Interview Mrs. Volbridge

Mrs. Volbridge besteht aus dem Trio Vera (Gesang, Bass), Thias (Gitarre) und Jan (Schlagzeug). Kennengelernt habe ich die drei bei einem Konzert im Januar 2015. Nun haben sie mich zu einer Bandprobe eingeladen. Anlass für ein Interview für Jarwinbenadar.
Eine Probe, die eigentlich einem Privatkonzert gleicht. Mit einem dirigierendem Drummer, einer singenden Bassistin ganz sanft mit Gänseblümchen hinter dem Ohr, einem Fotografen, der eine kleine Session anstimmt und den Gitarro zu einer Einlage an den Drums inspiriert, und dazu viel Spaß und neue Songs, die ich als erste hören durfte.

Vielen Dank für die Einladung zur Probe und dass ihr euch noch die Zeit für ein paar Fragen nehmt.

Seit wann gibt es Mrs. Volbridge und wie habt ihr zusammen gefunden?
Vera: Seit Dezember 2013 gibt es Mrs. Volbridge
Jan: Wir haben in unserem Keller mit Thias, den wir kurz vorher kennengelernt hatten, gejammed. Dabei stellten wir fest, dass wir ganz gut zusammen passen.
Thias: Auf dem Weg zu einem Konzert von Alter Bridge entdeckten wir noch mehr Gemeinsamkeiten. Mittlerweile sind wir sehr gut befreundet. Es verbindet uns mehr als „nur“ die Band. Das ganze hat Tiefe bekommen. Wir verbringen gerne viel Zeit miteinander und machen halt gerne zusammen Musik. Eigentlich perfekt, oder?

Ihr covert Songs von Volbeat und Alter Bridge. Wie kam es dazu?
Vera: Volbeat ist unsere Lieblingsband und die Musik von Alter Bridge gefällt uns auch sehr. Wir haben mal wieder in unserem Keller gespielt und den ganzen Tag „Fallen“ von Volbeat geprobt.
Thias (lacht): Vera, füge noch die Nacht hinzu…
Vera: Stimmt, unsere Nachbarin fand das irgendwann nicht mehr gut. Wir mussten uns auf die Suche nach einem Proberaum machen. Am nächsten Tag hatten wir Glück und einen passenden Raum gefunden.
-Aha, daher auch der Bandname?
Alle (irgendwie): Genau. Und die Mrs. steht für Vera. Volbeat und Alter Bridge haben ja Sänger. Das wollten wir natürlich irgendwie hervorheben.
Wir mussten auch nicht wirklich lange überlegen, als die Suche nach dem Bandnamen anstand. Und wer beide Bands kennt, erkennt auch, dass die Schriftzüge an die Bandlogos angelehnt sind.

Gibt es auch eigene Songs?
Vera (mit Blick auf die Tafel mit dem Repertoire): Ja, die 1, die 6, die 9, die 12 und die 19!!
– Ich schaue auf die Tafel: Hmmmm, und wer das Sagen hat, steht ja auch dort. Ein Volbeat-Song ist leicht abgewandelt in „Herrin nor hell“!�.
Jan: Wir haben anfangs nur Songs gecovert, damit wir starten konnten und dann Zeit für eigene Songs haben.
Thias: Unser Ziel war aber schon, dass wir eigene Songs schreiben.
Vera: Wir wollten feststellen, ob wir überhaupt Songs schreiben können. Unsere Songs haben mit uns zu tun. Es geht um Sachen, die wir gerne mögen, die wir gemeinsam erlebt haben.
„Mr. B“ haben Jan und ich geschrieben.
Bei „Motormorphosis“ geht es um unsere Leidenschaft, das Motorradfahren.
– Ihr fahrt Motorrad?
Alle: JA!!!
Vera: Thias, seit wann fährst du?
Thias: Ich fahre mit!
Jan: “ Jack’s gone“ hat etwas mit einem Getränk zu tun und „Entrecote“ mit unserer Lieblingszubereitung von Fleisch – dem Grillen.
Jan: Und „The Tower“ beschreibt unseren neuen Proberaum.
-Schreibt jeder an den Songs?
Die meisten Songs stammen aus Jans Feder. Er bringt durch weitere Projekte die meiste Erfahrung mit.
Ihr tretet in den unterschiedlichsten Clubs auf. Gibt es einen den ihr bevorzugt?
Jan (grinst): Nein, wir sind nicht so wählerisch, aber so viele Auftritte hatten wir auch noch nicht.
– Das wird sich bestimmt ganz schnell ändern.
Irgendwie hat jeder Club etwas und wir treffen Fans, die wir kennen. Im letzten Jahr hatten wir die Chance beim Garding Open Air aufzutreten. Das war irgendwie anders, es waren sooooo viele Leute da. Die meisten kannten wir nicht – und das schönste war, sie sind geblieben.
-Anmerkung: Das Garding Open Air findet an acht Dienstagen umsonst und draußen in Garding statt.

