Tanzt! 2014

Als echte Erfolgsstory erweist sich das Tanzt! Festival seit seiner ersten Ausgabe im Jahre 2007 in Rosenheim. Jahr für Jahr kommen mehr Besucher und in diesem Jahr gab es mit über 1100 Gästen im Backstage einen neuen Besucherrekord. Ganz überraschend ist das aber nicht, denn neben einem klasse Line -Up zu einem sensationell fairen Eintrittspreis hat sich wohl längst herumgesprochen, dass Michael Sackermann und seine Helfer mit dem Festival sich auch etwas abheben wollen, von den anderen drum herum. Man will auch einmal nicht so bekannten Bands eine Plattform bieten, Beispiele dafür im diesjährigen Line Up sind die Italiener Furor Gallico und Dalriada mit der Fajkusz Band aus Ungarn, die man allerdings beide auch schon einmal bewundern konnte. Und so können die Zuschauer sich wirklich darauf verlassen, dass es etwas zu entdecken gibt und das Festival ein wahrlich breites musikalisches Spektrum bietet, auch wenn wie jedes Jahr die Liebe zum Metal sich schon im Line Up wiederfindet. Untrennbar ist die Geschichte des Tanzt! auch mit der Band Vroudenspil verbunden, Namensgeber, seit der ersten Ausgabe dabei und immer ein Headliner in ihrem Wohnzimmer. Und so darf man sich schon heute sicher sein, dass das wohl beste Vroudenspil Konzert des Jahres 2015 wieder beim Tanzt! stattfinden wird. Und wenn sich all das was Michael Sackermann so für die Zukunft geplant hat auch realisieren lässt, dürfen sich die Besucher auch in den nächsten Jahren noch auf Besonderes freuen und wie 2014 auch im Jahre 2015 auf ein Festival, das in jedem Festivalplan stehen muss.

Narrator

Nun aber zum Tanzt! 2014 und zu Narrator aus Schweinfurt, die zuletzt beim Festival Mediaval 2014 im Rahmen des Wettbewerbs um den goldenen Zwerg zu hören waren. Und so gut wie sie in Selb angekommen sind, so positiv war auch der Eindruck beim Tanzt! So erzählen sie auf der Bühne von Kreaturen und Kriegern, wie auch der Titel ihrer ersten CD lautet. Nicht ohne dem benachbarten oberfränkischen Bamberg mit der launigen Bemerkung „Schrein des Grauens“ einen Song zu widmen.
Als Folk Metal Band geht es natürlich gleich zum Anfang auf der Bühne kräftig ab, da man aber auch nie Melodie und Harmonie in den Songs außer Acht lässt macht der Heavy Metal Mix mit Flöte und Dudelsack wirklich Spaß, auch wenn definitiv der Metal über den Folk siegt. Und so dürften sich besonders die Sabaton-T-Shirtträger im Publikum über die Auftaktband gefreut haben, die neben dem bereits erwähnten mit Songs wie Luna, Dein Reich, Frei wie die Friesen, den wohl stärksten Song For the Golden Throne, Stunde der Wölfe und einer Kurzversion von Blutgericht sicher viele neue Fans dazugewonnen hat. Sicher auch weil man die Lieder nicht einfach runter spielt sondern gerade Sänger Julian die Interaktion mit dem Publikum beherrscht. Ein sehr gelungener und vielversprechender Auftakt des Festivals.

Furor Gallico

Bereits beim ersten Auftritt von Furor Gallico 2012 beim Tanzt! haben die mit blauen Strichen im Gesicht geschminkten Musiker aus dem italienischen Mailand beim Publikum einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der hat sich nach dem Auftritt 2014 nicht nur noch mehr verstärkt, auch bei jenen die die Italiener erstmals gesehen haben, wird man neue Fans gewonnen haben. Das sind aber sicher alles Fans eines härteren Musikstils, denn ganz nach der Devise „Nur die harten kommen in den Garten“ lassen es die Italiener ganz schön krachen. Bei ihrem Celtic Folk Metal wird der Folk ziemlich klein und der Metal ziemlich groß geschrieben. Vielleicht ist dies auch ein Grund warum man die kleine Harfinistin der Band Elisabetta Rossi ziemlich abseits im Dunkeln der Bühne plaziert hat (man könnte auch sagen deplaziert), denn romantische Harfenklänge sind nicht zu hören. Dafür aber umso mehr Sänger Davide Cicalese, der sich wahrlich die Stimme aus dem Hals singt/brüllt. Man muss echt Angst haben, dass er nach dem energiegeladenen Auftritt danach überhaupt noch Pieps sagen kann. Immerhin kommt er mit seinen Gegrowle, Gebrüll und Geschrei den Kriegsschreien der Kelten wohl schon recht nah. Und so kann sich auch jemand, der damit recht wenig anfangen kann zumindest am wilden Treiben auf der Bühne zu Songs wie den Opener Cathubodva, The Gods have Returned oder to the End erfreuen. Oder als echte Herausforderung versuchen, die Texte zu verstehen, wobei hier neben Englischkenntnissen auch Italienisch hilft, denn wie z.B im Song La Caccia Morta gibt es auch Muttersprachliches in der 9 Song umfassenden Seltlist zu hören. Und wer wegen des ohrenbetäubenden Lärms ganz wie die Musiker im Gesicht blau anlief hatte genau jetzt Gelegenheit sich etwas zum Essen oder trinken zu holen oder zu einer Raucherpause ins Freie zu flüchten, was aber die wenigsten wirklich taten.

Mr. Hurley und die Pulveraffen

Richtig stark sein mussten beim nächsten Act des Tages die Metal-Fans im Publikum. Mr. Hurley und die Pulveraffen sind das schönste Kontrastprogramm zu Furor Gallico, was man sich als Konzertbesucher wünschen kann. Erholung für die zuvor durch die Lautstärke geschundenen Ohren, man könnte auch sagen E-Automotor folgt auf Formel 1 Motor. Denn bei den Pulveraffen wird die akustische Musik groß geschrieben. Da gibt’s keine E-Gitarren, kein Geschrei und Gegrowle. Dafür gibt’s ne fette Mitmach-Piratenparty und die Publikumsmeute wird ruck zuck als Piratenmannschaft rekrutiert und zum Mitmachen aktiviert. Mitsingen ist Pflicht (ob schön oder nicht ist egal), Arschwackeln erwünscht und Brustschütteln erfreulich, nicht nur für die Band sondern auch die Männer im Publikum, die gerade bei letzteren einen echten Nachteil hatten. Leider hatte man diesmal Deutschland Achterdeck Vorturnerin Nummer 1 Mrs. Ivy Cox in der Kajüte in Osnabrück lassen müssen (vergessen?) und so waren die 3 Brüder Mr. Hurley, Buckteeth Bannock und der einäugige Morgan ganz auf sich allein gestellt. Dachte man, aber schon beim Auftakt Geißel der See konnte man sich auf die Landratten im Backstage verlassen. Spätestens bei „komm zur Marine“ kochte die Stimmung so richtig hoch, beim Plankentanz war alles voll dabei und bei Ach Ja?! flogen zwischen Band und Publikumsmeute die verbalen Fetzen. Und als man sehr zur Freude des Publikums den Schrumpfkopf besungen und das Kultlied der Band Blau wie das Meer anstimmte wurde auch dem letzten klar, dass man auch als E-Auto sich selbst vor einem Formel 1 Motor nicht verstecken muss. Welch ein Auftritt, welch eine Stimmung, welch coole Band, diese 3 Meeres-Daltons aus Osnabrück. Schwer vorstellbar, dass man es mal nicht schafft, die Menge mitzureisen, aber auch dies ist ihnen tatsächlich schon einmal passiert, bei einem Auftritt vor Heino, dessen Publikum konnte im Gegensatz zum Tanzt! Publikum den Treiben auf der Bühne wenig abgewinnen und hatten auch keine Lust sich von Luv nach Lee zu bewegen. München dafür umso mehr, egal ob in Nordbayern beim Festival Mediaval, in der Mitte Bayerns beim Feuertanz oder jetzt im Süden beim Tanzt!, die Bayern lieben ihre Pulveraffen und das völlig zurecht.

