Vainstream Rockfest 2012

Samstag, 9:15 Uhr in Münster. An einem normalen Wochenende hätten die meisten wohl lange geschlafen. Nicht aber an diesem Samstag, denn das Vainstream Rockfest 2012 lädt nach Münster. Schon die Busfahrt zum Festivalgelände ein kleines Abenteuer. Auch die Münsteraner sind etwas verwundert, wo so viele schwarzgekleidete, tätowierte Personen so früh hinwollen.

Um 9 Uhr öffnen sich die Tore am Hawerkamp, denn um 10 Uhr eröffnet Your Demise das Festival. Die Schlange am Container für die Festivalbänder ist lang, aber es geht erstaunlich schnell voran und bald haben alle ihr grünes Bändchen erhalten und bewegen sich in Richtung Eingang.
Noch ist das Gelände recht leer, aber bevor die 10.000 angekündigten Besucher kommen, ist noch Zeit einen Rundgang zu machen. Auffallend sind die beiden großen Bühnen, die direkt nebeneinander stehen. Der Spielplan sieht vor, dass die Bühnen abwechselnd bespielt werden. Wer möchte kann also von der einen Bühne direkt zur nächsten rüberschlendern. Viel Zeit zwischen den einzelnen Bands bleibt sowieso nicht. Die ersten Bands spielen nahtlos hintereinander. Während auf der einen Bühne gerockt wird, läuft nebenan der Aufbau und verstummt auf der einen die Musik, werden auf der anderen die Verstärker hochgedreht. Das nenn ich mal Musik nonstop.

Wer eine Pause braucht, der kann entweder seinen Ohren ein bisschen Ruhe gönnen und sich außerhalb des Geländes aufhalten oder aber an einem der vielen Stände etwas zu essen oder Merch zu kaufen.

Aber eigentlich sind ja alle wegen der Musik hier. Die Plätze vor der Bühne werden immer weniger je später es wird. Vorne wird gefeiert: Headbanger lassen die Köpfe kreisen, Moshpits entstehen und die Pommesgabel ist allgegenwärtig. Aber auch von hinten ist noch alles bestens zu hören, auch wenn der starke Wind den Ton ab und zu einfach wegbläst. Der Wind ist wohl auch der Grund, warum die Bühnen keine Wände haben, denn der Wind hätte sie einfach weggeblasen.
Auf einer kleinen Bühne wird ein „Shred Contest“ gemacht. Sechs Teilnehmer haben sich qualifiziert und können mit ihrem besten shred einen tollen Preis gewinnen: Ein Lied zusammen mit Caliban auf der Bühne beim Vainstream spielen. Per Applausometer entscheidet das Publikum, wer ins Finale kommt und Eat The Gun unterstützen die Kandidaten musikalisch.

Mittlerweile heißt es, zeitig vor der richtigen Bühne stehen, wenn man etwas von seiner Lieblingsband sehen möchte. Besonders Enter Shikari ziehen vor allem weibliche Fans an, während die anderen Bands ein gemischtes Publikum haben. Zwischen all den Gitarren an diesem Tag spielen auch K.I.Z. auf. Bei ihnen drehen sich die Plattenteller anstatt Haarschöpfe, aber die Veranstalter haben genau den Geschmack des Publikums getroffen. Es ist nicht weniger los und es wird mitgesungen und gefeiert. Wer es nicht rechtzeitig geschafft hat, der kann das Konzert auf dem großen Bildschirm zwischen den Bühnen verfolgen, wo nicht nur die Band gezeigt wird, sondern auch das feiernde Publikum.

Es ist mittlerweile 19 Uhr und werden an der Kasse immer noch Tickets verkauft, obwohl das Festival offiziell um 23 Uhr zu Ende ist. Der Grund könnte der Headliner des Tages sein. Das Vainstream Rockfest hat es geschafft Slayer ins Boot zu holen, die ihr einziges Deutschlandkonzert in diesem Jahr dort spielen. Überall hört man immer wieder Slayer-Rufe, fast schon als Verständigung zwischen den Fans. Aber bevor es um 21:30 Uhr endlich losgeht, spielen noch Broilers, Refused und The Gaslight Anthem auf und verkürzen die Wartezeit.

Wer keine Lust auf Slayer hat, der kann nebenan das EM-Spiel der Deutschen gegen Portugal verfolgen, denn auch daran haben die Veranstalter gedacht. Aber Umfragen im Publikum ergeben immer wieder, dass der Fußball gegen Slayer keine Chance hat. Bald prangert das riesige Slayer-Banner auf der Bühne und während nebenan noch The Gaslight Anthem spielen, ist auch der Platz vor der anderen Bühne überfüllt. Mittlerweile haben sich unter das überwiegend junge Publikum auch einige ältere Semester gemischt, die natürlich wegen dem Headliner gekommen sind.
Vor fast ausverkauftem Haus rocken Slayer das Haus. Und danach noch immer nicht genug hat, der kann auf der After-Show Party nochmals vier Bands live erleben.