Was wäre euer größter Wunsch?
Alle (lachen) WEMBLEY!!!
Jan: Vor ganz vielen Leuten auftreten. Mehr als in Garding.
Thias: Auf jeden Fall weitermachen mit Mrs. Volbridge und mehr Songs schreiben.

Wie sehen eure Pläne für die nahe Zukunft aus?
Vera: Wir schreiben fleißig an neuen Songs und im nächsten Jahr möchten wir unser erstes Album veröffentlichen.
-Cool, beim Release-Konzert bin ich gerne wieder für Jarwin dabei..

Wo können die Fans euch live erleben?
Vera: Im Proberaum, so wie ihr gerade.
Thias: Am 01.10.2016 haben wir einen Auftritt im Knust mit zwei weiteren Bands.

Eine letzte Frage: Gibt es ein Festival, auf dem ihr gerne auftreten möchtet?
Vera: Das Elbriot wäre schon cool. Auch das Langeln Open Air ist ein denkbares Festival für uns.
-Was ist mit dem Wacken Open Air?
Thias: Mrs. Volbridge gibt es jetzt seit knapp drei Jahren. Wir haben also noch alles vor uns. Mal sehen, wohin die Reise geht.

Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Das Interview hat richtig Spaß gemacht und cool, dass ich die beiden neuen Songs hören durfte.

Inge Becker

Reidar Jensen – Silent Travelling

Wenn der Singer-Songwriter Reidar Jensen seine Musik, für die er im vergangenen Jahr mehrfach mit Preisen wie dem Deutschen Rock und Pop Preis ausgezeichnet wurde, beschreiben möchte, spricht er von „Finest Acoustic Poetry“. Wie genau das klingen mag, davon können sich Interessierte aktuell auf seiner neuen EP „Silent Travelling“ überzeugen.

Obwohl der gebürtige Norweger seine Wurzeln im Folkrock hat, geht es auf „Silent Travelling“ weitgehend eher ruhig als rockig zu. Die Instrumentierung ist auf das Wesentliche reduziert und lässt dem Hörer viel Raum, der warmen, aber auch leicht rauchigen Stimme des Sängers zu lauschen. Und das Zuhören lohnt sich: Reidar Jensen erweist sich als guter Songschreiber, der auf den vier Liedern dieser EP, die ihm alle persönlich besonders am Herzen liegen, mit tiefen, melancholischen Texten aufwartet. Da geht es beispielsweise um die Erkenntnis, dass man das Älterwerden genauso wenig aufhalten kann wie den steten Wechsel der Jahreszeiten („Changing Of The Seasons“), während in „The Darkness Of My Mind“ die Gedanken eines Menschen in Kriegszeiten geschildert werden.

Zusammen verbinden sich Musik und Texte auf „Silent Travelling“ zu einem Gesamtwerk, welches den aufmerksamen Hörer tatsächlich auf die eine oder andere gedankliche Reise mitzunehmen vermag. Wer sich darauf einlässt, kann sich nämlich ganz wunderbar in den klaren und warmen Liedern Reidar Jensens verlieren.

Victoria Eckwerth

Konzerte 2016
Gleis 1 – Kulturbahnhof 32105 Bad Salzuflen 02.06.2016 20:00
Firmenevent 48155 Münster 15.06.2016 20:00
Insel der Künste 49326 Melle 17.06.2016 20:00
Alte Kaffeerösterei 44534 Lünen 03.09.2016 19:00
Bennohaus 48155 Münster 09.09.2016 20:00
Bandfabrik 42389 Wuppertal 11.11.2016 20:00

www.reidarjensen.com