Tanzwut – Weiße Nächte

Tanzwut – Weiße Nächte

Ein neues Album von Tanzwut. Seit dem Jahre 2006 und der damals veröffentlichten Scheibe „Schattenreiter“ mussten die Fans warten. Tanzwut, Weisse Nächte, Cover

Aktuell gab es in diesem Jahr mit „Morus et Diabolus“ schon ein mittelalterliches Akustikalbum und nun wird mit „Weiße Nächte“ das nächste Kleinod der Berliner Band in die Läden gelangen.

Es gab viele Veränderungen und Probleme innerhalb der Band in den letzten Jahren. Auch hier ist sicherlich einer der Gründe für die lange Wartezeit zu suchen. Aber nun sind sie wieder da! Neu formiert um, den immer präsenten Frontmann Teufel, präsentieren sich die sieben Mannen mit ihrem typischen Stil auf „Weiße Nächte“.

Typischer Stil? Der Gesang Teufels ist nach wie vor der gleiche geblieben, was nicht zuletzt daran liegt, das seine Stimme nicht ganz so facettenreich sein mag, wie vielleicht die von anderen Kollegen der Szene. Aber schlecht ist das mitnichten.

Die Arrangements sind durchweg ruhiger gehalten, zumindest im direkten Vergleich zum letzten Album und einen wirklichen musikalischen Höhepunkt gibt es auf „Weiße Nächte“ nicht. Dudelsäcke und E-Gitarren sind vorrangig hörbar. Diese Mischung aus Mittelalter und Industrial passt erstaunlich gut, auch wenn der ein oder andere alteingesessene Fan die elektronischer anmutenden Vorgänger-Alben vielleicht ein weniger lieber mochte. 

Musikalisch gesehen fällt keines der Stücke aus dem Rahmen. Es finden sich 12 „Kracher“ auf der Scheibe, die man sich durchweg gut anhören und dazu abrocken kann.

Tracklist:
1. Weiße Nächte
2. Wie Phönix aus der Asche
3. Gift
4. Bei dir
5. Ein wahrer Spielmann
6. Rückgratreißer
7. Du bist nicht Gott
8. Wenn der letzte Vorhang fällt
9. Folge deinem Herzen
10. La filha dau ladre
11. Königin der Nacht
12. Pest und Teufel

Ein paar Mal sind Tanzwut noch in diesem Jahr live zu sehen und zu erleben. Und dies ist ein Spektakel, bei welchem es sich immer lohnt, dabei zu sein. Denn live sind die Jungs auch in der neuen Besetzung einfach nur gut!

KvK

 

Dunkelschön – Zauberwort 2

Wer die dunkelschönen kleinen Barden mit dem natürlichen Charme von ihren ersten Alben in Erinnerung hat, wird sich wundern, was daraus geworden ist!
Was nach Ihrer Tour mit „Subway to Sally“ im letzten Winter schon zu erwarten war, klingen sie nunmehr eher wie eine deutsche Hardrock- Kombo aus den 70er Jahren. Sie selber ordnen sich anscheinend unter Mittelalterrock ein, wobei ich auf dieser CD eigentlich nichts wirklich Mittelalterliches erkennen kann, außer eventuell noch das alte bretonische Lied: „Tri Martolod“.Diese traditionelle Melodie und Text wurden gekonnt in ein fetziges Rockkorsett verpackt, ohne dem Lied seine Ursprünglichkeit zu nehmen.
Auch bemerkenswert finde ich die Vertonung mit E-Gitarren und Schlagzeug von guter alter deutscher Lyrik, wodurch so mancher Kulturbanause durch die gut verständlich gesungenen Texte jetzt doch noch literarisch gebildet wird. Wobei Joseph von Eichendorff mit seinem „Zauberwort“ und „Es war“ aus dem 19. Jhdt, nämlich der „Deutschen Romantik“ stammt und Rainer Maria Rilke mit seinem „Spielmann“ aus den Anfängen des 20. Jhdts, dem deutschen literarischem Jugendstil.
-Also nicht aus dem Mittelalter!
Aber da die Mittelalterszene nur dem Mittelalter nachempfunden ist, ist der Fantasie dabei wohl keine Grenze gesetzt.
In diesem Stil sind auch die anderen, selbstverfassten Texte des 5. Albums von Dunkelschön. In bilderreicher feiner Sprache fangen sie schöne oder melancholische Momente und Stimmungen des Lebens (durchaus auch heute noch gültig) auf eine sehr romantische Art und Weise ein. Die beiden Rockröhren Vanessa Istvan und hauptsächlich Michael Kaiser haben diese sentimentalen Gedichte so laut und rockig vertont, dass sie den, von dem Einem oder Anderem empfundenen Touch von Kitsch, verlieren.
Die Instrumente Drehleier und Flöte und diese drei ruhigeren Songs erinnern noch an die „alten“ Dunkelschönen:
„Spielmann-lyrisch“, „Mutter“ und „Es war“.
Dabei wurden dann nur akustische Instrumente verwendet. Wobei das Interessante ist, das „Spielmann“ gleich zweimal vertont wurde: Einmal als Track 3 in reinstem Metal mit rhythmisch dröhnendem Schlagzeug und E-Gitarren und einmal als Track 7 mit Vogelgezwitscher und nur leisen Lautenklängen und Gesang.
Man spürt die deutliche Weiterentwicklung dieser Gruppe. Angefangen erstmals barfuß auf kleinen Mittelalterbühnen haben sie das Publikum mit Vanessas natürlicher frisch-fröhlicher Ausstrahlung auf Anhieb für sich gewinnen können, um nun als vielversprechende professionelle Band ein facettenreiches Programm von Rock bis Folk darzubieten. Jetzt verzaubern sie nicht nur den stilleren Zuhörer, sondern auch tanzwütige Metalfans mit dem „Zauberwort“.
Vanessas kräftige und charismatische Gesangsstimme und Flötenspiel wurden bei diesem Album unterstützt wie immer
von Bandleader Michael Kaiser, der fast alle Melodien und auch die lyrischen Texte verfasste und sie mit Gesang, Nyckelharpa, Drehleier, Harfe und E-Gitarre begleitete,
ausserdem von Monika Klöpfel mit ihrem Cello,
Nicolas von Stolzmann mit Gitarren und Bouzouki,
Christian Wittkopf mit Davul und Percussions,
Bernie Horn am Bass
und dem fetzigen Drummer André Straub

