Qntal IX (Time stands still)

Qntal – bereits seit mehr als 30 Jahren steht dieser Name für musikalische Avantgarde und die harmonische Symbiose zwischen Electro und Mittelalter. Im vergangenen Dezember war es nun wieder so weit und die kreative Gruppe um Mezzosopranistin Syrah und Multiinstrumentalist Michael Popp meldete sich nach vier Jahren mit ihren neuen Studioalbum zurück.

 

In alter Tradition trägt das Werk – das neunte Studioalbum der Band – den Titel „IX“, im Untertitel heißt es zudem „Time stands still“. Doch von musikalischem Stillstand kann hier keineswegs die Rede sein, ganz im Gegenteil.

 

Denn auch auf „IX“ bringen Qntal wieder die unterschiedlichsten musikalischen und textlichen Einflüsse zusammen. Da treffen dann schon einmal frühmittelalterliche Fragen nach Gott auf treibende elektronische Beats und Künstler wie Walther von der Vogelweide, William Wodsworth und Blue Öyster Cult stehen als Inspirationen Seite an Seite, als hätten sie schon immer zusammengehört und wären nie durch Zeit und Raum getrennt gewesen.

 

So vielseitig und unterschiedlich die Einflüsse auch sein mögen, klanglich bleiben sich Qntal wieder einmal treu und erschaffen in ihren Stücken ihre ganz eigenen musikalischen Landschaften. Schon der Opener „Winterly Waves“ schafft es mühelos, ganz passend zum Titel, im Kopf Assoziationen an einen ebenso kalten wie klaren, aber ebenso wunderschönen Wintertag hervorzurufen. Und auch andere der Stücke weben scheinbar mühelos Klangteppiche, die ganz wunderbar zu den einzelnen Texten passen. So klingt die Musik in „Dancing with the daffodils“ ebenso verträumt wie andächtig, ganz so, wie es zu der romantischen Gedichtvorlage passt, während die Umsetzung des 70er Jahre-Hits „Don’t fear the reaper“ sehr melancholisch daher kommt. „Quis est deus“ wiederum besticht durch einen treibenden, fast schon drängenden Rhythmus, wohingegen das letzte Stück des Albums, „Time stands still“, in seiner ruhigen Art beinahe schon etwas psychedelisch wirkt.

 

Qntal gelingt es auf „IX – Time stands still“ einmal wieder, ihrem Ruf als Bindeglied zwischen Geschichte und Gegenwart gerecht zu werden. Verschiedene Epochen von Musik und Lyrik aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen treffen hier aufeinander und verbinden sich durch die harmonischen Kompositionen zu einem wohlklingendem Ganzen. Auch Texte, die einem vielleicht bereits zuvor in anderen Umsetzungen begegnet sind, erhalten bei Qntal ein ganz neues Antlitz, was das Hören zu einem großen Vergnügen voller spannender Entdeckungen macht. Davon, dass auf „Time stands still“ in irgendeiner Form Stillstand herrschen würde, kann also keine Rede sein – wohl aber von der Zeitlosigkeit der bearbeiteten Texte und Themen.

Victoria Eckwerth

Qntal VII

Wir durften schon vorab hineinhören und geben Euch einen kleinen Eindruck ohne all zu viel zu verraten. Qntal Fans werden das Album lieben, aber nicht nur die!

Wenn man Bands sucht, die geschickt Mittelalterliches mit Moderner Elektronik mixen, kommt man um Michael Popp und seiner Band Qntal nicht herum. Das hat sich glücklicherweise auch mit dem 7. Album der Band, schlicht „VII“, nicht geändert. Ganz im Gegenteil, auf dem Album finden sich vertonte Texte die vom 12 bis zum 21 Jahrhundert reichen. Denn erstmals hat man in dem Song „Schnee“ einen Text des Fantasy-Kultautors Markus Heinz vertont. Übrigens der einzige Neudeutsche Text auf dem Album. Verstärkt hat man sich erstmals auch auf Quellen des 17, 18 und 19 Jahrhunderts gestützt, so fußt z.B. der Song „By the Light of the Moon“ auf einem Poem des britischen Dichters Lord Byron. Und auch die wichtigste Quelle der Vagantendichtung, die Carmina Burana, half bei der Fertigstellung von VII. Und bereits beim träumerischen Opener Flaming Drake nimmt einen das neue Werk der Münchner Band gefangen.

