The Cruexshadows und Goldkint Live in Nürnberg

Was gibt es nicht alles für Gerüchte, wenn Männer Väter werden. Vom Couchpotato bis zum Schlaffi ist da im Internet zu lesen. Bei Rogue, dem charismatischen Frontmann der Cruexshadows hat sich augenscheinlich erst einmal gar nichts verändert. Über 2 Jahre sind nun vergangen, seit die „Cruexis“ zum letzten Mal auf Tour in Deutschland waren. Grund ist die Geburt von Töchterchen Angelina Miette, schon jetzt der heimliche Chef im Cruexshadows Clan und den beiden wie aus dem Gesicht geschnitten. Ein zweites „Baby“ kommt Anfang August zur Welt, die neue CD As the Dark Against My Halo“. Deshalb gab es beim Konzert leider auch noch keine Exemplare zu kaufen. Wirklich schade, machte das Konzert mit vielen neuen Song doch so richtig Lust darauf, sich die CD mit nach Hause zu nehmen. Schon allein auch deshalb, weil die Crueshadows in ihren Texten auch etwas zu sagen haben und sich bei einem Konzert der Cruexshadows auf den Text zu konzentrieren ist faktisch unmöglich. Zu energiegeladen ist die Show, zuviel Action sowohl auf der Bühne wie im Zuschauerraum. Denn wie immer, und wie von Rogue gewohnt, löst er die obligatorische Trennung von Bühne und Zuschauerraum gleich zu Beginn komplett auf. Die Band fängt das musizieren an und auf einmal geht der Gesang hinter den Zuhörern los. Auch während des Konzertes ist Rogue immer wieder im Publikum , steht auf der Absperrung oder klettert auf den Lautsprechern herum . Seine Liebe zum klettern hat er also nicht aufgegeben, auch wenn der Nürnberger Hirsch bekanntlich wenig Möglichkeiten bietet sich hier auszuleben. Man merkt aber deutlich, wie irritiert mancher Besucher über soviel Publikumsnähe war. Wie der Herr, der erst einmal dachte, „was will der jetzt von mir?“ als Rogue ihn im Publikum zum Tanz aufforderte. Und auch zum Ende des Konzertes füllte sich die Bühne sehr zögerlich, als in guter alter Cruexshadows-Tradition Bühne und Zuschauerraum eins wurden. Ausgelassen wurde auf der Bühne getanzt und jeder ob vor oder auf ihr hatte seinen Spaß. Auch die hübsche Frankfurterin mit den tollen Haaren, die bei fast jedem Cruexshadows Konzert dabei ist, weit über 50 sind es inzwischen schon. Und immer wieder macht es aufs neue Spaß die Band aus Tallahassee in Florida live zu sehen. Und dass die Cruexshadows eine ganz besondere Liveband sind, liegt sicher auch an den zwei Tänzerinnen Rogues Frau Jessica Lackey und Jenne Vermes, sowie den absoluten Eye Catcher JoHanna Moresco an der elektrischen Violine. Älter scheint sie auch nicht zu werden. Das gilt aber irgendwie für die ganze Band. Mit Mike Perez hat man einen neuen Gitarristen dabei , David Russell Wood ist auch diesmal der männliche Violinpart und wie gewohnt steht Jennifer Jawidzik oder kurz Pyromantic an den Keyboards.

Viele bekannte Gesichter und genauso bekannt ist die Musik der Band. Der treibende Elektro-Dark-Wave Sound ist unverkennbar und da machen auch die neuen Songs keine Ausnahme. Und Rogue gibt vom ersten Lied an Vollgas, Pausen , Ansagen, ruhige Momente Fehlanzeige. Es wird Gas gegeben gefidelt und gesungen als gebe es kein Morgen mehr. Pausen kennt Rogue nicht, der erst nach etwas 2 Drittel der Show mit einem Hallo Nürnberg und einer kleinen Ansage zum ersten Mal das Tempo herausnimmt. Aber nur kurz und zum einzigen Mal. Und dann geht es wieder los mit neuen und bekannten, wie das begeistert mitgesungene Happy Birthday, Winterborn und als Zugabe als absolutes Highlight Marilyn, My Bitterness.

Man kann echt froh sein, dass die Crueshadows wieder da sind, waren die letzten 2 Jahre nicht gerade einfach für die Band.Neben rechtlichen Problemen mit der alten Plattenfirma war auch von finanziellen Engpässen zu hören, die auch leicht das Ende der großartigen Band hätte bedeuten können. Doch nun scheint sich alles zum Guten zu wenden und ich hoffe wirklich das die neue CD sich auch in Deutschland richtig toll verkauft. Denn wenn es eine Band verdient hat Erfolg zu haben, dann sind es die Cruexshadows, die es sich in Nürnberg auch wieder nicht nehmen lassen sofort nach dem Konzert mit dem Publikum zu tratschen und Autogramme zu schreiben. JoHanna ist gleich von der Bühne runtergesprungen, nur die kostbare Violine musste noch schnell verpackt werden. Und erst wenn auch wirklich der letzte Zuschauer zufrieden den Hirsch verlassen hat, ist für die Cruexshadows das Konzert dann auch zu Ende.

Angefangen hat der Konzertabend übrigens mit Goldkint, einem Elektro-Pop Duo aus Hannover. Eine Band von der ich bisher noch überhaupt nichts gehört hatte und die mir persönlich sehr viel Freude bereiteten. Dank ihres etwas an die Neue Deutsche Welle und den Sound der Elektro Synth Popbands der 80 Jahre fühlte ich mich irgendwie in meine Jugendzeit zurückversetzt. Etwas Ideal, etwas Kraftwerk, etwas Trio, ganz viel Zweiraumwohnungund DFs Codo finden sich im Sound wieder und doch ist es ziemlich eigen und individuell was Sängerin Jana und Beatbastler Löbke in Nürnberg auf die Bühne zauberten. Völlig anders als der Cruexshadows Sound aber nie langweilig sondern sehr unterhaltsam was die 2 da ablieferten. Und Sängerin Jana, die die Energie die in ihr steckte kaum bündigen konnte, versteht es perfekt die Songs live umzusetzen. Sicher gefällt die Musik nicht jeden , ähnlich wie bei Welle Erdball, (die man in der Liste der Bands an die einen Goldkint erinnern auch noch problemlos aufführen kann) mag man die Musik oder findet sie ziemlich doof. Mir jedenfalls hat die Musik und vor allem auch die Live-Performance sehr gut gefallen und hat richtig Lust auf mehr gemacht.

Es lohnt sich also doppelt die Cruexshadows live anzuhören. Für einen sehr fairen Eintrittspreis gibt es zwei ganz tolle Bands zu erleben.
Bernd Sonntag

Anneke van Giersbergen+Kill Ferelli+Frames in Reichenbach

Wenn es einen Beweis dafür bedürfte, dass Vorgruppen sehr oft den Genuss eines Konzertbesuchs noch steigern können, dann ist Kill Ferelli der bestmögliche Beweis. Wie hat es der Wirt des Reichenbacher Bergkellers so schön in der Vorstellung der Band nach dem ersten Lied gesagt :“Die kann was die Kleine“. Das ist wahrlich so. Kill Ferelli sind eine Band, aber die charismatische 24 jährige Kelly Kockelkoren zieht mit ihrer wilden Performance natürlich alle Blicke auf sich. Und zwar wirklich alle, nicht nur die männlichen. Bereits beim ersten Lied zog sie einen in ihren Bann. Da die Bands wie eigentlich sehr oft bei Konzerten üblich einfach anfangen müssen, gab es eine kurze Bandvorstellung durch den Wirt des Bergkellers erst nach dem ersten Lied. Das konnte Kill Ferelli natürlich nicht wissen, dass man sogar herzlich begüßt und vorgestellt wird und dann auch noch mit Sekt und Ständchen, denn Kelly hatte auch noch Geburtstag. Aber normal ist in Reichenbach eh nichts. Da wird eine Kneipe zum Rockschuppen, die Tische fliegen auf die Straße damit Platz für die Zuhörer wird und es gibt launige Ansagen durch den Chef des Hauses. Ich war ja eh schon etwas irritiert, wenn man den Tourplan von Anneke van Giersbergen sieht. Hamburg, Nürnberg, Augsburg, Strassburg, Paris, Madrid, Barcelona, Mailand, Wien , Bratislava, Budapest unter anderem und dann taucht da Reichenbach auf. Mein Erstaunen wurde noch größer als ich die Location dann innen gesehen habe. Vergleichsweise viel Platz hatten die 3 Bands (ca. 1 /3 des Raumes) aufgrund der Enge gibt es aber keinerlei Distanz zwischen Publikum und Musikern. Das ist Rock`n`Roll pur , wie man es wirklich in dieser Art wohl kaum mehr erleben kann. Ein absolutes Erlebnis für Publikum und Musiker und die hatten ihre helle Freude an dem Gig. Das war allen 3 Bands deutlich anzumerken. Das Publikum aber genauso und so werden die Konzerte zu einem denkwürdigen und beeindruckenden Erlebnis für alle Beteiligten, die begeistert von einem großartigen Publikum gefeiert wurden.

Der Bergkeller, Uwe Treitingers Wohnzimmer, hat sich in all den Jahren zum Kultsaal für Prog und Artrock gewandelt. Man muss da einfach mal spielen als Band und dieser schon legendäre Ruf wird von Konzert zu Konzert noch größer. Gerade, wenn es gelingt solche tollen Acts nach Reichenbach zu holen. Hut ab dafür und so werden sicher auch in Zukunft weiterhin die Nightliner vor der Kneipe stehen und sich absolute Topstars aufmachen um das ganz spezielle Feeling Reichenbachs erleben zu können.