Zauberwort
Track
1. Zauberwort
2. Golden
3. Spielmann
4. Flügelschlag
5. Im Namen der Rose
6. Tri Martolod
7. Spielmann-lyrisch
8. Mutter
9. La Nuit
10. Es war

Als Zugabe werden auf der CD noch 2 Videos mitgeliefert:
Live-Konzertmitschnitte von
1. Zauberwort
2. Spielmann

CD -Release: 19.August 2011 (Screaming Banshees/Alive)
Live: 20.August -Burgfolk, Schloss Broich Mülheim

www.dunkelschoen-musik.de

Michaela, die Nebelkrähe

Dunkelschön – Zauberwort

Noch 5 Tage -dann erscheint das fünfte Album von Dunkelschön.

„Zauberwort“ heißt es und es hat, nach „Katharsis“, zwei Jahre gebraucht, bis wir es endlich zu hören bekommen.

„Celtic-Medieval-Folk“ nennen Dunkelschön ihre Musik. Das neue Album ist musikalisch eher etwas kräftiger, wenn auch immer noch mit sehr vielen lyrischen Passagen durchsetzt. Schlagzeug und E-Bass lassen das neue Album der Franken sehr anders klingen als die Vorgänger-Alben. Der Mittelalter-Rock hat also auch Dunkelschön erreicht. Und er ist gut hörbar!
Das Stück „Spielmann“ ist gleich zweimal auf der Scheibe vertreten, einmal in einer schwungvollen und gitarrenlastigen Version und einmal in einer sehr ruhigen, lyrischen Variante. Dies gefällt außerordentlich gut, zeigt es doch wie individuell die Band doch sein kann.

Alles in allem und trotz der rockigen Stücke, kann man sich auch bei „Zauberwort“ dem Eindruck nach wie vor nicht entziehen, sich auf einer Fußgängerzone zu befinden und beschwingten Weisen zu lauschen. So z. B. beim Titelsong „Zauberwort“, „Tri Martolod“ oder eben „Spielmann“. Und die Art, Songs genau so zu interpretieren, machen Dunkelschön eben aus.

Sehr viel ruhigere Stücke hören wir in „Mutter“, „Es war“ und „Im Namen der Rose“. Sie sorgen dafür, dass das Album insgesamt sehr abwechslungsreich ist.

Fans der Mittelaltermusik werden bei diesem Album voll auf ihre Kosten kommen. Jedes Lied für sich ist ein Kunstwerk, wunderbar arrangiert, aber auch nicht außergewöhnlich. Trotz allem ein Muss für jeden Dunkelschön-Fan und jene, die es werden wollen.

