Bei In Extremo scheint es zur Routine geworden zu sein, nach jedem Studioalbum die passenden Aufnahmen der dazugehürigen Tour ebenfalls auf einem Album zu veröffentlichen. Nach „Am Goldenen Rhein“ erblickte jetzt „Sterneisen Live“ das Licht der Welt und beinhaltet natürlich überwiegend die Lieder der neuesten Platte „Sterneisen“ des Konzertmitschnitts in der Siegerlandhalle in Siegen am 21.04.2011.
Aber auch die alten Stücke wie „Herr Mannelig“, „Erdbeermund“ und „Küss Mich“ finden einen Platz auf dem neuen Silberling. Dieser beinhaltet den Konzertmitschnitt in Siegen auf DVD sowie auf CD, wobei die CD mit zwei Liedern weniger auskommen muss.
Der Sound ist sehr gut und gibt die Stimmung des Live-Konzertes gut wieder, sodass man die Augen schließen und sich gut vorstellen kann, gerade dabei zu sein. Die Kameraführung ist anfangs gewöhnungsbedürftig, denn bei Nahaufnahmen wackelt es ziemlich. Auch sind einige Stellen zu dunkel und rauschen.
Dafür macht die Bühnenshow von In Extremo dies wieder wett. Die DVD beginnt mit Aufnahmen der Band direkt vor dem Auftritt, während auf dem Vorhang gerade der Countdown läuft. Specki T.D., der neue am Schlagzeug bei In Extremo, macht sich gerade noch bereit, als der Vorhang bereits fällt und die Show beginnt. Die Pyroeffekte dürfen natürlich nicht fehlen. Feuersäulen schießen in die Luft und heizen dem Publikum mächtig ein, wie man es von In Extremo-Konzerten kennt. Und bei „Gold“ bekommt die Luft einen goldenen Schimmer, als Dr. Pyrmonte eine Schubkarre voller Gold entleert. Der Schnitt ist gut und zeigt abwechselnd Nahaufnahmen der einzelnen Bandmitglieder, die komplette Bühne und auch das Publikum.
Leider wurden die Zugaben weder auf der DVD noch auf der CD veröffentlicht. Hier hätte es bestimmt noch das ein oder andere Highlight gegeben. Dafür gibt es noch ein schönes Booklet mit Bildern des Konzerts.
Für Fans und alle die live dabei waren ist „Sterneisen Live“ ein absolutes Muss, denn hier bekommt man wie gewohnt ein gutes Konzert geboten.
Sterneisen Live – Laut Sind Wir Und Nicht Die Leisen
Erschienen als:
Sterneisen Live CD + DVD
Limited Deluxe Edition inkl. Fotobuch) CD + DVD
CD (79 Min.):
1. Intro
2. Sterneneisen
3. Frei zu sein
4. Liam
5. Zigeunerskat
6. Unsichtbar
7. Herr Mannelig
8. Horizont
9. Zauberspruch No. VII
10. Siehst du das Licht
11. Stalker
12. Hol die Sterne
13. Spielmannsfluch
14. Küss mich
15. Viva La Vida
16. Sängerkrieg
17. Gold
18. Omnia Sol Temperat
DVD (90 Min.):
1. Intro
2. Sterneneisen
3. Frei zu sein
4. Liam
5. Erdbeermund
6. Zigeunerskat
7. Unsichtbar
8. Herr Mannelig
9. Horizont
10. Zauberspruch No. VII
11. Siehst du das Licht
12. Stalker
13. In diesem Licht
14. Hol die Sterne
15. Spielmannsfluch
16. Küss mich
17. Viva La Vida
18. Sängerkrieg
19. Gold
20. Omnia Sol Temperat
In Extremo sind:
Das Letzte Einhorn (Gesang)
Van Lange (Gitarre)
Die Lutter (Bass)
Dr. Pyrmonte (Harfe, Dudelsack)
Flex der Biegsame (Dudelsack, Drehleier)
Yellow Pfeiffer (Dudelsack, Nyckelharpa)
Specki T.D. (Schlagzeug)
In Kürze wird das neue Album von IN EXTREMO das Licht der Welt erblicken. Veröffentlicht wird „Sterneneisen“ am 25.02.2011, aber bei einer Listeningsession in der Dortmunder Kneipe „Sissikingkong“ hatten wir die Gelegenheit schon mal in die 12 Songs reinzuhören.
