Dunkelschön – Zauberwort

Noch 5 Tage -dann erscheint das fünfte Album von Dunkelschön.

„Zauberwort“ heißt es und es hat, nach „Katharsis“, zwei Jahre gebraucht, bis wir es endlich zu hören bekommen.

„Celtic-Medieval-Folk“ nennen Dunkelschön ihre Musik. Das neue Album ist musikalisch eher etwas kräftiger, wenn auch immer noch mit sehr vielen lyrischen Passagen durchsetzt. Schlagzeug und E-Bass lassen das neue Album der Franken sehr anders klingen als die Vorgänger-Alben. Der Mittelalter-Rock hat also auch Dunkelschön erreicht. Und er ist gut hörbar!
Das Stück „Spielmann“ ist gleich zweimal auf der Scheibe vertreten, einmal in einer schwungvollen und gitarrenlastigen Version und einmal in einer sehr ruhigen, lyrischen Variante. Dies gefällt außerordentlich gut, zeigt es doch wie individuell die Band doch sein kann.

Alles in allem und trotz der rockigen Stücke, kann man sich auch bei „Zauberwort“ dem Eindruck nach wie vor nicht entziehen, sich auf einer Fußgängerzone zu befinden und beschwingten Weisen zu lauschen. So z. B. beim Titelsong „Zauberwort“, „Tri Martolod“ oder eben „Spielmann“. Und die Art, Songs genau so zu interpretieren, machen Dunkelschön eben aus.

Sehr viel ruhigere Stücke hören wir in „Mutter“, „Es war“ und „Im Namen der Rose“. Sie sorgen dafür, dass das Album insgesamt sehr abwechslungsreich ist.

Fans der Mittelaltermusik werden bei diesem Album voll auf ihre Kosten kommen. Jedes Lied für sich ist ein Kunstwerk, wunderbar arrangiert, aber auch nicht außergewöhnlich. Trotz allem ein Muss für jeden Dunkelschön-Fan und jene, die es werden wollen.

Trackliste:
01. Zauberwort
02. Golden
03. Spielmann
04. Flügelschlag
05. Im Namen der Rose
06. Tri Matolod
07. Spielmann Lyrisch
08. Mutter
09. La Nuit
10. Es war

KvK

Die Streuner „Hurra Na Endlich“

Wie schon auf dem Cover ersichtlich ist das neue Streuner-Album eine bunte Sammlung von Sauf-und Trinkliedern.
Aber wider Erwarten ist es nicht nur lautes Dudelsackgeschrammel mit Gegröle über Wein, Weib und Gesang, sondern hat auch durchaus melodisch klingende Stücke zu bieten.
Dazu gehört vor allem das sehr schöne altbretonische Lied „Dans les prisons de Nantes“. Aber auch altes deutsches Liedgut, bzw Gossenhauer gibt es zu hören, wie „Die Schleifer von Paris“ mit dem Refrains „Ritzibi, Ritziba, Ritzibum“ (was sich erst irrtümlicherweise wie ein Kinderlied anhört). Alte deutsche Texte wurden neu vertont, wie „Das Teufelswirtshaus“ von Wilhelm Busch und „Es wollt ein Jäger jagen“ aus dem Jahre 1516 oder von Christoph Friedrich Wedekind „Krambambuli“, dass dem Wacholderlikör gewidmet ist.
Abgerundet wird die bunte Mischung von Tavernenliedern von einigen
selbstverfassten Stücken im mittelalterlichem Stil über mehr oder minder züchtige Weiber und immer wieder über ausufernde Saufgelage…
Na denn, auf Euer Wohl!

Die Streuner sind allesamt schon in Kindesalter durch ihre Eltern mit Musik in Kontakt gekommen.
1998 kam Carsten Hickstein , alias „Pinto, der Schläfer“ (Laute, Chalmeau, Gesang) über Miriam Petzold zu den Streunern.
Miriam Petzold,alias „Der Rabe“ (Violine, Schellen, Gesang), behauptet sich als einzige Frau in der Band. Sie gründete 1993 mit Roland Kempen, alias „Romóta Poras-Chevalier“ (Laute, Schellen, Gesang) „Die Streuner“.
Seit 2002 ist auch Charles Matthew Rouse dabei, alias „Matti, der Angelsachse“ (Violine, Percussion, Gesang).
Und zu guter Letzt gehört auch Martin Seifert zu den Streunern.(Laute, Chalumeau, Gesang).Hurra,Na Endlich

 

Hurra na endlich

Track
01. Das Teufelswirtshaus
02. Es wollt ein Jäger jagen
03. Dans les prisons de Nantes
04. Krambambuli
05. Die Schleifer aus Paris
06. Cape Verde
07. Nein, nein, nein, nein
08. Gotta get it home
09. Das arme Schornsteinfegerlein
10. The Glenside Polka
11. Egal
12. Warum
13. Who’s gonna say
14. Wir werden saufen heute Nacht
15. Des Zechers Heimkehr
16. Trink ich Bier oder Wein

Release Date 19.08.2011

www.streuner.de

Michaela, die Nebelkrähe

Tanzwut „Morus et Diabolus“

„Der Narr und der Teufel“ lautet die Übersetzung des Titels aus dem Lateinischen. Gemäß diesem Motto fängt die neue Akustik-CD von Tanzwut mit dem „Teufelsstampf“ an, führt fort u.a. mit dem „Tanz der Gaukler“ und endet mit „Hymnus Codex Gigas“, einer Hymne an den Codex Gigas..
„Nach einer Legende wurde der Kodex von einem Mönch geschrieben, der wegen Ungehorsams verurteilt worden sein soll, lebendig eingemauert zu werden. Damit ihm diese harte Strafe erlassen werde, versprach er, zur Lobpreisung des Klosters in einer einzigen Nacht ein Buch zu schreiben, das das gesamte menschliche Wissen enthalten sollte. Nahe Mitternacht erkannte er, dass er diese Aufgabe nicht allein erledigen konnte und verkaufte dem Teufel seine Seele. Der Teufel vervollständigte das Manuskript, und der Mönch fügte das Bild des Teufels hinzu, um so auf den wahren Autor hinzuweisen.“
Ausserdem gibt es noch „La Filha Dau Ladre“ zu hören, ein altes provenzalisches Lied aus dem 13.Jahrhundert von einem Mädchen, dem im Olivenhain ein schöner Ritter begegnet; es ist das einzige Stück mit Gesang, gesungen im Chor.
„Como Poden“ ist ein altes Loblied für die Jungfrau Maria, die einen bislang schlechten Menschen geheilt hat.
Der „Heiduckentanz“, ein Sodatentanz erscheint in der ungarischen Geschichte erstmals in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, den „Heiducken“ in Begleitung von Geigen, Trompeten und Dudelsäcken vorführten.
Der „Totentanz“ lädt mit seinem rhytmischem Trommeln wahrhaft zum Tanzen ein.
Mit „Skudrinka“ einem traditionellem macedonischem Volkstanz, „Chanconeta Tedesca“, und „Danse Bretone“, dem melancholisch klingendem bretonischem Tanz, ziehen die teuflischen Gaukler und Spielleute einmal quer durch Europa mit ihren Dudelsäcken und Trommeln.
Ganz ungewohnt bisher von der Mittelalter-Rockband Tanzwut führt uns dieses Akustikalbum wieder zurück zu den keltischen Wurzeln der heutigen „Mittelaltermusik“. Diese Musik könnte auch auf einem traditionellem Celtic-Folk Festival in der Bretagne erklingen.
Erstmalig war „Morus et Diabolus“ aber auf dem Ritterturnier in Kaltenberg zu hören.

Michaela, die Nebelkrähe
Tanzwut

Morus et Diabolus

Track
01 Teufelsstampf
02 Albabnischer
03 Heiduckentanz
04 Skudrinka
05 Totentanz
06 Danse Bretone
07 Chanconeta Tedesca
08 La Filha Dau Ladre
09 Tanz der Gaukler
10 Como Poden
1 Hymnus Codex Gigas

Violet Tribe Grand Hotel

„Cinnamon Star“, alias Bianca Stücker ist Gründerin und Frontfrau von The Violet Tribe . Sie ist Produzent, Texter und Komponist der neuen CD Grand Hotel.
Das Allroundtalent Bianca Stücker arbeitete schon als Schriftstellerin, Musikerin, DJ, Hinterhoftätowiererin, als Chorleiterin, im Musikladen, bei der Zeitung und als Dozentin für orientalischen Tanz. Nebenbei studierte sie viele Jahre lang Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Geschichte und legte ein Kirchenmusikexamen ab.
2007 erschien ihr Debütroman Schaulaufen für Anfänger im Fischertaschenbuchverlag.
Frau Stücker hat schon an vielen Sorten Musik mitgewirkt, die man sich anhören und auch kaufen kann:
THE VIOLET TRIBE. the violet tribe’s ravishing collection of curios. Äquinoxe records/alive 2010.
VIOLET. modern life. Äquinoxe records/alive 2009.
VaNi. straßenunterhaltung. e-noxe/alive 2007.
VIOLET. the book of eden. music inspired by kai meyer’s „das buch von eden“. Äquinoxe records/alive 2007.
VIOLET. omnis mundi. costbar/brokensilence 2002.
VIOLETTA. mandra mea. autogramrecords/brokensilence 2005.

Ebenso wie bei ihrem Debütalbum „The Violet Tribe’s Ravishing Collection of Curios“ basieren die Liveauftritten der sechs Grazien zu dem neuen zweiten Album auf einer Tribal Bellydance Show. Mit ausgefallenen orientalischen Kostümen und Schmuck, wie direkt aus einem Jugendstilbild entstiegen, haben sie sich wieder eine fantasievolle Choreografie einfallen lassen.
Schon bei der Vorstellung ihres ersten Albums beim WGT 2010 in Leipzig (Standing Ovations) und auf dem WOD-Festival in Bielefeld im Februar 2011 haben sie uns eine neue Form und Mischung aus Livemusik verschiedenster Musikstile, meist mit orientalischem Einfluss, Burlesque und Bauchtanz-Performance mit Feder-Fächertanz geboten.

The Violet Tribe - Grand Hotel CD
Grand Hotel
Erstmals haben The Violet Tribe ihr neues extravagantes Album „Grand Hotel“ am 18.06.2011 auf der RÜ-Bühne in Essen vorgestellt . Eine Mischung aus Musiktheater, Bauchtanzshow und Panoptikum wurde in eine Geschichte um ein kurioses „Grand Hotel“ verpackt. Die einzelnen Szenen, bzw. Songs wurden dabei mit Biancas erfrischend natürlichem Charme anmoderiert. Jeder einzelne Song dreht sich um jeweils eines der verschiedenen Suiten und Räume und deren skurrile Bewohner und Gäste, begleitet durch eine Choreografie der einzelnen Tänzerinnen, wie:
Henneth Annun,
Miss Lily Qamar,
Svahara Aicanár
Arzo Renz
Mariam Ala-Rashi
und Cinnamon Star
Aber nicht nur tanzen können die 6 hübsch anzusehenden Damen, sondern auch musizieren und singen, u.a. auf Darbouka, Harfe, Duduk und E-Bass, unterstützt werden sie dabei vom Gitarristen Dr.P (Oliver Pietsch).
So verschieden wie die Themen der verschiedenen Suiten, so verschieden ist auch der jeweilige Musikstil der einzelnen Songs. Balkan Beats bis zu Balladen, barocken Elementen, Elektronik oder sogar eine Farinelli-Opernarie oder z.B. ein Auszug aus Shakespeare’s Macbeth und Texte von Bianca Stücker gibt es zu hören.
Ein Gesamtkunstwerk, dass hoffentlich auch bald als DVD erscheint, aber vorerst erscheint erst mal die CD:
Grand Hotel am 22.07.2011 bei Äquinoxe Records/Alive
und Violet Tribe sind live zu sehen:
27.08.11
Der Violet Tribe live beim Orientbazar Münster/D.
17.09.11
Der Violet Tribe live im Flüz K, Werne/D.
30.09.11
Der Violet Tribe live im Kultopia, Hagen/D.
29.10.11
Der Violet Tribe live beim 2. Oberrheinischen Tribalfestival, Offenburg/D.
20.05.12
Der Violet Tribe live beim Tribal Fest, Sebastopol/USA (t.b.a.).

Mehr Termine (Konzerte und Lesungen) findet Ihr hier: www.bianca-stuecker.de

Grand Hotel
ActII, SceneII (The Hotel Theater)
2. Starry Night (The Ballroom)
3. Herr Biedermeier
4. Schleifchen aus Stahl (The Girl’s Club)
5. Zarani (The Oriental Salon)
6. I Think No (The Hotel Bar)
7. Canción Del Pirata ( An Uninvited Guest Appears)
8. Spooky, Spooky (The Hotel Swamp)
9. Qual Guerriero in Campo Armato (The Opera)
10. The Gypsy Suite
11. Vive Le Noble Roy De France (The King’s Chamber)
12. The Baroque Suite
13. High Ideals (The Hotel Disco)
14. TVT has left the Building

www.theviolettribe.de
www.myspace.com/violettribe

Michaela, die Nebelkrähe

WOD-Festival

Auf dem kleinen, aber sehr gelungenem Festival der Künstleragentur WOD traten neben „The Violet Tribe“ so großartige Bands auf, wie: Qntal, Persephone und Bacio di Tosca.
Qntal begeisterte mit guter Laune auf und vor der Bühne und mit ihren großen und bekannten stimmungsvollen Hits. Bestechend waren dabei die ausgebildeten wunderbaren Stimmen von Sarah und Syrah, begleitet von Violine, Flöte und elektronischen Tönen und Bässen, und von Dr. Popp mit verschiedenen Saiteninstrumenten.
Faszinierend wirkte Persephone mit seltsam düster anmutendem Gesang aus der Unterwelt auf die lauschenden Zuhörer, romantisch begleitet von Cello und Klavier. Die ausdrucksstarke Sängerin Sonja Kraushofer ist bekannt von L’Ame Immortel.
Bacio di Tosca konnte auch anspruchsvollerem Publikum mit klassischem Gesang und Texten alter Dichter was bieten. Sehr schön untermalt wurde die Darbietung durch die Performance der Background-Tänzerinnen mit burlesquem Ballet, orientalischem Fächer-Schleiertanz und einer Feuershow .

In Bielefeld auf dem WOD-Festival gab uns Bianca Stücker ein Interview:
hier klick

Leidkläger – „Hunderttausend Gute Nacht“

Melancholisch und einfühlsam hat die neue Band um den ehemaligen Gitarristen von der “ Mittelalterband Dunkelschön“ Björn Scheuplein, Texte von Luise Hensel, Hermann Hesse (Steppenwolf) und Johann Wolfgang von Goethe musikalisch umgesetzt.
Zur neuen Gruppe gehören auch Katja Linzert und Verena Zirkelbach und neuerdings auch noch Nicolas von Stolzmann.
Bei „Hunderttausend Gute Nacht“ geht es um eher tragische Themen, wie die Zeit zum Sterben, den Tod, Abschied und Traurigkeit, das letzte Geleit und der Sehnsucht nach der Lebensquelle.
Der wehmütige Gesang wird untermalt von Gitarre, Nyckelharpa, Psalter, Cister, Chalmeau, Flöte, tragenden Klavierklängen und auch via Laptop- Sound.
Ausser beim Lied „Tanz“ ist diese leise und nachdenklich stimmende CD eher zum Zuhören als zum Abtanzen gedacht, eben wehklagend, wie der Name Leidkläger schon sagt.

erschienen bei Zerberus:

Leikläger- Hunderttausend Gute Nacht

1. Morgenlied
2. Die Zeit zum Sterben
3. Die Wahl
4. Steppenwolf
5. Der Ruf
6. Lebensquell
7. Aum
8. Tanz
9. Hunderttausend Gute Nacht

www.leidklaeger.de

von michaela, Die Nebelkraehe

Blackfield-Festival Gelsenkirchen

Blackfield-Festival – Amphi-Theater Gelsenkirchen 25. & 26.06.2011

Das vierte Blackfield-Festival in Gelsenkirchen lud ein und viele kamen!

Das als erstes in der Geschichte angekündigte „Zwillingsfestival“, bei der auf der Burg Querfurt das beinahe identische Lineup am gleichen Wochenende hätte stattfinden sollen, konnte, wegen der schwachen Vorverkaufszahlen in Querfurt, leider nicht so veranstaltet werden wie geplant.

Also galt es einmal mehr, sich auf Gelsenkirchen zu konzentrieren.

Der Samstag startete erst einmal mit einem Wehmutstropfen, dem Wetter. Ein Blick gen Himmel besagte, dass der Regen, welcher bereits am frühen Morgen einsetze, beständig bleiben und sich den ganzen Tag halten würde.

Das Lineup war auch in diesem Jahr sehen- und hörenswert!

Burn, Autodahfeh, Solar Fake -der Start in das diesjährige Festival war gelungen. Die Auftritte von Mono Inc., Rabia Sorda folgten und es wurde schon ordentlich vor der Bühne wie auch auf dem Gelände gefeiert. Das Amphitheater füllte sich, trotz den Wetters, stetig.

Erste Probleme gab es bei Apotygma Berzerk. Der Ton wollte nicht so, wie er sollte und Stephan war bei seinem ersten Song gar nicht zu hören und musste, nach Beheben der Störung, diesen erneut anstimmen.

IAMX, die mit ihrem neuen Album wieder einmal bewiesen haben, dass sie immer noch sehr wandelbar sind, haben einmal mehr eine fulminante Show geliefert. Chris Corner ist und bleibt auf der Bühne unerreicht und bietet, neben einem wunderbaren Erlebnis für die Ohren, auch etwas fürs Auge. Ein sehr gelungener Auftritt und sicher bereits einer der Highlights des frühen Abends an Tag 1.

And One beschlossen den ersten Tag. Leider fehlte dem Abschluss ein wenig Pepp. Man hatte den Eindruck, die Band sei nicht ganz bei sich und quälte sich eher durch den Auftritt.

Tag 2 am Sonntag versprach schon im Vorfeld weitaus besser zu werden, was das Wetter anbetraf. Es wurde ein sonnenreicher Tag und die noch am Vortag benutzten Regenschirme fanden als Sonnenschutz noch einmal Verwendung.

Die Band Sono, welche im letzten Jahr leider im Stau verbrachte und dadurch ihren Auftritt nicht bestreiten konnte, hat ihr damaliges Versprechen am Sonntag eingelöst und gab ihre Songs zum Besten. Allerdings mussten Rotersand ihren Auftritt leider schon im Vorfeld absagen. Ein grippaler Infekt zwang Sänger Rasc zu diesem Schritt. Als Ersatz fungierten Assemblage 23, die ihren Auftritt gut meisterten.

Die Letzte Instanz brachte mit ihrer Show in gewohnter Manier das Theater zum mitsingen und vor allem zum mittanzen. Danach freuten sich wohl alle auf den Auftritt von Combichrist, die live einfach besser sind, als auf ihrem Silberscheiben. Leider gab es, wie bereits am Vortag große Probleme mit der Technik, die bei Song Nr. 4 einfach aussetzte. Obgleich sich einige Techniker darum bemühten, die Instrumente der Band wieder mit Strom zu versorgen, gelang dies nicht und so mussten die vier ihren Auftritt beenden. Die Versuche von Andy LaPlegua, ein Akustik-Set zu starten, waren nicht von Erfolg gekrönt. Elektronische Musik ohne Strom ist einfach nicht machbar. Sehr, sehr schade!

Zum Glück brachte man die Technik bis zum Auftritt von Eisbrecher wieder zum laufen und Alexx und seine Jungs legten ihr Programm, wie gewohnt, hin.

Den Abschluss des zweiten Festival-Tages bestritten Schandmaul, die Eisbrecher leider nicht ganz das Wasser reichen konnten.

Alles in allem war das Blackfield-Festival 2011 wieder einmal sehr gelungen. Die technischen Probleme haben sicherlich einen kleinen bitteren Beigeschmack hinterlassen, da man dies von den Vorjahren nicht kannte. Für das Wetter kann der Veranstalter nicht, daher gilt dies zu vernachlässigen und hat auch der Stimmung sicherlich keinen Abbruch getan.

Das Drumherum des Festivals war ähnlich wie die Jahre zuvor, wobei es leider nicht ganz so viele interessante Dinge zu sehen gab, wie sonst. Für das leibliche Wohl allerdings wurde wie immer gut gesorgt.

Das 5. Blackfield-Festival gibt es am 23. & 24.06.2012 veranstaltet und mit Sicherheit wird es wieder ein paar große Namen auf der Lineup-Liste geben und erneut viele Besucher an den schönen Kanal im Ruhrpott locken.

Katharina von Kleve

Faun – „Eden“

Das 7. Album im 11. Jahr nach der Gründung von Faun ist da.

Die fünf Münchner arbeiten bereits seit vier Jahren an „Eden“, denn schon 2008 entstanden die ersten Lieder. Seitdem gab es zweimal eine Umbesetzung bei einem weiblichen Bandmitglied und nun ist Rairda seit Anfang 2010 fester Bestandteil der Band.

Eden

Mit „Eden“ ist den Ausnahmekünstlern einmal mehr ein kleines Kunstwerk gelungen und wird nahtlos an die Vorgänger „Totem“ und „Buch der Balladen“ anknüpfen. Das Album befasst sich mir der Thematik des Garten Eden, der in vielen Kulturen und Mythologien eine große Rolle zu spielen scheint.
Wir hören keltische Harfen, irische und arabische Lauten, die schwedische Schlüsselfidel und auch Drehleiher, Dudelsack, Flöte und Perkussion werden einmal mehr gekonnt mit dem oft mehrstimmigen Gesang von Oliver SaTyr, Fiona und Rairda verbunden.

Wir können zwei schönen auf Deutsch vorgetragenen Stücken lauschen, aber auch englische, norwegische, finnische und türkische Weisen werden vorgetragen und entführen den Hörer in die sagenumwobene Welt des Paradieses „Eden“.

„Lupercalia“ ist als Auftakt auf diesem Album gut gewählt, da es uns direkt zu Beginn signalisiert, wo es auf dieser Reise hingehen könnte.

„Zeitgeist“ ist eine sehr schön erzählte Ballade mit ein paar tollen Höhepunkten und eines der schönsten Stücke auf „Eden“.

„The Butterfly“ und „Polska Fran Larsson“ sind zwei instrumental vorgetragene Stücke.
Am meisten jedoch sind Balladen auf diesem Kleinod zu finden die bei „Golden Appels“, „Pearl“ und „Hymn To Pan“ zum träumen einladen.

Das Album ist mit 72 Minuten das bislang längste der Band. Es kann bei dem Einen oder Anderen Stück vorkommen, dass es länger ist, als es diesem gut tut, denn zu viel Melancholie kann schnell langweilig wirken. Mehr Rhythmus und schnellere Sequenzen, die durchaus großen Eindruck schaffen, hätten sicher nicht geschadet.

Aber das bedeutet nicht, dass dieses Album nicht qualitativ hochwertige Kunst ist. Im Gegenteil. Es gibt viel Abwechslung und für jeden Faun-Fan ist mit Sicherheit etwas dabei, bei dem er mitgehen kann. Und das ist die Hauptsache bei schöner Musik.

„Eden“ kommt genau da an, wo es muss, nämlich tief im Innern und wer sich traut einzutauchen, wird sehr viel Spaß an den gesammelten Schätzen der Band haben, die den „Pagan-Folk“ einmal mehr eindrucksvoll zum klingen gebracht haben.

Katharina von Kleve

Schöngeist

Die Gruppe Schöngeist bezeichnet sich selber als moderne deutsche Rockband. So ist auch das neue Album „Keine Zeit“ komplett in Deutsch geschrieben. Als gebürtiger Bayer mit türkischen Wurzeln ist Sänger Timur Karakus ein Kosmopolit in dritter Generation und lässt auf spielerische Art und Weise orientalische und abendländische Musik zusammenfließen und trügt so auf seine ganz eigene Art zum Thema Integration bei.
Zu Recht haben Schöngeist, gegründet 2006, deshalb für ihr interkulturelles Schaffen in diesem Jahr die Deutsche Musikförderung erhalten.
„Keine Zeit“ befasst sich mit einem Problem, das alle Kulturen gleichermaßen betrifft, nämlich einer immer schneller durchs Leben hetzenden Menschheit.
Auf der CD-Release Party am 12.02 im Zwischenfall, Bochum durften wir Timur dazu interviewen.
Hier geht es zum Interview: Klick

Dazkarieh “ Ruido do Silencio“

Dazkarieh, der geheimnisvoll klingende Name des Quartetts aus Lissabon ist ein Kunstwort einer Fantasiesprache, die die 1999 von Vasco Ribeirio Casais gegründete Band selbst erfunden hat.
Ihre Musik nennt man Nu Portuguese Folkrock. Als Weltmusik im Allgemeinen einzuordnen, besteht sie teilweise aus selbstgeschriebenen Songs, aber auch aus traditionellen portugiesischen Liedern, die aber trotzdem nichts mit der alten Fado-Tradition zu tun hat.
Auch auf dem neuesten Album „Ruido do Silencio“ bedienen sich die Weltmusiker wieder zahlreicher traditioneller Instrumente aus den verschiedensten Kulturkreisen, wie die griechische Bouzouki die schwedische Nickelharpa, die arabische Darabuka, ein keltischer Dudelsack und eine Drehleier. Aber auch elektronische Elemente mit verzerrtem Gitarrensound, Hall- und Delay- Effekten und rockige Drums tauchen in manchen Stücken auf.
So ist das Album „Ruido do Silencio“ zu einer einzigartigen und ungewöhnlichen Mischung von Melodien und Rhytmen aus alter portugiesischer Tradition und Instrumenten anderer Kulturkreise zusammengewachsen, teilweise melancholisch, getragen und verträumt, aber dabei doch immer sehr rhytmisch bis lebensfroh und tanzbar bis hin zu rockig harten Klängen. Getragen wird dieser außergewöhnliche so typische Dazkarieh-Sound immer von der orientalisch anmutenden Stimme der Sängerin Joana Negrao.

Am 4. März erscheint bei Gallileo Music das neue Modern-Folk Album von Dazkarieh

„Ruido do Silencio“

Tracks
1. Llaré dos cinco sentidos
2. Sons de pó
3. Mazurka da Água
4. Tempo chao
5. Da minha janela
6. Moda da ceifa I
7. Moda da ceifa II
8. Manhazinha de S. Joao
9. Repasseado da calcada
10.Nas tuas maos
11.Légua da póvoa
12.Ruido do siléncio

Dazkarieh Live:
10.03.2011 Folk Club, Zürich/CH
11.03.2011 Spielboden Dornbirn/A
12.03.2011 Spitalkeller Offenburg
13.03.2011 Tollhaus Karlsruhe
15.03.2011 Schlachthof Kassel
16.03 2011 naTo Leipzig
17.03 2011 Crystal Club Berlin
18.03.2011 Speicher Husum
19.03.2011 Weltblick Bugewitz
20.03.2011 Dreikönigskirche Dresden

www.dazkarieh.com

Qntal und Corvus Corax

Selb 2010
Das Mediaval- Festival in Selb ist das größte Mittelalterfestival in Europa und hat unbestreitbar das größte Aufgebot an namhaften Mittelalterbands. Ein Highlight jagt das Andere, wobei man gar nicht mehr sagen kann, wer jetzt eigentlich Headliner ist, weil alles nur vom Feinsten ist. Angefangen bei Faun, Omnia, Valravn, Irfan, Haggard, Al Andaluz Project,
des Teufels Lockvögel, Schelmish und Tanzwut, aber auch noch unbekanntere Spielleute wie Omdulö und exotische Besonderheiten, wie Transmongolia, die mit traditionellem mongolischem Kehlkopfgesang begeisterten.
Aber auch Qntal und Corvus Corax durften natürlich auf diesem Festival der Superlativen nicht fehlen.
Michael Popp von Qntal und Norri und Castus von Corvus Corax haben sich die Zeit genommen uns ein Interview aus
dem Backstage zu geben.

www.festival-mediaval.com

In Extremo „Sterneneisen“

In Kürze wird das neue Album von IN EXTREMO das Licht der Welt erblicken. Veröffentlicht wird „Sterneneisen“ am 25.02.2011, aber bei einer Listeningsession in der Dortmunder Kneipe „Sissikingkong“ hatten wir die Gelegenheit schon mal in die 12 Songs reinzuhören.

Wir machten uns also früh auf den Weg, denn die Autobahnen im Ruhrgebiet sind ja Abend immer überfällt. Wir hatten aber großes Glück und erreichten Dortmund schon nach einer guten Stunde. Vor Ort waren schon einige Pressevertreter angekommen und so konnte man noch einen kleinen Plausch mit den Kollegen halten.
Die Band vertreten durch Micha, Flex, Kai und Specky, dem neuen Drummer fanden sich auch kurze Zeit später ein. Dann war es endlich soweit und wir gingen in die Kellerbar, wo die belegten Schnittchen und Getränke schon auf uns warteten. Pünktlich um 20.00 Uhr begrüßte Micha die anwesenden Gäste und erklärte den Verlauf des Abends. Zuerst war ein Making of des Studioaufenthaltes geplant und im Anschluss daran sollten wir dann in die neuen Songs hören.
Leider gab es beim Video des Making Of’s Soundprobleme und Micha meinte nur, dass man erst den DVD-Player von 1968 gegen einen neuen austauschen muss. So gab es denn erst mal das neue Album „Sterneneisen“ zu hören. Starten wir also mit den Beschreibungen der einzelnen Songs:

Zigeunerskat
Dieser Song ist der perfekte Opener, denn durch seinen treibenden Rhythmus und den perfekt eingesetzten Gitarren geht er sofort ins Bein und man kommt nicht mehr los. Dezent eingesetzte Dudelsäcke runden das Gesamtbild des Uptemposongs perfekt ab. In jedem Fall ist dies der passende Sound zum Thema „Zigeunerskat“.Schon beim ersten Song fällt ganz stark die neue Klangfarbe auf – die treibenden Drums.

Gold
Dies ist ein Stück, welches sich sehr schnell im Ohr einnistet. Teils mit getragenen Passagen, weiß er vor allem mit seinen gut gesetzten Melodiebögen zu überzeugen. Darauf wird auch das Hauptaugenmerk gesetzt. Ein kleines Juwel, welches man aber erst bei mehrmaligem Hören seinen ganzen Charme entfaltet.

Viva La Vida
Mit einer rauchigen Stimme stimmt Micha den Song ein und er geht sofort unter die Haut. Thematisch geht es bei „Viva La Vida“um den Alltag des Lebens einer Band auf Tour und die Folgen am nächsten Tag. Was als Ballade startet, artet aber im Verlauf des Stückes zu einem temporeichen Song aus. Mir gefallen vor allem die gesangliche Leistung und die musikalische Umsetzung des Themas, welches vom Erwachen nach einer durchzechten Nacht stimmlich super umgesetzt wurde.

Siehst du das Licht
Bei diesem Lied handelt sich um einen sehr groovigen Song, der sich sofort in die Gehörgänge schleicht. Im Verlauf des Liedes kann man des öfteren toll eingesetzte Chöre vernehmen. Genau diese machen „Siehst du das Licht“ zu einem Juwel und durch die superben Melodiebögen war dieser Song mein unumstrittener Favorit bei der Listeningsession. Mit diesem Stück gehen IN EXTREMO auch ein wenig zurück in ihrer Historie.

Stalker
Bei diesem Lied war ich doch sehr überrascht, denn es startete mit Death-Metal-Klängen, die sich im Verlauf des Stückes zu einem Stakkatoartigem Song entwickelten. Dieser Richtungswechsel fügte sich aber sehr gut ins Gesamtbild ein. Trotz allem wird bei diesem Song nie der melodische Aspekt außer Acht gelassen. Der Stakkatosound und die Death-Metal-Klänge passen sehr gut zum textlichen Inhalt des Liedes.

Hol die Sterne
Nach den ganzen Uptempo-Nummern hat man bei „Hol die Sterne“ ein wenig Zeit zu verschnaufen. Bei dieser Ballade gab sich auch “ Der Graf“ von Unheilig die Ehre und sang eine komplette Strophe und zusammen mit Micha den Refrain. Sehr gut kommt auch noch der Einsatz eines Bouzouki-ähnliches Instrumentes, welches dem Song sehr viel Atmosphäre verleiht. „Hol die Sterne“ ist das perfekte Lied für eine Zusammenarbeit mit dem „Grafen“.

Sterneneisen
Nach ein wenig Ruhe geht es sofort mit einem rockigen Stück weiter. Der Titelsong ist den 7 von IN EXTREMO wie auf den Leib geschnitten. In diesem Song geht es um sieben Zacken, sieben Funken und sieben Macken, also der eigene Planet der Band. Auch bei diesem Stück merkt man sehr stark, dass die Band mit ihrem neuen Drummer Specki einen mehr als guten Griff getan haben. Das Druming ist einfach exzellent.

Zauberspruch No. VII
Wie auf jedem Album gibt es auch auf „Sterneneisen“ wieder neue Zaubersprüche. Dieses Mal haben IN EXTREMO sie sehr gekonnt mit Uilleann Pipes, oder besser bekannt als irische Dudelsäcke versetzt. Sie gehen von Anfang an unter die Haut. Tolles Stück um der Welt ein wenig zu entfliehen!

Auge um Auge
Was einem zu allererst bei diesem Song aufgefallen ist, sind die starken Drumparts, welche den ganzen Song nach vorne treiben. Dieses Stück zeigt ganz klar auf, dass die Band mit Specki einen mehr als guten Griff getan haben. Zudem enthält „Auge um Auge“ thrashige Versatzstücke, die aber erst nach mehrmaligem Anhören voll zur Geltung kommen. Thematisch geht es bei diesem Song um das Für und Wider der Todesstrafe.Sterneneisen

Schau zum Mond
Als Intro dient bei diesem Song ein Dudelsack-Part, der dann in einen groovig-schleppenden Sound übergeht. Die Refrains lockern den Song in rockiger Weise auf. Genau das ist auch das Highlight auf diesem Stück, welches thematisch den Griff nach den Sternen behandelt.

Unsichtbar
Bei „Unsichtbar“ holten sich IN EXTREMO Verstörkung mit Mille Petrozza von Kreator. Er sang sowohl einzelne Strophenzeilen als auch, gemeinsam mit Micha Rhein die Refrains, die ziemlich voluminös ausgefallen sind. Auch bei diesem Song dominieren die Drums. Ein toller, harter Song, der aber trotz allem sehr viel Melodik enthölt.

Ich vermiss dich
Als krönenden Abschluss gibt es mit „Ich vermiss dich“ eine zu Herz gehende Ballade. Im Verlauf des Stückes wechselt der Sound zwar öfters mal in die Midtempo-Richtung, aber mit den eingestreuten ruhigen Passagen weiß er sehr gut zu gefallen. Einen besseren Schlusspunkt hätte man nicht setzen können.
Am Ende der Listeningsession gab es dann noch das besagte Video des Making of’s, welches sehr amüsant war. Eines ist aber sicher, die kompletten Stückes des Albums sollte man sich mehrmals anhören, denn erst dann entfalten sie erst den vollen Charme. Ich jedenfalls bin total von dem Album begeistert, welches durch seine Vielfalt voll zu überzeugen weiß. Am 28. Februar wird es veröffentlicht und dann könnt ihr euch selbst davon überzeugen.
www.inextremo.de
Story: Gisela

Estampie in Wirges

21.11.09 Estampie in Wirges

Der Auftritt von Estampie fand im Rahmen des „Festival of Folk and Fools“ in Wirges statt, einer alljährlich dort gebotenen Kleinkunstveranstaltung.
Im Bürgerhaus der Stadt sollen die weißrussische A-Capella-Truppe „Camerata“ und die bayrische Komikerin „Lizzy Aumeier“ den Abend eröffnen, letztere sagte jedoch zwei Stunden vorherihren Auftritt ab. Gut für alle Estampie-Fans, so verkürzte sich die Wartezeit erheblich.

Der gut gefüllte Saal bot einigen hundert Zuschauern Platz an kleineren, im Raum verteilten Tischen. Mit freudiger Spannung warteten wir auf den ersehnten Auftritt von Estampie.

Doch zuvor unterhielten Camerata das Publikum mit einer bunten Mischung aus orientalischen, buligarischen, russischen und folkloristischen Stücken, auch das ein oder andere experimentelle Stück erfreute den geneigten Zuhörer. Technisch lieferten die sechs klassisch ausgebildeten Sängerinnen und Sänger eine einwandfreie Performance, was man von A-Capella hält bleibt jedem selbst überlassen.

Endlich betraten Estampie unter Applaus die Bühne. Das erste Stück, „Morena“, war vom „Al Andaluz Project“ ausgeliehen, einem Nebenprojekt von Michael Popp, Sigrid Hausen und Ernst Schwindl.
Es folgten der Klassiker „Floret Silva“ , dass diesmal von Neuzugang Sarah M. Newman gesungen wurde, das spanische „Los Caminos“ und das legendäre Instrumentalstück „Trotto“, das fast fehlerfrei über die Bühne ging. Das nächste Stück war wieder eine spanische Nummer, die an diesem Abend ihre Live-Premiere feierte. Thematisch, so erklärte man dem Publikum, handele das Stück von einer Mutter die ihre Tochter vor Gefahren warnt und der Tochter die diese Warnungen ignoriert. Das Stück wird Eingang in das neue „Al Andaluz“-Album finden, dass 2010 erscheinen soll. Man darf also gespannt sein.
Mit „Estampie V“ folgte ein weiterer instrumentaler Klassiker, von dem aus man einen Abstecher ins „Marco Polo“-Programm in Form eines tadschikischen Liebesliedes und des „Pferdetanzes“ machte. Michael Popp und Sigrid Hausen nutzten die Pausen zwischen den Liedern um den Zuhörern einige der Instrumente zu erklären. Bei seinen Ansagen gab Michael Popp wie gewohnt alles und referierte endlos über abstruse Taktzahlen, bezeichnete die französische Estampie als eine Urform des Breakdance und ernannte Bayrisch kurzerhand zur indogermanischen Sprache.
Es folgte „Quantos me creveren“, ein wunderbares A-Capella-Stück.
Der offizielle Teil des Programms wurde mit dem sephardischen Stück „A virgen mui gloriosa“ abgeschlossen.
Unter großem Applaus verließen Estampie die Bühne, um dann für die üblichen 2 Zugaben wiederzukommen. Michael merkte an dieser Stelle an dass dem Schauspiel nach knapp 24Jahren Bandgeschichte eine gewisse Lächerlichkeit innewohne. Doch das Publikum wurde nicht müde zu Applaudieren.
Die erste Zugabe war das italienische Lauda „Ave donna santissima“, das nur durch Gesang, Klatschen und Percussion dargeboten wurde. Endgültig beschlossen wurde das Konzert vom mehrstimmig gesungenen „Non sofre Santa Maria“. Estampie hinterließen ein restlos begeistertes Publikum und haben an diesem Abend sich auch viele neue Hörer gewonnen.
Technische Probleme gab es, abgesehen von einem maroden Mikroständer, der schnell ausgetauscht wurde, keine nennenswerten, das rundete dieser wirkliche gelungene Estampie-Konzert zusätzlich ab. Estampie waren live wirklich ein Erlebnis, dafür hat sich die weite Anfahrt gelohnt!

Ina