Nachtgeschrei

Mit Nachtgeschrei folgte gleich das nächste Highlight des Tages. Die Frankfurter Band ist immer einen Besuch wert und hat mit neuem Sänger Martin Le Mar, der aber auch schon seit 2 Jahren dabei ist eher noch gewonnen. Man ist jedesmal aufs neue fasziniert von seiner Leidenschaft und stimmlichen Urgewalt und auch die Rampensau zu geben schafft er problemlos.

Er hat auf der Bühne alle Zügel in der Hand und kann sich auf seine großartigen Mitmusiker voll verlassen. Und so ist auch dieser Auftritt mit den ersten 5 Songs Sirene, An mein Ende, Geister, Der Ruf und Niob schon sehr überzeugend. Mit Na Sdorowje und Meister setzte man dann noch eins drauf. Und still war das Publikum auch bei Windstill, dem letzten Song des Sets keineswegs. Ganz im Gegenteil, Nachtgeschrei hatten auch in Bayern ein Heimspiel, die Folkmetal- Mittelalterrockmischung machte auch dem Tanzt! Publikum mächtig Spaß und die Band ist für jedes Festival Line Up ein Gewinn. Leider muss man Ende des Jahres Drehleier und Quetschenmann Joe ziehen lassen, den es ans Ende der Welt zieht und der sowohl musikalisch, wie auch mit seiner Bühnenpräsenz eine Lücke hinterlassen wird, vom Menschlichen ganz zu schweigen, was letztlich nur die Band beurteilen kann. Und so hatte das Tanzt! Publikum eines seiner letzten Auftritte miterleben dürfen, aber man kann absolut sicher sein, dass auch daran die Band nicht zerbricht, sondern 2015 mit neuen Plänen, neuer CD und einem neuen Musiker/in genauso beeindruckend ihr Publikum fesseln kann, wie beim Tanzt! In diesem Jahr.
Einen Vorgeschmack gab schon einmal der neue Song „Das Nichts“, der großartig ankam und mächtig Lust auf die neue CD machte.

Dalriada und Fajkusz

Dalriada kennt man als Tanzt! Besucher vom letzten Jahr. Die Ungarn haben sich diesmal Verstärkung mitgebracht, die Landsleute der Fajkusz Band die mit ihren Streichinstrumenten gegen die Macht von Schlagzeug und Gitarre aber auf ziemlich verlorenen Posten standen. Wer also gedacht hat, dass es in diesem Jahr deutlich folkiger und entspannter zugehen würde, der sah sich schnell eines besseren belehrt. So sieht also die ungarische Version einer Synthese von ungarischem Folk mit Metal aus, die in Ungarn Dalriada zu guten Chartplazierungen und fast Superstarstatus gebracht hat. Sicher auch weil sie live richtig Gas geben und mit der weiblichen Stimme Laura Binder ein Energiebündel am Start haben, das mit ihren fliegenden Haaren und viel Action es perfekt versteht das Publikum mitzunehmen. Und das ist in München mit den rein ungarisch gesungenen Songs nicht ganz so einfach. Doch mit Unterstützung von Sänger Andras Ficzek klappt das ganz gut, wobei man auch die deutschen Ansagen hier sehr positiv herausstellen muss. Eigentlich schade, dass sich die Band 2013 nicht für den Eurovision Song Contest im ungarischen Vorentscheid durchsetzen konnte, die metaltypisch lauten Ungarn hätten der etwas spießigen Veranstaltung sicher richtig gut getan.
Und das sicher bei einem weit besseren Bühnenlicht, als ihnen der Backstage Lichtmann an diesem Abend gönnte. Und so litt der Auftritt der Ungarn sowohl daran, wie auch, dass die Mischung zwischen Dalriada und Fajkusz einfach nicht so recht zünden wollte und der Auftritt deutlich weniger überzeugend, als 2013 ausfiel.

Vroudenspil

Für die Vroudenspil-Fans unter den Tanzt! Besuchern war das Vroudenspil Konzert der klare Höhepunkt des Tages, kein Wunder sind die Tanzt!-Hausband und ihr Freibeuter-Folk auch die perfekte Stimmungsmugge um jede mehr oder weniger feuchtfröhlichen Party musikalisch zu bereichern und jedem noch so tanzfaulen Gesellen den Stock aus dem Po zu ziehen. Ein Spruch dem man ja gerne Musikern die in der Klassik verwurzelt sind, nachsagt. Und mit Zora hat man genau so ein mysteriöses Wesen dazubekommen, das sich inzwischen neben der E-Musik auch mal in der U-Musik versucht. Und die jegliches Stock-Vorurteil Lügen straft. Sie ist ein echter Gewinn für die Meute und das nicht nur musikalisch. Auch als Hingucker für die Männerwelt ist sowohl die linke, wie auch rechte Seite der Bühne wieder bestens besetzt und dazwischen dürfen sich dann die Jungs austoben. Es wird wirklich Zeit, dass man auf der Bandeigenen Homepage endlich auch Zora als vollwertiges Mitglied vorstellt, vorausgesetzt man findet endlich das Rumfass, in das sich der Webmaster verkrochen hat, wieder. Und nachdem zumindest optisch auch die diversen körperlichen und sonstigen Schäden einiger Bandmitglieder, wie z.B. eine am Stock (neumodisch Krücke genannt) gehende Phyra scheinbar der Vergangenheit angehören, waren die Bedingungen bestens um vor den versammelten ehemaligen Musikerkollegen, Fans, Freunden und Familienangehörigen eine Party zu feiern die sich gewaschen hat. Und das Tanzt! Publikum ließ sich gerne kapern, feierte stimmgewaltig und sang und gröhlte sich durchs Programm, das mit Songs wie Tanzt! auch genug Gelegenheiten dazu bot.

Dahoam ist Dahoam und analog der seit 2007 ausgestrahlten gleichnamigen Erfolgsserie des Bayererischen Rundfunks wird es nach solch furiosen Auftritten wie diesem auch in der Zukunft jeder Headliner nach Vroudenspil schwer haben und die Münchner im Line Up des Tanzt! auch die nächsten 100 Jahre einen Platz haben müssen. Chapeu.

