beige

beige, das sind Mandi Mottlau (Gesang), Motte Mottlau (Gitarre), Tom Lamp (Bass), Dirk Kuchenbecker (Drums) und Michael Grube (Gitarre). Seit 8 Jahren gibt es sie schon. Im August 2014 haben sie den Oxmox Bandcontest in Hamburg gewonnen. Für Jarwinbenadar hatte ich die Gelegenheit ein Interview mit Mandi und Motte zu führen.

Ihr nennt euch beige – eben anders! Was ist anders?

Oh, das ist aber lange her, wo hast du das denn ausgegraben? ***lach

„nun ja, ich bereite mich halt vor“..

Früher, ja ganz früher Mal, so vor 7 Jahren oder so, da haben wir mit unserer Musik tatsächlich in keine Schublade gepasst, wenn man mal die Musik mit der Stimme gepaart untersucht und wirken lassen hat. Man erwartete bei der Musik eine andere Stimme, und zu der Stimme auch eben eine andere Musik. Wir haben uns über die Jahre und die nachfolgenden Alben dann aber so gut weiterentwickelt, dass wir nun doch endlich, und das jetzt schon seit 2012, dem Erscheinungsjahr des 3. Albums „Tabularasa“, in eine Schublade passen. Eben nur in die, die extra für uns geschaffen wurde. HIRNROCK eben *lach

Und wie würdet ihr euer erfundenes Genre Hirnrock definieren?

Das ist eher ein Gesamtbild des Ganzen, was man am besten bei einem Live Konzert begreifen kann.
Knallige Rockmusik wird abrupt unterbrochen von einer sowas von Gänsehautballade, Songs zum Tanzen und Lachen werden gejagt von welchen, die nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern bis an die Grenzen der Tabuthemen gehen und durch die pralle Bühnenpräsenz der Frontfrau Mandi, genannt „das Frollein“ authentisch rüber gebracht werden, dass man teilweise so gebannt ist, dass man nicht mal auf Toilette möchte, weil man Angst hat, etwas zu verpassen. Eine Abwechslung, die fast jedes Konzert zu einem bunten Unterhaltungsabend macht. Und ganz wichtig dabei ist, dass man allen Beteiligten auf der Bühne dabei auch anmerkt, dass sie sowas von Bock haben und das auch bis in die Reihen des Publikums tragen. Von der Bühne springen und mit den Fans mittendrin rocken, das gehört dazu. Und immer wieder hören wie auch von Leuten, die uns zum ersten Mal sehen: „Man – das hat richtig Spaß gemacht“. Und genau dafür machen wir das.Das empfinden wir als Rock `n Roll, kurz gesagt“.Rock. Soviel zum hinteren Teil.

Davon konnte ich mich bei einem eurer Konzerte überzeugen. Das war definitiv nicht mein letztes.

Das mit dem vorderen Teil, dem Hirn, das ist so eine Sache.
Während zu 99% die Songs von Motte komponiert werden, liegt das Schreiben der Texte ausschließlich bei mir (Mandi). Und dabei achte ich extra darauf, dass diese gut verständlich sind und auch sofort umgesetzt werden können. Es ist also eher mein Markenzeichen und auch meine Vorliebe, lieber etwas direkt auf den Punkt zu bringen, als es immer wieder hochphilosophisch zu umschreiben, so dass der Sinn des Textes in 3 – 4 verschiedene Richtungen ausgelegt und diskutiert werden kann. Es ist also bei vielen Texten eine Aussage zu erwarten, die im besten Falle beim ersten Hören direkt im Hirn hängen bleibt und zumindest inhaltlich gespeichert werden kann.

Motte:
Und genau das wird uns immer wieder nach einem Konzert bescheinigt. In den Tagen nach dem Gig kommt dann immer wieder der ein oder andere Fan dazu, der uns anschreibt und sich dafür „bedankt“, dass er auch am Tag nach dem Gig noch ein Ohrwurm von dem oder dem Song hatte.
Es scheint also, dass wir schon den einen oder anderen Song dabei haben, der sich sofort im Hirn festbrennt. Da kamen wir um den Begriff „Hirnrock“ einfach nicht mehr herum.

Wie habt ihr zusammen gefunden?

