IN EXTREMO – Quid Pro Quo

Veröffentlichung: 24.06.2016
Stil: Folk, Metal
Label: Universal Music
Webpage: In Extremo
Facebook: In Extremo

Wie schnell doch die Zeit vergeht! Vor einem Jahr feierte IN EXTREMO noch ihr Jubiläum auf der Loreley mit dem Festival „20 Wahre Jahre“. Jetzt veröffentlichen sie ihr neues Album „Quid Pro Quo“ und ich war natürlich schon sehr gespannt wie es wohl klingen würde, denn ihr letztes Album „Kunstraub“ war mit weniger mittelalterlichen Klängen gespickt. Bei IN EXTREMO ist man ja nie sicher wie ein neues Album klingt, aber genau das macht eine Band eben Interessanter. Dann mal los und hören rein in „Quid Pro Quo“.
Der erste Song „Störtebeker“ startet ruhig aber schon nach kurzer Zeit entwickelt sich der Song zu einem wahren Gassenhauer. Damit ist der perfekte Start geglückt. Wesentlich heavier klingt „Roter Stern“ und als Besonderheit beinhaltet der Song ein Zusammenarbeit von Sänger Micha und BLIND GUARDIAN Sänger Hansi Kürsch. Die beiden Stimmen harmonieren perfekt zusammen und die Spannung wird bis zum Ende beibehalten. Noch ein wenig mehr an Härte wird beim Titeltrack „Quid Pro Quo“ geboten. Passend dazu ein sehr kritischer Text, denn „Quid Pro Quo“ handelt von Menschen die alles wollen. Die Aussage mitten im Song mit „Quid pro quo“, die Gier ist nicht zu zähmen- treffen IN EXTREMO wirklich den besagten Nagel auf den Kopf. In estnischer Sprache geht es dann mit „Pikse Palve“ weiter. Der Song versetzt einen wieder zurück in die Anfangstage von IN EXTREMO. Der Song braucht aber einige Durchgänge bevor er richtig zündet. Mit „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ wird dann wieder die melancholische Seite hervorgehoben. Der Song handelt von einem jungen Mann der in die Schlacht zieht und schon seine Brüder durch den Krieg verloren hat und das Ganze aus der Sicht des jungen Mannes als Kind. das Gänsehautfeeling wird am Ende noch verstärkt, als Kinder plötzlich als Chor fungieren. Der Song endet dann mit einem wahren Metal-Gewitter – toller Song!
„Flaschenteufel“, einem Song mit tollen Gitarrenriffs, kommt sehr gut ohne Dudelsäcke aus. Der sehr moderne Song beinhaltet zudem noch Feature, denn HEAVEN SHALL BURN der dem Song einen regelrechten Hardcore-Style verleiht. Wird zwar nicht alle vom Hocker reißen, aber ich finde diese Offenheit für andere Richtungen toll. Mit einem Dudelsack-Intro beginnt der Song „Dacw ‚Nghariad“, der sich aber danach zu einem wahren Metalsong entwickelt. Nur werden die Fans bei den Konzerten wohl beim Mitsingen Probleme haben, denn der Text ist ein Zungenbrecher. Ruhig wird es dann bei der Powerballade „Moonshiner“ und der Song ist für mich eine der besten Balladen die IN EXTREMO je komponiert haben. Rockig wird es dann wieder beim Song „Glück auf Erden“ und auch dieses Stück weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Der Song „Schwarzer Rabe“ ist nicht auf Deutsch sondern auf Russisch. Rockig und durchdringend wird dieser Song mit Sicherheit das Highlight für die Fans der ersten Stunde sein. Der letzte Song auf dem regulären Album ist die erste Singleauskopplung „Sternhagelvoll“. Der Ohrwurm ist musikalisch sehr einfach gehalten, aber ein Garant für gute Stimmung. Ich dachte nicht, dass man das letzte Album noch toppen könnte, aber IN EXTREMO haben es geschafft – Hut ab!
Die DeLuxe-Version kommt mit 3 zusätzlichen Songs daher. Als erstes gibt es mit „Wenn das Licht ausgeht einen wahren Metalkracker zu hören, der mit Abstand der schnellste Song auf der DeLuxe Edition ist. Diesen thrashigen Song kann ich mir bei Konzerten sehr gut vorstellen und mit Sicherheit geht dann die Post ab. Der nächste Song „Palästinalied 2“ lehnt sich an den Klassiker „Palästinalied“ an und ist ebenso emotional wie der erste Teil, den sie ja schon vor über 20 Jahren komponiert haben. Mit einer Akustiversion von „Quid Pro Quo“ endet die DeLuxe-Edition.
In der Fan-Edition bekommt man noch eine zweite CD geboten. Auf dieser Scheibe bekommt man eine Aufzeichnung ihres Akustik-Konzerts „Schifffahrt 2015“ geboten, die IN EXTREMO am Tag vor ihrem Jubiläumskonzert im letzten Jahr aufgenommen haben.
IN EXTREMO sind mit einem Hammerschlag zurückgekehrt und für mich ist dieses Album eines der stärksten überhaupt. In den ganzen Songs gibt es keinen einzigen Ausfall und deswegen verzichte ich an dieser Stelle auch auf die Anspieltipps. Hört rein und ihr werdet begeistert sein. Auf die nächsten 20 Jahre!
Hier noch ein Video zu „Sternhagelvoll“ und das neue Video zu „Störtebecker“.

Tracklist (reguläre CD):
01.Störtebeker
02.Roter Stern (feat. Hansi Kürsch)
03.Quid Pro Quo
04.Pikse Palve
05.Lieb Vaterland, magst ruhig sein
06.Flaschenteufel (feat. Heaven Shall Burn)
07.Dacw ‚Nghariad
08.Moonshiner
09.Glück auf Erden
10.Schwarzer Rabe
11.Sternhagelvoll

Tracklist (limited Edition):
01.Störtebeker
02.Roter Stern (feat. Hansi Kürsch)
03.Quid Pro Quo
04.Pikse Palve
05.Lieb Vaterland, magst ruhig sein
06.Flaschenteufel (feat. Heaven Shall Burn)
07.Dacw ‚Nghariad
08.Moonshiner
09.Glück auf Erden
10.Schwarzer Rabe
11.Sternhagelvoll
12.Wenn das Licht angeht (Bonus Track)
13.Palästinalied 2 (Bonus Track)
14.Quid Pro Quo (Akustik Version)

Tracklist (Fan-Edition)):
CD 1:
01.Störtebeker
02.Roter Stern (feat. Hansi Kürsch)
03.Quid Pro Quo
04.Pikse Palve
05.Lieb Vaterland, magst ruhig sein
06.Flaschenteufel (feat. Heaven Shall Burn)
07.Dacw ‚Nghariad
08.Moonshiner
09.Glück auf Erden
10.Schwarzer Rabe
11.Sternhagelvoll
12.Wenn das Licht angeht (Bonus Track)
13.Palästinalied 2 (Bonus Track)
14.Quid Pro Quo (Akustik Version)
CD 2:
1.Siehst du das Licht? (Schifffahrt 2015 – live)
2.Lebensbeichte (Schifffahrt 2015 – live)
3.Nur ihr allein (Schifffahrt 2015 – live)
4.In diesem Licht (Schifffahrt 2015 – live)
5.Frei zu sein (Schifffahrt 2015 – live)
6.Küss mich (Schifffahrt 2015 – live)
7.Gaukler (Schifffahrt 2015 – live)
8.Feuertaufe (Schifffahrt 2015 – live)

Line-up:
Das Letzte Einhorn – Gesang
Van Lange – Gitarre
Die Lutter – Bass
Dr. Pymonte – Dudelsack, Harfe, Schalmeien
Flex der Biegsame – Dudelsack, Drehleier
Yellow Pfeiffer – Dudelsack, Schalmei
Specki T.D. – Drums

TANZWUT – Schreib es mit Blut

Veröffentlichung: 08.07.2016
Stil: Mittelalter / Rock / Alternative
Label: AFM Records
Website: Link
Facebook: Link

Eigentlich tut sich ja im Juli und August nicht allzu viel in der Musikszene in Sachen Veröffentlichung. Mit dem neuen TANZWUT Album „Schreib es mit Blut“ kommt aber Leben ins Spiel. Ihr letztes Album „Freitag der 13.“, welches im Februar letzten Jahres das Licht der Welt erblickt, war fpr mich das stärkste Album in der ganzen Karriere von TANZWUT. Das heißt aber jetzt, es wird wohl schwer dieses tolle Album zu toppen. Nachdem der Titelsong „Schreib es mit Blut“ schon vorab zu bewundern war, konnte man sich schon einen kleinen Einblick verschaffen. Mal sehen wie TANZWUT diese Hürde gemeistert haben.
Das Album startet mit dem schon vorab veröffentlichten Titelsong „Schreib es mit Blut“. Dieser treibende Song ist der perfekte Startsong für das Album. Druckvoll, melodiös, aber mit der nötigen Härte und Dudelsäcken versehen ist dieser Song schon mal das erste Highlight des 15 Song umfassenden Albums. der nächste Song „Steig ein“ ist ein richtiger Partysong, der die Clubs erbeben lässt. Der Song setzt sich sofort im Gehörgang fest. „Bruder Leichtsinn“ erinnert mich sehr stark an die Anfangstage von TANZWUT und mit solchen Songs haben sie mich damals schon voll überzeugt. Das etwas düster angelegte Lied besitzt den nötigen Groove und vor allem die Dudelsackklänge sind toll. Mit „Chaos“ folgt dann mein absolutes Lieblingslied auf dem Album. Der Song beinhaltet eine tolle Leistung von Sänger Teufel, einem tollen, aber düsteren Groove und gewürzt wurde das Ganze mit einer Prise Electro. An dieser Stelle darf ich aber nicht die großartige Gitarren- und Bassfraktion vergessen, denn die sind zusammen mit den perfekt eingesetzten Dudelsäcken das Non Plus Ultra. Toller Song. Das Stück „Reiter ohne Kopf“ startet sehr tragisch, denn Teufels erzählende Stimme sorgt sofort eine Gänsehaut. Der Song steigert sich im Verlauf zu einem wahren Ohrwurm und das in schaurig düsterer Manier. Mit „Geteert und gefedert“ bekommt man eine regelrechte Partynummer geboten, die sehr stark von mittelalterlicher Musik und einem treibenden Drumming lebt. Da wird auf den Dancefloors und in den Live-Gigs Freude aufkommen.
Beim nächsten Song „Stille Wasser“ ist die Gänsehaut vorprogrammiert. Das gilt auch für die traurige Ballade „Stille Wasser“. Dieser Song gibt es am Schluss noch einmal als Bonus zu hören. In dieser Version Singt Teufel zusammen im Duett mit Liv Kristine. Ein tolles Statement verbirgt sich im Song „Reicher als ein König“. Zutreffend, denn Geld alleine macht nicht glücklich. Verpackt wurde der Song in einem treibenden Sound mit hohem Ohrwurmfaktor. Bei „Hahnenkampf handelt es sich um einen Song mit einem fiesen Ambiente. Mir gefüllt vor allem das TANZWUT einen Teil des Kinderliedes „Der Hahn ist tot“ mit in den Song eingebaut haben. Nach dem mittelalterlich geprägten Song „Wenn ich tot bin“, der mit einem interessanten Text versehen wurde, folgt das emotionale Lied „An den Klippen“. Mir gefällt vor allem die Interpretation von Teufel, der den Song mit seinem Gesang zu etwas besonderem macht. Mit einer gehörigen Portion Power und Groove dringt der nächste Song „Bleib bei mir“ aus den Boxen. Mit einem mittelalterlichen Flair kommt „Wer wir sind“ daher und TANZWUT beschreiben sich sehr gut in diesem Stück. Bei „Neue Ufer“ verhält sich das etwas anders, denn der flotte Mittelalter-Rocker weiß vor allem durch griffige Mittelalter-Melodien sehr zu gefallen. Die 15 sehr eingängigen Songs setzen alle Akzente und auf dem Album reiht sich Hit an Hit. Vor allem gefüllt mir die druckvolle Produktion, welche die Songs modern, emotional und treibend erscheinen lässt.
Mit dem neuen Album „Schreib es mit Blut“ verbinden TANZWUT den älteren Sound ihrer Anfangstage mit dem neuen heutigen Sound und somit schließt sich der Kreis. Für mich gibt es auf diesem Album keinen einzigen Ausfall und mit solchen Songs haben sie wirklich das Anrecht auf den Thron im Mittelalterrock-Genre. Hut ab vor einem superben Album und man kann sich jetzt schon auf die nachfolgende Tour freuen.
Anspieltipps:
Bruder Leichtsinn, Chaos, Reicher Als Ein König, Stille Wasser feat. Liv Kristine

Tracklist
01 Schreib Es Mit Blut
02 Steig Ein
03 Bruder Leichtsinn
04 Chaos
05 Reiter Ohne Kopf
06 Geteert Und Gefedert
07 Stille Wasser
08 Reicher Als Ein König
09 Hahnenkampf
10 Wenn Ich Tot Bin
11 An Den Klippen
12 Bleib Bei Mir
13 Wer Wir Sind
14 Neue Ufer
Bonus Track:
15 Stille Wasser feat. Liv Kristine

Line-Up
Teufel (vocals)
René (guitar)
Der Zwilling (bass)
Shumon „Zack“ (drums)
Oually Bomba (keyboard, percussion)
Pyro (bagpipe)
Bruder Schlaf (bagpipe)

„Schreib Es Mit Blut“ Tourdates 2016:
29.07.2016 Open Air auf dem Nopperhof, Langen Trechow
13.08.2016 Schlosshof Festival, Höchstadt a. d. Aich
07.10.2016 Alter Gasometer, Zwickau
08.10.2016 Tante Ju, Dresden
14.10.2016 Backstage Halle, München
15.10.2016 Kammgarn, Kaiserslautern
16.10.2016 Hirsch, Nürnberg
20.10.2016 Rosenhof, Osnabrück
21.10.2016 M.A.U. Club, Rostock
22.10.2016 Pumpwerk, Wilhelmshaven
03.11.2016 Underground, Köln
04.11.2016 Colos-Saal, Aschaffenburg
05.11.2016 Musikzentrum, Hannover
11.11.2016 Knust, Hamburg
12.11.2016 Postbahnhof Club, Berlin
23.12.2016 VAZ-Mittelalterspektakel, A-St. Pölten