Trackliste:
01. Zauberwort
02. Golden
03. Spielmann
04. Flügelschlag
05. Im Namen der Rose
06. Tri Matolod
07. Spielmann Lyrisch
08. Mutter
09. La Nuit
10. Es war

KvK

Tanzwut „Morus et Diabolus“

„Der Narr und der Teufel“ lautet die Übersetzung des Titels aus dem Lateinischen. Gemäß diesem Motto fängt die neue Akustik-CD von Tanzwut mit dem „Teufelsstampf“ an, führt fort u.a. mit dem „Tanz der Gaukler“ und endet mit „Hymnus Codex Gigas“, einer Hymne an den Codex Gigas..
„Nach einer Legende wurde der Kodex von einem Mönch geschrieben, der wegen Ungehorsams verurteilt worden sein soll, lebendig eingemauert zu werden. Damit ihm diese harte Strafe erlassen werde, versprach er, zur Lobpreisung des Klosters in einer einzigen Nacht ein Buch zu schreiben, das das gesamte menschliche Wissen enthalten sollte. Nahe Mitternacht erkannte er, dass er diese Aufgabe nicht allein erledigen konnte und verkaufte dem Teufel seine Seele. Der Teufel vervollständigte das Manuskript, und der Mönch fügte das Bild des Teufels hinzu, um so auf den wahren Autor hinzuweisen.“
Ausserdem gibt es noch „La Filha Dau Ladre“ zu hören, ein altes provenzalisches Lied aus dem 13.Jahrhundert von einem Mädchen, dem im Olivenhain ein schöner Ritter begegnet; es ist das einzige Stück mit Gesang, gesungen im Chor.
„Como Poden“ ist ein altes Loblied für die Jungfrau Maria, die einen bislang schlechten Menschen geheilt hat.
Der „Heiduckentanz“, ein Sodatentanz erscheint in der ungarischen Geschichte erstmals in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, den „Heiducken“ in Begleitung von Geigen, Trompeten und Dudelsäcken vorführten.
Der „Totentanz“ lädt mit seinem rhytmischem Trommeln wahrhaft zum Tanzen ein.
Mit „Skudrinka“ einem traditionellem macedonischem Volkstanz, „Chanconeta Tedesca“, und „Danse Bretone“, dem melancholisch klingendem bretonischem Tanz, ziehen die teuflischen Gaukler und Spielleute einmal quer durch Europa mit ihren Dudelsäcken und Trommeln.
Ganz ungewohnt bisher von der Mittelalter-Rockband Tanzwut führt uns dieses Akustikalbum wieder zurück zu den keltischen Wurzeln der heutigen „Mittelaltermusik“. Diese Musik könnte auch auf einem traditionellem Celtic-Folk Festival in der Bretagne erklingen.
Erstmalig war „Morus et Diabolus“ aber auf dem Ritterturnier in Kaltenberg zu hören.

Michaela, die Nebelkrähe
Tanzwut

Morus et Diabolus

Track
01 Teufelsstampf
02 Albabnischer
03 Heiduckentanz
04 Skudrinka
05 Totentanz
06 Danse Bretone
07 Chanconeta Tedesca
08 La Filha Dau Ladre
09 Tanz der Gaukler
10 Como Poden
1 Hymnus Codex Gigas

In Extremo „Sterneneisen“

In Kürze wird das neue Album von IN EXTREMO das Licht der Welt erblicken. Veröffentlicht wird „Sterneneisen“ am 25.02.2011, aber bei einer Listeningsession in der Dortmunder Kneipe „Sissikingkong“ hatten wir die Gelegenheit schon mal in die 12 Songs reinzuhören.

Wir machten uns also früh auf den Weg, denn die Autobahnen im Ruhrgebiet sind ja Abend immer überfällt. Wir hatten aber großes Glück und erreichten Dortmund schon nach einer guten Stunde. Vor Ort waren schon einige Pressevertreter angekommen und so konnte man noch einen kleinen Plausch mit den Kollegen halten.
Die Band vertreten durch Micha, Flex, Kai und Specky, dem neuen Drummer fanden sich auch kurze Zeit später ein. Dann war es endlich soweit und wir gingen in die Kellerbar, wo die belegten Schnittchen und Getränke schon auf uns warteten. Pünktlich um 20.00 Uhr begrüßte Micha die anwesenden Gäste und erklärte den Verlauf des Abends. Zuerst war ein Making of des Studioaufenthaltes geplant und im Anschluss daran sollten wir dann in die neuen Songs hören.
Leider gab es beim Video des Making Of’s Soundprobleme und Micha meinte nur, dass man erst den DVD-Player von 1968 gegen einen neuen austauschen muss. So gab es denn erst mal das neue Album „Sterneneisen“ zu hören. Starten wir also mit den Beschreibungen der einzelnen Songs:

Zigeunerskat
Dieser Song ist der perfekte Opener, denn durch seinen treibenden Rhythmus und den perfekt eingesetzten Gitarren geht er sofort ins Bein und man kommt nicht mehr los. Dezent eingesetzte Dudelsäcke runden das Gesamtbild des Uptemposongs perfekt ab. In jedem Fall ist dies der passende Sound zum Thema „Zigeunerskat“.Schon beim ersten Song fällt ganz stark die neue Klangfarbe auf – die treibenden Drums.

