr aus dem Buch der Balladen?
Ich denke schon, dass viel von dem alten Programm dabeisein wird. Jetzt bin ich ja der elektronische Musiker und gar nicht so mit der Akustiktour beschäftigt. Da müssten wir Olli kurz fragen.
Aber ich denke auch da wird sich etwas tun, dadurch dass Rairda dabei ist.
*Bei der Akustiktour bist Du also nicht dabei.
Nein da hätte ich auch wenig zu tun und das was ich tun würde, will da, glaube ich keiner hören…

* Gibt es sonst noch was Neues zu berichten?
Hmmm…Las mich mal überlegen…
Olli, was gibt es Neues bei uns?
Der Hut! – stimmt!

* Der Hut ist neu?
Der Hut ist relativ neu. Ich trage den Hut jetzt seit November, seit er mir geschenkt worden ist, in Amerika.

* Hattest Du nicht vorher auch irgendwas auf dem Kopf gehabt?
Nein, nur Haare, natürlich soviel dass man es für einen Hut halten könnte.
Gerüchte gehen um, dass der Hut eigentlich der Elektoniker ist und der der hier spricht nur der Träger. Also ich treffe dazu keine Stellungnahme.

*Was bedeutet für Euch Erfolg? Was wollt Ihr erreichen?
Ich denke Erfolg bei uns ist viel in Momenten auf der Bühne, in denen man merkt, dass man diese Musik geschaffen hat und sich mit dem Publikum zu etwas Neuem Energievollem entwickelt. Das ist dieser berühmte Funke, wo man merkt, Du gibst den Leuten etwas und sie geben
Dir was zurück…

* Also ist noch viel Idealismus dahinter und es geht nicht nur um den Rubel, der rollt?
Neeeh, auf keinen Fall. Klar wir leben davon. Ein gewisser Realismus ist also mitdrin, aber auch der würde nicht überleben, wäre da nicht einfach diese Spur von Willen da, was zu schaffen.

*Das muss ja auch irgendwie aufs Publikum überspringen, oder?
Ja sonst würde es keinem Spaß machen und wir bräuchten es auch nicht machen.

*Danke für Deine Zeit…Und jetzt ein Kaffee?
Oder lieber zwei!

An Olli zur Akustiktour:
* Was erwartet uns zur Akustiktour? Viel aus dem Buch der Balladen?
Das Schöne ist, es war eigentlich keine Akustiktour geplant. Aber erstens hat es uns sehr sehr viel Spaß gemacht, wie auch dem Publikum letztes Jahr und zweitens durchs neue Lineup bietet es sich an, quasi. Es kann nicht mehr dieselbe Tour sein, weil wir mit einer ganz anderen Personenkonstellation spielen. D.h. Margareta (Rairda) wird sehr viel mit Gesang machen. Es wird sehr viel freier sein, da sie ihre Stärke auf Improvisation hat, d.h. viel frei spielen. Da sie eine Harfe hat, heißt das, wir werden wahrscheinlich viel Geschichten machen mit zwei Harfen. Wir werden auch viele neue Songs setzen. Die werden wir bis dahin wahrscheinlich am Start kriegen. Das sind halt die ruhigen Songs für die nächste CD, die müssen wir eh erarbeiten. Ich schätze Hälfte, Hälfte: altes Zeugs, neues Zeugs.

Michaela

Castlefest Interview mit M. van der Stelt

Interview mit dem Veranstalter des Castlefestes
Mark van der Stelt

*Seid wann gibt es das Castlefest?
Es ist die 6.Ausgabe. Wir begannen damit zum 1. Mal 2005.
Wir starteten zu dritt, meine Frau, mein Bruder und ich.
Wir waren selbst auf vielen Events gewesen. Aber wir vermissten immer irgendetwas auf diesen anderen Veranstaltungen. So versuchten wir selber ein eigenes Event zu machen. „Ein kleiner Markt“, war der Plan. Und das ist es, dies ist Castlefest.

*Ist es das erste Fantasiefest in den Niederlanden.?
Nein, es gab schon vorher andere Fantasie-events.

