Tvinna

Ein neues Projekt erblickt noch in diesem Jahr das Licht der Welt. Tvinna, ein Zusammenschluss der Musiker Fiona Frewert (Faun), Laura Fella (Faun), Fieke van den Hurk (Musikerin und Musikproduzentin), Fabienne Erni (Eluveitie). Viel ist bisher noch nicht bekannt, aber auf ihrer Website www.tvinna.com  beschreiben sie das Projekt wie folgt:

„Throughout history women have gathered in groups of various sizes – if necessary in secret. They shared their knowledge, love, ancient wisdom and celebrate womanhood. Within their circle they created a safe space to share stories and mysteries, to provide each other with strength and warmth.

We are a circle, a community, a gathering. We’ve woven the threads women have started to spun centuries ago. We’ve woven them into waveforms – the shape of music. By using the pureness of the voice and the sonic world that music creates, we set out to resurrect, to heal and to awaken what has been made to slumber.

With our music we unleash this female force within everyone of us – to strengthen and to comfort whoever is willing to feel and receive it, whoever is in need.
We no longer hide. We are one in the dark.“

https://youtu.be/asnaDnmRFRw

https://youtu.be/DdsnkDTZw5k

Die erste Single „The Gore“ erscheint am 22. November 2019. Das Album ist für Juli 2020 geplant.

Oro „Rompi! Rompi!“

Wer in der jüngeren Vergangenheit einmal einen Mittelaltermarkt besucht hat, der mag dort vielleicht auch in einen der faszinierenden Auftritte der Familie Slivowitz aus Siebenbürgen hineingestolpert sein. Unter diesem Namen nämlich präsentieren die vier Musiker samt Tänzerin von Oro ihr Programm auf den Bühnen der Welt. Und so manch einem wird dabei auch das eine oder andere Gesicht jener musikalischen Wahlfamilie bekannt vorgekommen sein, handelt es sich doch samt und sonders um keine Unbekannten in der Szene.

Oro, das sind nämlich die Musiker Jule Bauer, Michael Bingler, Christine Hübner und Reiner Jungmann sowie die Tänzerin Mirimah, die alle schon auf eine lange Karriere bei namhaften Bands wie Triskilian und Spectaculatius zurückblicken können. Nun haben sie sich als Oro zusammengefunden, um sich gemeinsam der Musik des Ostens zu widmen. Und das tun sie auf ihrem Debütalbum „Rompi! Rompi!“ auf ganz bemerkenswerte Weise.

Die Stücke, die sie für das Album ausgewählt haben, stammen dabei aus dem Repertoire wandernder Musikanten, es handelt sich um Tanzmelodien und Volkslieder vom Balkan bis zum Bosporus. Stücke aus der Türkei sind dabei ebenso vertreten wie solche aus Bulgarien oder Griechenland, die musikalische Tradition der Roma wird ebenso gewürdigt wie die der Sepharden. So groß wie dieses geografische und kulturelle Areal, so vielseitig sind auch die musikalischen Einflüsse auf „Rompi! Rompi!“. Schon der namensgebende, erste Song des Albums weiß zu fesseln: die Musik wirkt lebhaft und verspielt, man hört sowohl orientalische als auch europäische Einflüsse. Das zweite Stück dann, „Ushti Ushti Baba“, klingt deutlich mehr nach Osteuropa, während das folgende bulgarische Stück „Gajda Nasviri“ mit der prägnanten Drehleier geschickt mittelalterliche Klangelemente mit einflicht. Und so geht es in insgesamt neun Liedern munter kreuz und quer durch den wilden, musikalischen Osten. Äußerst lebhafte, tanzbare Stücke wie „Lenorije Chaje“ oder „Esmerim Biçim Biçim“ sind dabei ebenso vertreten wie eher ruhigere, teils verträumte Lieder wie „O Charalámbi“ oder „Zapevala Sojka Ptica“.

Dabei ist die Instrumentierung stets überaus spannend und vielseitig. Nyckelharpa, Drehleier, Dudelsack, Flöten und Schalmei bringen Einflüsse aus der westlichen Folk- und Mittelaltermusik mit ein, entfalten aber im Kontext der östlichen Melodien eine ganz eigene Wirkung. Für den Rhythmus hingegen sorgen orientalische Trommeln wie Riqq, Davul und Darbuka und laden dazu ein, ausgiebig das Tanzbein zu schwingen. Und auch die sehr präsente Klarinette, die man hierzulande ja eher selten in der Folkmusik findet, fügt sich wunderbar harmonisch ins Gesamtbild.