Im Jahre 2006 haben wir beide 7 eigene Songs gemacht und im Rahmen einer runden Geburtstagsparty diese mal live vorgestellt. Dabei wurden wir von meiner (Motte) alten Band Sisyphus live unterstützt.
Das hat so gut eingeschlagen bei den Gästen, dass wir anfingen, uns feste Musiker zu suchen, um eine feste Band zu gründen. Damals hieß das Ganze schon beige – Projekt.
Und ab dem 16.11.2007 war es dann die Band beige, die dann in Urbesetzung zum ersten Gig in Hamburg im Hafenbahnhof ansetzte.
Aber die Jahre haben auch, was die Musiker angeht, ihren Tribut zollen müssen. Da waren aus verschiedensten Gründen immer mal wieder Wechsel, meistens aus zeitlichen Gründen, auf dem Programm, ohne dass der Spielbetrieb eingestellt werden musste.
In der jetzigen Besetzung sind wir dann seit Februar 2015. Als Gründungsmitglieder sind nur noch wir beiden übrig.

Wer oder was beeinflusst eure Musik und warum?

Motte:
Mich beeinflusst mein begrenztes Können *lach*.
Ich kann keine Noten, bin eigentlich auch Basser, spiele hier Gitarre und komponiere insoweit, wie es meine Fähigkeiten zulassen. Und bisher konnte ich meine Ideen ganz gut umsetzen. Aber wenn es eine Beeinflussung gibt, dann wohl eher von Bands aus den 80 zigern.

Mandi :
Mich beeinflusst eigentlich ausschließlich das tägliche Leben. Daraus entstehen meine Ideen und Texte. Bei Herkömmlichen Dingen, wie kochen oder putzen, fallen mir teilweise ganze Songtexte ein.

Nach „beige I“, „Mehr geht nicht“ und „Tabularasa“ erscheint am 11.12.2015 euer 4. Album.
Wie unterscheidet es sich zu den anderen Alben?

Zuerst mal optisch *lach* kein Jewel Case, nein, umweltfreundliches Digipack.
Und wir kommen wieder zu den Wurzeln, was das Cover angeht. Schlicht, und ohne Fotos kommen wir dieses Mal aus.
Musikalisch ist es gar nicht soooooo viel anders, weil wir ja eine Erwartungshaltung der Fans erfüllen wollen. Wir haben sogar extra einen Song für unsere Fans geschrieben und auf diesem Album dabei.
Allerdings sind wir der Meinung, dass wir dieses Mal eine noch größere Weiterentwicklung durchgemacht haben. Auf dem Album befinden sich Songs, die in der Gesamtheit nicht unterschiedlicher sein können, so dass man meinen mag, dass es sich nicht um ein und dieselbe Band handelt, aber genau das macht ein beiges Album aus. Und nebenbei, es sind einige richtige Hits dabei.

Beide lachen**.

Und wie wird es heißen? Oder wird das noch nicht verraten?

Namen haben wir, das Album ist auch schon bei uns, aber noch wird nix verraten.

Eure Auftritte finden auf den unterschiedlichsten Bühnen statt. Gibt es einen Club, den ihr besonders mögt?

Die Clubs sind eigentlich fast immer super. Meistens hängt es aber von dem Umfeld der Clubs, ihren Betreibern und Gastgebern ab. Und ja, wir haben einen Lieblingsclub, den wir immer heimsuchen, weil alles stimmt. Marias Ballroom in Hamburg-Harburg. Aber eigentlich fühlen wir uns überall wohl, wo es Steckdosen gibt (obwohl, es geht auch ohne) und unsere Fans dabei sind.

Wie habt ihr euch gefühlt, als ihr den Oxmox Bandcontest 2014 gewonnen habt? Konntet ihr das fassen? Wie habt ihr euch die Chancen ausgemalt?

Nun ja, es wäre gelogen, wenn wir behaupten würden, dass wir uns keine Chancen ausgerechnet haben. Aber, es war auch so, dass wir dort, glaube ich, das höchste Durchschnittsalter hatten, und das kann in der heutigen Musikszene schon so manches in eine unvorhergesehen Richtung gehen lassen. Man muss dazu wissen, dass wir 2010 schon einmal mitgemacht hatten, und damals den 2. Platz belegten. Da war die eigene Erwartungshaltung schon, unter die ersten drei zu kommen. Als es dann aber, wie wir im Nachhinein erfahren haben, einstimmig beschlossen wurde. Gewinner ist..beige, da war das, als wennste aufn Mond fliechst. Bis zum Morgengrauen haben wir gefeiert, und sind heute noch stolz darauf, in einer Reihe mit z.B. Revolverheld genannt werden zu können, die das Ding auch schon gewonnen haben. Und der Rest ist ja bekannt.

Am 12.12.2015 findet der Release-Gig in MariasBallroom statt. Beim Konzert im September im Ballroom sagte Mandi, dass es euer „Wohnzimmer“ ist. Was macht diesen Club für euch dazu?