*Sind sie ähnlich wie das Castlefest? Denn ich glaube in Deutschland gibt es ein vergleichbares Fest nicht.
In Deutschland habt ihr mehr Mittelalter-events. Hier haben wir mehr Fantasie -events. Viele Dinge sind dabei vergleichbar: die gleiche Art der Musik, ähnlich die Art der Kleidung, und ähnlich auch die Besucher wie auf vielen Mittelalter-events in Deutschland.

*Ward Ihr vorher schon aktiv in der Szene oder nur als Besucher?
Wir sind jedes Jahr im „Heidnischen Dorf“ auf dem WGT in Leipzig.
Und wir waren viele Male auf dem Mittelaltermarkt in Luxemburg, den es aber jetzt nicht mehr gibt. Omnia hat dort oft gespielt. Wir waren als Besucher oft auf all den holländischen Events. Wir mlgen diese Szene und wir mögen es in der Szene zu sein und zu leben.

*In welcher Beziehung steht Ihr zu Omnia? Denn Omnia ist der Headliner vom Castlefest. Sind sie von Anfang an die Hauptakteure gewesen?
Ja, denn Omnia ist für das Castlefest das gleiche, wie z.B. Corvus Corax für „Kaltenberg“. Wir gehören zusammen. Wir haben einen Pakt geschlossen.

*Kanntet Ihr Omnia schon vorher?
Ja, wir kannten sie schon bevor wir anfingen zu organisieren.
Omnia und das Castlefest schlossen einen Pakt: wir versprachen einander, solange Omnia existiert und solange das Castefest existiert, solange wird Omnia auf dem Castlefest spielen.

*Ist das der Grund, dass die meiste Musik wie Paganfolk ist?
Ja, das ist die Musik, die wir lieben und das ist die Musik von der wir denken, dass sie am besten passt zu unserer Veranstaltung. Bands wie Faun, das ist die Musik, die wir mögen und es ist die Musik, die die Besucher lieben.

*Gibt es hier Mittelaltervereine, die diese Veranstaltungen organisieren?
Es gibt hier jede Menge Vereine, die am Live-Action-Rollenspiel Larp teilnehmen, aber es ist zu umfangreich diese Events selbst zu organisieren. Keine Privatleute oder Vereine können das organisieren, das ist zu groß dafür.
Wir organisieren das alles selbst, mit der Hilfe von einer Menge Freiwilliger und lieber Menschen.

* Es ist das einzige Fantasie-event, dass Ihr in den Niederlanden organisiert?
Wir organisieren noch mehr Events, aber es ist das einzige Fantasie-event.

* Was sind Eure Pläne für die Zukunft? Soll es noch größer werden oder wollt Ihr damit herumreisen in andere Länder?
Nein, nicht in andere Länder. Ich glaube, es wäre uns nicht möglich daraus das gleiche Event irgend woanders zu machen. Castlefest ist hier, an diesem Platz, an diesem Schloss!
Aber von Beginn an versuchten wir mehr Leute auf Wochenendbasis zu bekommen, als mit Tagestickets. Wir wollen mehr ein Musikfestival sein als alles andere.
Deswegen wird auch nächstes Jahr auf dem Donnerstag die Cantus Burnus (von Corvus Corax) aufgeführt.

*Gibt es genug Hotels oder Campingplätze, wo die Leute übernachten können?
Von Anfang an haben wir versucht eine Genehmigung von den Behörden für Camping zu bekommen, aber es ist verboten. Aber vielleicht, wir werden jedes Jahr weiter nachfragen und es wieder versuchen, vielleicht ist es möglich. Ein paar Dinge verändern sich, die Türe ist nicht mehr verschlossen.
Es gibt Campingplätze außerhalb an den Stränden und Hotels, wie z.B. in Nordwijk.