Nicht zu vergessen ist natürlich auch der Gesang. Dabei sticht besonders die glasklare, kräftige und prägnante Stimme Jule Bauers hervor, der zu lauschen wie immer eine große Freude ist. Oftmals  begegnet den Hörern auf „Rompi! Rompi!“ aber auch ein mehrstimmiger Gesang, bei dem weibliche und männliche Stimmen harmonisch zusammenklingen. Obwohl die Stücke hauptsächlich in Sprachen gesungen sind, die wohl leider den meisten Hörern fremd sein werden, transportiert der Gesang so viel Emotion, dass man sich ein gutes Bild von der Grundstimmung der Texte machen kann. Außerdem trägt natürlich der Klang der vielen verschiedenen Sprachen auch nochmal einiges zur Vielfalt der Musik bei.

Und so nehmen einen Oro auf „Rompi! Rompi!“ mit auf eine überaus spannende, musikalische Reise in den Osten Europas und darüber hinaus. Die Einflüsse sind dabei so vielseitig, die Umsetzung so originell, dass man aus dem Staunen und Entdecken gar nicht mehr herauskommt. Dabei versprühen die Musiker auch noch eine so offensichtliche Leidenschaft und Lebensfreude in ihrer Musik, dass man sich nur mitreißen lassen kann. Scheinbar spielend leicht ist es ihnen so gelungen, auf ihrem Erstlingswerk die verschiedensten musikalischen Traditionen zu verbinden. Man darf gespannt sein, welche Wege diese außergewöhnliche Band in Zukunft noch einschlagen wird.

Victoria Eckwerth

Elane: „Legends Of Andor“

Seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten ist der Name Elane untrennbar verbunden mit dem Genre  Fantasy Folk. Nachdem die Band sich den vergangenen zwei Studioalben den Werken des Autors Kai Meyer gewidmet hat, legt sie mit dem dieser Tage erscheinenden, sechsten Album „Legends Of Andor“ erstmalig den Soundtrack zu einem Brettspiel vor und schlägt damit erneut neue Wege ein.

Michael Menzels „Die Legenden von Andor“ zählt ohne Zweifel zu den beliebtesten Brettspielen der vergangenen Jahre. Es entführt seine Spieler in das fantastische Reich Andor, welches es vor dem Bösen zu beschützen gilt. Eine epische Story also, die einen ebenso epischen Soundtrack als Untermalung definitiv verdient hat.

Und eben jenen epischen Soundtrack liefern nun Elane auf „Legends Of Andor“, und das bereits von der ersten Minute an. Schon im Opener „Guiding Star“ wird eine mystische Stimmung aufgebaut, die sich im folgenden „Theme from Journey to the North“ weiter fortsetzt. Man kann den Nebel, der in diesen Klängen über dem Wasser hängt, regelrecht vor seinem inneren Auge sehen. „Reedland“ und „The Tavern Song“ kommen dagegen angenehm ruhig und entspannt daher, während „The Drinking Song“ ungemein verspielt wirkt und Lust macht, länger in besagter, vorher vorgestellter Taverne zu verweilen.

Insgesamt ist es eine der großen Stärken des Albums, dass die Songs die verschiedensten Stimmungen zu schaffen vermögen und so ganz unterschiedliche Bilder der dargestellten Orte heraufbeschwören. So wähnt man sich während „The Vigilante Woods“ plötzlich in einem geheimnisvollen, dunklen Wald, während man sich durch die leicht dumpfen Klänge bei „Entrance To The Mine“ tatsächlich wie unter der Erde vorkommt. Ein musikalisches Highlight ist aber auch „River Narne“, wo sich die Musik dermaßen ins Epische steigert, dass man den Fluss förmlich durch verschiedene, wunderschöne Landschaften zu fließen sehen meint.

Überhaupt steht die teilweise orchestrale Untermalung „Legends Of Andor“ außerordentlich gut zu Gesicht und gibt Stücken wie „Borghorn“ oder „Castle Song“ etwas Erhabenes, was einfach hervorragend zum Fantasy-Thema des Spiels passt. Und obwohl es sich um einen Soundtrack handelt, muss man als Hörer auch nicht vollständig auf den Gesang von Frontfrau Joran Elane verzichten. Texte gibt es dabei zwar eher wenige, dafür begegnet einem ihre Stimme immer wieder als zusätzliche Melodielinie. Der besonderer Klang der Band und ihr Wiedererkennungswert bleiben so auf dem gesamten Album stets gewahrt.