Aber zurück zu Kill Ferelli und Kelly Kockelkoren. Wenn man die Musik beschreiben will fallen einen Namen ein wie Evanescence, Melissa Etheridge, Courtney Love oder die Schauspielerin und Sängerin Juliette Lewis. Als Einflüsse gibt die Band selbst die Foo Fighters, Paramore und Jimmy Eat World an, es ist aber mäßig irgendwelche Parallelen in der Musik zu suchen. Viel lieber sollte man sich live selbt ein Bild machen. Und das kann ich jeden nur ans Herz legen. Entweder mit Hilfe der CD A Modern Scenery die vor kurzem erschienen ist, oder noch besser irgendwo live denn einen großen Makel hat die CD schon. Man sieht die Sängerin nicht und das ist wirklich ein ganz besonderer Genuß. Da verwandelt sich das nette Mädel aus Holland auf der Bühne zur Rampensau und gibt Gas ohne Ende und ich hab noch nie jemand gesehen der den Mund so weit aufbringt. Wie wenn sie ihr Publikum verschlingen will und das schafft sie im übertragenen Sinne wirklich. Ein sensationeller Auftritt der den Bergkeller sofort zum Kochen brachte. Der perfekte Support , viel zu kurz eigentlich. Aber vielleicht gibt es ja (hoffentlich) bald ein Wiedersehen in Reichenbach bei einem Solokonzert. Hören wird man von Kill Ferelli sicher noch viel. Und ich wäre am liebsten gleich am nächsten Tag nach Nürnberg gefahren, so beeindruckt war ich von dem denkwürdigen Abend. Aber 4 Konzerte in Folge sind dann vielleicht doch etwas viel, auch wenn es schwer fällt.

Nach den Holländern gab es mit Frames aus Hannover eine der deutschen Progrock Hoffnungen live on Stage. Für mich in zweierlei Hinsicht eine echte Premiere. Nicht nur, dass ich die Band nicht kannte und Progrock nicht gerade die Musik ist, die ich liebe, ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, wann ich zuletzt reine Instrumentalmusik live gehört habe. Denn die 4 Jungs bauen ohne Stimmen ein musikalisches Gebirge auf an diesem Abend. Ein echtes Kopfkino, mal fragil und filigran, dann wieder heftig und dynamisch. Nie langweilig und auch wenn das absolut nicht meine Art von Musik ist, war es wirklich einmal schön anzuhören. Und der perfekte Gegensatz zu Kill Ferelli , ideal auch um etwas runterzukommen, bevor Anneke van Giersbergen den Saal völlig zum überkochen brachte.

Bevor sie loslegen konnte gab es von Uwe aber wieder einiges Wissenswertes zu hören, z.B. das die Türken die besten Schlagzeugbecken bauen. Dann gings aber los mit eine der Stimmen Hollands, Anneke van Giersbergen. Die 1973 in Sint-Michielsgestel geborene Gitarristin und Sängerin war lange Jahre Sängerin der Prog-Rock-Band The Gathering. Vielleicht sogar besser gesagt, sie war „the Gathering“. Nach Ihrem Ausstieg 2007 verfolgte sie unter dem Bandnamen Aqua de Annique eigene musikalische Interessen, weg vom klassischen Prog-Rock hin zum etwas ruhigererem und balladenorientierterem Pop-Rock. 2012 ist sie nun mit Everything is Changing ihrem neuem Album unter eigenem Namen unterwegs und so bildeten die Songs des Albums auch den Schwerpunkt des Programms in Reichenbach. Es ist ihr viertes Album und nach einem akustischem, einem Pop und einer Live-CD hat Everything is Changing von allem etwas. Vor allem rockt die Musik aber gnadenlos und live gleich noch viel mehr. Unglaublich, was die übers ganze Gesicht strahlende Holländerin an diesem so denkwürdigen Abend an Energie Spaß und Freude versprüht. Weder der wie sie so schön sagt „spezielle Club“ noch die extreme Nähe zum Publikum stören sie, im Gegenteil. Man merkt ihr in jeder Minute den Spaß am Tun an wie allen Musikern der Auftritt macht. Der „Wohlfühl-Indie-Rock, wie es der Zillo im April bezeichnete fetzt ohne Ende, Anneke gibt bis zum letzten Ton alles, ein Energiebündel mit Zauberstimme (Zillo) , unterstützt von einer furios aufspielenden Band mit Ehemann Rob am Schlagzeug. Und die Augen strahlen pausenlos, sie lacht übers ganze Gesicht und freut sich mit ihrem Publikum über diesen unvergesslichen Abend, so strahlend dass man es kaum schafft den Blick überhaupt mal von ihr zu lösen.

Deshalb gibt es auch schon während des Konzertes Geschenke. Einer völlig verdutzten Dame drückt sie ein Plektron in die Hand, zwei Mädels werden mit Trommelstücken und alle Besucher mit einem grandiosen Auftritt beschenkt. Ein Star ohne Starallüren, jemand der für die Bühne geboren ist und es perfekt versteht mit dem Publikum zu interagieren, charsimatisch, sympathisch und grandios. Und jeder wünscht sich noch ganz viel mehr davon, doch irgendwann ist leider auch in Reichenbach Schluss. Aber noch lange nicht mit der Tour, also unbedingt Tourtermine checken, für alle die Rock mögen ist das ein Pflichttermin. Und die Herren am Mikrofon können sich bei soviel Frauenpower wie es an diesem Abend bei Kelly und Anneke zu erleben war echt warm anziehen. Aber sowas von warm , von wegen stärkeres Geschlecht.
In der Fotogalerie und unter www.gruftimusik.de gibts Bilder vom Auftritt
Bernd Sonntag

Soley

Eine ganz besondere Premiere gab es am 30. März im Cafe Kunstpause in Bamberg zu erleben. Eine Premiere die besonders die Faun Fans erfreuen wird. Aber auch alle Mittelalterfans dürfen sich zurecht über das Comeback der ehemaligen Faun Sängerin Sandra Elflein so richtig freuen. Sandra Elflein ist nach Kinderpause mit ihrem eigenen Projekt zurück und anders als bei Faun ist sie diesmal der Mittelpunkt und fraglos der Star der Band. Eine Rolle an die sich die bescheidene ruhige und zurückhaltende Musikerin erst gewöhnen muss. Und genauso gespannt wie ich, waren wohl viele der zahlreichen Zuhörer, das Cafe platzte aus allen Nähten um Soley erstmals in der Besetzung live zu erleben. Das sollte im Rahmen einer Vernissage passieren, denn an diesem Abend konnte man nicht nur die großartige Musikerin Sandra Elfllein wieder entdecken, sondern auch die Malerin näher kennen lernen. Und so hingen überall Bilder von ihr. Leider ging das aber etwas unter, denn anders wie bei vielen Vernissagen, wo ein Redner, die Begabung des Künstlers und dessen Bilder lobt, musste hier ein Din A 4 Blatt genügen um etwas mehr über die Malerin Elflein, die ihren Bildern bewußt keine Namen gibt, zu erfahren. Denn jeder soll sich selbst beim Betrachten der Bilder seine eigenen Gedanken machen. Da ich eins sicher nicht bin, ein Kunstkenner kann ich auch zu der Begabung der Malerin Elflein sehr wenig sagen. Allenfalls, dass mir extrem viele Bilder sehr gut gefallen haben. Völlig ungewohnt zu einigen anderen Vernissagen der Vergangenheit. Somit traue ich mir zumindest festzustellen, dass es spanned ist, auch die Malerin Sandra Elfleinzu entdecken. Was ich sicher mit Gewissheit sagen kann, die Musikerin Sandra Elflein ist wieder da und genauso großartig wie sie es je mit Faun war, an die außer das Efeu an den Microständern relativ wenig erinnert. Soley sind neben Sandra Elflein (Geige, Gitarre, und Drehleier), die Harfinistin, Geigerin und Gitarristin Susanne Globisch, die Sandra auch beim Gesang unterstützt, Quirin Hauzenberger (Flöten, Percussion, Gesang) sowie Dominik Schädel an den Percussions. Gesungen wird in Finnisch (laut Band ausbaufähig), Mittelenglisch, Gaelisch und Deutsch und neben Eigenkompositionen gibt es Musik aus verschiedenen Epochen europäischer Folkmusik zu Gehör. Sandra hat es geschafft in dem nicht gerade als Musikhauptstadt Deutschlands bekannten Bamberg 3 Musiker zu finden, die nicht nur die Leidenschaft für Musik, sondern für eine ganz spezielle Art, teilen. Nicht ganz verbergen konnte Soley am Anfang eine gewisse Nervosität, doch die legte sich von Song zu Song und je lockerer die Musiker wurden, desto mehr Spaß hatte das Publikum mit ihnen. Aber auch die 4 hatten sichtbar ihren Spaß, wenn man sich aufgrund der enge der Bühne und des kleinen Saales auch merklich zurückhalten musste. Ausgelassenes Tanzen und Feiern, wildes trommeln und leidenschaftliches Brüllen mancher Mittelalterbands fiel also aus, das ist aber auch nicht wirklich die Musik von Soley. Die geht dann doch viel mehr in die ruhige Ecke mittelalterlicher Musik. Mich würde aber nicht wundern, wenn es in Zukunft nicht auch Soley einmal extrem fetzig und tanzbar gibt. Ich bin auf jeden Fall schon gewaltig gespannt, Lieder für eine CD hat man, das zeigt der Abend überdeutlich, eh schon genug. Wird also Zeit für ne CD. Und darauf können sich nicht nur die Faun Fans freuen.
Zum Abschluss meines kleinen Berichts noch die Setlist, damit man zumindest die Titel der Songs schon mal gehört hat. Diese, wie auch weitere Auftrittfotos findet ihr in unserer Bildergalerie. Mehr vom Soley-Auftritt gibts unter www.gruftimusik.de.
Bernd Sonntag