*Gibt es noch irgendetwas, was Du uns sagen möchtest?
Wir wissen, dass es in Deutschland eine Menge Leute gibt, die unsere Veranstaltung mögen würden. Also starten wir von jetzt an die Promotion in Deutschland für nächstes Jahr.
Wenn es irgendetwas gibt, von dem ich möchte, dass Ihr es wisst, dann ist es ,dass wir die „Cantus Buranus“ nächstes Jahr hier haben werden und ein großartiges Lineup. Ich kann noch nicht sagen, welche Bands es sein werden, aber es wird großartig werden, nächstes Jahr.

Michaela

Omnia

Interview mit Jenny und Steve von Omnia
am Sonntag nach dem letzten von mehreren Auftritten auf dem dreitägigem Castlefest

*Wie fühlt Ihr Euch?
Jenny: Glücklich!
*Und müde!?
Jenny: Und müde! Aber glücklich müde!
Komm setze Dich in unsere Mitte!
Steve: So, was möchtest Du uns fragen?
*Dann ist alles so gelaufen, wie Ihr es Euch vorgestellt habt?
Jenny: Ja, definitiv!
*Und der Regen?
Jenny: Der Regen hörte gestern auf, wir hatten einen klaren Himmel. Wir hatten keinen Wind als wir den Vogel (Phoenix) verbrannten.
Es war großartig!
Steve: Ein perfektes Wochenende!
Jenny: Heute hatten wir wieder Sonnenschein, es ist soo schön!
*Werdet Ihr heute zum Schluss noch einen Auftritt haben?
Steve: Nein,nein, heute werden wir nicht noch einmal mit Faun zusammen auftreten. Unsere Arbeit hier ist getan!
*Ich habe Eure neue CD Wolf Love bekommen, aber ich konnte den Namen der CD nicht darauf finden.
Jenny: Du musst auf die Zeichen achten!
Steve: Es ist auf der Seite. Wir wollten diesmal nicht den Namen daraufschreiben, weil wir dachten ein Symbol könnte stärker ein. Und ein Herz und ein Wolf
sind die Symbole für Wolf Love. Es ist „Liebe“ und „Wolf “ zusammengesetzt. Ausserdem haben wir den Namen in Runen daraufgesetzt.
*Ich kann Runen nicht lesen.
Steve: Oh, niemand kennt die Runen. Es ist mein eigenes Runensystem. Für die anderen Leute haben wir es auf der Seite in Buchstaben geschrieben.
Aber es ist netter als Symbol, weil ein Symbol ist soviel stärker als ein Wort.
*Was macht den Unterschied aus zwischen Wolf Love und Euren anderen CD’s?
Steve: Mannigfaltigkeit! Da ist jede Menge verschiedene Art von Musik darauf. Die anderen CD’s haben wir mehr in einem bestimmten Stil gehalten. Bei dieser
CD dachten wir, egal, wir möchte gerne in jedem Stil schreiben, wir möchte gerne einen Reggae Song machen, einen Country & Western Song, einen
Rock’n Roll Song. einen Death Metal Song oder was auch immer, wie auch immer wir uns gerade fühlen. Das seht Ihr auf unserer neuen CD:
Mannigfaltigkeit.
*Was wird der Unterschied zwischen Euren Festival Gigs und Euren Theater Gigs sein?
Jenny: Alles!
Steve: In den Theatern sind es immer Akustikauftritte. Auf den Festivals gibt es jede Menge Krach, jede Menge Energie und all dies Leute zusammen dort.
Und auf den Festivals spielst Du mehr mit dem Publikum und ich arbeite mit der Energie, wenn all diese Leute zur selben Zeit zusammenkommen, in einer
eher lauten, lebhaften Art und Weise. In einem Theater ist die Energie eine andere, mit der Du arbeiten kannst. Weil in einem Theater ist jeder sehr sehr
ruhig und wir spielen ruhigere Lieder, die wir nicht auf einer Festivalbühne spielen. Aber wir benutzen immer dieselben Instrumente und das gleiche Setup.
Wir sind wie eine permanente Unplugged Band. Wir mögen keine „Stöpsel „.
*Werden es ähnliche Songs sein auf der Theatertour?