Auch das Artwork der CD macht einiges her. Cover und Booklet zieren Illustrationen vom Spielemacher Michael Menzel, was das Anschauen zu einer großen Freude macht.

Mit „Legends Of Andor“ ist Elane ein stimmungsvoller Fantasy-Soundtrack gelungen, der nicht nur Kennern des dazugehörigen Brettspiels Freude bereiten wird. Vielmehr eignet sich das Album für alle, die sich beim Musikhören gerne in fantastische Welten träumen und natürlich für jene, die den einzigartigen Fantasy Folk-Klang der Band ohnehin zu schätzen wissen.

 

Victoria Eckwerth

Eluveitie und Lacuna Coil auf European Tour 2019

Diesen Winter kommen zwei Größen des Metal in die europäischen Clubs.

Die schweizer Folk-Metaller Eluveitie und aus Italien die Alternative-Metal Band Lacuna Coil, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bandbestehen feiern. Beide Bands haben ihre in diesem Jahr veröffentlichten Alben mit im Gepäck und werden diese erstmals auf Tour spielen.

Eluveitie werden das bereits am 5. April erschienene Album „Ategnatos“ präsentieren, nachdem sie frisch von ihrer USA-Tour zurückgekehrt sind. Lacuna Coil haben das Album „Black Anima“ dabei, das am 11. Oktober passend vor der Tour erscheint.

Als Support konnte Infected Rain aus Moldawien gewonnen werden, die ebenfalls ihr neuestes Album „The Earth Mantra“ dabei haben werden und bereits als Support für Lacuna Coil unterwegs waren.

Tourdaten

08.11. Stuttgart, LKA Longhorn
09.11. Oberhausen, Turbinenhalle II
10.11. Antwerp, Trix
17.11. Utrecht, Tivoli Ronda (without Lacuna Coil)
19.11. Frankfurt, Batschkapp
20.11. Hannover, Capitol
21.11. Berlin, Huxleys
22.11. Leipzig, Felsenkeller
23.11. München, Tonhalle
24.11. Dornbirn, Conrad Sohm
26.11. Bordeaux, Le Rocher de Palmer
27.11. Barcelona, Razzmatazz II
28.11. Madrid, Mon Live
29.11. Toulouse, Le Bikini
30.11. Rennes, L’Etage
01.12. Paris, Elysée-Montmartre
03.12. Saarbrücken, Garage
04.12. Nürnberg, Hirsch
05.12. Ljubljana, Kino Siska
08.12. Wien, Arena
12.12. Riga, Melna Piektdiena
13.12. Helsinki, Tavastia
14.12. Tampere, Pakkahuone
15.12. Tallinn, Rock Cafe
17.12. Stockholm, Klubben Fryshuset
18.12. Oslo, Vulkan Arena
19.12. Göteborg, Trädgarn
21.12. Hamburg, Docks

www.lacunacoil.com

www.eluveitie.ch

www.infectedrain.com

Festival Mediaval XII

Ein spannendes Wochenende liegt hinter allen Mittelalter-freunden, die vom 06. bis 08. September den Weg in das ober fränkische Selb gefunden haben. Hier fand zum nunmehr zwölften Mal das Festival Mediaval statt, welches für sich in Anspruch nehmen darf, Europas größtes Open Air-Mittelalter-Musikfestival zu sein. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto „New Stepps“ und präsentierte eine illustre Anzahl an Künstlern, die das Festival zuvor in dieser Form noch nicht beehrt hatten.

Das Programm konnte sich dabei auch wahrlich sehen lassen. Musikalisch gab es für die Besucher in diesem Jahr so einiges zu erleben. So fesselte beispielsweise am Samstagabend die Ausnahme-band Heilung die Massen mit einer Show, die mehr einer uralten Zeremonie als einem gewöhnlichen Konzert glich und wohl unbestritten für viele das absolute Highlight des Wochenendes gewesen sein dürfte. In der Nacht zuvor hatten bereits viele die Chance genutzt, ein letztes Mal die Niederländer von Thundercrow live zu erleben, die dort ihr in dieser Besetzung letztes Konzert gaben und die Zuhörer mit ihrer sphärischen Musik mit auf eine Traumreise nahmen. Freunde lauterer Töne kamen hingegen bei den Konzerten von Eluveitie und Leaves‘ Eyes voll auf ihre Kosten.

Ebenfalls sehr attraktiv war das Angebot an Folk und World Music aller Arten. Vom Nordic Folk mit Skrömta über Klezmer von Kroke bis hin zu den bretonischen Klängen von Bran gab es in diesem Bereich unheimlich viel zu entdecken. Oro luden bei ihrem Set sogar auf eine musikalische Reise durch die verschiedensten klanglichen Traditionen ein.