Songs of Lemuria

Ähnlich wie Atlantis ist Lemuria ein hypothetisch existierender versunkener Kontinent zwischen Madagaskar und Indien oder Amerika und Australien. Vor allen in der Science Fiction Literatur taucht er immer wieder auf, wie z.B. bei H.P. Lovecraft. Und auch den Fans der Serie Perry Rhodan dürfte Lemuria ein Begriff sein. Genaues von der Existenz weiß man also nicht und genauso wie der Kontinent versunken ist, ist das an Lemuria angelehnte Musikprojekt von Nik Page mit dem krankheitsbedingten Ausstieg von Michaela Laubach 2010 in der Versenkung verschwunden. Ich hatte das Glück 2008 in Plauen (hier gibst Bilder) die alte Besetzung noch erleben zu können und war ziemlich geflashed was ich da erleben konnte. Doch zum Glück hat Nik Page das Projekt nicht einfach sterben lassen, sondern ist nun mit neuer Sängerin zurück. Und fast ist alles wie früher und doch auch wieder nicht. Da ich davon ausgehe, dass Songs of Lemuria vielen kein Begriff sind, zuerst ein paar Worte über Nik Page und sein Projekt. Der Ostberliner ist noch ein musikalisches Kind der ehemaligen DDR. Ganze 2 Jahre musste man auf eine Lizenz warten um mit seiner Band Blind Passengers live Auftritte bestreiten zu können. Da kam die Wiedervereinigung gerade recht und die Musik der Synthie Pop Band wurde so populär, dass sich die Blind Passengers sogar auf den größten Festivals wie Rock im Park oder Rock am Ring wiederfanden. Neben den Blind Passengers, der Veröffentlichung eines Science Fiction Romans, seiner Malerei und diversen CDs unter dem Namen Nik Page gründete er 2006 das Klassic-Crossover Project Songs of Lemuria. Die außergewöhnliche Idee weltbekannte und nicht ganz so bekannte Songs mit Piano und Cellobegleitung in schwarz-romantische Hymnen mit fragilem kammermusikalischen Gewand zu stecken und dadurch völlig zu verändern war sehr gewagt und auch sehr mutig. Schon allein auch deshalb weil die weiblichen Partnerinnen Nik Page locker an die Wand singen können. Und so verwundert es auch nicht, dass das Projekt extrem polarisiert, zwischen super schön bis schrecklich gibt es nicht viel dazwischen. Je nach Geschmack der Zuhörer. Und das hat sich auch mit neuer Sängerin wenig verändert. Ich persönlich finde es eh schon sehr spannend, wenn man versucht Klassik und Pop zu verschmelzen, Cantus Buranus von Corvus Corax sind hier ein herausragendes Beispiel. Völlig anders, aber nicht weniger reizvoll sind da natürlich Songs of Lemura, reduziert auf Piano und Cello gehts hier um die leisen Töne und der Begriff Schwarz-Romantisches Kammerkonzert trifft es wirklich gut. Songs of Lemuria sind, neben Nik Page, die neue Sängerin Jasmin M Shaudeen (Jasmin Schulz), sowie am Piano wieder die grandiose Corinna Söller und am Violincello Uwe Christian Müller. Jasmin Schulz wurde beim Bundeswettbewerb Gesang 2009 im Bereich Musical ausgezeichnet und so haben sich Songs of Lemuria auch etwas im Sound gewandelt, weg vom opernhaften mehr in Richtung Musical. Das Konzert an diesem Abend ist zweigeteilt. Teil 1, das romantische Set erzählt die Geschichte einer verhängnisvollen Romanze. Es ist die Geschichte einer klassischen Liebesbeziehung mit Herbeisehnen, Aufflammen, Verglühen und Scheitern. Aus Leidenschaft wird Hass. Es fängt klassisch instrumental an mit der Mainacht von Johannes Brahms. Danach betritt Nik Page die Bühne und beginnt mit In Extremos Die Gier, Hunting High and Low von Aha, I was born to love you von Queen, Freelove von Depeche Mode, die Page Komposition Dein Kuss, das großartige Lied „weißes Papier“ von Element of Crime, Bitter von Oomph bis zu ein Traum für uns von Jasmin M. Shaudeen geht der erste Teil. Eine tolle Zusammenstellung ist das, völlig unterschiedliche Songs von den unterschiedlichsten Musikern werden beeindruckend zu einem harmonischen Ganzen. Und dazu die 2 Stimmen die das ganze auch darstellerisch noch unterstützen . Ganz großes Kino also. Teil 2 ist das konzertante Set. Hier werden melancholische Rockhymnen in ein Neo-Klassisches Gewand gesteckt. Es geht um menschliche Abgründe und Niederlagen, um Einsamkeit Maßlosigkeit und Dummheit, kurz gesagt um das ganz normale Leben. Wieder geht es instrumental los mit Milonga Sin Palabras von Astor Piazzolla. Es folgt Irony von Nik Page und Kommunion an dem er ebenfalls beteiligt war. Dann das großartige Menschen von Joachim Witt, Ordinary World von Duran Duran, eine der Idole von Nik Page. Mit Walking to Heaven, Solange die Erde sich noch dreht und A Frozen Rose gibt es drei weitere Songs an denen Nik Page mehr oder weniger beteiligt ist bevor zwei weitere Covers Seemannslied von Subway to Sally und der absolute Welthit Stairway to Heaven das normale Set beenden. Da man an diesem Konzertabend in der perfekt dafür geeigneten Studiobühne der im letzten Jahr eröffneten Greizer Vogtlandhalle eine Stecknadel hätte fallen hören, konnte man jedes Wort verstehen was gesungen wurde und allein das machte einen bisweilen schon sehr sehr nachdenklich. Wie z.B. Solange die Erde sich noch dreht, die offizielle Titelmelodie der Initiative Umweltsong. Textauszug:
Wenn der letzte Wald brennt
selbst ein Kind schon erkennt,
dass die Seele der Natur
von uns geschlagen nur.
Wenn das Meer die Städte frisst
es zu spät zum Handeln ist
Hab’n wir verraten uns’re Welt
Wenn die Hoffnung wie Asche zerfüllt
Die Börse boomt, gierig und taub
das letzte Nashorn verhungert einsam im Staub
– the time will come –
Für Palmälplantagen den Urwald gefüllt
Kettensägen schneiden durch die Lunge uns`rer Welt
– we have to change –
Da tut es richtig gut, wenn Uwe Christian Müller mit der Nebelmaschine so seine Probleme hat und für den einen oder anderen Lacher sorgt. Sonst würde man auch unterstützt von Musik und dem Spiel der Akteure völlig in die Depression abgleiten. Doch mit den Zugaben holen einen Songs of Lemuria wieder zurück. Mit The Phantom of the Opera gibt den wohl bekanntesten Musical Song und ähnlich wie bei Lucky Luke der in die Sonne reitet nehmen sich zum Schluss erst Nik und Jasmin und dann Corinna und Uwe Christian in den Arm, verlassen die Bühne und lassen ein sicher nachdenkliches und ergriffenes Publikum zurück. Songs of Lemuria sind wieder da, zum Glück muss man sagen. Wieder großes Kino und eine neue Sängerin die wohltuend wenig Diva in sich hat und mit viel Charme und ganz viel Mimik und Gestik beeindruckt. Und da sie auch noch sehr hübsch anzusehen ist, ist sie ein Traum für einen Fotografen, wenn da nur nicht dieses doofe klicken der Kamera wäre. Und so hab ich nur sehr wenige Bilder gemacht um die Andächtigkeit und Intimität des Konzerts nicht zu stören.
Leider werden wir wohl nie erfahren ob Lemuria wirklich existiert hat oder nur eine von vielen sagenumwobenen Märchen ist und der Abend mit Songs of Lemuria brachte hier auch keine Aufklärung und doch gelang es den 4 Musikern für 2 Stunden die Zuhörer in die Welt von Lemuria mitzunehmen, den einen sicher mehr den anderen weniger. Aber immer mit viel Liebe zum Song, zur Inszenierung und zum ganz großem Kino. Vielen Dank dafür.
Bilder gibts in der Bildergalerie und noch ein paar mehr unter www.gruftimusik.de
Bernd Sonntag