Wir machten uns also früh auf den Weg, denn die Autobahnen im Ruhrgebiet sind ja Abend immer überfällt. Wir hatten aber großes Glück und erreichten Dortmund schon nach einer guten Stunde. Vor Ort waren schon einige Pressevertreter angekommen und so konnte man noch einen kleinen Plausch mit den Kollegen halten.
Die Band vertreten durch Micha, Flex, Kai und Specky, dem neuen Drummer fanden sich auch kurze Zeit später ein. Dann war es endlich soweit und wir gingen in die Kellerbar, wo die belegten Schnittchen und Getränke schon auf uns warteten. Pünktlich um 20.00 Uhr begrüßte Micha die anwesenden Gäste und erklärte den Verlauf des Abends. Zuerst war ein Making of des Studioaufenthaltes geplant und im Anschluss daran sollten wir dann in die neuen Songs hören.
Leider gab es beim Video des Making Of’s Soundprobleme und Micha meinte nur, dass man erst den DVD-Player von 1968 gegen einen neuen austauschen muss. So gab es denn erst mal das neue Album „Sterneneisen“ zu hören. Starten wir also mit den Beschreibungen der einzelnen Songs:
Zigeunerskat
Dieser Song ist der perfekte Opener, denn durch seinen treibenden Rhythmus und den perfekt eingesetzten Gitarren geht er sofort ins Bein und man kommt nicht mehr los. Dezent eingesetzte Dudelsäcke runden das Gesamtbild des Uptemposongs perfekt ab. In jedem Fall ist dies der passende Sound zum Thema „Zigeunerskat“.Schon beim ersten Song fällt ganz stark die neue Klangfarbe auf – die treibenden Drums.
Gold
Dies ist ein Stück, welches sich sehr schnell im Ohr einnistet. Teils mit getragenen Passagen, weiß er vor allem mit seinen gut gesetzten Melodiebögen zu überzeugen. Darauf wird auch das Hauptaugenmerk gesetzt. Ein kleines Juwel, welches man aber erst bei mehrmaligem Hören seinen ganzen Charme entfaltet.
Viva La Vida
Mit einer rauchigen Stimme stimmt Micha den Song ein und er geht sofort unter die Haut. Thematisch geht es bei „Viva La Vida“um den Alltag des Lebens einer Band auf Tour und die Folgen am nächsten Tag. Was als Ballade startet, artet aber im Verlauf des Stückes zu einem temporeichen Song aus. Mir gefallen vor allem die gesangliche Leistung und die musikalische Umsetzung des Themas, welches vom Erwachen nach einer durchzechten Nacht stimmlich super umgesetzt wurde.
Siehst du das Licht
Bei diesem Lied handelt sich um einen sehr groovigen Song, der sich sofort in die Gehörgänge schleicht. Im Verlauf des Liedes kann man des öfteren toll eingesetzte Chöre vernehmen. Genau diese machen „Siehst du das Licht“ zu einem Juwel und durch die superben Melodiebögen war dieser Song mein unumstrittener Favorit bei der Listeningsession. Mit diesem Stück gehen IN EXTREMO auch ein wenig zurück in ihrer Historie.
Stalker
Bei diesem Lied war ich doch sehr überrascht, denn es startete mit Death-Metal-Klängen, die sich im Verlauf des Stückes zu einem Stakkatoartigem Song entwickelten. Dieser Richtungswechsel fügte sich aber sehr gut ins Gesamtbild ein. Trotz allem wird bei diesem Song nie der melodische Aspekt außer Acht gelassen. Der Stakkatosound und die Death-Metal-Klänge passen sehr gut zum textlichen Inhalt des Liedes.