Letzte Instanz

Kein leichtes Unterfangen war es nach einem ganzen Tag warten im Backstage um 23.00 nach einem furiosem Vroudenspil-Auftritt die Menge erneut mitzunehmen. Schwer fiel das Holly und Co trotzdem nicht. Auch wenn die Brachial Romantik der Band weit von der Feier-, Trink- und Partymugge weg ist, die sich der eine oder andere Besucher als Headliner gewünscht hätte. Das Leben besteht einfach nicht nur aus Party und so war es wirklich wohltuend, dass man auch einmal verbal nachdenklichere Töne anschlug. Beeindruckend war auch, mit welcher Leidenschaft die Bandmitglieder zu Werke gingen und wirklich alles gaben, wie Holly am Ende auch betonte. Eine Leidenschaft, die auch hätte ganz dumm ausgehen können, als der Sänger auf dem Gitter stehend aus dem Gleichgewicht kam und ein aufmerksamer Security beim Absturz glücklicherweise schlimmeres verhinderte. Was Holly aber nicht daran hinderte gleich wieder das wackelige Gitter hochzuklettern und weiter zu singen.
Besonders bemerkenswert neben der Leidenschaft der Band war auch das Bühnenlicht. Und so rieben sich nach fast 6 Stunden nicht wenige die Augen, wieso dem Backstage auf einmal ein Licht aufgegangen ist. Das war allerdings der alleinige Verdienst eines Bandeigenen motivierten Lichtmannes, der seinem Kollegen und dem Publikum eindrucksvoll vorführte, wie eine gute Lichtshow ausschauen kann und dass dadurch das Live-Musikerlebnis noch viel schöner wird. Es macht einfach auch Spaß einmal die Musiker, sowie Mimik und Gestik zu sehen und dies nicht nur in Reihe eins, was z.B, beim Auftritt der Pulveraffen selbst da kaum möglich war. Trotzdem bleibt festzustellen, dass das Licht des Bachstage- Lichtmannes geringfügig besser als 2013 war, was aber nicht zwangsläufig als Lob für diesen verstanden werden soll.
Dererlei Probleme sind der Letzten Instanz fremd, sie werden immer bestens in Szene gesetzt und so ist nicht nur musikalisch sondern auch optisch jeder der Bandmitglieder ein essentieller Bestandteil einer Show, die dem Publikum und der Band sichtlich Spaß machte und einen würdigen Abschluss eines tollen Festivaltages darstellte. Und so kann man sich schon jetzt auf 2015 freuen, dann vermutlich in einer neuen Location und vielleicht auch mit besererer Bühnenbeleuchtung, auf die die Veranstalter des Tanzt! ja leider keinen Einfluss haben. Umso mehr auf die Gestaltung des Lineup, und das wird auch 2015 sicher hochkarätig sein und schon jetzt den Kauf der Early Bird Tickets zum Schnäppchenpreis rechtfertigen.

Bernd Sonntag

Tanzt! 2013 München, Backstage

Es wächst und wächst, das Tanzt! Festival. Nach der Premiere in Rosenheim und den folgenden 5 Ausgaben in Kufstein, ging es 2012 nach München ins Backstage. Mit der Ausgabe Nummer 7 im Jahr 2013 ist man nun erstmals im größten Saal, dem Werk, gelandet, eine perfekte Location für dieses absolut besuchenswerte Festival. Und genauso wie die Location immer größer wurde ist auch der Besucherzuspruch immer mehr gewachsen. Deshalb gleich vorweg eine Warnung für 2014. Mit der Letzten Instanz hat man im nächsten Jahr einen Headliner verpflichten können, der kurz zuvor seine neue CD herausbringt und die wird bestimmt, wie alles von der Instanz, höchst hörenswert sein. Mit Nachtgeschrei ist eine zweite Band im Line-Up schon bestätigt, die ebenfalls viel Qualiät verspricht. Und auch die Piratenmeute von Vroudenspil, Haus und Hofband des Festivals ist dabei. Man sollte sich also frühzeitig um Karten bemühen, nicht dass es überraschend früh heiüßt: Alles ausverkauft. So wie 2012.

Aber zurück zu 2013. Auch diesmal war es sehr gut besucht, umso erfreulicher, wenn man sieht dass an diesem Samstag in München mit Unzucht, Vlad in Tears, Eisregen, Schwarzer Engel und Stahlzeit eine ganze Reihe weiterer Konzerte für eine ähnliche Zielgruppe wie das Tanzt! stattfanden.

Los ging es mit Vermaledyt, die eigentlich als zweites geplant und dort auch wesentlich besser aufgehoben gewesen wären. Nachdem es beim Soundcheck aber diverse Diskussionen gab, machte Vermaledyt den Auftakt und wirkte nicht gerade höchst motiviert, das Publikum mitzureißen. Vielleicht auch deshalb, weil es Vermaledyt 2014 leider nicht mehr geben wird. Denn nach 10 Jahren haben die Musiker beschlossen getrennte Wege zu gehen. Das ist doch ziemlich überraschend, da man sich einen immer größeren Fankreis erspielen konnte und sehr schade, denn der Mittelalterfolk der Band macht wirklich Spaß und auch die Setlist an diesem Tag hat mit Songs wie das bekannte „Totus Floreo“ so einiges sehr hörenswertes zu bieten. Besonders unglücklich war jedoch der Abgang der Band an diesem Tag, als man sich mehr oder weniger darüber beschwerte, dass der „große Meister“ keine Zugabe zuließ. Etwas, was bei einem Festival eigentlich ein Unding ist. Bei 7 Bands, die alle an diesem Abend beim Publikum ihre Visitenkarte abgeben wollten, ist ein relativ starrer Zeitplan extrem wichtig. Und es gibt nichts schlimmeres, als wenn man von Anfang an dem Zeitplan vergeblich hinterher rennt und der Headliner es dann büßen muss. Auch wenn viele im Publikum von Vermaledyt gerne noch mehr gehört hätten.

Die zweite Band des Tages spielte nach mehreren MPS Auftritten 2013 erstmals im „Ausland München“, wie sie so schön in der Begrüßung dem Publikum mitteilten. Einige Münchner hatten die Band aber bereits 2012 beim Mittelaltermarkt erlebt, jedoch in anderer Besetzung, da sich in letzter Zeit auch bei Un(d)schuldig das Besetzungskarussell kräftig gedreht hat. Und so wirkte man nicht wirklich eingespielt und auch etwas nervös.

Das Programm besteht aus Eigenkompositionen und traditionellen Stöcken. Auf der Flucht heißt die erste CD der Darmstädter Band und fliehen musste wirklich niemand bei dem ziemlich kurzen Set der Band. Schon gleich nicht die Männer, hatte man mit Raja nicht nur den kürzesten Rock des Festivals, sondern auch einen echten Hingucker zu bieten. Nicht nur der Band machte der Auftritt sichtbar Spaß, auch das Publikum hatte seine Freude an Un(d)schuldig, auch wenn nach Vermaledyt die Stimmung doch etwas nachlies.