The Violet Tribe

The Violet Tribe
3.03.2012 in Köln
Das Arkadas Theater der Kulturen Köln, ein kleines Theater mit nostalgisch angestaubtem Charme war diesmal Schauplatz der Aufführung von The Violet Tribe.
Von einer ebenfalls sehr kleinen Tribüne mit fast ausgebuchten Plätzen konnten die Zuschauer das Panoptikum fast hautnah auf den Brettern (wörtlich, weil auf knarrendem Holzdielenboden), die die Welt bedeuten, erleben.
Denn ein Sammelsurium von Sehenswürdigkeiten oder Kuriositäten ist das Programm von The Violet Tribe allemal.
Sehenswert waren die sieben Grazien auf jeden Fall in ihren glamourösen je nach Szene wechselnden Bühnenoutfits, von Barockkleid, bis Zylinder und bourlesque angehauchtem Zubehör, Piratenoutfit, Gespenstischer Verkleidung, goldenen Masken und Bauchtanzkostümen mit Kopfschmuck – la Mata Hari.
Nicht nur das, sondern sie sind allesamt geniale Tribal- Fusion Bauchtänzerinnen mit absoluter Körperbeherrschung und kunstvoll ästhetischen Bewegungen. Aber ebenso beeindruckend ist auch die musikalische Leistung der Truppe. Jede der Damen begeistert mit Gesang und spielt auch noch mindestens ein Instrument , wie z.B. Hackbrett, Rahmentrommel, Flöte, E-Bass, Keyboard, Schalmei, Darbuka, Gitarre u.v.m.
So wurde zu jedem Song eine spezielle Choreografie einzelner oder mehrerer Tänzerinnen gezeigt, die so unterschiedlich waren, wie die Musikrichtungen der einzelnen Songs. Balkanbeats, bittersüße Balladen, skurrile Elektronik, barocke Elemente, ein Auszug aus Macbeth, eine Farinelli-Arie wurden hier in ein buntgemischtes Gesamtbild verpackt mit spanischen, altfranzösischen, arabischen und deutschen Texten und zu einer gelungenen Einheit verschmolzen. Gelungen ist das, in dem man das kunterbunte Programm in eine Rahmengeschichte vom „Grand Hotel“ einbaut, die von seinen unterschiedlichen Luxussuiten und deren kuriosen Bewohnern erzählt, das Ganze von Bianca auf ihre ganz eigene reizende und lockere Art anmoderiert.
Als netter Pausenfüller wurden Seifenblasen auf die Zuschauer gepustet und immer für eine Überraschung gut, hat „Herr Biedermann“,auch ein dubioser Hotelgast, diesmal 500$-Scheine ins Publikum geworfen- leider Spielgeld. (Beim letzten Auftritt in Essen gab es zum Song „Spooky“ grüne, im Dunkeln leuchtende Spinnen.)
Auch sei an dieser Stelle der einzige männliche Musiker der Band genannt Dr.P , neben Bianca Stücker, treibende Kraft der Gruppe .
Diesmal war das Programm noch umfangreicher als beim letzten Auftritt, denn neben der neuen 2.CD „Grand Hotel“ spielten sie auch noch 5 Lieder ihrer 1.CD „The Violet Tribe’s Ravishing Collection of Curios“ und doch verging die Zeit wie im Fluge und man dachte am Schluss nur „och, schon vorbei….!“ Aber sie waren darauf „vorbereitet“ und hatten noch 2 Zugaben in petto, bei denen sie zum Schluss dann noch einmal alle in einer gemeinsamen Formation mit einer ATS- (American Tribal Style) Darbietung zur Höchstform aufliefen und das Publikum mit Schwung verabschiedeten.

Ein Besuch bei The Violet Tribe ist wie Eintauchen in eine Welt der Fantasie und schöner Bühnenbilder und von einer Musik, die vielfältiger nicht sein kann mit verzaubernden Klängen und manchmal schon fast sirenenhaftem Gesang.

Michaela, die Nebelkrähe

 

Underground Music & Bellydance präsentierte am 03.03.2012:
GRAND HOTEL
Eine akustisch-visuelle Führung durch ein
fragwürdig-phantastischerstaunliches Etablissement.

Starry Night (The ballroom)
The Gypsy Suite
Ministry of Steel
Canción Del Pirata (An uninvited guest appears)
The Steam Song Zarani (The oriental salon)
The Baroque Suite
l Think No (The hotel bar)
Spooky, spooky (The hotel swamp)
Act II, Scene II (The hotel theater)
Zugabe:
Lamma Badda
High Ideals

TVTsind:
Cinnamon Star/Bianca Stücker: Gesang,
Musik & Texte, Hackbrett,
Rauschpfeife, E-Bass, Performance
Dr. P/Oliver Pietsch:
Gitarre Svenja Pein:
Performance, Gesang,
Konzertgitarre,
Percussion
Miss Lily Qamar/Lily Dux: Performance, Hackbrett,
Gesang
Svahara Aicanór/Svenja Niedergriese:
Performance, Gesang,
Percussion

Außerdem wird das Grand Hotel bevölkert von spektakulären Gästen:
Arzo
Miss Lily Quamar
Tala
Cristina Zegarra
Katha-lndrani
Die Musik wurde geschrieben und produziert von:
Bianca Stücker
Die Gruppenchoreographien konzipierte:
Svenja Niedergriese
Für die Solo-Choreographien sind verantwortlich:
die jeweiligen Tänzerinnen
Im Handel erhältlich:
The Violet Tribe: Grand Hotel
(Equinoxe Records/ALIVE2011).
The Violet Tribe: The Violet Tribe’s Ravishing Collection
of Curios
(Equinoxe Records/ALIVE 2010)

The Violet Tribe Movie Clip Mix Köln

www.theviolettribe.de

Omnia in Nürnberg

Eins muss ich zu meinem kleinen Omnia-Bericht und den Bildern gleich vorausschicken. Sie werden dem Abend auf keinem Fall gerecht. Denn die Energie, die bei diesem Konzert von der Bühne herunter auf die Zuschauer wirkte, und vor allem auch die Energie des Publikums, die auf die Bühne zurückreflektiert wurde, gelingt es mit keiner Kamera der Welt in Bildern einzufangen. Leider muss man sagen. Denn Omnia verwandelten den Hirsch in ein Tollhaus. War die Stimmung im letzten Jahr schon sehr gut, in diesem Jahr war die im vorderen Bereich gutgefüllte Sauna Hirsch ein echter Hexenkessel und Magier Steve und seine Flöten und der Rest von Omnia taten alles, um den Leuten einen unvergessenen Abend zu bescheren. Und dabei hatten sie, wie immer wenn sie live auf der Bühne stehen, sichtlich Spaß. Den hatte aber auch das Publikum, das nur teilweise aus Nürnberg kam, wie man spätestens nach Steves Publikumsfrage feststellen konnte. So bestand die erste Reihe neben einer ganzen Reihe von Omnia Fans, die sie schon gestern in München gesehen hatten über einer Familie aus der Nähe von Heilbronn auch aus 4 Personen aus der Ecke von Selb. Denn Dank des Festivals Mediavals, bei dem Omnia 2012 wieder eines der Highlights sein werden, hat man selbst in der kleinen Grenzstadt inzwischen mitbekommen, welch grandiose Band Omnia ist. Da maximal ein Drittel echte Nürnberger/innen waren, war die „Audience“ für Steve von nun an die „Audience partly from Nürnberg“.
Ich habe in den letzten Jahren ja schon mehrere Omnia Konzerte erlebt und in der Zeit gab es ja auch einige Besetzungswechsel und trotzdem kommt es einen vor, wie wenn Omnia immer besser und besser werden. Auch wenn vor allem Luka und Maral sicher sehr positiv in Erinnerung bleiben. Das liegt vor allem auch daran, dass Gitarrist Philip Steenbergen (diesmal mit kurzen Haaren) und Slidgeridoospieler Daphyd Sens, der in Nürnberg 1 Jähriges Bandjubiläum feiern durfte (natürlich mit Ständchen vom Publikum versteht sich) „Stenny“ immer besser ergänzen und das jüngste Bandmitglied Rob van Barschot an den Drums ebenfalls gehörig für Action sorgt. Und so klingen viele Songs in neuem Gewand mit neuer Besetzung zwar anders, aber nicht weniger reizvoll, als früher. Und man ist auch weiterhin akustisch unterwegs und versucht nicht mit allerlei elektronischen Gimiks den Sound zu verändern. Warum? Die Antwort gibt Steve im Laufe des Konzerts unter großen Jubel des Publikums mit den Worten „because we are not a bunch of pussies“.

Ein weiterer Grund liegt sicher auch im Repertoire der Band. Die neueste CD der Band „Musick and Poetree“ ist das bisher abwechslungsreichste Album und führte dazu, dass man Omnia erstmals beim Festival Medival in Selb mit zwei sehr unterschiedlichen Programmen erleben konnte. Dem ruhigen Poetry-Teil und der lauteren Rockversion. Mit der Rockversion von Omnia tourte man die letzten Wochen durch Deutschland mit dem Abschluss nun im Nürnberger Hirsch. Nach einer Pause geht es dann im Mai in Deutschland u.a in Giesen und Leipzig weiter. Wer also nicht auf Selb warten kann, oder bis dahin große Entzugserscheinungen hat, sollte mal den Konzertplan studieren. Ich befürchte ich muss das auch machen, denn bereits am nächsten Tag erfasst einen so ein komisches Gefühl von Entzug. Und zwar nicht von diesem komischen Zeug an denen sich Holländer legal erfreuen dürfen und das die Band „natürlich nicht im Backstagebereich hat, weil man ja in Deutschland ist“ ( wie Steve vor der Zugabe mitteilte) sondern nach der Omnia-Musik, die auch Tage später nicht aus dem Kopf verschwinden will. Omnia sind einfach das perfekteste holländische Rauschmittel und das völlig ohne Gesundheitsrisiken und Nebenwirkungen. Aber sie machen fraglos süchtig.