Steve: Wir werden in den Theatern die ruhigeren Lieder spielen, die wir nicht auf den Festivals spielen können, weil es dort zu laut ist. Man braucht eine Menge
Kozentration um diese zu spielen.
*Was ist der Unterschied von Auftritten in Deutschland denen in den Niederlanden? Gibt es einen Unterschied das Publikum betreffend?
Jenny: Jaja, definitiv. Jedes Land hat ein unterschiedliches Publikum und wir machen unterschiedliche Setlisten für jedes Land, weil wir wissen, was die Leute dort
mögen und auf was sie reagieren. Es ist immer lustig, dass in Deutschland die Leute so gerne lange klatschen, viel mehr als in irgendeinem anderen
Land.
Steve: Und sie können nur im 4viertel Takt- Rhytmus klatschen. Unser Drummer hat ein spezielles Setup für deutsche Gigs. Er wartet erst und wenn das
Publikum anfängt im 4viertel Takt zu klatschen, versucht er den passenden Rhytmus mit den Trommeln zu treffen. Aber das Publikum klatscht immer
weiter im 4viertel Takt, sie können nichts anderes.
Jenny: Sie wollen einfach mitmachen, sie wollen etwas tun. Sie kennen nicht die Worte, so klatschen sie eben. Es ist nett, es ist Energie.
Steve: Ja, es ist gute Energie! Aber ich muss sagen in Belgien klatschen sie im Takt.
Jenny: In Belgien sind sie ein bißchen besser beim Klatschen. Es ist lustig. Ich weiß auch nicht warum es so ist.
Die Deutschen haben einen sehr strengen Rhytmus, wie ein Rhytmus beim Laufen oder wie ein House-Beat Rhytmus, ohmpf,ohmpf, ohmpf…
*Was sind Eure Lieblings-Locations für Auftritte?
Jenny: Castlefest!
Steve: Castlefest. Castlefest ist Spitze, wirklich!
Jenny: Auch das Festival Mediaval macht eine Menge Spaß. Eine große Bühne auf der man spielt, eine sehr professionelle Bühne.
Steve: Es ist das beste Festival in Deutschland, es macht am meisten Spaß, so viele verschiedene Bands und so.
Jenny: Und ein wunderschöner großer Markt, den man wirklich genießt. Es ist großartig!
Steve: Aber ich liebe es auch in Belgien zu spielen, weil die Zuhörer so verrückt sind dort. Die belgischen Pagan- Stömme, das sind die verrücktesten Leute überhaupt.
Jenny: Sie sind so keltisch, so fucking- keltisch. Sie erinnern sich an ihre Wurzeln. Das was die Kelten waren.
*Was war das Absurdeste, was Euch auf einer Tour passiert ist?
Steve: Meinst Du lustig…
Jenny: …oder beängstigend?
*Oder Beides.
Jenny: Ein elektrischer Stromschlag! Ist das interessant?
Steve: Wir sind beinahe gestorben, aber das war nicht gerade lustig. Wir sind fast gestorben in München auf der Bühne für dieses kleine Scheiß-Konzert. Das war eine
verdammte Scheiße. Es fing an zu regnen und die ganze Bühne stand unter Strom. Ich dachte, wir sterben. Unser Soundtechniker wurde durch den Strom auf
der Bühne verbrannt und er musste später ein Stück von seinem Muskel herausgeschnitten bekommen. Wenn das mir oder Jenny passiert wäre, hätten wir nie
wieder gespielt.
Steve: Und nun zu einer lustigen Sache. Gestern, da hatten wir diese lustige Sache auf der Bühne. Tom tat so, als ob er Flöte spielen würde auf seinem Trommel-Stock und ich spielte Flöte im Backstage. Und die Idee war, dass ich herauskomme und anfange den Song zu spielen. Aber ich war hinten mit Joe und Joe spielte die Gitarre. Aber er war nicht an seiner Gitarre, sondern er stand neben mir und ging ab auf Tom’s Drumsolo und die Flöte“Yehyeh“, aber dachte nicht daran, dass er auf der Bühne sein sollte. Und ich sah auf Joe und dachte „Fuck, er sollte an seiner Gitarre sein“ Und er rannte auf die Bühne. Es war so lustig, dass ich nicht mehr flöten konnte! Aber das Publikum bemerkte es nicht.