Die nächste Band des Abends, Dalriada, hat fast Superstarstatus, allerdings nicht in Deutschland, sondern dem Heimatland der Gruppe, Ungarn. Warum dies so ist, konnten die Tanzt! Besucher nach dem beeindruckenden Auftritt der Ungarn gut einschätzen. Im Jahre 2003 gegründet, hat man sich zum Ziel gesetzt die ungarische Folklore mit Metal Musik zu einem hörenswerten Ganzen zu verbinden. Die Musik hat sich im Laufe der inzwischen sechs erschienenen Alben immer mehr in Richtung Epic Folk Metal verschoben und alle 6 Alben erreichten Top-Platzierungen in den ungarischen Charts. Warum Dalriada in Deutschland noch verhältnismäßig unbekannt sind, liegt sicher auch daran, dass alle Songs in der Landessprache gesungen werden. Ein Kleinkönigreich keltischer Skoten, dass an die Pikten angrenzte (ja genau die aus dem neuen Asterix-Band) trug den Namen Dalriada und wirklich Königliches bot die gleichnamige Band mit ihrer Sängerin auf. Die kleine Laura Binder, seit 2001 Sängerin der Band wirbelte mit ihrer langen blonden Mähne über die Bühne dass es eine helle Freude war. Schlecht geschätzte 150 cm Energie pur. Ihr als Sänger zur Seite steht Andras Ficzek, der die männlichen Gesangsparts übernimmt. Mit 6 weiteren Musikern hat man eine große Besetzung aufgefahren, die das Backstage zum Rocken und die junge Dame mit der ungarischen Flagge im Zuschauerraum schier zum ausflippen brachte. Eigentlich schade, dass man sich 2013 beim Ungarischen Vorentscheid zum Grand Prix Eurovision de la Chanson nicht durchsetzen konnte. Die harten Metal-Klänge hätten der angestaubten Veranstaltung sicher gut getan. Aber Epic Folk Metal ist halt nicht jedermanns Geschmack , auch wenn er so energiegeladen und gekonnt wie bei Dalriada dargeboten wurde. Dies gilt natürlich auch für das Tanzt!-Publikum, nicht bei jedem stieß Dalriada auf totale Begeisterung.

Mit Vogelfrey, der Folk Rock/Metal Band aus Hamburg-Bergedorf wurde es in der Folge nur unwesentlich folkiger. Auch bei Vogelfrey dominiert in der Musik ganz klar der Metal-Einfluss. Aber trotzdem schafft es vor allem die Cellistin Johanna und Geiger Alex, dass es auch mal sanft, ja fast mystisch zugeht. So langsam wie die Karriere losging, (von der Gründung 2003 bis zum ersten Plattenvertrag 2010 vergingen 7 Jahre) so dynamisch ging es in den letzten 2 Jahren mit Auftritten beim Feuertanz, beim Burgfolk und in Wacken karrieretechnisch voran. Neben furiosen Live-Auftritten war vor allem die 2012 erschienene CD Zwölf Schritte zum Strick der Erfolgskatalysator für Vogelfrey. Und mit solchen Auftritten wie beim Tanzt! kann man sicher sein, dass Leadsänger Jannik Schmidt und seine Band noch für viel Furore in der Szene sorgen werden (auch, weil man mit Hilfe zum Beispiel von Kunstblut nicht nur Musik, sondern auch fürs Auge einiges zu bieten hat).

Das gilt auch für Troll Bends Fir, bereits 2012 ein gerngesehener Gast beim Tanzt!. Größter Unterschied zum Auftritt 2012 war sicher die wesentlich agiler wirkende Irish Whistle spielende Sängerin und Flötistin Maria „Jetra“ Leonova, die nach ihrer Schwangerschaft im Jahr zuvor nun wieder so richtig Gas geben konnte. Sie und Obertroll Konstantin Rumyantsev geben den Beer Folk die Stimme und tragen die Show der in Jute-Säcken gekleideten Band aus St.Petersburg. So stellt man sich Trolle vor, die auch beim Tanzt! mit riesigem Bierkrug ihr ganz persönliches Oktoberfest feierten, sehr zur Freude des Publikums die auch am zweiten Auftritt der spielfreudigen Band ihre helle Freude hatten und versuchten sogar mitzusingen, was bei den russischen Texten gar nicht so leicht ist.

Leider litten besonders Troll Bends Fir unter der katastrophalen Lichttechnik an diesem Abend. So war das Gesicht von Maria kaum zu sehen und das lag nicht nur an der Judekapuze, die sie zeitweise aufhatte. So entging einem auch dieser faszinierende, fast wahnsinnig wirkende Blick der Musikerin. Ich kann mich an kein Konzert oder Festival zurückerinnern, bei der die Ausleuchtung so enttäuschend war, wie an diesem Abend. Und wer gedacht hatte, dass sich dies beim Headliner ändern würde, wurde schnell eines Besseren belehrt.

Wenn man bei Shows wie Tarja oder Eisbrecher sieht, wie viel Lichttechnik bei einem Live-Event an Faszination ausmacht, dann ist es umso bedauerlicher, dass man sich hier so wenig Mühe gab. 2014 wird es aber sicher besser, die Letzte Instanz, eine Band, deren Show sich immer durch ein tolles Licht auszeichnet, wird beweisen, dass es auch im Backstage anders geht.

Gute alte Bekannte enterten danach die Bühne und brachten mit ihren Piraten-Rock eine extrem wohltuende Abwechslung zu den harten Metal-Klängen der Bands zuvor. Etwas Ska, etwas Rock, etwas Folk und mittelalterliche Klänge und fertig ist ein dermaßen hörenswertes Gemisch, das Jahr für Jahr beim Tanzt! für beste Stimmung sorgt. Und so trifft die Äußerung eines Besuchers aus dem Publikum auf die Frage von Cheforganisator Michael Sackermann, warum Vroudenspil Jahr für Jahr dabei sind, voll ins schwarze. „Weil sie geil sind“ (sicher in erster Linie auf das musikalische bezogen) war die Antwort, allerdings ist dies nicht der einzige Grund wie man von Sackermann dann erfahren konnte. Als Namensgeber des Tanzt! hat man das Festival für immer geprägt, musikalisch tut man dies Jahr für Jahr mit furiosen Auftritten, die von der ersten bis zur letzten Minute gewaltig Spaß machen zusätzlich. Auch in diesem Jahr, ein Auftritt der trotzdem auch Anlass bot die eine oder andere Träne zu verdrücken. Denn mit 4-Finger-Jane am Bass verlässt eine der beiden Frauen in der Band, die schillernde Münchner Truppe. Und so wurde sie beim Abschiedskonzert noch einmal gebührend gefeiert und man wünscht der bildhübchen Phyra einen weiblichen Ersatz, denn sich ganz allein gegen das ganze Mannsvolk durchzusetzen ist auch für eine nicht auf den Mund gefallene Phyra sicher kein leichtes Unterfangen.

Ein Sonderlob beim Auftritt von Vroudenspil verdiente sich einmal mehr der Seewolf am Akkordeon, der sich auch stimmlich und showtechnisch toll einbringt.

Nur eine einzige Mieze auf der Bühne, dafür aber der Tod mit Sense als zweiter Hingucker ganz nach der Devise „Der Tod fährt mit“ boten Feuerschwanz an diesem Abend auf. Leider muss ich sagen, ich habe die zweite Mieze wirklich vermisst, die stattdessen am Merchandise den CD-Verkauf ankurbelte. Trotz aller Abwechslung selbst der Tod verträgt locker 2 Miezen.

Ansonsten gab es eine gewohnt unterhaltsame Feuerschwanz-Show die mit Metverkostung und einer Fee aus dem Publikum für Kurzweil sorgte. Die größte Stärke der Band ist die Interaktion mit dem Publikum und auch am Samstag wurde der Auftritt dadurch zur Mitmach- und Mitfeier-Mittelalterparty schlechthin.