Den Tourplan sollten aber auch all diejenigen aufmerksam studieren, die diese Band noch nie gehört haben. Das ist wirklich fahrlässig, wenn man mit Musik etwas anfangen kann. Und man muss kein Mittelalterfan sein, damit einem die Musik gefüllt. Man muss sich nur einfach darauf einlassen, so wie die nette Dame neben mir, die Omnia nicht kannte und nur weil die Freundin hin wollte mitgegangen ist. Und die danach total begeistert war, wie ich das schon vielfach nun bei Konzerten erlebt habe. Und sie haben es wirklich verdient vor vollen Häusern zu spielen, weil es großartige Musiker sind, weil sie etwas zu sagen haben und weil sie ohne Angst sich unbeliebt zu machen ihre Meinung herausposauen. Da bekommen nicht nur die Herren Politiker ihr Fett ab, denen wohl nicht wenige die Hölle wünschen, weil man inzwischen mehr für den Staat , als für sich arbeitet. Das wird genauso thematisiert an diesem Abend „maybe they let you keep a little bit“, wie der Überwachungsstaat incl. Steueridentifikationsnummer ala Orwell, die „not tattooed on your forehead“ ist, noch nicht. Es wird aber auch jeder einzelne Konzertbesucher in die Pflicht genommen etwas zu tun, für eine lebenswertere Welt und für das Recht auf Individualismus. Und das macht Steve auf seine ganz eigene charmante und unterhaltsame Art, die man nur live erleben kann und die es nicht auf Platte gibt. Und ein Statement darf auf keinen Konzert fehlen „Your government tells you , you need them. This is a great lie, without you there is no Germany“

Aber zurück zum Programm das ohne die ruhigen Poetry-Songs auskommt, die sind aber nicht vergessen sondern sollen in einer eigenen Tour wieder zu Gehör kommen. Das wurde bereits im Vorfeld angekündigt, so dass auch niemand enttäuscht ist, wenn gerade sein Poetry-Lieblingssong fehlt. Das ist eh ein Problem bei Omnia mit den Lieblingssongs. Es gibt inzwischen einfach soviele gute Lieder, dass irgendwas eigentlich immer fehlt. Diesmal fraglos „The Raven“ , aber dafür gab es das Kult-Kriegslied der Band „The Morrigan“ im Zugabeteil zusammen mit Steves Liebeserklärung an seine Heimat Cornwall zu hören. „The Morrigan“ wurde lautstark durch das Publikum unterstützt und bei Cornwall sah man auch im Publikum die eine oder andere kleine Cornwall-Flagge.

Es war der Höhepunkt eines Programms voller Höhepunkte. Egal ob Free, Human, Alive, Dance until we die (mit Daphyd im Duett gesungen), Love in the Forrest usw, es folgte Highlight auf Highlight, die Stimmung im Publikum und bei der Band stieg und stieg und Jenny hab ich selten so ausgelassen und fröhlich strahlend gesehen wie an diesem Abend. Egal ob an der Harfe, am Keyboard oder tanzend und trommelt sie sprühte nur so vor Energie.

Was das Erlebnis Omnia außerdem noch ausmacht, ist der optische Eindruck, das Licht und vor allem natürlich der Ton. Und alles war, wie man es von Omnia gewöhnt ist, einfach perfekt. Einen großen Fehler hatte der Abend trotzdem, er ging viel zu schnell zu Ende, auch wenn sich die Jungs und Jenny natürlich auch danach wieder viel Zeit für ihr Publikum nahmen und fleißig Autogramme schrieben. Und wie es bei einem Entzug halt so ist, nach der Vorfreude und dem Höhepunkt Konzert folgt die nächsten Tage erst mal Ernüchterung, weil der nächste Live-Auftritt mal wieder viel zu lange dauert. Zwar gibt es Omnia bis dahin auf CD, mit live zu vergleichen ist das aber leider nicht. Omnia sind eine geniale Live-Band mit extrem hohen Unterhaltungswert, geboren für die Bühne und ein echtes Muss, nicht nur für Pagan-Folk, Gothic, Mittelalter und Folkmusikfreunde sondern für alle, die Musik lieben. Und jedes Konzert kann man etwas neues lernen. Diesmal den Unterschied zwischen Pogo und Pagan Pogo. Der Anfang ist der gleiche , hüpfen , tanzen , durchdrehen zur Musik aber fällt einer neben Dir hin „pick him up“ wie Steve erkärte. Als dann nach dem vermeintlichen Konzertende die Musik einsetzte , ein unträgliches Zeichen , dass das Konzert nun zu Ende ist, hatte das Publikum noch immer nicht genug. Und so ließen sich Omnia erweichen, sicher auch ein Ausdruck dafür, wieviel Spaß man an diesem Abend selbst hatte und es gab das Sahnehäubchen oben drauf mit einer weiteren Zugabe, die stürmisch gefeiert wurde und fast nahtlos nach einem Erfrischungsweizen in die Autogrammstunde überging.

Bernd Sonntag

Estampie in Wirges

21.11.09 Estampie in Wirges

Der Auftritt von Estampie fand im Rahmen des „Festival of Folk and Fools“ in Wirges statt, einer alljährlich dort gebotenen Kleinkunstveranstaltung.
Im Bürgerhaus der Stadt sollen die weißrussische A-Capella-Truppe „Camerata“ und die bayrische Komikerin „Lizzy Aumeier“ den Abend eröffnen, letztere sagte jedoch zwei Stunden vorherihren Auftritt ab. Gut für alle Estampie-Fans, so verkürzte sich die Wartezeit erheblich.

Der gut gefüllte Saal bot einigen hundert Zuschauern Platz an kleineren, im Raum verteilten Tischen. Mit freudiger Spannung warteten wir auf den ersehnten Auftritt von Estampie.

Doch zuvor unterhielten Camerata das Publikum mit einer bunten Mischung aus orientalischen, buligarischen, russischen und folkloristischen Stücken, auch das ein oder andere experimentelle Stück erfreute den geneigten Zuhörer. Technisch lieferten die sechs klassisch ausgebildeten Sängerinnen und Sänger eine einwandfreie Performance, was man von A-Capella hält bleibt jedem selbst überlassen.

Endlich betraten Estampie unter Applaus die Bühne. Das erste Stück, „Morena“, war vom „Al Andaluz Project“ ausgeliehen, einem Nebenprojekt von Michael Popp, Sigrid Hausen und Ernst Schwindl.
Es folgten der Klassiker „Floret Silva“ , dass diesmal von Neuzugang Sarah M. Newman gesungen wurde, das spanische „Los Caminos“ und das legendäre Instrumentalstück „Trotto“, das fast fehlerfrei über die Bühne ging. Das nächste Stück war wieder eine spanische Nummer, die an diesem Abend ihre Live-Premiere feierte. Thematisch, so erklärte man dem Publikum, handele das Stück von einer Mutter die ihre Tochter vor Gefahren warnt und der Tochter die diese Warnungen ignoriert. Das Stück wird Eingang in das neue „Al Andaluz“-Album finden, dass 2010 erscheinen soll. Man darf also gespannt sein.
Mit „Estampie V“ folgte ein weiterer instrumentaler Klassiker, von dem aus man einen Abstecher ins „Marco Polo“-Programm in Form eines tadschikischen Liebesliedes und des „Pferdetanzes“ machte. Michael Popp und Sigrid Hausen nutzten die Pausen zwischen den Liedern um den Zuhörern einige der Instrumente zu erklären. Bei seinen Ansagen gab Michael Popp wie gewohnt alles und referierte endlos über abstruse Taktzahlen, bezeichnete die französische Estampie als eine Urform des Breakdance und ernannte Bayrisch kurzerhand zur indogermanischen Sprache.
Es folgte „Quantos me creveren“, ein wunderbares A-Capella-Stück.
Der offizielle Teil des Programms wurde mit dem sephardischen Stück „A virgen mui gloriosa“ abgeschlossen.
Unter großem Applaus verließen Estampie die Bühne, um dann für die üblichen 2 Zugaben wiederzukommen. Michael merkte an dieser Stelle an dass dem Schauspiel nach knapp 24Jahren Bandgeschichte eine gewisse Lächerlichkeit innewohne. Doch das Publikum wurde nicht müde zu Applaudieren.
Die erste Zugabe war das italienische Lauda „Ave donna santissima“, das nur durch Gesang, Klatschen und Percussion dargeboten wurde. Endgültig beschlossen wurde das Konzert vom mehrstimmig gesungenen „Non sofre Santa Maria“. Estampie hinterließen ein restlos begeistertes Publikum und haben an diesem Abend sich auch viele neue Hörer gewonnen.
Technische Probleme gab es, abgesehen von einem maroden Mikroständer, der schnell ausgetauscht wurde, keine nennenswerten, das rundete dieser wirkliche gelungene Estampie-Konzert zusätzlich ab. Estampie waren live wirklich ein Erlebnis, dafür hat sich die weite Anfahrt gelohnt!

Ina

Die Zwerge

Mit „Die Zwerge“ wagen sich Johannes Steck, ein Magier der Stimmen und CORVUS CORAX, die Könige der Spielleute, in eine neue Dimension. In einer Verbindung zwischen Lesung, Musik-Konzert und Show erzählen sie das Kult-Fantasy-Epos als atmosphärisch-dichte Live-Performance. Im Düsseldorfer Capitol Theater machten sie für 3 Abende Station und alle 3 Aufführungen waren ausverkauft.

