LACRIMAS PROFUNDERE – Hope Is Here

Veröffentlichung: 12.08.2016
Stil: Rock, Rock’n sad
Label: Oblivion/SPV
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Drei Jahre sind seit dem letzten Album „Antiadora“ von LACRIMAS PROFUNDERE ins Land gezogen. Für eine Band doch schon eine längere Zeit ohne ein neues Album. In der Zwischenzeit hat die Band aber ihr Label von Napalm Records zu Oblivion/SPV gewechselt und da kann es schon mal zu Verzögerungen kommen. Nun aber gibt es endlich mit „Hope Is Here“ ein neues Album, welches sich auch noch als Konzeptalbum entpuppt. Mal sehen wie das erste Konzeptalbum so klingt.
Die Konzeptstory rund um den Jungen namens Aramis steht also im Mittelpunkt der Lyrics. Aber auch soundmäßig hat sich einiges geändert. Das Album startet mit sehr ruhig mit dem Song „The Worship Of Counting Down“ doch aufgepasst dieser Song entwickelt sich im Verlauf zu einem wahren Highlight. Durch die Tempowechsel innerhalb dieses über 6 minütigem Song entwickeln sich die Gefühle vehement. Bei diesem Song gefällt mir vor allem die inbrünstige Stimme von Rob Vitacca. Das sich LACREIMAS PROFUNDERE immer wieder neu erfinden ist ja nichts neues, denn auf jedem ihrer 10 Alben haben sie ihren Sound verfeinert. Das bemerkt man sehr gut beim nächsten Song „My Halo Ground“, denn der hat zwar einen leichten Gothic-Touch, aber der rockige Part überwiegt. Der Titelsong „Hope Is Here“, einem sehr melancholischen Lied wechseln sich die Gänsehäute auf der Haut ab. Der getragene Song, mit teilweisen rockigen Parts weiß auf der ganzen Linie zu überzeugen. Legt aber vor allem mal euer Augenmerk auf den fantastischen Gesang von Rob. Dem Hauptdarsteller in der Konzeptstory ist mit „Aramis“ auch ein Song gewidmet. Der treibende Rocksong gefüllt vor allem durch Intensität und einer, aus meiner Sicht, nie gespürten Spielfreude. „A Million Miles“ ist ein sehr metallastiger Song, der aber auch zwischendurch mit gefühlvollen Passagen aufwartet. Beim nächsten Song „No Man’s Land“ vereinen sich die Trademarks, die LACREIMAS PROFUNDERE schon seit ihren Anfangstagen auszeichnen, Rock’n Sad ist angesagt.
Mit düsteren Country-Rock Passagen wurde der nächste Song „Pageant“ gespickt und ist für mich die Überraschung des Albums. Sehr feinfühlig geht es dann weiter mit der Powerballade „You, My North“ und ist für mich einer der besten Songs von LACREIMAS PROFUNDERE, den sie je in im ruhigen und melancholischen Bereich kreiert haben. Ein wenig an ihren Anfangstagen erinnert mich der Song „Awake“. Der gothiclastige Song hätte auch gut auf einem HIM-Album gepasst. Die Dramatik auf diesem Song wird noch stark durch die eingesetzten Streicherelemente erhöht. Toller Song. Nach dem instrumentalen Zwischenstück „The Path Of Broken Homes“, welches eine düstere Atmosphäre versprüht, geht es dann mit „Timbre“ weiter. Der am Anfang sehr ruhige Song entwickelt sich in seinem Verlauf zu einem wahren Riffmonster. Trotz allen harten Riffs bleibt er aber auf ganzer Strecke sehr melancholisch. Sehr gut Umsetzung! Das ruhige Lied „Black Moon“ bildet dann den Abschluss eines sehr rockigen und abwechslungsreichem Album.
Als Fazit kann ich nach mehrmaligem Anhören (das ist ein unbedingtes Muss) feststellen, LACREIMAS PROFUNDERE wiederholen sich nie auf ihren Alben, sondern entwickeln sich immer weiter. Ich würde den Sound auch nicht mehr in die Gothic-Ecke positionieren, denn mit den teilweise dominierenden Riffs kann man das Album verstärkt in die Rock’n Sad Ecke eingliedern. Für mich ein tolles Konzeptalbum, welches sehr viel Gefühl versprüht. Fans werden es lieben und ich auch.
HIER ein Video zu „Hope Is Here“.
Für kurze Zeit könnt ihr euch HIER den Auftritt beim Mera Luna Festival anseheh.
Anspieltipps:
Hope Is Here, Aramis, Pageant, You, My North, Timbre

Tracklist:
01. The Worship Of Counting Down
02. My Halo Ground
03. Hope Is Here
04. Aramis
05. A Million Miles
06. No Man’s Land
07. Pageant
08. You, My North
09. Awake
10. The Path Of Broken Homes
11. Timbre
12. Black Moon

Line-up:
Rob Vitacca (Vox)
Oliver Nikolas Schmid (Guitars)
Tony Berger (Guitars)
Christoph -Steel Panther- Schepperle (Drums)
Clemens Schepperle (Bass)

