Castle Rock 11 – ein weiterer Bericht

Castle Rock – Schloss Broich 2010 – Ein Resümee – Freitag, der 04.06.2010

Mülheim rockt! Und das nun schon zum sage und schreibe 11. Mal! Und mit welch einem Aufgebot! In 2010 findet sich fast alles, was in der Rockszene Rang und Namen hat auf einem Festival zusammen.

Wie bereits im Vorjahr fand das Festival an zwei Tagen statt. Das Konzept scheint sich also bewehrt zu haben. Oder aber es liegt daran, dass auch in diesem Jahr einfach zu viele gute Bands am Start waren, um diese in einen einzigen Tag „hineinproppen“ zu können und zu wollen.

Kurz nach dem Einlass um 17:00 Uhr und bei strahlendem Sonnenschein, begann der Freitag um 17:30 Uhr mit The Flaw, einer Band aus Dortmund, welche schon mal den richtigen Einstieg in diesen frühen Abend boten. Gefolgt wurden die vier von Heimataerde, welche mit ihrer, wie immer fulminanten Show für richtig Stimmung gesorgt haben! Da hat sich die Aufregung bei Frontmann Ash vor dem Auftritt wirklich gelohnt! Gut gemacht, war nämlich richtig toll! Ein Highlight gab es hier zu bewundern. Lex, der Sänger von Megaherz wurde von Ash auf die Bühne geholt und gemeinsam gaben sie das Stück „Heuchler“ zum Besten. Das demonstriert sehr deutlich, dass sich in der Szene immer noch Freundschaften halten!
Der Schlosshof füllte sich langsam und im Laufe des Abends sollte es dann doch glücklicherweise noch voll werden.

Das nächste Highlight folgte auf dem Fuße – auch wenn es inzwischen eine kleine Verzögerung im Programmablauf gegeben hat – Megaherz betraten die Bühne! Das erste Mal auf dem Castle Rock, endlich, wie ich meine, ließen sie es krachen, wie man es auch sonst von ihnen gewohnt ist und meisterten hervorragend dieses Open-Air. Neben den besten Songs des aktuellen Albums performten sie das wunderschöne Stück „5. März“ (aus dem Album Herzwerk II) und zwar anfänglich in der „Staubkind-Tribute-Megaherz-Version“, bei welcher sich Lex auf einer der vorderen Boxen niederließ und welche dann in die rockige eigene Version überging. Super!
Das Wetter war einfach traumhaft und es sollte die komplette Zeit so bleiben! Etwas Besseres konnte diesem großartigen Fest nicht passieren.

Die letzte Band des Freitags waren Eisbrecher. Getreu dem Titel ihres neuesten Albums „Eiszeit“ kamen die Herren in schönstem Winteroutfit auf die Bühne. Hut ab bei diesem Wetter! Nach dem ersten Stück entledigten sie sich allerdings schnell der warmen Kluft und zur Überraschung aller trug Frontmann Alexx beinahe exakt das gleiche Outfit wie Vorsänger Lex von Megaherz! Nanu? ?Sei es drum, es stand beiden hervorragend und schwarz geht ja bekanntlich immer.
Eisbrecher räumten dann auch noch einmal ordentlich auf und boten eine recht amüsante Show mit einigen Einlagen, die ich persönlich so noch nicht gesehen habe. Und auch hier gab es ein Highlight. Alexx gab als letzte Zugabe „Miststück“ von Megaherz zum Besten! Back to the rules? Wohlmöglich. Dem Publikum hat es gefallen, denn an diesem Wochenende sollte es nur um Musik gehen und sonst nichts.

Das war auch gut so, denn die meisten der Angereisten sollten am kommenden Tag auf jeden Fall noch einmal wiederkommen.

Castle Rock – der Samstag (05.06.2010)

Nach einem großartigen Auftakt am Freitag ging das 11. Castle Rock am Samstag, den 05.06., in die zweite Runde. Und die sollte es in dich haben.

Zuhörer waren schon reichlich da, als pünktlich um 13:00 Uhr Eden weint im Grab die Bühne betraten. Sie eröffneten mit ihrem eindringlichen Dark Metal den zweiten Tag des Festivals, welches ebenfalls wieder sehr sonnig zu werden versprach.

Mit Seelenzorn, einer Band aus Darmstadt, ging es knapp eine Stunde später weiter. Die Kombination aus Elektronik und Rock gepaart mit Metal-Gitarren weckten sicherlich auch die letzten Zuhörer vor der Bühne, welche sich nun immer dichter in Grüppchen versammelten und die sehr gute Stimmung sichtlich genossen.

The Vision Bleak waren die dritte Band des Tages und brachten mit ihren Outfits und Make up ein wenig „Farbe“ auf die Bühne. Also keine „düsteren Aussichten“, wie der Bandname verspricht, sondern Gothic Metal, den die Band nun schon seit dem Jahre 2000 zum Besten gibt.

Krypteria aus Aachen spielten gegen 16:30 Uhr auf. Seit 2005 als Rockband unterwegs, können Krypteria bereits auf viele Erfolge zurück blicken. Wer sie schon einmal live erleben durfte weiß, wie quirlig die zierliche Sängerin über die Bühne wirbelt und ihre große Stimme erschallen lässt.

Inzwischen war das Innere des Schlosses schon gut gefüllt, der Abend schien also viel versprechend weiter zu gehen.

Auf die nächste Band warten sicher viele sehnsüchtig. Mit ihrem letzten Album „Voices Of Doom“ im Gepäck ließen es Mono Inc. Mal wieder krachen. Bereits im vergangenen Jahr haben sie ihr Debüt auf dem Castle Rock gegeben und in diesem Jahr sollten sie sich mit ihrem Auftritt diesen Platz mehr als verdient haben!
Besonders hervorzuheben ist das phantastische Solo von Drummerin Katha Mia, die für ca. 10 Minuten die Bühne ganz für sich und ihr Schlagzeug hatte. Phantastisch.

Etwas mehr als eine Stunde später wurde die Bühne für Diary Of Dreams vorbereitet. Diese Herren sind bereits zum dritten Mal bei diesem Festival dabei und es ist immer wieder ein Highlight, sie live hören zu können. Seit sage und schreibe 1989, mit immer wieder wechselnder Besetzung um Frontmann Adrian Hates, darf man der sehr schönen und ausgereiften Musik lauschen, die sich seit einigen Jahren dem Elektro und Future Pop widmet, anstelle des früher eher düsteren Gothic-Sounds.

Als letztes das Highlight des zweiten Festival-Tages. Die Letzte Instanz betraten die Bühne. Wie gewohnt und während der „Schuldig“-Tour ebenfalls aufgeführt, starteten sie mit „Mea Culpa“ und spielten danach eine wunderbare Mischung ihrer alten und neuen Songs. Einen kleinen Vorgeschmack auf das neue Album, welches im Herbst auf den Markt kommen wird, gab es ebenfalls. Wir freuen uns drauf!

Der Abend endete mit vielen Eindrücken, die es in den nächsten Tagen zu verarbeiten galt.

Allem voran gilt unser Dank Michael Bohnes, der es erneut geschafft hat, das Ruhrgebiet zu rocken (es gab sogar Besucher aus dem fernen Sachsen!). Die Organisation war wieder einmal grandios. Die Stimmung von Anfang bis Ende unglaublich gut, keine Zwischenfälle, Ausfälle oder sonstige Schwierigkeiten.

Wir warten nun gespannt auf das kommende Jahr 2012 und die Bands, die sich dann wieder in der kleinen Stadt Mülheim an der Ruhr einfinden werden! Einen Besuch an sich lohnt das Schloss auch ohne Festivals, aber mit ist es gerade noch mal so schön.

Vielen Dank an alle, die da waren und diese zwei Tage so unvergesslich gemacht machen.

Katharina von Kleve