Das Vainstream Rockfest ist ein wirklich super organisiertes Festival. Die Veranstalter schaffen es mitten in Münster ein Festival auf die Beine zu stellen, das sich nicht verstecken muss. Man darf gespannt sein, wie das Lineup im nächsten Jahr aussehen wird. Wer weiß, wie sie dieses Jahr überbieten wollen.

Lineup
Your Demise
Adept
Evergreen Terrace
Emmure
Gojira
Smoke Blow
Mad Caddies
August Burns Red
Enter Shikari
Lagwagon
Mastodon
Caliban
K.I.Z.
Broilers
Refused
The Gaslight Anthem
Slayer

www.vainstream.com

In Extremo – Sterneisen Live

Bei In Extremo scheint es zur Routine geworden zu sein, nach jedem Studioalbum die passenden Aufnahmen der dazugehürigen Tour ebenfalls auf einem Album zu veröffentlichen. Nach „Am Goldenen Rhein“ erblickte jetzt „Sterneisen Live“ das Licht der Welt und beinhaltet natürlich überwiegend die Lieder der neuesten Platte „Sterneisen“ des Konzertmitschnitts in der Siegerlandhalle in Siegen am 21.04.2011.

Aber auch die alten Stücke wie „Herr Mannelig“, „Erdbeermund“ und „Küss Mich“ finden einen Platz auf dem neuen Silberling. Dieser beinhaltet den Konzertmitschnitt in Siegen auf DVD sowie auf CD, wobei die CD mit zwei Liedern weniger auskommen muss.

Der Sound ist sehr gut und gibt die Stimmung des Live-Konzertes gut wieder, sodass man die Augen schließen und sich gut vorstellen kann, gerade dabei zu sein. Die Kameraführung ist anfangs gewöhnungsbedürftig, denn bei Nahaufnahmen wackelt es ziemlich. Auch sind einige Stellen zu dunkel und rauschen.

Dafür macht die Bühnenshow von In Extremo dies wieder wett. Die DVD beginnt mit Aufnahmen der Band direkt vor dem Auftritt, während auf dem Vorhang gerade der Countdown läuft. Specki T.D., der neue am Schlagzeug bei In Extremo, macht sich gerade noch bereit, als der Vorhang bereits fällt und die Show beginnt. Die Pyroeffekte dürfen natürlich nicht fehlen. Feuersäulen schießen in die Luft und heizen dem Publikum mächtig ein, wie man es von In Extremo-Konzerten kennt. Und bei „Gold“ bekommt die Luft einen goldenen Schimmer, als Dr. Pyrmonte eine Schubkarre voller Gold entleert. Der Schnitt ist gut und zeigt abwechselnd Nahaufnahmen der einzelnen Bandmitglieder, die komplette Bühne und auch das Publikum.

Leider wurden die Zugaben weder auf der DVD noch auf der CD veröffentlicht. Hier hätte es bestimmt noch das ein oder andere Highlight gegeben. Dafür gibt es noch ein schönes Booklet mit Bildern des Konzerts.
Für Fans und alle die live dabei waren ist „Sterneisen Live“ ein absolutes Muss, denn hier bekommt man wie gewohnt ein gutes Konzert geboten.

Sterneisen Live – Laut Sind Wir Und Nicht Die Leisen

Erschienen als:
Sterneisen Live CD + DVD
Limited Deluxe Edition inkl. Fotobuch) CD + DVD

CD (79 Min.):
1. Intro
2. Sterneneisen
3. Frei zu sein
4. Liam
5. Zigeunerskat
6. Unsichtbar
7. Herr Mannelig
8. Horizont
9. Zauberspruch No. VII
10. Siehst du das Licht
11. Stalker
12. Hol die Sterne
13. Spielmannsfluch
14. Küss mich
15. Viva La Vida
16. Sängerkrieg
17. Gold
18. Omnia Sol Temperat

DVD (90 Min.):
1. Intro
2. Sterneneisen
3. Frei zu sein
4. Liam
5. Erdbeermund
6. Zigeunerskat
7. Unsichtbar
8. Herr Mannelig
9. Horizont
10. Zauberspruch No. VII
11. Siehst du das Licht
12. Stalker
13. In diesem Licht
14. Hol die Sterne
15. Spielmannsfluch
16. Küss mich
17. Viva La Vida
18. Sängerkrieg
19. Gold
20. Omnia Sol Temperat

In Extremo sind:
Das Letzte Einhorn (Gesang)
Van Lange (Gitarre)
Die Lutter (Bass)
Dr. Pyrmonte (Harfe, Dudelsack)
Flex der Biegsame (Dudelsack, Drehleier)
Yellow Pfeiffer (Dudelsack, Nyckelharpa)
Specki T.D. (Schlagzeug)

www.inextremo.de