Gold
Dies ist ein Stück, welches sich sehr schnell im Ohr einnistet. Teils mit getragenen Passagen, weiß er vor allem mit seinen gut gesetzten Melodiebögen zu überzeugen. Darauf wird auch das Hauptaugenmerk gesetzt. Ein kleines Juwel, welches man aber erst bei mehrmaligem Hören seinen ganzen Charme entfaltet.

Viva La Vida
Mit einer rauchigen Stimme stimmt Micha den Song ein und er geht sofort unter die Haut. Thematisch geht es bei „Viva La Vida“um den Alltag des Lebens einer Band auf Tour und die Folgen am nächsten Tag. Was als Ballade startet, artet aber im Verlauf des Stückes zu einem temporeichen Song aus. Mir gefallen vor allem die gesangliche Leistung und die musikalische Umsetzung des Themas, welches vom Erwachen nach einer durchzechten Nacht stimmlich super umgesetzt wurde.

Siehst du das Licht
Bei diesem Lied handelt sich um einen sehr groovigen Song, der sich sofort in die Gehörgänge schleicht. Im Verlauf des Liedes kann man des öfteren toll eingesetzte Chöre vernehmen. Genau diese machen „Siehst du das Licht“ zu einem Juwel und durch die superben Melodiebögen war dieser Song mein unumstrittener Favorit bei der Listeningsession. Mit diesem Stück gehen IN EXTREMO auch ein wenig zurück in ihrer Historie.

Stalker
Bei diesem Lied war ich doch sehr überrascht, denn es startete mit Death-Metal-Klängen, die sich im Verlauf des Stückes zu einem Stakkatoartigem Song entwickelten. Dieser Richtungswechsel fügte sich aber sehr gut ins Gesamtbild ein. Trotz allem wird bei diesem Song nie der melodische Aspekt außer Acht gelassen. Der Stakkatosound und die Death-Metal-Klänge passen sehr gut zum textlichen Inhalt des Liedes.

Hol die Sterne
Nach den ganzen Uptempo-Nummern hat man bei „Hol die Sterne“ ein wenig Zeit zu verschnaufen. Bei dieser Ballade gab sich auch “ Der Graf“ von Unheilig die Ehre und sang eine komplette Strophe und zusammen mit Micha den Refrain. Sehr gut kommt auch noch der Einsatz eines Bouzouki-ähnliches Instrumentes, welches dem Song sehr viel Atmosphäre verleiht. „Hol die Sterne“ ist das perfekte Lied für eine Zusammenarbeit mit dem „Grafen“.

Sterneneisen
Nach ein wenig Ruhe geht es sofort mit einem rockigen Stück weiter. Der Titelsong ist den 7 von IN EXTREMO wie auf den Leib geschnitten. In diesem Song geht es um sieben Zacken, sieben Funken und sieben Macken, also der eigene Planet der Band. Auch bei diesem Stück merkt man sehr stark, dass die Band mit ihrem neuen Drummer Specki einen mehr als guten Griff getan haben. Das Druming ist einfach exzellent.

Zauberspruch No. VII
Wie auf jedem Album gibt es auch auf „Sterneneisen“ wieder neue Zaubersprüche. Dieses Mal haben IN EXTREMO sie sehr gekonnt mit Uilleann Pipes, oder besser bekannt als irische Dudelsäcke versetzt. Sie gehen von Anfang an unter die Haut. Tolles Stück um der Welt ein wenig zu entfliehen!

Auge um Auge
Was einem zu allererst bei diesem Song aufgefallen ist, sind die starken Drumparts, welche den ganzen Song nach vorne treiben. Dieses Stück zeigt ganz klar auf, dass die Band mit Specki einen mehr als guten Griff getan haben. Zudem enthält „Auge um Auge“ thrashige Versatzstücke, die aber erst nach mehrmaligem Anhören voll zur Geltung kommen. Thematisch geht es bei diesem Song um das Für und Wider der Todesstrafe.Sterneneisen

Schau zum Mond
Als Intro dient bei diesem Song ein Dudelsack-Part, der dann in einen groovig-schleppenden Sound übergeht. Die Refrains lockern den Song in rockiger Weise auf. Genau das ist auch das Highlight auf diesem Stück, welches thematisch den Griff nach den Sternen behandelt.