*Jeder im Publikum dachte, es wäre ein geplanter Witz gewesen.
Steve: Nein, dass die Gitarre so spät anfing, dass war kein Witz.
*Was war der beeindruckendste Auftritt, den Ihr je hattet?
Jenny: Gestern nacht auf dem Castlefest! Ernsthaft!
Steve: Es war der beste Auftritt, den wir je hatten!
*War es nicht ähnlich, wie im letzten Jahr, oder war es besser?
Jenny: Nein, wir fühlten uns viel besser.
Steve: Nein es war viel besser. es war so ein cooles Gefühl, wir waren so frei.
Jenny: Letztes Jahr waren wir genervt von diesen Fucking-Managern. Sie sind wie Sklaventreiber. Sie sagen Dir ständig, was zu tun ist. Wir sind frei jetzt.
Steve: Wir gehören wieder uns selbst, ohne diese abgefuckten Manager…Freiheit!
*Mit welchen Bands würde Eure Traumtour sein?
Jenny: Wir haben keine Traumtour, wir touren eigentlich nicht!
Steve: Wir mögen das nicht, Tag für Tag für Tag im Bus zu sein. Wir sind eine empfindliche Band mit empfindlichen Instrumenten. Wir möchten relaxen und spielen und genießen, was wir tun.
Jenny: Und ich mag keine Vorbands.
Steve: Sie kriegen immer ihren Willen.
Jenny: Ja, sie bekommen immer ihren Willen. Ich möchte die Bühne für uns haben.
Steve: Tja, wir sind sehr eingebildet!
Steve: Nein, es ist ein technisches Problem.
Jenny: Da sind soviele Sachen auf der Bühne, die rauf und wieder runter müssen, alle unsere Instrumente.
Steve: Ich spiele gerne zusammen mit anderen Bands, die wirklich verrückte Dinge tun.
Jenny: „Valravn“ ist für mich die beste Band im Moment.
Steve: „Euzen“
Jenny: „Euzen“ ist sehr cool! Und „Irfan“
Steve: Ich mag auch Nick Cave, das wäre cool und Apokalyptica, Tom Waits.
*Was ist Euer größter Traum?
Jenny: Ein Haus im Wald!
Steve: Wir hätten gerne einen Wald, den würden wir verwildern lassen um ihn der Natur zurückzugeben. Wir würden gerne inmitten dieses Waldes wohnen und jeden Tag auf einem Baum sitzen und das älterwerden beobachten.
*In welchem Land ?
Steve: Das spielt keine Rolle. Es ist überall dieselbe Natur!
*Aber Ihr würdet immer noch Musik machen?
Jenny: Wenn ich keine Musik mehr mache, dann bin ich tot. Ich denke Steve, auch.
Steve: Musik ist unser Leben!
*Welche Dinge machen Euch am meisten Spaß?
Steve: Das Publikum! Es ist immer das Publikum!
Jenny: Ja.
*Was macht gar keinen Spaß?
Jenny: Manchmal Organisiations- und technische Probleme. Technische Probleme- das passiert allen Bands und das Publikum versteht das nicht.
Manchmal ist es wirklich hart mit technischen Problemen zu spielen und zu wissen, dass sie es nicht verstehen.
Steve: Moderne Bühnentechnik ist so kompliziert! Besonders wenn Du alle Instrumente spielen willst, wie wir es tun.
Jenny: Soviele Kanäle und alles muss gecheckt werden. Aber wenn es funktioniert, ist es großartig!
*Ich erinnere mich an ein Konzert, bei dem Dun Dich selbst nicht hören konntest.
Jenny: Das ist am Freitag auch wieder passiert. Ich konnte mich selber nicht singen hören.
Steve: Es ist die Hölle! Das sind die schlechten Dinge! Wir haben das nicht in den Theatern. In den Theatern, da ist immer alles sehr sehr relaxed und civilisiert.
*Was macht Ihr gerne in Eurer Freizeit?
Jenny: Lesen. Wir lesen eine Menge.
Steve: Ja, Lesen.