Nicht nur der Charme des Clubs, vor allem die Gastfreundschaft und Liebe zum Details des Besitzers des Clubs, Heimo, und seiner Schwester Petra, machen jeden Auftritt in Marias Ballroom zu einem „Coming Home“. Und wenn wir Supports einladen, sind die alle durchweg begeistert vom Club und wollen umgehend wieder mitmachen, weil man dort ab der ersten Sekunde wie ein willkommener Künstler empfangen und umsorgt wird. www.mariasballroom.de Link

Auch ich bin immer wieder gerne dort. Es hat wirklich etwas „familiäres“.

Eine abschließende Frage: Wie sehen eure Pläne für die nahe Zukunft aus? Wo können die Fans euch im nächsten Jahr sehen?

Wir wollen 2016 neue Songs machen, und sehr viel, am besten auf Festivals in der gesamten Republik, rocken. Wir haben ein neues Album im Gepäck und streben daher ab Frühjahr/ Frühsommer vielleicht eine kleine Tour an. Bestätigte Daten können wir aber noch nicht nennen, bis auf einige Termine Ende 2016. Diese Daten werden immer relativ zeitnah zur Bestätigung auf der Homepage www.beige-online.de Link zu sehen sein.

Da werde ich auf jeden Fall immer wieder mal reinschauen.

Vielen Dank für eure Zeit, die Fragen zu beantworten. Ihr habt nun einen Fan mehr und freue ich mich auf den 12. Dezember. Den Abend werde ich mit der Kamera begleiten und einen Bericht wird es bestimmt auch geben.

Mrs. Volbridge und Four Colour Green

Mrs. Volbridge und Four Colour Green in der Bar 227

Am 23. Oktober gab es für Fans der Rockmusik in der coolen Bar 227 in Altona ein Double-Feature-Konzert von Mrs. Volbridge und Four Colour Green. Die kleine Bar ist ausverkauft.

Gut gelaunt startet Four Colour Green mit Corner of my head. Ein bisschen eng ist es auf der kleinen Bühne für die vier Jungs, aber sie haben es souverän gemeistert. 10 Songs und die Zugabe begeistern die Fans. Die meisten Songs stammen aus der Feder von Singer-Songwriter Jo. Hausgemachter Rock, der ankommt. Immer wieder gibt es kleine Interaktionen mit dem Publikum und die machen das Konzert lebendig. Leider ist das Konzert viel zu schnell vorbei. Bleibt zu hoffen, dass Four Colour Green auch vor dem Gig im Oktober 2016 in Maria’s Ballroom noch einige Auftritte haben. Und dann vielleicht mit neuen Songs. Neuigkeiten und Termine gibt es auf der Webseite www.fourcolourgreen.com. Fünf der Songs gibt es auf einer Studiodemo-CD, und die gab es als Überraschung am Schluss des Konzertes for free für die Fans.

Die Setliste:
– Corner of my head
– Blue
– Flowers
– Angel on earth
– Summer’s gone
– Girl
– Eddie and the wildcats
– Anything but easy
– Something better
– Echoes
– Snow

Nach einer kleinen Umbaupause geht es mit Mrs. Volbridge weiter. Diesmal gibt es Coversongs von Volbeat und Alter Bridge und eigene Songs. Mit ihrer kraftvollen Stimme begeistert Energiebündel Vera die Fans. Zwischen den insgesamt 15 Songs gibt es auch hier immer wieder kleine Interaktionen mit den Fans. Im Gepäck sind auch die drei eigenen Songs Jack’s gone, Entrecote und Motormorphosis, die es auf einer Promo-CD gibt. Bis zum n#chsten Jahr müssen sich die Fans nun gedulden, dann gibt es Mrs. Volbridge wieder live zu hären.
Immer wieder mal auf die Webseite www.mrs. volbridge.de Link schauen, dort werden die genauen Termine bekannt gegeben. Am Schluss des Konzertes konnte man am Merchstand ein paar Fanartikel erstehen.

Die Setliste:

– Pool of booze, booze, booza
– Heaven nor hell
– Jack’s gone
– Always WU
– Rise today
– Sad man’s tongue
– Ain’t my bitch
– Motormorphosis
– Another day, another way
– Before tomorrow comes
– Entrecote
– Maybellene
– Fallen
– Still counting
– Guitar gangster & Cadillac blood

Nach den Konzerten mischten sich Four Colour Green und Mrs. Volbridge unters Publikum. So hatten die Fans die Möglichkeit zum Austausch mit „ihrer“ Band. Und genau das macht so einen Abend aus. Besonders in der Atmosphäre eines kleinen Clubs.

Inge Becker