Vorlage für die Live-Inszenierung ist das mehrteilige Fantasy-Epos „Die Zwerge“, „Der Krieg der Zwerge“, „Die Rache der Zwerge“ sowie „Das Schicksal der Zwerge“ von Bestsellerautor Markus Heitz. Johannes Steck, der bereits die Hörbuchfassungen der „Zwerge“ eingesprochen und produziert hat, stellte er sich der Herausforderung, ein Konzept zu initiieren, welches Konzert, Lesung und Show kombinieren sollte. Für die musikalische Untermalung waren die „Könige der Spielleute“ CORVUS CORAX verantwortlich.
So begann dann auch pünktlich um 20.oo Uhr mit dem Einzug der Akteure ein kurzweiliger Abend. Schon während der ersten Sätze merkte man, warum Johannes Steck der beliebteste und bekannteste Hörbuchsprecher Deutschlands ist. Er verlieh dem Buch Leben, denn er spielte „Die Zwerge“. Das Publikum hing an seinen Lippen und genossen, das mit Liebe und Leidenschaft vorgetragene Werk.
Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle die Instrumentierung von CORVUS CORAX, die mit ihrer Performance bewiesen, dass sie die richtige Wahl für dieses Spektakel waren. Sie zelebrierten mit teilweise bekannten oder extra für die „Die Zwerge“ geschriebenen Stücke, das sie für dieses Event wie geschaffen waren. Sie verliehen allem das passende Ambiente. Dass sie auch schauspielern können, zeigten sie, als Johannes Steck sie mit ins Geschehen einband.
Aber auch das Publikum wurde mit in die Geschichte eingebunden, denn sie sollten an einer Stelle die Orks, Trolle und Boglins stimmlich darstellen, was aber leider sehr kläglich ausfiel. Amüsant erklärte Johannes Steck auch in lustigen Unterbrechungen spezielle Fachbegriffe.
Zusätzliche Informationen bekam man durch Videoanimationen. So wurde auch eine Landkarte gezeigt, wodurch man, nach Erklärung von Johannes Steck, einen Einstieg in das Leben der Zwerge erhielt und auch dem Verlauf der Geschichte gut folgen konnte. Die Geschichte war sowieso das Problem, denn wie sollte man 4 Bücher in eine 3-stündige Veranstaltung aufführen. Meine Sorge war unbegründet, denn die Kürzung des Fantasystoffes war gut gelungen und es wurden keine zentralen Handlungselemente vernachlässigt. Somit konnten sie auch die Besucher, welche die 4 Werke von Heitz nicht kannten, mühelos allem folgen. „Die Zwerge“ wurden durch Johannes Steck und CORVUS CORAX zum Leben erweckt.
Die mittelalterlichen Klangwelten von CORVUS CORAX gaben der Erzählstimme von Johannes Steck einen stimmungsvollen Rahmen und entführten die Zuschauer in eine sagenhafte Welt der Sagen und Mythen. Alles in allem war die Lesung ein mehr als gelungener Abend, der in einer außergewöhnlichen Location stattgefunden hat. Es bleibt zu hoffen, dass auch andere Städte in den Genuss dieses Events kommen werden, denn „Die Zwerge Live“ ist definitiv einen Besuch wert.
Gisela Schmitz

In Extremo Erfurt

Zitadelle, Erfurt, Germany
24 + 25 Juli 2010
IN EXTREMO, OOMPH!, FIDDLER’s GREEN, POTHEAD, KORPIKLAANI, OHRENFEINDT

Am 24. Und 25. Juli kehrten Thüringens Söhne nach Haus zurück. Ihr 15-jähriges Jubiläum feierte IN EXTREMO stilgerecht in der Zitadelle von Erfurt. Die Zitadelle liegt im Herzen der Stadt und die historische Altstadt ist nur ein Steinwurf entfernt. Zum Event gab es auch einen Mittelaltermarkt, auf dem man sich erholen und stärken konnte. Das Programm dort war auch sehr unterhaltsam. Zum Glück spielte das Wetter an diesem Wochenende mit, denn nach anfänglichen Zweifel, die dunklen Wolken machten einem schon Angst, blieb es doch trocken, sonnig und die Temperaturen lagen im Wohlfühlbereich.

Als erste Band betrat am Samstag die Hamburger Band OHRENFEINDT die Bühne. Die drei Musiker, welche schon seit 1994 in der Szene unterwegs sind, Sie spielten eine 30-minütigen Gig, der sich auszeichnete durch Freude am Spielen und einer gehörigen Portion Power.
Welche Vorbilder sie haben ist nicht von der Hand zu weisen, denn man hört Klänge von Bands wie AC/DC oder auch Johnny Cash heraus. Liegt zwar musikalisch nicht auf der Schiene von IN EXTREMO, aber man weiß ja, dass sie auch sehr die unterschiedlichsten musikalischen Richtungen mögen. Mit OHRENFEINDT gab es an diesem Tag den ersten Farbtupfer zu sehen. Das Publikum sah es genauso, denn auch sie waren richtig zufrieden.

Ein anderes Trio enterte dann die Bühne – POTHEAD. Die Band wurde 1993 von den beiden aus Seattle stammenden Brad und Jeff Dope gegründet. Auf einem Urlaub in Europa, Anfang der 1990iger, hatten sie die Idee sich hier in Deutschland niederzulassen. Live hatte ich sie noch nie gesehen.
Der Auftritt war zwar ziemlich kühl, denn im Gegensatz zu OHRENFEINDT suchten sie kaum den Kontakt zum Publikum, aber trotz allem konnte man feststellen, dass sie nicht umsonst eine große Nummer in Deutschland sind. So wurde auch die Performance von POTHEAD sehr gut von den Fans aufgenommen.

OOMPH! waren die nächsten im Reigen der Bands, die IN EXTREMO zu diesem Festival eingeladen hatten. Ich war ja schon auf dem Blackfield Festival sehr angetan vom Auftritt der Band und dieser Eindruck verstärkte sich mit ihrem Auftritt beim Jubiläumsfestival. Sänger und Chef im Ring Dero hatte das Publikum mit seiner charismatischen und hypnotischen Ausstrahlung sofort im Griff.
Ihren starken Auftritt begannen sie mit „Beim ersten Mal tut’s immer weh“ und obwohl ihnen die Sonne ins Gesicht schien, gelang es ihnen sehr gut die Düsterheit ihrer Songs darzustellen. Natürlich durften auch Stücke wie „Gott ist ein Popstar“ (ein Song für alle Castingshows) oder „Augen auf!“ nicht fehlen. Der letzte Song an diesem Abend war „Sandmann“, den die Band der Kinderarmut in Deutschland widmete. Dero hat recht mit seiner Anklage, dass genügend Geld vorhanden ist für die Rettung der Banken, aber nichts für die Kinderarmut getan wird. Ein toller Auftritt einer Band, die sich immer treu geblieben ist. Das Wort großartig für diesen Gig ist eigentlich untertrieben!

Setlist
1. Beim ersten Mal tut’s immer weh
2. Unsere Rettung
3. Fieber
4. Wer schön sein will muss leiden
5. Mitten ins Herz
6. Revolution
7. Niemand
8. Gekreuzigt
9. Labyrinth
10. Gott ist ein Popstar
11. Augen Auf!
12. Sandmann

Nach einem halbstündigen Umbau war endlich die Zeit gekommen um den ersten von 2 Auftritten von IN EXTREMO zu genießen. Ein großer schwarzer Vorhang verhüllte die Bühne und die Stage Hands hatten Arbeit diesen nach dem Fall zusammen zu raffen. Der Blick fiel sofort auf die große Leinwand mit dem „Wahre Jahre“-Logo. Der erste Song des Sets war „Raue Spree“ und der Jubel der Fans wollte nicht enden. So lange hatten sie nun ausgeharrt um endlich „ihre“ Band zu sehen. Micha erzählte dann den Fans, dass sie an den beiden Abenden unterschiedliche Setlisten spielen würden, aber das Ein oder Andere Lied würde doch an beiden Tagen zu hören sein.
Nach „Frei zu sein“ und „‚Hiemali Tempore“ zogen IN EXTREMO dann in den „Sängerkrieg“. Es ist immer wieder eine Freude mit anzusehen wie Micha im Job als Frontmann aufgeht und er weiß auch genau wie er die Fans zu nehmen hat. Nach „Nymphenzeit“ und „Singapur“ lud er das Publikum ein, mit ihm auf „Nur ihr allein“ zu tanzen. Diese folgten gerne seinem Aufruf.
Danach wurde der Fuß ein wenig vom Gaspedal genommen und nachdem sich Micha darüber beschwert hatte, dass Antenne Thüringen, für die sie damals beim Bundesvison Songcontest den dritten Platz geholt hatte, nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollten, stimmten sie das Lied an, mit dem sie damals erfolgreich waren. Nach dem „Wesserbronner Gebet“ und „Vanner Och Frande“ folgte eine ganz besondere Überraschung. Eine „Lady“ in einem kurzen pinkfarbenen Dress und blonder Perücke betrat die Bühne. „Sie“ küsste Micha und er stimmte sofort das Lied „Küss mich“ an. Die „Lady“ war kein Geringerer als Dero von OOMPH! und „sie“ heizte dem Publikum für die nächsten Minuten richtig ein. Nachdem sich die Gemüter ein wenig beruhigt hatten startete Dr. Pymonte das Intro zum Song „Vollmond“ und man konnte merken, dass dies einer der beliebtesten Songs beim Publikum ist.
Dann wurden wieder leisere Töne angeschlagen, denn Rotes Haar“ ist nun mal ein sehr intensives Liebeslied. Bei „Flaschenpost“ war wieder das Publikum gefragt mitzusingen. Zu „Ai vis lo lop“ bekamen IN EXTREMO dann wieder Besuch auf die Bühne. Conny („Der rote Fuchs“), welche mit Micha zusammen die Band IN EXTREMO gegründet hat kam auf die Bühne. Bei „Spielmannsfluch“ war das Publikum nicht mehr zu halten, denn sie sangen alle aus Leibeskräften.
Zu einigen Feuerwerkskörpern begannen IN EXTREMO mit dem Song „Mein rasen Herz“. Um die Fans wieder ein wenig runter zu bringen stimmten sie „Auf’s Leben“ an. Dies sollte auch der letzte Song des Sets werden.
Aber wer dachte schon dass IN EXTREMO nicht mehr kommen würde, keiner. Es sollten noch mal 4 Songs den Fans geboten werden. Ein neuer Gast betrat auch die Bühne – Götz Alsmann. Er begleitete Micha am Piano beim Song „Spielmann“, der in dieser Version sehr zu Herzen ging. Super gemacht! Die Stimmung steigerte sich weiter bei „Poc Vecem“, den die Fans sangen alle dieses Lied lautstark mit. Nach „In diesem Licht“ sollte das Finale eingeläutet werden. Alle die noch nie auf einem IN EXTREMO-Konzert waren, wussten natürlich nicht was jetzt kommt. IN EXTREMO beenden meistens ihren Auftritt mit „Villeman Og Manghild“. Dabei gab es brennende Schlagzeugstücke für den Drummer Specki und ein heavy Solo von Sebastian, der in der Mitte, von Flammenwerfern umgeben, seine Künste zeigte. Micha gab bei diesem letzten Song auch alles und zum Abschluss gab es noch ein tolles Feuerwerk.
Das war es leider, aber IN EXTREMO bot 2 Stunden lang eine Show der Extraklasse. Sie rissen die Fans mit und es war wirklich eine spezielle Show, die sie den 9000 anwesenden Zuschauern bot. Ein würdiger Abschluss des ersten Tages. Mal sehen was uns denn am nächsten Tag alles erwartet.