Hauptmann Feuerschwanz und seine Bande nützte auch gleich die Gelegenheit auf das anstehende 10 Jährige Band-Jubiläum 2014 hinzuweisen, und wer die Erlangener Mittelalter-Partyband etwas kennt, der weiß dass das sicher ein Highlight in der Bandgeschichte werden wird.

Neben den ganzen Bands im großen Saal hat man auch im Nebenraum des Werks mit Fatzwerk und den Real Motherfolkers noch 2 Bands verpflichtet, die in den Umbaupausen im Wechsel das Publikum unterhalten sollten. Leider klappte das nicht so wie gedacht. So erwies es sich schon einmal als unmöglich, den Zeitplan einzuhalten, denn auf der großen Bühne kam es immer wieder zu umbaubedingten Abweichungen. Hinzu kam, dass der Raum extrem klein ist und zusätzlich fast kein Licht vorhanden war, man also die Bands kaum sehen, geschweige denn fotografieren konnte. Eine gutgemeinte Idee, die aus baulichen und zeittechnischen Gründen im nächsten Jahr sicher so nicht wieder aufgegriffen wird. An den beiden Bands lag es sicher nicht, die gaben sich größte Mühe das beste aus der unbefriedigenden Situation zu machen.

Fazit: Keine Frage auch das Tanzt 2013 war wieder einen Besuch wert, das Werk im Backstage ist die ideale Location für diese Veranstaltung, wenn … Wenn, ja wenn man es schafft die ganze Veranstaltung auch so auszuleuchten, wie es die Bands verdient hätten. Auch die erstmals durchgeführten Autogrammstunden der Bands kamen großartig an und sollten unbedingt beibehalten werden.

Tanzt! 2014-Karten als Geschenk sind somit sicher nicht nur für Fans der Letzten Instanz eine tolle Idee und bei dem bisher bestätigten Line-Up ist auch der Besuch 2014 für Fans dieser Art Musik ein Muss.

Bernd Sonntag

München Tanzt! am 17.11.2012

Für jeden hatte das 6. Tanzt! Festival in München etwas zu bieten. Die einen, die mehr auf die härteren Klänge standen, wurden mit dem Celtic-Folk-Metal der Italienischen Band Furor Gallico bestens bedient, wer mehr auf Piratenrock steht hatte am Auftritt von Vroudenspil seine wahre Freude und die Mittelalter Rockfans fühlten sich bei den Headlinern von Ignis Fatuu bestens aufgehoben. Wers etwas Bierseeliger will, den rissen Troll Bends Fir mit ihrem Humpa-Metal mit und dass aus München auch hörenswerte Bands kommen bewiesen neben Vroudenspil auch Musica Immortalis. Und da das noch nicht reichte gabs besonders für die vielen italienischen Fans im Publikum einen furiosen Folkstone-Auftritt mit Band zum Anfassen am Ende.

Es gab gute alte Bekannte zu erleben, wie Vroudenspil die bei allen Tanzt! Festivals dabei waren oder Neues zu entdecken wie z.B. die Russen von Troll Bends Fir, die erst ihren zweiten Deutschlandauftritt hatten, oder gleich ein ganz neuer Sänger am Mikrofon, aber dazu später mehr.

Es gab aber nicht nur was auf die Ohren, auch das Auge wurde kräftig bedient von gut geformten nackten Männeroberkörpern angefangen, über gut geformte Alkoholkörper bis zum weiblichen Eyecatcher, wie z.B. Amelia von Musica Immortalis gab es viel zum sehen und genießen. Bestens bedient wurde aber auch das Tanzbein, es wurde getanzt, gezappelt und wild umhergesprungen und so wurde die sechste Auflage des Festivals so ganz nebenbei auch noch zu einem richtigen Workout für Bauch, Beine und Po, wenn man das denn wollte. Man konnte aber auch einfach nur zuhören wie ein Teil der vielen Besucher, die das Backstage erstmals in der 6-jährigen Festivalgeschichte schon Tage zuvor ausverkauften. Kein Wunder, dass ein zufriedener Michael Sackermann und sein Orgateam aus dem Strahlen nicht mehr herauskamen, nachdem sich auch die letzten Sorgenfalten gelegt hatten. Die waren dadurch entstanden, dass wegen einer Sperre auf der Brennerautobahn Furror Gallico völlig verspätet in München eintrafen und die 2 Fanbusse der italienischen Bands auch noch im Verkehr steckenblieben. Völlig ungewöhnlich für ein Festival und trotz ambitioniertem und extrem engem Zeitplan entschied man sich ein paar Minuten zu warten, bis auch diese Busse im Backstage eintrafen, damit auch die weitgereisten Fans aus Italien ihre Bands erleben können.

Und am Ende gabs dann ein weiteres Geschenk, Auflage Nummer 7 wurde durch eine Stimme aus dem Off für den November angekündigt. Dann in der größten Halle des Backstage, damit man nicht mehr soviele Kartenwünsche ablehnen muss . Hoffentlich wieder mit Vroudenspil, sie gehören einfach zum Inventar des Festivals.

Nun aber ein kleiner Rückblick auf Ausgabe Nummer 6, der fünfzehn Minuten verspätet mit Musica Immortalis began.

Musica Immortalis

Musica Immortalis dürften den wenigsten ein Begriff sein, Amelia und ihre 6 Jungs aus dem Raum München machen Mittelalterrock der härteren Art. Mit E-Gitarren, Schlagzeug, Flöten, Schalmei, Davul und Sackpfeifen gibt’s was auf die Ohren, die Eigenkompositionen haben aber auch die eine oder andere ruhigere Passage mit sanften Gesang, für die in erster Linie die Dame im hübschen Kleid zuständig ist. Neben den Eigenkompositionen gibt’s auch das eine oder andere traditionelle Liedgut im Programm, das man auf ganz eigene Weise interpretiert auch um der Bandidee, eine Verbindung zwischen eingängig ruhigen Mittelalterklängen und härteren Rock und Metalklängen herzustellen genüge zu tun. Und das soll dann möglichst auch noch gut klingen, einen Beweis den die Band auch Dank zweier sehr unterschiedlicher Sänger trotz kurzem Auftritt auch antreten konnte. Den hatten sie zwar durch den langen Auftritt auch selbst verschuldet, man hätte ihnen aber trotzdem noch ein paar Minuten zugestehen können, noch dazu, da man danach ja extra etwas länger auf die Italiener gewartet hat. Und dass man ihnen dann das Mikrophon einfach abdreht und der Sänger sich nicht mal mehr sich vom Publikum verabschieden kann war auch etwas unglücklich und hat sicher für schlechte Laune bei Musica Immortalis gesorgt.