Unsichtbar
Bei „Unsichtbar“ holten sich IN EXTREMO Verstörkung mit Mille Petrozza von Kreator. Er sang sowohl einzelne Strophenzeilen als auch, gemeinsam mit Micha Rhein die Refrains, die ziemlich voluminös ausgefallen sind. Auch bei diesem Song dominieren die Drums. Ein toller, harter Song, der aber trotz allem sehr viel Melodik enthölt.

Ich vermiss dich
Als krönenden Abschluss gibt es mit „Ich vermiss dich“ eine zu Herz gehende Ballade. Im Verlauf des Stückes wechselt der Sound zwar öfters mal in die Midtempo-Richtung, aber mit den eingestreuten ruhigen Passagen weiß er sehr gut zu gefallen. Einen besseren Schlusspunkt hätte man nicht setzen können.
Am Ende der Listeningsession gab es dann noch das besagte Video des Making of’s, welches sehr amüsant war. Eines ist aber sicher, die kompletten Stückes des Albums sollte man sich mehrmals anhören, denn erst dann entfalten sie erst den vollen Charme. Ich jedenfalls bin total von dem Album begeistert, welches durch seine Vielfalt voll zu überzeugen weiß. Am 28. Februar wird es veröffentlicht und dann könnt ihr euch selbst davon überzeugen.
www.inextremo.de
Story: Gisela

FEJD- Eifur

FEJD- Eifur

1. Drangen Och Krakan
2. Farsot
3. Jungfru I Hindhamn
4. Alvas Halling
5. Arv
6. Eifur
7. Ledung
8. Gryning
9. Varstav
10. Aring
11. Yggdrasil
12. Trollfard

Die schwedische Nordic Medieval Folk Band FEJD bringt ihr erstes „richtiges“ Album raus. Durch die Verschmelzung der Heavy Metal Jungs von PATHOS mit dem Folk Duo Niklas & Patrik Rimmerfors entstand ein neues und aufregendes Gesamtkunstwerk.
„Eifur“ erzählt von nordischen Legenden und Märchen und entführt den Hörer in eine andere Welt und Zeit. Violine, Drehleier, Dudelsack und Whistle locken uns in die Welt der schwedischen Legenden, Naturmystik und Märchen. Dort wo Elfen und Feen tanzen. Begleitet werden wir von der klaren Stimme Patrik Rimmerfors der schon am Lagerfeuer auf uns wartet. Zum richtigen Träumen lädt „Alvas Halling“ ein, ein instrumentales Stück. Aber auch Lieder wie „Yggdrasil“, „Farsot“ oder „Gyning“ sind nicht zu verachten.
„Eifur“ ist definitiv auch ein Album zum abrocken …äh abfolken! Kaufen lohnt sich!!!

by Miri

RABENSCHREY – Exzessivus

RABENSCHREY – Exzessivus
Release: 24.09.2010

1. Intro
2. Laufe
3. Heiden tanzen
4. Der Kreis
5. Bilder auf die Haut
6. Puppenspieler
7. Veris
8. Halt mich fest
9. Drachenboot
10. Kraftvoll
11. Wünsch dir was
12. Die Kirche brennt
13. Geschöpfe der Nacht
14. Ich hasse Euch
15. Strauch aus Dornen
16. Stumpf

„Es ist soweit- Die Zeit gekommen“ – Die „Metalalter“ Band Rabenschrey bringt ihr neuestes Studioalbum raus.

Einst aus reiner Not entstanden, schmeißen die Jungs nun ihre zehnte Scheibe auf die Plattenteller der Nation. Seit nun mehr als zehn Jahren besteht die Band um Frontmann Donar und wird stetig erweitert. So holten sie sich bereits 2008 elektrische Verstärkung an Bord.

