Land über zu Gast in NRW, das passiert nicht oft. Zweimal haben wir Benni und Karl schon in der kleinen Kneipe „Hamtorkrug“ sehen und hören dürfen, als musikalische Begleitung für Holly Loose während dessen Lesetour 2009 und 2010.
Land über, das sind Benni Gerlach (Cello) und Karl Helbig (Saxophon) und beide machen eine Musik, wie man sie nicht jeden Tag hört. Es braucht ein wenig Zeit, sich so fallen zu lassen, dass man Zugang zu den fast sphärischen Klängen der sehr schönen Instrumente bekommt, aber wenn man sich darauf einlässt, lässt es einen nicht mehr los.
Benni drückte es einmal so aus: „Wir haben versucht, Musik ohne Rhythmus zu machen, aber das ist uns nicht gelungen.“
Am 21.03. war es dann endlich soweit und Land über spielten ihr eigenes Set. Ein rein akustisches Programm. Die dazu gehörende und gleichnamige CD erschien bereits im Jahr 2007.
Nach einer kleinen Verspätung an diesem leicht verregneten Sonntag. einem schnellen Aufbau auf der kleinen Bühne und einem raschen Soundcheck, ging es dann kurz nach 18:00 Uhr, los.
Mit Bennis Worten „Jetzt alle Augen zu und einfach zuhören“, begann das ca. eineinhalbständige Konzert. Gespielt wurden alle Stücke der CD und auch was Neues hatten die beiden im Gepäck.
Für einen Sonntag war das genau das Richtige. Am Ende des Wochenendes, wo man sich schon geistig wieder auf eine neue und, vielleicht für viele, stressige Woche vorbereitet, braucht man keinen Krach.
Kleiner Wermutstropfen war die etwas geringe Besucherzahl an diesem Abend, aber, die, welche sich auf den Weg gemacht haben, wurden nicht enttäuscht und haben das feine Zusammenspiel der beiden Musiker offensichtlich sehr genossen.
Um einen kleinen Eindruck und den direkten Vergleich zu bekommen, wie die beiden im Osten des Landes ankommen, stammen doch beide aus der Nähe von Dresden, zog es mich am 02.04. eben dorthin und zwar in die Club Passage nach Dresden-Gorbitz. Inmitten von Plattenbauten befindet sich besagter Club, ein Haus, in dem erstaunlich viel Verschiedenes an Kleinkunst geboten wird.
Der mit runden Tischen ausgestattete Raum fällte sich nach und nach und, sicher zur Freude der beiden Künstler, waren alle Tische um 20:00 Uhr besetzt. Also konnte es losgehen.
Auch in Dresden spielten die beiden ihre komplette CD und als Überraschung gab es ein ganz neues Stück, welches von Benni als ein Stück angekündigt wurde, mit welchem sie im Januar an einem Wettbewerb teilnahmen. Ein wenig schaurig sollte „Nosferatu“ rüberkommen und es war mit Sicherheit eine Abwechslung, auch mal das ein oder andere „rockige“ Stück zu hören.
Mit einer kurzen Unterbrechung dauerte das Konzert fast zwei Stunden und sogar eine Zugabe wurde frenetisch gefordert – und natürlich auch gespielt.
Mein Fazit. Von Land über wird man weiterhin hören und das sollte auch so sein. Denn es ist eine Freude, Musikern zuhören zu dürfen, die Spaß an dem haben, was sie tun und dies auch an ihr Publikum weitergeben.
Ideen haben sie genug und ich persönlich bin sehr gespannt auf das, was noch kommt und das hoffentlich sehr bald!
Vielen Dank für die beiden schönen Konzerte, die ich miterleben durfte, viel Glück bei allem was noch folgen mag und auch bei die vielen anderen Projekten, die Benni und auch Karl noch so am Herzen liegen.
Man sieht sich – ganz sicher!
K. von Kleve