Furror Gallico

Mit Furror Gallico ging es dann weiter und die mit Schminke bemahlten Musiker im Rock ließen schon beim Aufbau die Spannung steigen und einen wilden Auftritt erwarten. Den gab es dann auch, die Italienische Band aus Monza ist in Deutschland ja noch ziemlich unbekannt . Das kann sich vor allem bei Anhängern diverser Metal-Spielarten recht schnell ändern, denn die Italiener müssen sich vor Bands wie z.B. Korpiklaani oder Eluveitie nicht verstecken. Und Leadsänger Davide Cicalese hat auch Stimme und die nötige Bühnenpräsenz dafür. Die Folk-Melodien mit keltischem Ursprung waren sicher die härtesten des Tages, da hat es die kleine Harfenspielerin Becky Rossi (auch schon bei Folkstone) und ihre kleine Harfe leider echt schwer sich Gehör zu verschaffen. Davide Cicalese hat mit seiner Stimme und seinen Gekeife und Gegrowle da weniger Mühe sich gegen die harten Gitarrenriffs durchzusetzen. Der Name Furror Gallico geht übrigens auf Julius Caesar zurück der in De Bello Gallico den Zorn der keltischen Krieger beschrieb. Und so machte die zornige Band die 2011 ihr Debütalbum mit gleichnamigen Namen herausbrachte mit einem zornigen , leidenschaftlichen Auftritt ihrem Namen alle Ehre und sorgte vor allem bei den italienischen Besuchern für kollektives Ausrasten, was sich besonders in Mosh und Circle Pits entlud. Verständlicherweise führte dies nicht bei allen Besuchern zu Freudensprüngen, es gibt auch wirklich schöneres als völlig unerwartet von einem ausgeflippt herumspringenden Besucher mit voller Wucht fast umgenietet zu werden.

Troll Bends Fir

Band 3 ist in Deutschland erstaunlicherweise immer noch ein echt unbeschriebenes Blatt. Erst zum zweiten mal konnte man sich in Deutschland live präsentieren, die Premiere gab es 2011 beim Festival Mediaval. Und da haben sie mich mit einem grandiosen Auftritt so fasziniert, dass ich seitdem voller Spannung auf einen weiteren Liveauftritt hoffte. Und um es schon vorweg zu nehmen. Ich wurde wieder nicht enttäuscht Troll Bends Fir waren einmal mehr ein Ereignis und absolut sehenswert. Allerdings mit 2 sichtbaren Veränderungen im Vergleich zu Selb. So hat man eine neue Geigerin mitgebracht, die den Sound nochmals belebt. Die zweite betrifft Sängerin und Flötenspielerin Maria Lewandowa. Die war im Vergleich zu Selb zwar immer noch stimmlich und an der Flöte richtig toll, jedoch auch ungewöhnlich zurückhaltend agierte. Da sie außerdem körperlich ziemlich zugelegt hat liegt der Verdacht nahe, dass sie in anderen Umständen ist. Vielleicht schmeckt ihr aber auch das Bier recht gut, trinkfest scheint die Band aus St. Petersburg ja eh zu sein. Und das passt ja auch zur Russischen-Sauf-Aus-Band die mit ihrem Bier-Folk so richtig für Stimmung sorgen kann. Besonders der Obertroll Konstantin „Troll“ Rumjanzew ist mit seiner Mimik und Gestik einmal mehr ein Ereignis. St Petersburg ist musikalisch vor allem durch gute Ska-Bands ein Begriff , davon hebt sich die Musik der Trolle jedoch deutlich ab, genauso wie vom Viking Metall, den man unter Kostya Troll früher gemacht hat. Stimmung, gute Laune verbreiten und fetzig abzurocken verstehen sie aber genauso wie jede Ska-Band und der Humpa-Punk-Folk-Mix geht sofort übers Ohr ins Tanzbein. Mit Titeln wie z.B. Oktoberfest passen sie trotz russischem Gesang natürlich perfekt nach Deutschland und sind trotz immer noch Geheimtip-Status eine echte Bereicherung für jedes Festival, egal ob man versteht was sie singen oder nicht. Und mit solchen Auftritten, wie beim Tanzt! sollte sich das auch schnell herumsprechen und man muss nicht wieder ewig warten, bis man die Russen mal wieder in Deutschland hören kann.

Folk Stone

So ähnlich wie mitTroll Bends Fir ging es mir mit FolkStone. Die aus dem italienischen Bergamo stammende Band wurde bereits 2005 gegründet, das erste und bisher einzige Mal hab ich sie beim Festival Mediaval erlebt und dort sind sie mir ebenfalls bleibend in Erinnerung geblieben. Als tolle Mittelalter-Rockband mit Metal-Einschlag, charismatischem leidenschaftlichem Sänger, einer guten, spielfreudigen Band und sehenswerter Bühnenshow, also all das was das Münchner Publikum von der temperamentvollen Truppe auch am Samstag geboten bekam. Obwohl es bereits 5 CDs , die letzte mit dem Titel Il Confine 2012 erschienen, gibt und man sowohl beim Wave-Gothic-Treffen wie auf diversen Festivals in Deutschland gespielt hat u.a auch beim Feuertanz, ist auch Folk Stone im Vergleich zu Schelmish, Corvus Corax, In Extremo oder Subway to Sally auch in der Szene noch nicht ganz so bekannt. Völlig zu Unrecht, die Italiener müssen sich wirklich vor keiner Mittelalterband verstecken, eingängiger und nicht ganz so rauh wie Furor Callico haben sie vom ersten Lied an das Publikum vällig im Griff und nicht nur die Italiener, für die es am Ende des Konzerts kein Halten mehr gab als sie in Flashmop-Manier die Bühne stürmten. Die Musik mit traditionellen Stücken und Eigenkompositionen aussschließlich in italienisch gesungen ist eine extrem gelungene explosive Mischung aus mittelalterlicher Marktmusik und brachialerem Folk-Metal. Alles in den Topf geworfen, einmal umgerührt und mit Schlagwerk, Dudelsäcken, Flöte , Harfe, Schlagzeug, E-Gitarre, E-Bass und Schlagzeug instrumentiert geht der Punk ab. FolkStone machen Spaß, gewaltig Spaß, soviel Spaß, dass nicht nur die italiensichen Fans völlig aus dem Häuschen waren und begeistert Zugaben forderten. Es klingt aber einfach auch grandios , wenn 4 Dudelsäcke, E-Gitarre und Schlagzeug und dazu ein genialer Sänger loslegen. Aber auch für gefühlvolle Momente ist im Folkstone-Programm immer Platz und mit Clara am Mikrofon hat die Band auch stimmlich Abwechslung zu bieten. Überhaupt ist die Folk Stone Musik nie eintönig oder langweilig sondern Samstag vom ersten bis zum letzten Ton ein echtes Festival-Highlight.