Hol die Sterne
Nach den ganzen Uptempo-Nummern hat man bei „Hol die Sterne“ ein wenig Zeit zu verschnaufen. Bei dieser Ballade gab sich auch “ Der Graf“ von Unheilig die Ehre und sang eine komplette Strophe und zusammen mit Micha den Refrain. Sehr gut kommt auch noch der Einsatz eines Bouzouki-ähnliches Instrumentes, welches dem Song sehr viel Atmosphäre verleiht. „Hol die Sterne“ ist das perfekte Lied für eine Zusammenarbeit mit dem „Grafen“.
Sterneneisen
Nach ein wenig Ruhe geht es sofort mit einem rockigen Stück weiter. Der Titelsong ist den 7 von IN EXTREMO wie auf den Leib geschnitten. In diesem Song geht es um sieben Zacken, sieben Funken und sieben Macken, also der eigene Planet der Band. Auch bei diesem Stück merkt man sehr stark, dass die Band mit ihrem neuen Drummer Specki einen mehr als guten Griff getan haben. Das Druming ist einfach exzellent.
Zauberspruch No. VII
Wie auf jedem Album gibt es auch auf „Sterneneisen“ wieder neue Zaubersprüche. Dieses Mal haben IN EXTREMO sie sehr gekonnt mit Uilleann Pipes, oder besser bekannt als irische Dudelsäcke versetzt. Sie gehen von Anfang an unter die Haut. Tolles Stück um der Welt ein wenig zu entfliehen!
Auge um Auge
Was einem zu allererst bei diesem Song aufgefallen ist, sind die starken Drumparts, welche den ganzen Song nach vorne treiben. Dieses Stück zeigt ganz klar auf, dass die Band mit Specki einen mehr als guten Griff getan haben. Zudem enthält „Auge um Auge“ thrashige Versatzstücke, die aber erst nach mehrmaligem Anhören voll zur Geltung kommen. Thematisch geht es bei diesem Song um das Für und Wider der Todesstrafe.
Schau zum Mond
Als Intro dient bei diesem Song ein Dudelsack-Part, der dann in einen groovig-schleppenden Sound übergeht. Die Refrains lockern den Song in rockiger Weise auf. Genau das ist auch das Highlight auf diesem Stück, welches thematisch den Griff nach den Sternen behandelt.
Unsichtbar
Bei „Unsichtbar“ holten sich IN EXTREMO Verstörkung mit Mille Petrozza von Kreator. Er sang sowohl einzelne Strophenzeilen als auch, gemeinsam mit Micha Rhein die Refrains, die ziemlich voluminös ausgefallen sind. Auch bei diesem Song dominieren die Drums. Ein toller, harter Song, der aber trotz allem sehr viel Melodik enthölt.
Ich vermiss dich
Als krönenden Abschluss gibt es mit „Ich vermiss dich“ eine zu Herz gehende Ballade. Im Verlauf des Stückes wechselt der Sound zwar öfters mal in die Midtempo-Richtung, aber mit den eingestreuten ruhigen Passagen weiß er sehr gut zu gefallen. Einen besseren Schlusspunkt hätte man nicht setzen können.
Am Ende der Listeningsession gab es dann noch das besagte Video des Making of’s, welches sehr amüsant war. Eines ist aber sicher, die kompletten Stückes des Albums sollte man sich mehrmals anhören, denn erst dann entfalten sie erst den vollen Charme. Ich jedenfalls bin total von dem Album begeistert, welches durch seine Vielfalt voll zu überzeugen weiß. Am 28. Februar wird es veröffentlicht und dann könnt ihr euch selbst davon überzeugen.
www.inextremo.de
Story: Gisela
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