LETZTE INSTANZ – Liebe im Krieg

Veröffentlichung: 12.08.2016
Stil: Alternative Rock

Label: AFM Records
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In den ganzen 20 Jahren, die sie sich schon im Business tummeln, hat die LETZTE INSTANZ immer mehr Fans hinter sich scharen können. Obwohl man mit der Zeit den alten experimentellen Crossoversound, auch Brachialromantik genannt, in melancholischen Folkrock veränderte hielten die Fans ihnen doch die Treue. Nach einer Trilogie folgte vor 2 Jahren das letzte Album „Im Auge des Sturms“, welches auch wieder sehr melancholisch, rockig ausfiel. Ich bin jetzt wirklich gespannt was uns das 11. Studioalbum „Liebe im Krieg“ zu bieten hat.
Das Album startet sehr verheißungsvoll mit dem Titeltrack „Liebe im Krieg“, einem sehr eingängigen Song der sofort ins Ohr geht. Die rockigen Refrains laden sofort zum Mitsingen ein. Wie wandlungsfähig die Stimme sein kann, kann man schon beim nächsten Song „Tränen aus Stein“ feststellen. Bei diesem rockigen Song pass er seine Stimme total zur Musik ab. Auch die Streicher in diesem Song wurden perfekt in Szene gesetzt. Toller Song! Für mich ein weiteres auf dem Album ist der Song „Steh auf!“ das rockige Lied besitzt seine Highlights in den Refrains und den treibenden Gitarren. Auch von Text her ist der Song ein wahrer Hinhörer, denn an dieser positiven Energie sollte man sich ein Beispiel nehmen. Mit „Tageslicht“ folgt dann eine regelrechte Powerballade, die unter die Hat geht. Vor allem Hollys Gesang macht das Gänsehautfeeling perfekt. Schon seit letztem Jahr ist „Wir sind eins“ den Fans bekannt, denn es wurde bei den letztjährigen „Eisheiligen Nächten“ uraufgeführt. Der popige Song geht sofort ins Ohr und vor allem zu Herz. Beim nächsten Song mach ich mir ein paar Gedanken, denn zu Anfang des Albums waren noch rockige und vor allem mitreißende Sounds zu bewundern, aber bei „Reise“ verspüre ich nur Langeweile. Das ein wenig an den Grafen erinnernde Lied ist mir einfach zu schnulzig.
Die zweite Hälfte des Albums startet mit der wunderschönen Ballade „Weiß wie der Schnee“, einem Song mit einem hohen Hit-Potential. Für mich wird es nun aber langsam mal wieder Zeit ein wenig mehr Tempo in die Songs zu bringen und mein Flehen wurde mit dem nächsten Lied „Das Gerücht“ erfüllt. Genau das ist doch das was die Band in den vergangenen Jahren ausgemacht hat, Spiel mit den Stilistiken und ich hoffe nun das es nun bis zum Ende genauso flott zugeht. Ein wenig wird aber bei „Blutmond“ zurückgeschraubt und bis auf einige interessante Streicherelementen klingt der leicht rockige Song doch ziemlich popig, obwohl er zwischendurch mal Fahrt aufnimmt. Mit „Unsere Tage“ folgt dann ein weiterer Song im Midtempo, der mich auch nicht so vom Hocker reißt, schade. Bei „Ich werde vor dir untergehen“ handelt es wieder um eine Ballade und langsam dümpeln die Songs so vor sich hin. Mal sehen was uns beim letzten Song „Weite Welt“ erwartet. Leider bekommt die LETZTE INSTANZ auch mit diesem balladesken Song nicht mehr die Kurve. Schade, denn ich war immer ein großer Fan ihrer innovativen Ideen in puncto Sound. Vielleicht war es auch ein Fehler Markus Schlichtherle der Produzent von Popgranaten wie JULI oder POLARKREIS 18 ins Boot zu nehmen.
„Liebe im Krieg“ ist kein schlechtes Album, denn es ist qualitativ vom Songwriting hochwertig. Wenn man aber die LETZTE INSTANZ schon seit ihrer ersten Scheibe „Brachialromatik“ kennt, vermisst man wirklich diese innovativen Phasen, welche die Band groß gemacht hat. Trotz allem ist es eine Annäherung an frühere Zeiten, denn die Songs sind teilweise doch etwas ausgereifter als beim letzten Album. Hoffen wir das sie es in Zukunft schaffen diesen Level wieder zu erreichen.

Tracklist:
01.Liebe im Krieg
02.Tränen aus Stein
03.Steh auf!
04.Tageslicht
05.Wir sind Eins
06.Reise
07.Weiß wie der Schnee
08.Das Gerücht
09.Blutmond
10.Unsere Tage
11.Ich werde vor dir untergehen
12.Weite Welt

Line-up:
Holly – Gesang
Bernie – Gitarre
Micha – Bass
Andy – Schlagzeug
M. Stolz – Geige
Benni Cellini – Cello