Vroudenspil

Gerdazu perfekt war dann das nun folgende Kontrastprogramm der Band Vroudenspil, wie bereits erwähnt eine Band die untrennbar mit dem Tanzt! verbunden ist. Musikalisch höchst abwechslungsreich und wesentlich ruhiger gab es nun Piratenrock auf die Ohren. Und da durfte dann auch kräftig mitgesungen und geschunkelt werden. Seit dem Sieg beim Nachwuchswettbewerb beim Festival Mediaval, beobachte ich die Entwicklung der Band mit großem Interesse. Schon damals konnten sie das Publikum völlig in ihren Bann ziehen , doch seitdem hat sich die Band eindeutig qualitativ noch weiterentwickelt. Die Spielfreude haben sie sich bewahrt, das Programm ist dafür aber musikalisch noch deutlich vielseitiger geworden , die Band routinierter und es macht noch viel mehr Spaß einen Vroudenspil-Auftritt zuzuhören. Und auch wenn die Band bereits 5 Besetzungswechsel in 5 Jahren Bandgeschichte hinter sich hat, so konnten die Vroudenspil nicht wirklich schaden. Sicher auch , weil die Bandprägenden Gesichter wie „Sänger Ratz von der Planke“, die bildhübsche „Phyra“ an den Flöten und „Freibeuter Petz“ am Dudelsack zum Glück noch dabei geblieben sind. Mit dem „Seewolf“ hat man einen guten neuen Akkordeonspieler gefunden, der auch noch die Show sehr positiv unterstützt und „4-Finger-Jane“ am Bass fügt sich nicht nur nahtlos ein, sondern besticht mit viel Temperament und Spielfreude. „Dax vom Berg“ an Dudelsack und Schalmei sowie „Der Kraken“ am Schlagzeug und fertig ist die muntere Piratenmeute, die das Backstage zum toben brachte. Kein Wunder ,dass die Veranstalter die Band gerne buchen, bekommt man dafür doch einen tollen Live-Act und so haben Vroudenspil nicht nur inzwischen bei fast allen renomierten Festivals gespielt wie WGT , Feuertanz, dem MPS (Mittelalterlich Phantasie Spectaculum) , Festival Mediaval und Schlosshof-Festival und inzwischen auch in den Niederlanden beim Elf Fantasy und in Italien musikalische Spuren hinterlassen. Im April 2013 gibt’s das neue Album und dann dürfte die Erfolgsstory Vroudenspil sich ungebremst fortschreiben lassen. Einen Ausblick darauf gabs schon einmal beim Tanzt! als man 2 neue Stücke vorstellte. Diese krönen einen furiosen Autritt einer Band , die es nicht nur musikalisch, sondern auch immer optisch zu überzeugen versteht.

Zwar hat man mit Elmsfeuer eine weitere herausragende Piratenmeute im Nacken, aber 2 richtige tolle Piratenbands verträgt der deutsche Musikmarkt locker und beide gemeinsam bei einen Festival wär sicher auch ein unvergessliches Highlight.

Zwar hing man inzwischen kräftig im Zeitplan , trotzdem wollte man Vroudenspil nicht von der Bühne lassen so dass natürlich auch die Piratenmeute eine Zugabe spielen durfte. Danach begann wieder das große Gewusel auf der Bühne, der Umbau für Ignis Fatuu musste wie alle zuvor auch möglichst schnell klappen. Und hier ein echtes Lob an die Technik. Es ging wirklich erstaunlich schnell und ohne nennenswerte Probleme über die Bühne und der Sound stimmte bei allen Bands, man machte also einen klasse Job auch wenn Umbauzeiten nach Plan im Formel Eins Tempo nicht zu schaffen waren.

Ignis Fatuu

Der letzte Auftritt des Festivals und damit die Headliner-Position gehörte der 2004 gegründeten Mittelalter-Rockformation Ignis Fatuu aus Nürnberg. Ein Auftritt der mit viel Wehmut verbunden war. Nicht nur weil nach dem Auftritt das Ende eines tollen Festivals gekommen war, sondern noch viel mehr weil Abschied nehmen angesagt war. Zum Glück nicht von Ignis Fatuu, die machen weiter, sondern von Sänger Alexander Trappe, der nach 7 Jahren Ignis Fatuu aufhört und zwar „Freunde, wenn es am schönsten ist“, wie er dem wenig darüber begeisterten Publikum mitteilte. Doch Taschentücher rausholen war nicht angesagt, dafür sorgen die Lieder für zuviel Stimmung. Trotzdem ist es immer schwierig einen Sänger zu ersetzen und da Alex nicht nur stimmlich sondern auch mit seinen Geschichten und Anmoderationen die Auftritte von Ignis Fatuu entscheidend prägt wird es sicher kein leichtes Unterfangen ihn adäquat zu ersetzen dachten sich sicher viele im Publikum. Die Lösung präsentierte die Band dann selbst. Denn man hatte den neuen Sänger einfach gleich mitgebracht und anmoderiert von Alex durfte er auch gleich das Mikrofon übernehmen und Überraschung Überaschung auch gleich noch 2 ganz neue Songs vom im nächsten Jahr erscheinenden Album präsentieren. Sein Name kurz P.G. wie sich Andreas nennt. Früher Sänger bei Merlons Lichter hat er nach einer Bühnenpause von einigen Jahren wieder Lust auf Live-Music und ist bei Ignis Fatuu eingestiegen. Sicher sehr zur Freude von Peter, Irene, Alex, Volker und Robert. Die Band wird es also auch weiterhin geben und der Kurzauftritt zeigt schon deutlich wohin die Reise geht. Denn die beiden unterscheiden sich doch ziemlich voneinander, sowohl stimmlich, wie auch in der Bühnenperformance. Charisma hat er ohne Frage, singen kann er auch , das wurde überdeutlich und vor Leidenschaft und Energie sprüht er auch. Er hat also alle Voraussetzungen um ein erfolgreicher Frontmann einer Band zu werden, die es versteht gute Songs zu schreiben, wie zum Beispiel Nordwind, auch wenn der eine oder andere Ignis Fatuu-Fan da so seine Zweifel zu haben schien. Die legten sich auch nicht, als er mit Band zum Abschluss noch einen alten Song mit neuer Stimme präsentierte, richtig Stimmung im Publikum wollte zum Abschluss einfach nicht mehr aufkommen. Vielleicht auch den kleinen Pannen geschuldet die mit dem Auftritt von Ignis Fatuu verbunden waren, angefangen beim Sound bis zum Mikrofon, dass sich einfach nicht vom Ständer lösen lassen wollte.

Mir persönlich hat der Kurzauftritt von P.G durchaus gefallen und hat viel Lust auf mehr gemacht. Vor allem das stimmliche Zusammenspiel mit Irene Gawlik konnte mich voll überzeugen, der ich eh sehr gerne zuhöre und beim musizieren zusehe. Sie kam bei beiden Songs viel besser zur Geltung und das tut dem Ignis Fatuu Sound wirklich gut. Man braucht also um die Bandzukunft wirklich keine Angst haben, es wird etwas anders klingen aber ganz ehrlich, wer braucht eine Kopie die es eh nicht geben wird. Also Leute, wieder ab ins Studio und feste Songs schreiben, damit die Platte bald erscheinen kann. Gespannt genug darauf bin ich und sicher viele andere auch schon jetzt, die beiden neuen Songs sind jedenfalls schon sehr vielversprechend und machen gewaltig Lust auf mehr. Eins würde ich mir von der Band aber trotzdem wünschen, einmal über eine einheitlichere Optik nachzudenken. Ich weiß nicht ob es wirklich so prickelnd ist vom „AC/DC Gitarristen“ bis zur „Mittelaltermaid“ alles was ein Kleiderschrank so hergibt auf der Bühne zu sehen.

Vielleicht gibt’s das „Mehr“ von Ignis Fatuu dann beim nächsten Tanzt! Denn wie schon erwähnt wurde mit der Stimme aus dem Off Auflage Nummer 7 am 23.11.2013 angekündigt, und damit ging das Festival seinem Ende entgegen. Also Termin schon mal dick anstreichen, jede Wette, dass das extrem familiäre Festival auch 2013 ein tolles Lineup aufweisen kann, ganz viel für wenig Geld bieten wird und mich würde (sicher abhängig vom Lineup) nicht wundern wenn trotz größter Backstage-Halle auch schon Tage vorher „leider ausverkauft“ zu lesen ist. Deshalb unsere Weihnachstgeschenk-Idee für Mittelalterfans: Eine Karte für das Festival Mediaval im September und dann, um dann gut durch die Winterdepri zu kommen, eine Karte für die 7. Auflage von Tanzt!

Wer einige Worte zu den Real Motherfolkers vermisst oder zu dem Drumherum mit Markständen dem muss ich enttäuschen, das hab ich nicht mitbekommen zu sehr war ich mit dem was sich auf der Hauptbühne tut beschäftigt.

Tanzt! Die letzten News zum Festival

Am 17.11. startet zum sechsten Mal Tanzt!, diesmal im Backstage München. Mit IGNIS FATUU + VROUDENSPIL + FOLKSTONE + TROLL BENDS FIR + FUROR GALLICO + MUSICA IMMORTALIS + THE REAL MOTHERFOLKERS hat man ein tolles Line-Up zusammengestellt. Grund für uns mit dem Veranstalter in Person von Michael Sackermann ein kurzes Interview zu führen und ihm letzte Informationen zu entlocken.

Jarwin: Bereits 6 Jahre gibt es nun Tanzt!. Zuerst in Rosenheim, dann in Kufstein und nun im Backstage München. Ein Mittelalter und Folk-Rock-Metal Festival Tanzt! zu nennen ist eher ungewöhnlich. Wieso die Veranstaltung unter dem Namen Tanzt! ?

Michael S : Die Idee die Veranstaltung Tanzt! zu nennen, fiel uns – Petz, Ratz und Dax von Vroudenspil sowie mir – bei einem gemütlichen Fernsehabend im Frühjahr 2007 ein. Die Namensgebung erschien uns aus mehreren Gründen passend. In erster Linie sollten das Festival und die dort auftretenden Bands gute Laune verbreiten. Es gibt die Legende, dass die Menschen im Mittelalter glaubten, dass auf einer Wiese vor den Toren der Stadt der Tod mit den Klängen seiner Geige seine Opfer anlockte. Den Spielleuten sagte man nach, dass sie von Stadt zu Stadt zogen, um die Klänge des Todes zu übertönen, die Menschen somit von ihm fern hielten und sie zu ausgelassenem Tanz aufforderten. Außerdem gibt es etliche Querverweise in der gesamten Mittelalter-Rock-Szene, die die Thematik aufgreifen, ob Songtitel und -inhalte oder auch Bandnamen.

Jarwin: Bei Tanzt! sollen 7 Bands auftreten. Los geht’s um 17.30. Wie muss man sich das denn vorstellen? Umbaupausen gibt es ja sicher auch noch. Dauert das Festival bis 04.00 Uhr oder hat jede Band nur eine sehr begrenzte Zeit für den Auftritt oder gibt es gar 2 Bühnen?

Michael S: Bei Tanzt! bekommt jede Band eine angemessene Spielzeit. Wie auf fast jedem Festival üblich verlängert sich die Spielzeit vom Opener bis zu den Headlinern. Die beiden Headliner spielen jeweils eine Stunde, die anderen Bands knapp unter einer Stunde und die Newcomer von Musica Immortalis, die den Abend eröffnen, heizen dem Publikum mit einer Spielzeit von 30 Minuten ein. Zusätzlich zu den sechs Bands (Ignis Fatuu, Vroudenspil, Folkstone, Troll Bends Fir, Furor Gallico und Musica Immortalis), die in der Backstage Halle spielen, tritt zusätzlich eine siebte Band (The Real Motherfolkers) auf einer zweiten Bühne im Backstage Club mit drei kurzen Sets auf. Hier kann man bei diversen Händlern shoppen, ein Horn Met genießen und bei traditionellen Irish & Scottish Folk eine Auszeit von der schweißtreibenden Party in der Halle nebenan nehmen. Die Umbaupausen versuchen wir dank des professionellen Technik-Teams des Backstage so kurz wie möglich zu halten.

Jarwin: Was erwartet den Konzertbesucher noch?

Michael S: Wie oben bereits erwähnt gibt es eine Hand voll Händler, die CDs, Kleidung, Schmuck und diverse Accessoires anbietet. Natürlich wird neben den üblichen alkoholischen Getränken an der Bar auch Met ausgeschenkt.

Jarwin: Auf welche Band freut man sich als Veranstalter besonders?

Michael S: Da ich Fan der Musikrichtung bin und die Bands ausgesucht habe, freue ich mich auf alle Bands des Line-Ups. Jedoch gibt es natürlich einige persönliche Highlights. Darunter fallen in diesem Jahr die beiden italienischen Bands Folkstone und Furor Gallico, die mit zahlreichen Fans anreisen und mit denen ich in den vergangenen Jahren eine gute deutsch-italienische Freundschaft geschlossen habe. Ein weiteres persönliches Highlight ist ganz klar der Auftritt der Russen Troll Bends Fir, die wegen ihres unterhaltsamen Auftritts mit Sicherheit für den einen oder anderen Besucher DIE Neuentdeckung des Festivals sein könnten.

Jarwin: Besonders bemerkenswert ist, dass dem Mittelalter -Musikfan zu einem wirklich sehr fairen Eintrittspreis tolle Gruppen geboten werden. Wirtschaftlich ist das sicher gar nicht so leicht zu stemmen. Erfolgte deshalb der Umzug nach München und wieviel Zuschauer erhofft man sich als Veranstalter?

Michael S: Das ist in der Tat bemerkenswert. Ehrlich gesagt wäre das Festival wirtschaftlich nicht in seiner Form mit diesen tollen Gruppen realisierbar, wenn vor allem die internationalen Bands nicht außerordentlich entgegenkommend gewesen wären was ihre Vergütung angeht. Tanzt! ist immer noch ein Festival von Fans für Fans, auch wenn nun mit Backstage Concerts GmbH ein professionell agierender Veranstalter im Hintergrund auftritt. Ich hoffe sehr, dass wir im Laufe des Abends erstmals in der Geschichte des Festivals ausverkauft sein werden.

Jarwin: Plant ihr mit dem Tanzt! Festival schon über 2012 hinaus?

Michael S: Ja, die Pläne gibt es. Es steht auch bereits ein Datum fest, das ich hier an dieser Stelle auch gleich offiziell verkünden möchte. Die siebte Ausgabe von Tanzt! findet am 23. November 2013 im Backstage statt. Mehr kann ich aber noch nicht verraten.

Jarwin: Gibt es für alle Kurzentschlossenen, die noch nach München kommen wollen und auch eine Übernachtung suchen, was sicher in einer Stadt wie München nicht sehr schwierig sein wird, überhaupt noch Karten und habt ihr vielleicht sogar einen guten Übernachtungstip auf Lager.

Michael S: Es wird nach jetzigem Stand noch Tickets an der Abendkasse geben. Wir versuchen den Vorverkaufsstand auf unserer Website www.tanzt-festival.de so transparent wie möglich zu machen. Als Veranstalter hofft man einerseits, dass das Festival ausverkauft ist, andererseits jedoch niemanden nach Hause schicken zu müssen. Übernachtungsmöglichkeiten sind ebenfalls auf unserer Website aufgelistet

Vielen Dank für das kurze Interview, wir freuen uns schon sehr.

Carolin und Bernd Sonntag