„Exzessivus“, so der klangvolle Name des neuesten Werkes; eine Mischung aus Rock, Metal und mittelalterlichen Einflüssen. Sehr metallisch geht es auch bei dem Lied „Der Kreis“ zu. Klangvoll werden hier die „Pommesgabel“, das Bangen, die „Wall of death“ und natürlich das Metal- Mekka namens Wacken beschrieben. Und wenn man schon mal über Metal und seine Gepflogenheiten singt, dann liegt es ja wohl auch nahe das man über einen bestimmten Körperschmuck, der unter die Haut geht, singt. Das Tattoo, und genau darum geht es in „Bilder auf die Haut“. Die Sucht nach den Bildern, die eigentlich eher unter die Haut gehen, wird in diesem Song durch Flöten und leichte metallische Klänge untermalt. Wer so tiefgehende Songs wie „Bilder auf die Haut“ oder „Halt mich fest“ schreibt, darf natürlich auch mal niveaulos sein. Und was braucht man dazu? Ganz einfach, man nehme einen Running- Gag wie z.B. „Bück dich Fee, Wunsche ist Wunsch“und ziehe ihm ein musikalisches Gewand an und siehe da, fertig ist „Wünsch dir was“. Als Sauf- und Partylied sicherlich bestens geeignet. Um dem Heidentum treu zu bleiben wird natürlich auch ordentlich gegen die Kirche gestänkert und da kommt man bei „Heiden tanzen“ oder „Die Kirche brennt“auf seine Kosten.
Eine relativ gelungene Platte ganz in der Manier der Rabenschreyer.

Teufel „Absinth“

Künstler: Teufel
Album: Absinth
VÖ: 17.09.2010
Label: Teufel Records
Vertrieb: Soulfood Music Distribution GmbH
1. Tritt Ein (Intro)
2. Der Fährmann
3. Der Todesengel
4. Der Dürre König
5. Alles Nur Ein Traum
6. Den Speise Ich
7. Kalt Ist Mein Herz
8. Neigt Euer Haupt
9. Absinth
10. Die Moritat Vom Mackie Messer
11. Tick Tick Tack
12. Schwefel
13. Komm Näher
14. Hymnus Codex Gigas
15. Phantasien (Bonus)
Erst kam Corvus Corax, dann kam Tanzwut und jetzt kommt TEUFEL. Und er kommt allein um uns in die Welt des „Absinth“ zu entführen.
„Tritt ein mein Freund, es ist warm bei mir“ – Na das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Willkommen in der Welt des TEUFELs. Der Corvus Corax und Tanzwut Sänger und Dudelsackspieler TEUFEL hat sein erstes Solo- Album auf die Menschheit losgelassen. „Absinth“ ist jedoch weder mit Corvus Corax noch mit Tanzwut zu vergleichen. Während Corvus Corax eine reine Mittelalter-Truppe ist, ist Tanzwut da schon etwas rockiger und wilder und lässt auch härtere Gitarrenriffs zu. Und nach Mittelalter und Rock kann nur noch eines kommen, Industrial!
„Der Fährmann“ lockt einen in die Welt von „Absinth“, was ganz witzig an dem Lied ist, ist das eingebaute Sonar- Piepsen, das man aus U- Boot- Filmen kennt und auch nur erkennt wenn man genau hinhört. Wohin die Reise geht wird einem leider nicht verraten, aber wir wollen uns einfach mal überraschen lassen. Harte Gitarrenriffs und elektronische Beats bestimmen das Album, wobei hier das elektronische überwiegt. Ab und zu sind auch einige Dudelsäcke zu hören. Diese haben einen kleinen Auftritt in „Der Moritat von Mackie Messer“. Hierbei handelt es tatsächlich um den Brecht Klassiker, den der TEUFEL zusammen mit Dudelsäcken und elektrischen Klängen neu aufgenommen hat. Ihren großen Auftritt haben die Dudelsäcke jedoch im „Hymnus Codex Gigas“, einem Instrumental- Lied mit kleinem Elektro- Einfluss, der aber eine gelungene Mischung aufweist.
Im Großen und Ganzen ist das Konzept des Albums sehr ideenreich und gar nicht so schlecht, jedoch hapert es hier und da ein wenig an der Umsetzung. Aber dies ist ja erst der erste Streich des TEUFELs.

Miri

Schelmish – 30.04.2010, Burg Satzvey, Mechernich

Schelmish – 30.04.2010, Burg Satzvey, Mechernich

Kurz vor dem Konzert hatten wir noch die Möglichkeit zu einem Interview mit SCHELMISH zu führen.

Hier geht es zum Interview

Lange ca. 14 Minuten
Gesprächspartner:
SCHELMISH – Dextro und Picus
HM Breakdown – Gisela Schmitz

Mittelalterliches Flair auf der Burg Satzvey

In der Walpurgisnacht kommen die Hexen aus ihren Verstecken, um sich zu versammeln und die Sonnenwende zu feiern. Sie treffen sich auf Bergen und Hügeln, zelebrieren die Nacht und tanzen um das Hexenfeuer. So auch heute. Hunderte von Hexen, Magiern und Schamanen finden sich auf der Burg Satzvey in Mechernich ein, um ihr Fest zu feiern. Mitten zwischen ihnen befinden sich SCHELMISH, die mit ihren fröhlichen Mittelalter-Folk-Rock im Vorfeld für gute Stimmung sorgen.