War der Vorgänger VI sicher nicht das stärkste Qntal Werk, so ist VII 6 Jahre später wieder ein ganz klarer Schritt nach vorne. Das liegt sicher auch an den „Neuen“ im Qntal Boot. Sarah M. Newman hat die Band bisher mit Violine und Stimme nur Live unterstützte und gehört nun fest zum Ensemble und Elektronik Produzent und Soundtüftler Leon Rodt hat mit viel Herzblut musikalisch klare Akzente gesetzt.
Und so ist ein perfekt zur Winterzeit passendes wunderschönes Album entstanden, das nicht nur Gothic und Mittelalterfans in ihren Bann ziehen wird. Wenn man bereit ist in die ruhige Qntal Welt einzutauchen und dies geschieht am besten bei Kerzenschein mit Kopfhörerunterstützung und einem Glas Rotwein in der Hand. Wer allerdings mit historischen Texten wenig anfangen kann und auch dem markant hellen Frauengesang wenig abgewinnen kann, der sollte auch VII, wie schon die Alben zuvor meiden.

Allen anderen ist die neue Qntal CD ans Herz gelegt und es empfiehlt sich unbedingt die CD mit den liebenswert gestalteten Booklet incl. allen Texten statt die MP3 Version zu erwerben. Unser Anspieltipp neben den bereits erwähnten Songs des 14 Songs umfassenden Albums ist das orientalisch-paganfolkig daherkommende Tyger.

Bernd Sonntag

WOD-Festival

Auf dem kleinen, aber sehr gelungenem Festival der Künstleragentur WOD traten neben „The Violet Tribe“ so großartige Bands auf, wie: Qntal, Persephone und Bacio di Tosca.
Qntal begeisterte mit guter Laune auf und vor der Bühne und mit ihren großen und bekannten stimmungsvollen Hits. Bestechend waren dabei die ausgebildeten wunderbaren Stimmen von Sarah und Syrah, begleitet von Violine, Flöte und elektronischen Tönen und Bässen, und von Dr. Popp mit verschiedenen Saiteninstrumenten.
Faszinierend wirkte Persephone mit seltsam düster anmutendem Gesang aus der Unterwelt auf die lauschenden Zuhörer, romantisch begleitet von Cello und Klavier. Die ausdrucksstarke Sängerin Sonja Kraushofer ist bekannt von L’Ame Immortel.
Bacio di Tosca konnte auch anspruchsvollerem Publikum mit klassischem Gesang und Texten alter Dichter was bieten. Sehr schön untermalt wurde die Darbietung durch die Performance der Background-Tänzerinnen mit burlesquem Ballet, orientalischem Fächer-Schleiertanz und einer Feuershow .

In Bielefeld auf dem WOD-Festival gab uns Bianca Stücker ein Interview:
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Qntal und Corvus Corax

Selb 2010
Das Mediaval- Festival in Selb ist das größte Mittelalterfestival in Europa und hat unbestreitbar das größte Aufgebot an namhaften Mittelalterbands. Ein Highlight jagt das Andere, wobei man gar nicht mehr sagen kann, wer jetzt eigentlich Headliner ist, weil alles nur vom Feinsten ist. Angefangen bei Faun, Omnia, Valravn, Irfan, Haggard, Al Andaluz Project,
des Teufels Lockvögel, Schelmish und Tanzwut, aber auch noch unbekanntere Spielleute wie Omdulö und exotische Besonderheiten, wie Transmongolia, die mit traditionellem mongolischem Kehlkopfgesang begeisterten.
Aber auch Qntal und Corvus Corax durften natürlich auf diesem Festival der Superlativen nicht fehlen.
Michael Popp von Qntal und Norri und Castus von Corvus Corax haben sich die Zeit genommen uns ein Interview aus
dem Backstage zu geben.

www.festival-mediaval.com