Jenny: Wir haben einige Autoren, die meisten in Englisch. Ich habe gerade ein Buch von Nick Cave gelesen, ein wirklich cooles Buch. Wir lesen gerne Bücher,
Gedichte, moderne Philosophie. Wir lesen 2 Bücher in der Woche. Lesen ist das Größte, wir haben keinen Fernseher, kein Radio, keine Zeitung. Wir haben
Internet, weil auf die Art und Weise eine Band heutzutage überlebt. Ansonsten haben wir überhaupt keine Medien.
*Habt Ihr Kinder?
Jenny: Ich habe keine. Er hat welche.
Steve: Ich habe einen Sohn, er ist 18. Und ich habe eine Tochter, sie ist 16. Mein Sohn lebt mit Jenny und mir, meine Tochter lebt bei ihrer Mutter.
Sie ist hier auf dem Castlefest und sie rockt ab auf jedem Gig, den wir haben.
*Wie macht ihr das mit den Kindern und all den Auftritten? Und wie könnt ihr sie in einer Welt, wie der unseren erziehen?
Steve: Oh, es ist verdammt hart! Es ist wirklich hart?
Jenny: Ja, es ist sehr hart!
*Konntet ihr sie beeinflussen?
Steve: Ich habe versucht, sie zu beeinflussen. Ich war ihnen gleichzeitig Mutter und Vater. Alleinerziehend. Es war sehr hart alles am Laufen zu halten und dabei
Vater von kleinen Kindern zu sein. Aber das ist schon lange Zeit vorbei. Meine Kinder sind jetzt groß. Und sie machen ihr eigenes Ding. Ich selbst lebte schon
mit 15 alleine. Und ich respektiere meine Kinder, dass sie ihr eigenes Ding jetzt machen. Und so funktioniert es. Und es macht es einfacher für uns. Sie haben
großes Verständnis für unsere Arbeit und sie akzeptieren es, das wir viel weg sind. Es macht ihnen nichts aus.
Jenny: Und wir mögen Ihre Musik, wir hören gerne dieselben Bands. Das ist sehr schön.
*Machen sie auch Musik?
Steve: Nein, es ist seltsam, aber keiner von beiden macht Musik. Aber ich habe auch erst mit 27 angefangen, professionell Musik zu machen. Davor habe ich
hauptsächlich Theater gemacht und gemalt.
*Und Du, Jenny?
Jenny: Ich habe mit 5 Jahren angefangen. Ich habe mit Klavier angefangen.
*Wie habt Ihr Euch kennengelernt?
Jenny: Ohhh, das ist eine süße Frage! Du kennst Joe, unseren Gitarrenspieler. Er spielte in einer Irish/Scottish Folk Band Shantalla, eine sehr gute Band!
Ich war ein großer Fan von ihnen und ich kannte Joe, weil ich auf demselben Festival spielte und ich glaube es war 98, als ich Joe traf. Und immer wenn sie in Holland gespielt haben bin ich mit zu ihren Konzerten gekommen und wir haben getanzt auf der Bühne, denn ich habe Irish Dance getanzt und es war immer sehr cool. Und einmal sind sie zu einem Folk Festival in Holland gefahren und ich kam mit ihnen. Und dort habe ich Steve getroffen. Er war auch ein Besucher und ging herum und wir haben uns nicht mehr verlassen bis jetzt.
Steve: Es war Liebe auf den ersten Blick.
Jenny: Ja, Liebe auf den ersten Blick.
Steve: Wir waren innerhalb eines halben Jahres verheiratet.
*Und wie lange jetzt?
Jenny: Seit 2002.
Steve: Ja, 8 Jahre. Wir haben 2002 gehieratet.
*Das ist eine lange Zeit. Und es ist so, wie es scheint? Ihr seit glücklich miteinander?
Jenny: Jaaaaa! Wir sind so glücklich!
Steve: Wir waren bisher niemals länger als 6 Stunden getrennt. Niemals!
Jenny: Ja, ernsthaft! Wir arbeiten doch immer zusammen. Immer nebeneinander.
Steve: Sie ist ich und ich bin sie. Wir sind „Stenny“. Das sind wir, wir sind tatsächlich eine Person.
*Ich lese immer von „Stenny“
Steve: Ja, das sind wir: Steve und Jenny. „Stenny“ ist die Person, die wir gemeinsam sind. Es ist die dritte Person: Jenny, Steve und Stenny. Stenny kann alles…