Doch das Festival Mediaval trüge seinen Namen zu Unrecht, wenn dort nicht auch immer wieder das Mittelalter im Fokus stünde. So lohnte es sehr, beim Gang über das Gelände beide Augen gut offen zu halten, denn es gab einige liebevoll gestaltete Heerlager zu entdecken und sich auf Handels- und Handwerkermarkt mit allem einzudecken, was das Herz begehrte. Und natürlich wurden auch Fans mittelalterlicher Marktmusik an jenem Wochenende reich beschenkt. Wer es gerne etwas lauter und treibender haben wollte, war bei den Schweizern von Koenix gut aufgehoben oder rockte gleich zu Beginn des Festivals mit Narrengold ab. Ruhigere Töne fand man hingegen unter anderem bei Canzonetta Tedesca, welche dem Publikum mit ihren ins Neudeutsche übersetzten Texten einen ganz neuen Einblick in die Denkweise des Mittelalters eröffneten. Und auch das stets beliebte Pipes and Drums Genre war vertreten und wurde durch Bands wie Celtica Pipes Rock oder die Red Hot Chilli Pipers würdig repräsentiert. Mit den Danceperados Of Ireland gab es sogar eine vielumjubelte irische Stepptanz-Darbietung zu erleben.

Auch abseits der großen Bühnen wartete ein vielseitiges Programm. Allerorten fand man verschiedene spannende und amüsante Kleinkunst-Darbietungen. So unterhielten Gaukler wie Opus Furore das Publikum mit Witz und Talent, während die Flugträumer tagsüber auf charmante und unterhaltsame Art mit Jonglage und Akrobatik sowie zu später Stunde dann noch mit einer zauberhaften Feuershow lockten. Ein weiterer Publikumsmagnet war das Living Chess. Hier wurden berühmte Schachpartien von lebenden Schachfiguren nachgestellt, was sehr amüsant umgesetzt wurde. Wer zuerst die nachgespielte Partie erriet, durfte sich auch noch über einen Preis freuen.

Ein wenig abseits wartete die Goldbergbucht auf einen Besuch, den man sich auch besser nicht entgehen ließ. Hier hatten die Piraten ihr Nest und es gab spektakuläre Auftritte von Bands wie Ye Banished Privateers und Barbar’O’Rhum. Wer gerne etwas Neues lernen und ins Gespräch kommen wollte, war im Zelt der Begegnung gut aufgehoben. Dort trafen die verschiedensten Religionen aufeinander. Christentum, Islam und Neuheidentum waren vertreten und freuten sich auf anregenden Dialog. Und wem einmal alles zu viel, zu laut und zu bunt wurde, der war gut beraten, dem Literaturzelt einen Besuch abzustatten. In gemütlicher Atmosphäre lasen hier drei Tage lang die unterschiedlichsten Autoren. Es gab Fantasy, historische Romane und sogar ein wenig Horror. Mit dabei waren große Namen wie Iny Lorentz oder auch Birgit Jaeckel, die während ihrer Lesung sogar musikalisch äußerst stimmungsvoll von den zwei Damen von PurPur begleitet wurde.

Nach zwei Jahren Pause fand in diesem Jahr zur allgemeinen Freude auch wieder die Verleihung des Festival-Mediaval-Awards statt. Je drei Bands traten in den Kategorien Spielmann und Mittelalter-Rock gegeneinander an. Die Sieger – Kupfergold und Kapeiken, die das Publikum und die Jury beide mit hervorragenden Performances überzeugten – erhalten im kommenden Jahr die Chance, auf einer der Hauptbühnen des Festivals aufzutreten. Den Zweitplatzierten Delva und Deus Vult winkt ein Auftritt auf dem tschechischen Schwesterfestival in Asch.

Das Festival Mediaval bot am vergangenen Wochenende ein derart reiches und interessantes Programm, dass das größtenteils eher durchwachsene Wetter eigentlich kaum ins Gewicht fiel. Immer gab es irgendwo etwas zu sehen und das hochkarätige Line-Up sorgte schon von sich aus dafür, dass es auch während der schlimmsten Regenphasen niemals leer wurde auf dem Gelände und vor den Bühnen.

Auch im nächsten Jahr erwartet die Besucher wieder ein spannendes Festival. Vom 04. bis 06. September 2020 lockt das Festival Mediaval mit einem Rock-und Metal Special zur härtesten Auflage aller Zeiten. Mit dabei sein sollen so klangvolle Namen wie Wardruna, Alestorm oder Korpiklaani. Das kann eigentlich nur ein Erlebnis werden, welches man nicht verpassen möchte!

