ARS CHORALIS COELN & ONI WYTARS- Canto Novello

ARS CHORALIS COELN & ONI WYTARS- Canto Novello
1. O Maria d’omelia
2. Gloria’n cielo
3. Cristo é nato & Sovrana sé ne’sembianti
4. Venite a laudare
5. Canto novello
6. Vergen pulcella
7. Salve salve virgo pia
8. Onne omo
9. Peccatrice nominata
10. Oimé lasso
11. Davanti a und colonna
12. Plangiamo quel crudel basciare
13. De la crudel morte de Cristo
14. Fami cantar & Iesú Cristo glorioso
15. Ave Maria stella diana
16. Laude novella
17. O Maria d’omelia

Schon im Mittelalter war nicht jeder Christ mit der Institution Kirchen und ihren Ansichten zufrieden. Die Laudesi lebten ihr eigenes gläubiges Leben außerhalb der liturgischen Riten der Kirche. Sie waren Händler, Handwerker und Künstler und lebten im Sinne des „poverello“ Franz von Assisi. In Bruderschaften, den so genannten Compagnie delle Laude, fanden sich die Gläubigen zusammen und prozessierten durch die Straßen der umbrischen Städte und Dörfer. Ihre Lieder widmeten die zu Ehren Gottes, der heiligen Jungfrau Maria und anderen Heiligen. Die Laudesi hielten ihre Frömmigkeit nicht an die liturgische Ordnung der Kirche und somit entwickelte sich ihre Musik ganz anders, als die der Kirche. Unabhängigkeit, Einfachheit und Volksverbundenheit standen hierbei im Vordergrund. Die Verehrung der Gottesmutter Maria stand bei ihnen im Mittelpunkt, weshalb ihr auch über die Hälfte der Lieder gewidmet sind. Qualität und Aufführung ihrer Laudari (Kompilation der Loblieder) waren sehr wichtig, so engagierte man professionelle Instrumentalisten zur Begleitung. Für prunkvolle Kirchenfeste lud man sogar externe Sänger ein, die die Kunst der Polyphonie beherrschten.
Die Lieder dieser Laude entstammen dem Codex 91 der Accademia Etrusca von Cortona und dem Codex Magliabechiano BR 18 aus der Nationalbibliothek in Florenz. Sie werden im italienischen Voglare, der Muttersprache, gesungen.
Oni Wytars haben sich mit dem Frauenchor Ensemble Ars Choralis Coeln, genau die Richtigen an Bord geholt. Das Frauenensemble unter Leitung Maria Jonas hat sich in der mittelalterlichen Musikszene schon einen Namen gemacht.
Die Lieder auf „Canto Novello“ klingen sehr andächtig und ruhig und fangen den Charakter der Laude auf ihre eigene Weise ein. Man fühlt sich regelrecht in der Zeit zurückversetzt. Natürlich gibt es auch etwas schnellere Rhythmen auf „Canto Novello“, wie z.B. „Onne omo“. Schließlich soll ja auch fröhliche Art und Weise gelobt und gepredigt werden.
„Canto Novello“ ist definitiv ein gelungenes Album und lädt zum Träumen und verweilen einen. Die ruhigen und sanften Klänge wirken gerade zu magisch und gleichzeitig auch entspannend. Ein Muss für jeden der sich für Kirche und kirchliche Formen im Mittelalter interessiert.

by Miri