*Ich habe Joe Hennon (Gitarrist) im deutschen Fernsehen gesehen. Ist es wahr, dass er der Sprecher der Europäischen Umweltkommission ist?
Jenny: Ja, ist er. Er gibt eine Menge TV- Interviews.
Steve: Du kannst es in den Raven-Times lesen. Lies die Raven Times, Du kannst dort alles nachlesen, auf unserer Webseite kannst Du sie downloaden -die Raven Times.
Jenny: Wenn Du irgendetwas über Omnia lernen willst, lies die Raven Times. Alles über Omnia ist darin.

*Gibt es noch irgendetwas, was ihr uns wissenlassen wollt?
Jenny: Alles, was wir die Leute wissenlassen wollen, sagen wir auf der Bühne oder wir schreiben es auf unsere Webseiten oder verpacken es in unsere CD’s.
Steve: Wir wollen die Leute wissen lassen, dass sie die Energie haben sich zu verändern.
Jenny: Open Your Eyes and Wake Up!
*Du sagtest im Booklet Eurer neuen CD Wolf Love: „Es ist nicht die Aufgabe des Künstlers dem Publikum das zu geben, was sie wollen. Es ist die Aufgabe des
Künstlers dem Publikum das zu geben, was sie nötig haben.“ Was meint Ihr, was das Publikum braucht?
Steve: Es ist für mich einfacher zu erklären, was das Publikum möglicherweise nicht braucht. Was das Publikum nicht braucht ist noch eine Band, die Töne spielt, die alle kennen und Zeug, was wir schon immer hatten und kommerzielles-Humpa wie dieses und die Lightshow genauso und das so und so, das ist zuviel von dem allem und es kotzt mich an. Ich denke, was das Publikum braucht, ist ein bißchen mehr Kreativität. Ein bißchen mehr über den Tellerrand hinaus.
Jenny: Nicht andere Leute kopieren.
Steve: Ja, nicht andere Leute Kopieren, mehr man selbst sein!
*Aber Euer ganzes Publikum kopiert Euch doch!
Steve: Aber, wenn sie uns kopieren– wir sind doch sehr anders!
*Ich selbst würde mir auch gerne die Feder, die ich von Euch geschenkt bekommen habe, ins Haar binden.
Jenny: Ja, tue das! Die Indianer taten es und ich bin sicher, die Kelten taten es auch. Man findet diese Dinge in der Natur und sie bleiben so, wie sie sind.
Steve: Immer wenn wir eine schöne Feder finden, stecken wir sie in unsere Haare und wir haben ein wenig von der Energie dieses Lebewesens.
Jenny: Nach einem Spaziergang im Wald, einem Tag in der Natur, ist mein Haar voller Federn!
Steve: Wir heben alles auf…
*Meine letzte Frage: Wir würdet Ihr das Wort „Erfolg“ definieren?
Steve: Glück! Wenn Du glücklich bist, dann bist Du erfolgreich!
Jenny: Ja, genau!

