Feuertal Festival 2010

Feuertal Festival
Wuppertal, Hardt
21.08.2010

Das schon seit einigen Jahren auf der Wuppertaler Hardthöhe stattfindende Feuertal Festival ist in der Zwischenzeit zu einer festen Institution zum Ende des Sommers geworden. In einer tollen Atmosphäre sah man schon Bands wie IN EXTREMO, SCHANDMAUL, SALTATIO MORTIS und viele mehr. In diesem Jahr hatten sich SAVA, COPPELIUS, TANZWUT und SUBWAY TO SALLY angesagt und die Fans kamen mal wieder in Scharen.

Die Felsenbühne sorgt durch die steil aufsteigenden Felswände für eine einzigartige Akustik. Die Tore öffneten sich pünktlich um 15 Uhr und bis zu Beginn des Konzertes konnte man sich auf dem kleinen Mittelaltermarkt entweder stärken oder sein Geld für die die netten Kleinigkeiten oder die typische Kleidung ausgeben. Auf diese Weise konnte man ganz gut die Zeit bis 16 Uhr, dem Beginn der ersten Band, überbrücken.

Um 16 Uhr eröffneten dann SAVA den Reigen der Bands. Für mich war es eine Premiere, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich es noch nicht geschafft SAVA live zu sehen. Die Stücke, die sie spielten kamen beim Publikum sehr gut an, denn im Gegensatz zur Scheibe kamen sie richtig flott rüber. Birgit Muggenthaler-Schmack hatte auch ihren Spaß und animierte die Leute zum Mitmachen, dem sie auch freudig nachkamen.
Wie mir Birgit im Anschluss an dem Konzert erklärte, legen sie bei Konzerten mehr den Schwerpunkt auf Stücke, die auch Stimmung verbreiten und genau das schafften sie auch. Zwischen dem Auftritt stellte sie noch Matthias Richter dem Publikum vor, mit dem sie ja auch zusammen bei SCHANDMAUL musiziert. Besser kann man einen Einstand nicht gestalten und nach einem tollen Auftritt war man auf die weiteren Bands gut gerüstet.

In der Umbaupause konnte man wieder einen kleinen Rundgang über den Mittelaltermarkt machen, um sich für die nächsten Bands zu stärken oder den Durst zu löschen. COPPELIUS sind ja bekannt für ihre extravagante Show, denn zu allererst wird das Publikum vom „Butler“ begrüßt. Das geschah in einer sehr unterhaltsamen Art. Das Radio wurde von ihm im Anschluss an die Begrüßung angestellt und zum Klang von dem „Tanz der Zuckerfee“, aus der Nussknacker Suite betrat dann endlich die komplette Band die Bühne.
Vorbei war es mit der Ruhe, denn jeder, der schon mal ein Konzert von COPPELIUS besucht hat, weiß dass es immer sehr spaßig abläuft. Bekannt virtuos gaben sie auf Saiten und Klarinetten ihre Stücke zum Besten. Zur Unterstützung in Sachen Headbanging holten sie sich noch 2 Fans mit auf die Bühne und die gaben ihr bestes. Zwischendurch gab es noch mal Probleme mit der Technik, aber auch dies meisterten sie, indem ihr Butler die Zuschauer mit einigen Anekdoten bei Laune hielt. Nach einer guten Stunde war denn auch schon wieder Schluss, aber das Publikum war mehr als zufrieden.

Nach einem sehr spaßigen Auftritt war es Zeit eine Band zu begrüßen, die sich in der letzten Zeit sehr rar auf deutschen Bühnen gemacht hat – TANZWUT. Die Band wurde mit einem großen Jubel empfangen und sie konnten sich auf 70 Minuten geballte Energie gefasst machen.
Nach „Toccata“ wurde das Publikum von TANZWUT sofort bei „Ihr wolltet Spaß“ gefordert. Mit „Im Labyrinth der Sinne“ und „Meer“ wurde die weiter gerockt. Nach „Wieder am Riff“ wurde es mit „Merseburger“ mittelalterlicher. Nach einigen Stücken vom letzten Album „Schattenreiter“ wurde es Zeit in Nostalgie zu schwelgen. Das kann man wohl am besten mit Stücken wie „Lügner“, „Bitte, bitte“ oder „Wächter“. Natürlich stellte man auch die Frage, „Was soll der Teufel im Paradies“.
Viel zu schnell ging der Auftritt aber zu Ende, denn nach dem Song „Der Arzt“ und „Geisterstunde“ war auch schon wieder Zeit sich zu verabschieden. Wie gerne hätte man noch mehr gesehen oder gehört, aber TANZWUT hinterließ nach ca. 70 Minuten ein sehr zufriedenes Publikum. Hoffentlich hört man bald wieder mehr von der Band.

Nach einer Umbaupause war es Zeit für den Headliner in diesem Jahr – SUBWAY TO SALLY. Es dämmerte schon und somit kam auch die Lightshow sehr gut zur Geltung. Leid taten mir bei den ersten 3 Songs die Fotografen im schmalen Fotograben, denn über ihren Köpfen schossen die Feuerfontänen über’s Publikum. Sie kamen dann auch sichtlich gezeichnet aus dem Fotograben.
Der Auftritt der Potsdamer war wie immer ein Best of ihrer beliebtesten Hits. So boten sie dem sangeskräftigen Publikum Songs wie „Feuerland“, „Die Schlacht“, „Falscher Heiland“ usw. und sie hatten alle ihre Gelenke gut geölt. Jeder, der das Potdamer Septett bereits live erleben durfte, weiß dass auch der Schrei nicht fehlen darf.

Die Kombination von tiefen Bässen, Gitarren, der Drehleier und der betörenden Geige von Frau Schmitt, bietet immer wieder ein musikalisches Feuerwerk, das die Band nicht umsonst zu einer Größe ihres Genres macht. Die Pyroshow war auch wieder mehr als sehenswert und sie kam im Kessel des Veranstaltungsortes sehr gut zur Geltung. Nachdem auch die letzten Töne des letzten Songs verklungen waren, machten sich alle zufrieden auf den Weg und bewegen sich langsam Richtung Ausgang.
Wie auch schon in den Jahren zuvor war das Feuertal Festival optimal besetzt und das Publikum und die Bands hatte ihre Freude. In dieser Kulisse macht es auch einfach nur Spaß.

Gisela Schmitz