Epica/Eluveitie, Oberhausen, 27.10.2015

Am 27. Oktober wurde es laut in Oberhausen. An diesem Tag gastierten nämlich die niederländischen Symphonic Metaller von Epica im Zuge ihrer „The Ultimate Enigma“- Tour in der Turbinenhalle. Tatkräftige Unterstützung erhielten sie sich dabei von den Co-Headlinern Eluveitie.

Los ging es aber zunächst mit den Schweden von Scar Symmetry, die an jenem Abend den Support stellten. Die Band, die in Oberhausen auch ein neues Line-Up präsentierte, hatte leider von Anfang an mit technischen Problemen zu kämpfen. Trotzdem gaben alle Musiker sichtlich ihr Bestes und brachten damit schnell das Publikum dazu, sie tatkräftig und lautstark zu unterstützen.
Nach einer kurzen Umbaupause ging es dann mit der ersten Headlinershow des Abends weiter. Die Folk Metaller von Eluveitie boten dem Publikum ein sehr abwechslungsreiches Set. Natürlich präsentierten sie Songs von ihrem aktuellen Album „Origins“, darunter auch eine schweizerdeutsche Version von „The Call of the Mountains“, doch auch ältere Stücke kamen nicht zu kurz. So durften natürlich die großen Hits der Band wie „Inis Mona“ oder „A Rose for Epona“ nicht fehlen und wurden vom Publikum auch ausgiebig gefeiert und mitgesungen. Auch dem Aufruf von Sänger Chrigel, einen Circle Pit zu machen, leisteten weite Teile der Halle gerne Folge. Dass Eluveitie auch die leisen Töne meisterhaft beherrschen, bewiesen sie, indem sie ein kleines und feines Akustik-Set mit Traditionals wie dem Butterfly Jig in ihr Konzert integrierten. Damit schafften sie einen der ruhigsten Momente des Abends und brachten das metal-affine Publikum für ein paar Minuten dazu, einfach nur andächtig und ruhig den Folk-Klängen zu lauschen.


Nach einem etwas aufwändigeren Bühnenumbau war es dann auch schon Zeit für das letzte Konzert des Abends, welches sicher für viele Besucher auch dessen absoluten Höhepunkt darstellte: den Auftritt von Epica. Vor einem weißen Vorhang und in gleißendem Licht gaben Sängerin Simone Simons und ihre Mannen alles, um den Besuchern ein wahrhaft symphonisches Erlebnis zu bescheren. Das Publikum hatten sie dabei vom ersten Moment an in der Hand, war es doch nahezu unmöglich, sich der Energie dieser Show zu entziehen. Harte, männliche Gesangsparts und Simones operngleiche Stimme wechselten sich ab und stets flogen die Haare sämtlicher Bandmitglieder im Takt der Klänge. Die gesamte Band wirkte hoch motiviert und voller Spielfreude und die überwältigende Lichtshow tat ihr Übriges um das Konzert zu einem wirklich besonderen Erlebnis zu machen. Natürlich spielten Epica an diesem Abend viele Stücke ihres aktuellen, 2014 erschienenen Albums „The Quantum Enigma“ wie „Victims of Contingency“ oder „Unchain Utopia“, aber auch ältere Songs fanden sich im Set der Band.
Viel zu schnell – so kam es einem zumindest vor – war der Auftritt dann auch schon vorbei. Zurück blieb ein sichtlich beeindrucktes Publikum, das sich nur langsam zerstreute und sicher noch lange in Gedanken diesen großartigen Abend Revue passieren ließ.

Victoria Eckwerth