Als um 19 Uhr mit „Die hässlichen Kinder“ von dem gleichnamigen, aktuellen Rockalbum die Show gestartet wird, werden SCHELMISH mit viel Beifall von hunderten Gewandeten gut gelaunt empfangen. Leider gibt es zu Beginn ein paar kleine technische Probleme, welche die Musik zunächst etwas breiig klingen lässt. Das Problem ist jedoch nach den ersten Liedern behoben, und die Fans brüllen nach der einleitenden Rede von Dextro den Titel des nächsten Songs in Richtung Bühne. „Freigang“ ist ein weiterer Stimmungsbringer, der die vielen Fans schnell locker und ausgelassen werden lässt.

Zufrieden singen sie mit und viele von ihnen haben es sich auf der weitläufigen Wiese vor der Bühne gemütlich gemacht und lauschen zufrieden den Klängen von Dudelsäcken, Schalmeien und der wunderbaren Stimme von Rimsbold. Diese kommt reibeisenartig, kräftig und dennoch mit allem notwendigen Gefühl durch die Boxen, so dass es eine Wonne ist, dem Zusammenspiel von Instrumenten und Gesang zu lauschen.

Passend zur mittelalterlichen Walpurgisnacht wird SCHELMISH’s neuster Silberling „Persona non grata“ veröffentlicht, dessen Vorstellung nicht ausgelassen wird. Bei „Persona non grata“ handelt es sich um eine Mittelalterscheibe, auf die viele Fans schon gewartet haben, denn die letzte Scheibe mit mittelalterlichen Melodien, liegt gute sechs Jahre zurück. Ein Song von „Persona non grata“ steht heute Abend jedoch nicht auf der Setlist. Die Fans müssen sich also gedulden und warten, bis sie die CD in den Händen halten, um der Musik lauschen zu können. Bis das soweit ist, geht es auf der Bühne rund und Dextro, Desdemonia, Rimsbold und Co heizen dem Publikum ordentlich ein. Immer wieder bringen sie die Fans zum schmunzeln und treiben ihre Späßchen.

„For The Clansmen“ ist ein Instrumental Stück und lädt geradezu zum tanzen ein. Als das Lied angestimmt wird bricht der Jubel los und die langen Gewänder fliegen vom Tanz aufgewirbelt durch die Lüfte. „For The Clansmen“ geht direkt in das noch mehr an energiegeladene „Chaos“ über. Die Stimmung ist bereits auf ihren Höhepunkt angekommen. Der Spaß und die Freude an der Musik ist keinen der Schelme abzuerkennen und steht ihnen unübersehbar ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder also, dass „Chaos“ das Lied ist, welches von SCHELMISH auf den Mittelaltermärkten am liebsten gespielt wird. Dieser Freuden-Funke ist es auch, der auf die Fans übergesprungen ist und sie singen, tanzen und herumwirbeln lässt. Das schöne Gold „Odeno Oro“ folgt, unterstützt von dem Klatschen des Publikums, ebenso wie „Mente Capti“.

Dextro und die anderen Spielleute sind immer wieder für lustige Anekdoten und Einlagen zu haben. So auch Picus, Luzi und Okusa, die gemeinsam das Trio Infernale bilden. Ausgestattet mit hinreisenden Kopfbedeckungen und ausdrucksstarken Instrumenten, zeigen sie, was es bedeutet Musik zu machen. Mit Flöten-Lutschern schaffen sie es in der Tat erkennbare Töne zu produzieren. Ebenso wie aus den durchaus ansehnlichen, bunten Plastikflöten, welche selbstverständlich gar nicht aus Plastik sind, sondern soeben geschnitzte Flöten aus buntem Elfenbein. Dabei heraus kommt „Bonanza“ und „The Final Countdown“ und sorgt mal wieder für ordentliche Lacher im Publikum und viel Hochachtung.

Immerhin muss man diesen Instrumenten erst einmal einen vernünftigen Ton entlocken können.
Die Presse bekommt auch noch ihr Fett weg. „Boulevard“ ist eine Schelte an ein deutsches Musik Magazin, welches SCHELMISH in der Vergangenheit in nicht allzu gutes Licht gerückt hat. Die Wogen sind nach Dextros Aussage jedoch wieder geglättet und so kann der Song von dem Album „Die hässlichen Kinder“ friedvoll angestimmt werden.