Michaela

ARS CHORALIS COELN & ONI WYTARS- Canto Novello

ARS CHORALIS COELN & ONI WYTARS- Canto Novello
1. O Maria d’omelia
2. Gloria’n cielo
3. Cristo é nato & Sovrana sé ne’sembianti
4. Venite a laudare
5. Canto novello
6. Vergen pulcella
7. Salve salve virgo pia
8. Onne omo
9. Peccatrice nominata
10. Oimé lasso
11. Davanti a und colonna
12. Plangiamo quel crudel basciare
13. De la crudel morte de Cristo
14. Fami cantar & Iesú Cristo glorioso
15. Ave Maria stella diana
16. Laude novella
17. O Maria d’omelia

Schon im Mittelalter war nicht jeder Christ mit der Institution Kirchen und ihren Ansichten zufrieden. Die Laudesi lebten ihr eigenes gläubiges Leben außerhalb der liturgischen Riten der Kirche. Sie waren Händler, Handwerker und Künstler und lebten im Sinne des „poverello“ Franz von Assisi. In Bruderschaften, den so genannten Compagnie delle Laude, fanden sich die Gläubigen zusammen und prozessierten durch die Straßen der umbrischen Städte und Dörfer. Ihre Lieder widmeten die zu Ehren Gottes, der heiligen Jungfrau Maria und anderen Heiligen. Die Laudesi hielten ihre Frömmigkeit nicht an die liturgische Ordnung der Kirche und somit entwickelte sich ihre Musik ganz anders, als die der Kirche. Unabhängigkeit, Einfachheit und Volksverbundenheit standen hierbei im Vordergrund. Die Verehrung der Gottesmutter Maria stand bei ihnen im Mittelpunkt, weshalb ihr auch über die Hälfte der Lieder gewidmet sind. Qualität und Aufführung ihrer Laudari (Kompilation der Loblieder) waren sehr wichtig, so engagierte man professionelle Instrumentalisten zur Begleitung. Für prunkvolle Kirchenfeste lud man sogar externe Sänger ein, die die Kunst der Polyphonie beherrschten.
Die Lieder dieser Laude entstammen dem Codex 91 der Accademia Etrusca von Cortona und dem Codex Magliabechiano BR 18 aus der Nationalbibliothek in Florenz. Sie werden im italienischen Voglare, der Muttersprache, gesungen.
Oni Wytars haben sich mit dem Frauenchor Ensemble Ars Choralis Coeln, genau die Richtigen an Bord geholt. Das Frauenensemble unter Leitung Maria Jonas hat sich in der mittelalterlichen Musikszene schon einen Namen gemacht.
Die Lieder auf „Canto Novello“ klingen sehr andächtig und ruhig und fangen den Charakter der Laude auf ihre eigene Weise ein. Man fühlt sich regelrecht in der Zeit zurückversetzt. Natürlich gibt es auch etwas schnellere Rhythmen auf „Canto Novello“, wie z.B. „Onne omo“. Schließlich soll ja auch fröhliche Art und Weise gelobt und gepredigt werden.
„Canto Novello“ ist definitiv ein gelungenes Album und lädt zum Träumen und verweilen einen. Die ruhigen und sanften Klänge wirken gerade zu magisch und gleichzeitig auch entspannend. Ein Muss für jeden der sich für Kirche und kirchliche Formen im Mittelalter interessiert.

by Miri

ENSEMBLE ONI WYTARS – Mediterraneum

1. Tre fontane
2. Oi Yano, Yano
3. Jalla mán
4. Firassu
5. Quannu passu
6. Son tre corone
7. Saltarello
8. Laudemus Virginem/ Bektashi Nefes
9. Stella splendes
10. Isabella
11. Osman Pa?a
12. Mey Balaban taksim
13. Mevlana
14. Nani, nani, nani
15. Non sofre Santa Maria

Eine musikalische Reise durch das Mittelalter bieten und das Ensemble ONI WYTARS mit „Mediterranuem“. Von Italien geht es bis ins osmanische Reich. Unter der Leitung von Marco Ambrosini entführen uns Oni Wytars in das Mittelalter. Sie zeigen uns dass die Lieder der unterschiedlichen Regionen eine gemeinsame Basis besitzen. Und dennoch besitzen sie eine Vielfalt an Klängen und haben ihren eigenen Stil.
Auf der Reise durch mediterrane Länder und Gegenden begleiten uns altbekannte Lieder wie z.B. „Stella splendes“ oder „Saltarello“die in ein aufregendes Gewand gekleidet wurden. „Jalla mán“entführt uns in orientalische Gegenden und lässt einen von Wüsten und malerischen Sonnenuntergängen träumen. „Mediterraneum“ ist eine musikalisch anspruchsvolle und sehr gelungene Zeitreise.

by Miri