Setlist
01. Raue See
02. Frei Zu Sein
03. Hiemali Tempore
04. Sängerkrieg
05. Nymphenzeit
06. Singapur
07. Nur Ihr Allein
08. Liam
09. Wesserbronner Gebet
10. Vänner Och Frände
11. Küss Mich (Dero)
12. Vollmond
13. Rotes Haar
14. Flaschenpost
15. Ai Vis Lo Lop
16. Spielmannsfluch
17. Rasend Herz
18. Auf’s Leben

19. Spielmann (Unplugged mit Götz Alsmann am Piano)
20. Poc Vocem
21. In Diesem Licht
22. Herr Mannelig
23. Villeman Og Magnhild

Sonntag, 25.07.2010

Nach einem schünen Nachmittag auf dem Mittelaltermarkt begab ich mich dann wieder in Richtung Festivalgelände. Das Wetter war super und zum Glück nicht so heiß – richtig tolles Open Air Wetter. Die Schlange am Merchandise war natürlich mal wieder genauso lang wie am Tag zuvor. Da riss die Schlange den ganzen Tag über nicht ab. Unglaublich was da los war.

Pünktlich um 17.00 Uhr starteten die Irish Rocker FIDDLER’S GREEN ihren Reigen. Es machte richtig Spaß, denn sie spielten regelrecht mit dem Publikum, die dies auch gerne mit sich geschehen ließ. Der Sound war exzellent und so konnten sie 45 Minuten lang Gas geben. Die Songs von FIDDLER’S GREEN animierte die Zuschauer zum Tanzen und somit hätte man keinen besseren Start in den zweiten Tag hinbekommen können.

Mit viel Freude betraten die Finnen von KORPIKLAANI die Bühne an der Zitadelle Petersberg. Wenn man sich die Band ansieht kommt nur eins auf – Freude. Ihr solider Folk-Metal animierte auch das Publikum, welches sich schon fast vollzählig vor der Bühne versammelt hatte. Das Publikum liebte KORPIKLAANI, denn das sah man schon vorher. Jede Menge Fans, die gestern noch in ihrem In Extremo-Shirt auf dem Festivalgelände waren trugen heute voller Stolz das Shirt „Ihrer“ Band. Die Fans tobten wie verrückt und als KORPIKLAANI ihren Set beendeten bekamen sie vom Publikum einen frenetischen Beifall – das hatte eingeschlagen.

Wie am gestrigen Tag gab es auch heute wieder den riesigen Vorhang. Die Fans waren schon sehr ungeduldig und man hörte nur noch In Extremo-Rufe. Dann fiel der schwere Vorhang und ab ging der zweite Teil der Show. Wie auch schon am gestrigen Tag gab es auf der großen Leinwand auf der Bühne Bilder aus vergangener Zeit zu sehen und die Pyroshow war auch wieder sehr spektakulär.
An diesem Abend begannen IN EXTREMO ihren Set mit „Sieben Köche“, vom letzten Album „Sängerkrieg“. Mit „Wind“ gab es einen kleinen Abstecher in die Vergangenheit, aber mit ihrem „Sängerkrieg“ kam wieder ein aktuelles Lied zum Zuge. Die Menge brüllte nach Aufforderung von Sänger Micha immer wieder ihr „Ho Ho Ho“.
Mit „Pavane“ kehrten sie wieder zu ihren mittelalterlichen Roots. Beim Song „Vollmond“ war das Publikum mal wieder nicht zu halten. Schade nur, dass es noch so früh war, denn an diesem Wochenende war auch sehr passend zum Song Vollmond. Nach einem Abstecher ins Erdbeerfeld („Erdbeermund“) war es dann Zeit für die Merseburger Zaubersprüche, welche wunderbar zum Ambiente der Zitadelle in Erfurt passte.
„Ave Maria“ startete mit einem Gitarrensolo und während des Liedes rissen die Leute auf Aufforderung von Micha die Arme in die Höhe und schwenkten sie von rechts nach links. Toller Anblick! Den nächsten Song „Spielmannsfluch“ hatten sie schon am gestrigen Abend gebracht, aber ich finde er gehört einfach in jedem Set von IN EXTREMO. Einer meiner absoluten Lieblingssongs von IN EXTREMO ist „Die Gier“ und der folgte auch im Anschluss. Wie immer bekam ich eine richtige Gänsehaut. Nach „Horizont“ und
„Rasend Herz“ war es an der Zeit wieder einen Gast auf die Bühne zu holen. Joey Kelly von der Kelly Family unterstützte Micha beim Song „En Esta Noche“ tatkräftig. Dies tat auch das Publikum, denn das rhythmische spanische klappern mit den Händen klappte sehr gut.
„Frei zu sein“ war de nächste Song und durch die großartige Unterstützung des Publikums war dieser Song eines der Highlights des Abends. Bei dem allseits bekannten Stück „Liam hatte Flex“ seinen großen Auftritt, denn mit seinem Dudelsackspiel machte er den Song ganz speziell. Dem Stück ‚In diesem Licht‘, einem zu Herz gehendem Song folgte die muntere „Flaschenpost“. Mit „Omnia Sol Temporat“ kam wieder ein Song aus dem älteren Repertoire zum Zuge. Der vorerst letzte Song an diesem Abend war „Auf’s Leben“.
Das Publikum ließ aber keine Ruhe und somit Kamen IN EXTREMO wieder zurück auf die Bühne. Genau wie am Vorabend begannen sie mit „Spielmann“. Auch dieses Mal kam Götz Alsmann mit auf die Bühne um Micha bei diesem Song am Piano zu begleiten. Beim nächsten Song „Küss mich“ mussten IN EXTREMO an diesem Tag auf die Hilfe von OOMPH-Sänger Dero verzichten, aber das Publikum hatte trotz allem seinen Spaß. Mit den beiden Raritäten „Krumma Visur“ und „Palästinalied“ ging dann auch dieser Tag zu Ende. Zum krönenden Abschluss gab es noch ein tolles Feuerwerk.
Die Zufriedenheit war dem Publikum, beim Verlassen des Geländes, anzusehen. Ein kleines Manko hatte das Festival aber trotzdem. Von einigen Seiten konnte man vernehmen, dass man vielleicht die Bühne etwas höher hätte bauen können, denn ab den mittleren Reihen konnte man vom Treiben auf der Bühne nichts mehr mitbekommen und genau das war doch das Wichtigste. Hervorzuheben ist der Mittelaltermarkt, auf dem man sich vor dem Konzert stärken konnte und einigen Darbietungen, wie Jongleure, ein Band im Zuber oder mittelalterliche Klänge, bei der auch Conny (Mitbegründerin von In Extremo) mit von der Partie war, die Zeit bis zum Einlass verkürzen konnte. Auf die nächsten 15 Jahre von IN EXTREMO!
Story: Gisela

Setlist
01. Sieben Köche
02. Wind
03. Sängerkrieg
04. Pavane
05. Vollmond
06. Erbeermund
07. Merseburger Zaubersprüche II
08. Ave Maria
09. Spielmannsfluch
10. Die Gier
11. Horizont
12. Rasend Herz
13. En Esta Noche (Feat. Joey Kelly)
14. Frei Zu Sein
15. Liam
16. In Diesem Licht
17. Flaschenpost
18. Omnia Sol Temperat
19. Auf’s Leben

20. Spielmann (Unplugged mit Götz Alsmann am Piano)
21. Küss Mich
22. Krumma Visur
23. Palästinalied

http://www.myspace.com/officialinextremo
http://www.inextremo.de/

Faun MPS Köln

Faun beim Spectaculum am Fühlingersee

Gleich zweier blonder Nymphen mit dem Satyr in ihrer Mitte erschienen Fiona und Rairda ganz in weiße Gewänder gekleidet auf der Bühne. Rairda, die neue Sängerin und Harfenistin brachte mit ihrer kräftigen Stimme eine neue Nuance in die schon bekannten Lieder von Faun,wie z.B: Rosmarin, Satyr, Wind & Geige, Iyansa und das Tagelied und das neue Lied „Pan“. Nun nicht mehr mit ganz so zartem, aber dafür mit kraftvollem und nicht minder schönem Gesang begeisterten sie das zahlreiche Publikum. Ihre tourbedingte Müdigkeit völlig vergessend, fegten sie mit Laute und Dudelsack, Drehleier und Trommeln über die Bühne, dass man nur so mitgerissen wurde!