Victoria Eckwerth

Punch’n’Judy : „Die Legende des Koboldkönigs“

Punch’n’Judy – dieser Bandname ist untrennbar verbunden mit mitreißendem Crossover Folk, unbändiger Spielfreude und mit einem ganz besonderen Lied. Schon seit vielen Jahren begleitet der „Koboldkönig“ die fünf Musiker aus dem Ruhrgebiet, ist fester Bestandteil in den Liveshows der Band und wird vom Publikum stets mit Vorfreude herbeigesehnt. Entsprechend groß war auch die Begeisterung, als Punch’n’Judy ankündigten, sich diesem Lied und seiner Geschichte noch einmal in ganz neuer Form widmen zu wollen.

Das Resultat dieser neuen Auseinandersetzung mit dem sagenumwobenen Reich der Kobolde erscheint am 23. August und hört auf den Namen „Die Legende des Koboldkönigs“. Es handelt sich dabei nicht um ein gewöhnliches Album, nein – Punch’n’Judy haben dem fantastischen Stoff gleich ein ganzes Hörbuch gewidmet!

Als Sprecher für das Projekt konnte man Holly Loose gewinnen, dessen Stimme man sonst von der Letzten Instanz kennt. Dieser macht als Erzähler eine genauso gute Figur wie sonst als Sänger. Gerne lauscht man seiner angenehm tiefen, ruhigen Stimme, wenn sie einen entführt in das Reich des Koboldkönigs.

Die Geschichte selbst hat alles, was man von einer guten Fantasy-Story erwartet: alles läuft gut im Koboldreich, bis eines Tages der alte Koboldkönig vor seiner Zeit stirbt und zwei Söhne zurücklässt, von denen natürlich nur einer an seine Stelle treten kann. Wie das entschieden wird, weiß jeder Punch’n’Judy-Fan nur allzu gut: „Koboldkönig wird der Eine, der laufen kann über heiße Glut…“.

Doch hier fängt die Legende des Koboldkönigs gerade einmal an, denn wo ein Sieger ist, da muss es bekanntlich auch einen Verlierer geben. Und welcher stolze Kobold würde sich schon einfach klaglos in ein solches Schicksal fügen? Die Zuhörer erwartet also eine Geschichte voller großer Themen wie Macht und Ehre, verletztem Stolz oder Gnade. Erzählt wird das Ganze immer abwechselnd in den von Holly Loose gesprochenen Texten und natürlich auch in Songs von Punch’n’Judy.

„Die Legende des Koboldkönigs“ ist nämlich ein musikalisches Hörbuch. Das titelgebende Stück darf dabei natürlich nicht fehlen, doch es gibt auch eine Reihe neuer Lieder. Diese sind alle in deutscher Sprache gesungen und führen jeweils die Geschichte des Hörbuchs fort. Da wäre zum einen „Brüder“, eine kraftvolle Ballade, erzählt aus der Perspektive des neuen Koboldkönigs, oder aber auch „Böses Erwachen“, ein zorniges Stück, dass sich der anderen Seite der Erzählung aus der Sicht des unterlegenen Bruders widmet. Heiß her geht es sowohl inhaltlich als auch musikalisch in „Aug‘ um Aug’“, während das abschließende „Morgenrot“ eine hoffnungsvolle Zukunft für das Koboldreich ankündigt.

So entsteht Stück für Stück in gesungener sowie gesprochener Form eine vollständige Geschichte vor dem inneren Auge der Zuhörer, der man gerne folgt. Inhaltlich ist die Story wirklich spannend und musikalisch bieten die neuen Stücke all das, wofür man Punch’n’Judy kennt und liebt. Die mitreißenden Melodien und eingängigen Texte funktionieren sicherlich auch außerhalb des Hörbuchs hervorragend und werden zukünftige Konzerte der Band bereichern. Wer möchte, kann die gesamte Geschichte auch nochmal in gedruckter Form im Booklet der CD nachlesen.

Bleibt zusammenfassend nur zu sagen: Punch’n’Judy legen mit „Die Legende des Koboldkönigs“ ein außergewöhnliches Werk vor, das sowohl Fans der Band als auch Freunden fantastischer Erzählungen große Freude bereiten dürfte. Eine wirklich schöne Idee, diesem so beliebten Stück eine eigene Geschichte zu widmen, die auch noch ganz hervorragend umgesetzt wurde!

Victoria Eckwerth