Andere Saiten werden hingegen bei „Blitz“ aufgezogen. Der rasante, etwas härtere Ton des Liedes veranlasst ein paar Fans dazu, vor der Bühne sachte zu Moshen und passend zu dem hellen Blitz, der so manches Feuer entfachen kann, wird das Hexenfeuer angekündigt, welches nach der Hexenverbrennung folgen wird. Mit „Sommer“ ist der eigentliche Auftritt von SCHELMISH beendet. „Sommer“ ist ein locker, leichtes Lied, welches zum Träumen verleiten kann.
Die Fans träumen derweil von einer Zugabe und verlangen auch lautstark danach. Mit „Moor“, „Sag nur ein Wort“, „Ring Of Fire“ und dem Titel „22 Jahre“ welches Dextro für seine Frau Desdemonia geschrieben hat, lassen SCHELMISH einen wunderbaren Auftritt zu Ende gehen.
2 1/2 Stunden haben SCHELMISH die Burg Satzvey gut unterhalten und lassen ihre Fans nun ziehen, um die Stände auf und um den Burghof zu bewundern, oder sich die Hexenverbrennung an zu schauen.
Story: Sarah Fleischer

Setlist

1. Die hässlichen Kinder
2. Pank!
3. Freigang
4. Der letzte Kuß
5. Überladen
6. Der Narr
7. Clansmen
8. Chaos
9. Odeno oro
10. Aequinoctium
11. Mente capti
12. Boulevard
13. Marionette
14. Blitz
15. Too Late
16. Andersland
17. 1212
18. Mosaik
19. Wir werden sehen
20. Sommer
——————————-
21. Moor
22. Sag nur ein Wort
23. 22Jahre
24. Ring Of Fire

Saltatio Mortis Manufactum II

SALTATIO MORTIS
Manufactum II
Napalm Records
71:59
5 Jahre nach dem ersten Livealbum „Manufactum“ veröffentlichen SALTATIO MORTIS nun „Manufactum II“. Viel hat sich für die Band zwischen den beiden Livealben geändert. Mit ihrem letzten Album „Wer Wind sät“ haben sie den Durchbruch geschafft, denn fast alle Shows waren ausverkauft. Über eine akustische Live-Scheibe kann man sich natürlich streiten, denn viele hötten sich sicher lieber ein Rock-Album gewünscht. Trotz allem werden die Fans es lieben, denn es unterscheidet sich von der Songauswahl ganz wesentlich vom ersten Akustikalbum. Außer die „Merseburger Zaubersprüche“ und das „Palästinalied“ sind vollkommen neue Songs auf dem Album.
Die Songs setzen sich zusammen aus den unterschiedlichsten Rocktitel wie „Prometheus“ oder „Spielmannsschwur“ und Klassiker wie „Evve Gratum“ und „Douce Dame Jolie“. Soundtechnisch hat man auch sehr gute Arbeit geleistet, denn von der Stimmung her wurde der Auftritt bestens eingefangen. Vielleicht hötte man dies auch noch visuell festhalten sollen, denn ich denke eine DVD wäre doch auch was Schönes gewesen. Die spielerische Leistung von SALTATIO MORTIS ist ebenfalls hervorzuheben, denn und man merkt sehr gut wie Sänger Alea mit dem Publikum, welches sehr zahlreich vor der Bühne stand, spielt. Er hat nun mal definitive Entertainerqualitäten, die er live auf der Bühne, sowie auf „Manufactum II“ hervorragend ausleben kann. Bei „Manufactum II“ kann jeder Fan von SALTATIO MORTIS zugreifen, denn mit dieser Scheibe holt man sich ein Stück Mittelalter-Feeling auf sehr hohem Niveau nach Hause. Vielleicht wäre es schön, wenn man so etwas auch noch als DVD in der nächsten Zeit bekommen würde, denn solche Events strahlen in jedem Fall etwas Besonderes aus. Empfehlenswert für Fans und für solche, die das Mittelalterflair mögen. Traut euch!
haben wirklich
Setlist:
01. Merseburger Zauberspruch, 02. Varulven, 03. Dr Eisenhans, 04. Skudrinka, 05. Douce Dame Jolie, 06. Dessous Le Pont De Nantes, 07. Equinox, 08. Prometheus, 09. Le Corsaire, 10. Ali Ben, 11. Veitstanz, 12. Drunken Sailor, 13. Tulla, 14. Palaestinalied, 15. Spielmannsschwur, 16. Loch Lomond, 17. Evve Gratum
www.saltatio-mortis.com
ohne Wertung
Gisela
VÖ: 30.04.2010