Dunkelschön – Zauberwort 2

Wer die dunkelschönen kleinen Barden mit dem natürlichen Charme von ihren ersten Alben in Erinnerung hat, wird sich wundern, was daraus geworden ist!
Was nach Ihrer Tour mit „Subway to Sally“ im letzten Winter schon zu erwarten war, klingen sie nunmehr eher wie eine deutsche Hardrock- Kombo aus den 70er Jahren. Sie selber ordnen sich anscheinend unter Mittelalterrock ein, wobei ich auf dieser CD eigentlich nichts wirklich Mittelalterliches erkennen kann, außer eventuell noch das alte bretonische Lied: „Tri Martolod“.Diese traditionelle Melodie und Text wurden gekonnt in ein fetziges Rockkorsett verpackt, ohne dem Lied seine Ursprünglichkeit zu nehmen.
Auch bemerkenswert finde ich die Vertonung mit E-Gitarren und Schlagzeug von guter alter deutscher Lyrik, wodurch so mancher Kulturbanause durch die gut verständlich gesungenen Texte jetzt doch noch literarisch gebildet wird. Wobei Joseph von Eichendorff mit seinem „Zauberwort“ und „Es war“ aus dem 19. Jhdt, nämlich der „Deutschen Romantik“ stammt und Rainer Maria Rilke mit seinem „Spielmann“ aus den Anfängen des 20. Jhdts, dem deutschen literarischem Jugendstil.
-Also nicht aus dem Mittelalter!
Aber da die Mittelalterszene nur dem Mittelalter nachempfunden ist, ist der Fantasie dabei wohl keine Grenze gesetzt.
In diesem Stil sind auch die anderen, selbstverfassten Texte des 5. Albums von Dunkelschön. In bilderreicher feiner Sprache fangen sie schöne oder melancholische Momente und Stimmungen des Lebens (durchaus auch heute noch gültig) auf eine sehr romantische Art und Weise ein. Die beiden Rockröhren Vanessa Istvan und hauptsächlich Michael Kaiser haben diese sentimentalen Gedichte so laut und rockig vertont, dass sie den, von dem Einem oder Anderem empfundenen Touch von Kitsch, verlieren.
Die Instrumente Drehleier und Flöte und diese drei ruhigeren Songs erinnern noch an die „alten“ Dunkelschönen:
„Spielmann-lyrisch“, „Mutter“ und „Es war“.
Dabei wurden dann nur akustische Instrumente verwendet. Wobei das Interessante ist, das „Spielmann“ gleich zweimal vertont wurde: Einmal als Track 3 in reinstem Metal mit rhythmisch dröhnendem Schlagzeug und E-Gitarren und einmal als Track 7 mit Vogelgezwitscher und nur leisen Lautenklängen und Gesang.
Man spürt die deutliche Weiterentwicklung dieser Gruppe. Angefangen erstmals barfuß auf kleinen Mittelalterbühnen haben sie das Publikum mit Vanessas natürlicher frisch-fröhlicher Ausstrahlung auf Anhieb für sich gewinnen können, um nun als vielversprechende professionelle Band ein facettenreiches Programm von Rock bis Folk darzubieten. Jetzt verzaubern sie nicht nur den stilleren Zuhörer, sondern auch tanzwütige Metalfans mit dem „Zauberwort“.
Vanessas kräftige und charismatische Gesangsstimme und Flötenspiel wurden bei diesem Album unterstützt wie immer
von Bandleader Michael Kaiser, der fast alle Melodien und auch die lyrischen Texte verfasste und sie mit Gesang, Nyckelharpa, Drehleier, Harfe und E-Gitarre begleitete,
ausserdem von Monika Klöpfel mit ihrem Cello,
Nicolas von Stolzmann mit Gitarren und Bouzouki,
Christian Wittkopf mit Davul und Percussions,
Bernie Horn am Bass
und dem fetzigen Drummer André Straub

Zauberwort
Track
1. Zauberwort
2. Golden
3. Spielmann
4. Flügelschlag
5. Im Namen der Rose
6. Tri Martolod
7. Spielmann-lyrisch
8. Mutter
9. La Nuit
10. Es war

Als Zugabe werden auf der CD noch 2 Videos mitgeliefert:
Live-Konzertmitschnitte von
1. Zauberwort
2. Spielmann

CD -Release: 19.August 2011 (Screaming Banshees/Alive)
Live: 20.August -Burgfolk, Schloss Broich Mülheim

www.dunkelschoen-musik.de

Michaela, die Nebelkrähe

Dunkelschön – Zauberwort

Noch 5 Tage -dann erscheint das fünfte Album von Dunkelschön.

„Zauberwort“ heißt es und es hat, nach „Katharsis“, zwei Jahre gebraucht, bis wir es endlich zu hören bekommen.

„Celtic-Medieval-Folk“ nennen Dunkelschön ihre Musik. Das neue Album ist musikalisch eher etwas kräftiger, wenn auch immer noch mit sehr vielen lyrischen Passagen durchsetzt. Schlagzeug und E-Bass lassen das neue Album der Franken sehr anders klingen als die Vorgänger-Alben. Der Mittelalter-Rock hat also auch Dunkelschön erreicht. Und er ist gut hörbar!
Das Stück „Spielmann“ ist gleich zweimal auf der Scheibe vertreten, einmal in einer schwungvollen und gitarrenlastigen Version und einmal in einer sehr ruhigen, lyrischen Variante. Dies gefällt außerordentlich gut, zeigt es doch wie individuell die Band doch sein kann.

Alles in allem und trotz der rockigen Stücke, kann man sich auch bei „Zauberwort“ dem Eindruck nach wie vor nicht entziehen, sich auf einer Fußgängerzone zu befinden und beschwingten Weisen zu lauschen. So z. B. beim Titelsong „Zauberwort“, „Tri Martolod“ oder eben „Spielmann“. Und die Art, Songs genau so zu interpretieren, machen Dunkelschön eben aus.

Sehr viel ruhigere Stücke hören wir in „Mutter“, „Es war“ und „Im Namen der Rose“. Sie sorgen dafür, dass das Album insgesamt sehr abwechslungsreich ist.

Fans der Mittelaltermusik werden bei diesem Album voll auf ihre Kosten kommen. Jedes Lied für sich ist ein Kunstwerk, wunderbar arrangiert, aber auch nicht außergewöhnlich. Trotz allem ein Muss für jeden Dunkelschön-Fan und jene, die es werden wollen.

Trackliste:
01. Zauberwort
02. Golden
03. Spielmann
04. Flügelschlag
05. Im Namen der Rose
06. Tri Matolod
07. Spielmann Lyrisch
08. Mutter
09. La Nuit
10. Es war

KvK