Michaela

Schelmish – 30.04.2010, Burg Satzvey, Mechernich

Schelmish – 30.04.2010, Burg Satzvey, Mechernich

Kurz vor dem Konzert hatten wir noch die Möglichkeit zu einem Interview mit SCHELMISH zu führen.

Hier geht es zum Interview

Lange ca. 14 Minuten
Gesprächspartner:
SCHELMISH – Dextro und Picus
HM Breakdown – Gisela Schmitz

Mittelalterliches Flair auf der Burg Satzvey

In der Walpurgisnacht kommen die Hexen aus ihren Verstecken, um sich zu versammeln und die Sonnenwende zu feiern. Sie treffen sich auf Bergen und Hügeln, zelebrieren die Nacht und tanzen um das Hexenfeuer. So auch heute. Hunderte von Hexen, Magiern und Schamanen finden sich auf der Burg Satzvey in Mechernich ein, um ihr Fest zu feiern. Mitten zwischen ihnen befinden sich SCHELMISH, die mit ihren fröhlichen Mittelalter-Folk-Rock im Vorfeld für gute Stimmung sorgen.

Als um 19 Uhr mit „Die hässlichen Kinder“ von dem gleichnamigen, aktuellen Rockalbum die Show gestartet wird, werden SCHELMISH mit viel Beifall von hunderten Gewandeten gut gelaunt empfangen. Leider gibt es zu Beginn ein paar kleine technische Probleme, welche die Musik zunächst etwas breiig klingen lässt. Das Problem ist jedoch nach den ersten Liedern behoben, und die Fans brüllen nach der einleitenden Rede von Dextro den Titel des nächsten Songs in Richtung Bühne. „Freigang“ ist ein weiterer Stimmungsbringer, der die vielen Fans schnell locker und ausgelassen werden lässt.

Zufrieden singen sie mit und viele von ihnen haben es sich auf der weitläufigen Wiese vor der Bühne gemütlich gemacht und lauschen zufrieden den Klängen von Dudelsäcken, Schalmeien und der wunderbaren Stimme von Rimsbold. Diese kommt reibeisenartig, kräftig und dennoch mit allem notwendigen Gefühl durch die Boxen, so dass es eine Wonne ist, dem Zusammenspiel von Instrumenten und Gesang zu lauschen.

Passend zur mittelalterlichen Walpurgisnacht wird SCHELMISH’s neuster Silberling „Persona non grata“ veröffentlicht, dessen Vorstellung nicht ausgelassen wird. Bei „Persona non grata“ handelt es sich um eine Mittelalterscheibe, auf die viele Fans schon gewartet haben, denn die letzte Scheibe mit mittelalterlichen Melodien, liegt gute sechs Jahre zurück. Ein Song von „Persona non grata“ steht heute Abend jedoch nicht auf der Setlist. Die Fans müssen sich also gedulden und warten, bis sie die CD in den Händen halten, um der Musik lauschen zu können. Bis das soweit ist, geht es auf der Bühne rund und Dextro, Desdemonia, Rimsbold und Co heizen dem Publikum ordentlich ein. Immer wieder bringen sie die Fans zum schmunzeln und treiben ihre Späßchen.

„For The Clansmen“ ist ein Instrumental Stück und lädt geradezu zum tanzen ein. Als das Lied angestimmt wird bricht der Jubel los und die langen Gewänder fliegen vom Tanz aufgewirbelt durch die Lüfte. „For The Clansmen“ geht direkt in das noch mehr an energiegeladene „Chaos“ über. Die Stimmung ist bereits auf ihren Höhepunkt angekommen. Der Spaß und die Freude an der Musik ist keinen der Schelme abzuerkennen und steht ihnen unübersehbar ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder also, dass „Chaos“ das Lied ist, welches von SCHELMISH auf den Mittelaltermärkten am liebsten gespielt wird. Dieser Freuden-Funke ist es auch, der auf die Fans übergesprungen ist und sie singen, tanzen und herumwirbeln lässt. Das schöne Gold „Odeno Oro“ folgt, unterstützt von dem Klatschen des Publikums, ebenso wie „Mente Capti“.

Dextro und die anderen Spielleute sind immer wieder für lustige Anekdoten und Einlagen zu haben. So auch Picus, Luzi und Okusa, die gemeinsam das Trio Infernale bilden. Ausgestattet mit hinreisenden Kopfbedeckungen und ausdrucksstarken Instrumenten, zeigen sie, was es bedeutet Musik zu machen. Mit Flöten-Lutschern schaffen sie es in der Tat erkennbare Töne zu produzieren. Ebenso wie aus den durchaus ansehnlichen, bunten Plastikflöten, welche selbstverständlich gar nicht aus Plastik sind, sondern soeben geschnitzte Flöten aus buntem Elfenbein. Dabei heraus kommt „Bonanza“ und „The Final Countdown“ und sorgt mal wieder für ordentliche Lacher im Publikum und viel Hochachtung.

Immerhin muss man diesen Instrumenten erst einmal einen vernünftigen Ton entlocken können.
Die Presse bekommt auch noch ihr Fett weg. „Boulevard“ ist eine Schelte an ein deutsches Musik Magazin, welches SCHELMISH in der Vergangenheit in nicht allzu gutes Licht gerückt hat. Die Wogen sind nach Dextros Aussage jedoch wieder geglättet und so kann der Song von dem Album „Die hässlichen Kinder“ friedvoll angestimmt werden.

Andere Saiten werden hingegen bei „Blitz“ aufgezogen. Der rasante, etwas härtere Ton des Liedes veranlasst ein paar Fans dazu, vor der Bühne sachte zu Moshen und passend zu dem hellen Blitz, der so manches Feuer entfachen kann, wird das Hexenfeuer angekündigt, welches nach der Hexenverbrennung folgen wird. Mit „Sommer“ ist der eigentliche Auftritt von SCHELMISH beendet. „Sommer“ ist ein locker, leichtes Lied, welches zum Träumen verleiten kann.
Die Fans träumen derweil von einer Zugabe und verlangen auch lautstark danach. Mit „Moor“, „Sag nur ein Wort“, „Ring Of Fire“ und dem Titel „22 Jahre“ welches Dextro für seine Frau Desdemonia geschrieben hat, lassen SCHELMISH einen wunderbaren Auftritt zu Ende gehen.
2 1/2 Stunden haben SCHELMISH die Burg Satzvey gut unterhalten und lassen ihre Fans nun ziehen, um die Stände auf und um den Burghof zu bewundern, oder sich die Hexenverbrennung an zu schauen.
Story: Sarah Fleischer

Setlist

1. Die hässlichen Kinder
2. Pank!
3. Freigang
4. Der letzte Kuß
5. Überladen
6. Der Narr
7. Clansmen
8. Chaos
9. Odeno oro
10. Aequinoctium
11. Mente capti
12. Boulevard
13. Marionette
14. Blitz
15. Too Late
16. Andersland
17. 1212
18. Mosaik
19. Wir werden sehen
20. Sommer
——————————-
21. Moor
22. Sag nur ein Wort
23. 22Jahre
24. Ring Of Fire

Land über in Neuss und Dresden

Land über zu Gast in NRW, das passiert nicht oft. Zweimal haben wir Benni und Karl schon in der kleinen Kneipe „Hamtorkrug“ sehen und hören dürfen, als musikalische Begleitung für Holly Loose während dessen Lesetour 2009 und 2010.

Land über, das sind Benni Gerlach (Cello) und Karl Helbig (Saxophon) und beide machen eine Musik, wie man sie nicht jeden Tag hört. Es braucht ein wenig Zeit, sich so fallen zu lassen, dass man Zugang zu den fast sphärischen Klängen der sehr schönen Instrumente bekommt, aber wenn man sich darauf einlässt, lässt es einen nicht mehr los.
Benni drückte es einmal so aus: „Wir haben versucht, Musik ohne Rhythmus zu machen, aber das ist uns nicht gelungen.“

Am 21.03. war es dann endlich soweit und Land über spielten ihr eigenes Set. Ein rein akustisches Programm. Die dazu gehörende und gleichnamige CD erschien bereits im Jahr 2007.

Nach einer kleinen Verspätung an diesem leicht verregneten Sonntag. einem schnellen Aufbau auf der kleinen Bühne und einem raschen Soundcheck, ging es dann kurz nach 18:00 Uhr, los.

Mit Bennis Worten „Jetzt alle Augen zu und einfach zuhören“, begann das ca. eineinhalbständige Konzert. Gespielt wurden alle Stücke der CD und auch was Neues hatten die beiden im Gepäck.

Für einen Sonntag war das genau das Richtige. