TANZWUT „Freitag der 13.“

TANZWUT – Joghurt mit Kaugummigeschmack!

Es ist schon wieder mal soweit! Das neue Album von TANZWUT „Freitag der 13.“ wird am 13.02.2015 verüffentlicht. Unglückstag, ich denke nicht, denn mit einem solchen Album kann man nur gewinnen. Um ein wenig mehr Hintergrundwissen zu bekommen hatte ich kein -Interview mit dem Teufel – sondern ein Skypegespräch. Super was die Technik alles so möglich macht. Ich wünsche euch viel Spaß!

Hallo Teufel euer neues Album „Freitag der 13.“ wurde am Freitag dem 13. veröffentlicht und beinhaltet zudem auch noch 13 Songs. Hat das alles eine Bewandtnis oder klingt es einfach nur cool?
– Das ist eigentlich alles aus Versehen passiert und wir wollten das eigentlich überhaupt nicht. Jetzt wird das Album auch noch an einem Freitag dem 13. veröffentlicht! Nein Quatsch wir fanden es lustig mit Zahl 13 zu spielen und so etwas kann ja nicht aus Versehen passieren. Für die Fans ist es natürlich auch gut, denn sie können sich endlich mal einen Veröffentlichungstermin, den Plattennamen oder die Anzahl der Titel merken. Nach der „Eselsmesse“ die Eselsbrücke.

Vielleicht wäre für die Eselsbrücke noch besser gewesen das Album „Freitag der 13. Februar“ zu benennen.
– Für die ganz Vergesslichen! Nein ein bisschen sollen die Fans doch noch überlegen.

Kommen wir doch mal zum Album. Für mich war es sehr schwierig Highlights auszumachen, denn für mich ist das komplette Album ein Highlight. Kommen wir doch zuerst zur Ballade „Niemals mehr“. Eigentlich ist ja eine reine Ballade schon ungewöhnlich bei euch, denn meistens geht es immer gut ab.
– Ich mag das ja Balladen oder etwas getragenes zu schreiben und wir haben auch ab und zu mal eine Ballade auf den Alben gehabt. Aber mit dem Namen TANZWUT ist man ja schon ein wenig vorbelastet und wir könnten jetzt nicht mal ein balladeskes Album machen. Dann würden sicher alles sagen: „Was ist denn jetzt mit TANZWUT los?“ So beschränken wir uns dann ab und an mal eine Ballade mit auf das Album zu nehmen.

Für mich ist der letzte Song „Wenn wir untergehen“ ein Song der nach mehr verlangt, aber einen tollen Abschluss bildet.
– Wir werden dann sicher noch mal eine CD machen.

Ehrlich?
– Ja, aber ich fand den Titel „Wenn wir untergehen“ zum Abschluss grandios, denn wir fallen und stehen auf zusammen, machen alles gemeinsam und stehen uns gegenseitig bei. Das ist der Grundkonsenz des Songs und wenn man denn solche Leute um sich hat, die genau so denken, dann hat man schon viel gewonnen auf dieser Welt.

Bezieht sich das auch auf die Band, denn ich sehe z.B. im Song „Brüder im Geiste“ einen kleinen Wink dazu, denn nach einigen Line-up Wechsel denke ich mal, dass ihr eine gute Einheit zusammen habt.
– Ja, denn „Brüder im Geiste“ ist wirklich so eine Bandhymne und ich dachte das es mal an der Zeit ist, dass wir so etwas brauchen. Das sieht man auch ganz gut im Videoclip dazu. Zu diesem Video haben wir uns von Flake einen alten Mercedes Strich 8 geliehen. Ich finde es auch gut, dass im Moment ein Zustand herrscht, dass man einen solchen Song mal machen kann. Der Song ist ehrlich gemeint und wir hoffen das wir auf Tour im Publikum auch einige „Brüder im Geiste“ finden werden, aber „Wenn wir untergehen“ ist nicht nur auf die Band gemünzt sondern auch auf Freunde und Bekannte die uns umgeben.

Das ist ja in der heutigen Zeit sehr schnell passiert, nach alles was so um uns herum abgeht. Da gibt es auch den Song „Brot und Spiele“, den ich auch auf die heutige Zeit gut beziehen kann. Viele Menschen leben heutzutage in Armut und viele haben einfach nichts mehr zu essen.
– „Brot und Spiele“ ist wirklich ein politischer Songs und auch so gemeint. Wir wollten jetzt nicht nur ein Abbild des alten Roms darstellen, sondern schon die Parallelen zur heutigen Gesellschaft ziehen. Wir leben heute in einer dekadenten Überflussgesellschaft und was damals die Arenen waren sind heute die Computerspiele, die an die Grenze gehen. Oder nimm doch mal die Sendung „Das Dschungelcamp“ worüber sich die Leute amüsieren und man weiß wirklich nicht wohin das noch alles führen soll.

Für mich persönlich sind solche Sendungen unmöglich und es ist unglaublich das Menschen sich so etwas anschauen.
– Es muss ja Leute geben, die sich so etwas anschauen und das sind auch genau die, welche die Maschinerie, wie auch Computerspiele die völlig krass sind, am Laufen halten. Es wird ja immer gesagt, das wir heute einen Gesellschaft sind wo alles human abläuft, aber im Grunde fahren sie auf solche Sachen wie Blut und Verderben ab.

Den mit Electrosprenkel versehenen Song „Spiegelkabinett“ gibt es auch noch mal auf der Bonus-CD zu hören. Bei dieser Variation singst du ein Duett mit Eric Fish von SUBWAY TO SALLY.
– Ja wir haben ein Duett gesungen. Er fand den Song sehr geil und er hatte ja auch noch eine Revanche offen, denn wir haben auf der CD zum 20-jährigem Jubiläum von SUBWAY TO SALLY, die auf den „Eisheiligen Nöchsten“ aufgenommen wurde, den Song „Mephisto“ zusammen gemacht. So habe ich ihn gefragt und er hatte sofort Lust dazu und es passte wirklich richtig gut. Es war eine richtig schöne Angelegenheit.

Auf dieser Bonus-CD. die als Deluxe Edition erhältlich ist gibt es ja noch andere Sachen wie ein Remix von LORD OF THE LOST zum Song der „Der Zeitdieb“, ein Duett mit Martin Engler bei „Vorbei ist vorbei“ und ein Remix von ROTERSAND zum Song „Freitag der 13.“.
– Das mit dem Remix von LORD OF THE LOST war sehr geil, weil ich mit Chris Harms korrespondiert habe und er meinte, dass er den eigentlichen Song zuvor gar nicht hören will. So bekam er nur die Vocals geliefert und hat dann einen Remix vom „Zeitdieb“ gemacht, der sehr interessant ist. Danach meinte er dann, als der Song fertig war, dass er nun mal das Original hören möchte. Ich fand das so cool, denn er wollte sich von dem Originalsong nicht beeinflussen lassen. Das war für mich eine sehr interessante Herangehensweise für einen Remixer und es war für mich persönlich ein Highlight.

Qualli hat ja zu „Brot und Spiele“ auch einen Remix dazu beigetragen.
– Richtig und als Keyboarder muss er ja auch mal so etwas machen. Ich fand das sehr toll das er es gemacht hat und er hatte wirklich richtig Spaß daran.

Ich muss mal auf den Song „Vorbei ist vorbei“ eingehen, denn mir ist aufgefallen, dass deine Stimme, vor allem bei diesem Stück, sehr variabel klingt. Mir gefällt es sehr gut, dass du auch mal ein breiteres Spektrum deiner Stimme zeigst.
– Das war auch irgendwie geplant, denn ich kann ja doch sehr viel mit meiner Stimme machen. Ich finde es auch cool wenn ein Album nicht nur von den Songs sondern auch von der Stimme her vielschichtig ist. Dieses Mal habe ich probiert in höhere Lagen zu singen und ich denke dass es mir gut gelungen ist. Ich habe vorher getestet wie weit es von ganz tief nach ganz hoch geht. Ich denke, dass ich das auch fortführen werde. Es hat nicht nur Spaß gemacht sondern es klingt richtig gut.

Wenn ich mir die Texte so anhöre fällt mir auf, dass sie teilweise sehr persönlich sind. Am stärksten ist es mir bei „Spielzeugland“ aufgefallen. Dieser Songs hat ja wirklich eine zweideutige Aussage.
– Endlich jemand der es errät. Es gibt ja 2 verschiedene Sorten von Menschen. Einige verstehen, das etwas anderes dahintersteckt und die anderen denken, dass ich so eine Art Schlaraffenland beschreibe. Der Text ist eigentlich so eine Art Nachbearbeitung von mir persönlich als die Mauer fiel. Nach dem Mauerfall kamen dann Sachen, die man nur aus der Werbung kannte – das Schlaraffenland – auf einen zu. Es klang so, dass man alles haben kann in diesem „Spielzeugland“. Es kam so ein kleiner dicker Mann an, namens Helmut Kohl, der mich an die Hand genommen hat und sagte das man da alles machen kann was man will. Ich werde nie vergessen, dass der erste West-Joghurt den ich gegessen habe irgendwie nach Westkaugummi schmeckte, weil da so viele Zutaten drin waren. Bei uns bekam man früher ja nur Joghurt pur ohne alles. Da gab es noch mehr, wie die Wasserhähne die man nicht andrehen musste. Wir kannten wirklich nur die Hähne die man aufdrehen musste und keine elektronischen wo das Wasser bei Berührung anspringt. Das war wirklich ein Spielzeugland damals für mich, so bunt und sauber, ganz extrem. Oder wenn man mal in den Schwarzwald gefahren ist und hat die kleinen bunten Häuschen gesehen, das sah aus wie auf einer Modelleisenbahn-Platte. Bei uns war alles grau und dreckig und das war schon ein wenig komisch. Da habe ich dann noch mal an diese Zeit gedacht wie es denn ist, wenn der böse Clown jemanden in ein Spielzeugland lockt. Dieses Stück sticht auch aus dem Album hervor, weil wir ihn bewusst in Dur gemacht haben und deswegen klingt er ein wenig „freundlicher“.

Ich persönlich sehe da auch noch einen Bezug zur heutigen Zeit. In der heutigen Zeit werden immer noch Leute angelockt und Deutschland wird immer noch als Wunderland beschrieben.
– Das ist eine gute Betrachtungsweise und es ist diesbezüglich auch eine gute Assoziation. Es ist ja eben meine Herangehensweise wie ich das gesehen habe und Deutschland ist immer noch so ein Vorzeigeland und alle glauben, dass einem hier die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Wenn man dann aber mal tiefer gräbt ist das eine ganz andere Geschichte.

Ihr veröffentlicht ja jetzt „Freitag der 13.“ in 2 verschiedenen Formaten. Fans können die normale CD kaufen, aber es gibt auch noch eine Deluxe-Book-Edition, auf der dann die ganzen Gastsänger und auch die Remixe vertreten sind.
– Die habe ich gerade das erste Mal selber in der Hand gehabt, weil einige gerade angekommen sind. Die Deluxe-Variante beinhaltet 6 verschieden Songs als teilweise Remixe oder mit Gastsängern und dazu beinhaltet dieses Format noch ein 38-seitiges Booklet. Gestaltet wurde es vom Grafiker und Zeichner Ingo Römling. Er hat auch schon für Bands wie ASP gearbeitet. Er hat zu jedem Titel auf der CD eine Zeichnung gemacht und in Verbindung mit einem Foto sieht es aus wie eine Collage. Es beinhaltet auch den Text und insgesamt gesehen hat er ein regelrechtes Kunstwerk erschaffen. Man bekommt richtig Lust, beim Hören der CD, sich dieses opulente Booklet anzusehen. Es sieht regelrecht wie ein Bildband aus. Richtig toll!
Dann bedanke ich mich erst mal bei dir Teufel und wünsche euch noch alles Gute für die anstehende Tour und die Festivals.

Da dieses Interview ziemlich lang war, habe ich noch die Audiodatei mit eingefügt, die ihr auf

www.jarwinbenadar.de/Bandvorstellung/Tanzwut%2004-02-15.mp3

aufrufen könnt. Darin werden noch Themen behandelt wie Songwriting, Entstehung des Videoclips zu „Freitag der 13.“ und andere Sachen. Habt Spaß!
Story Gisela Schmitz

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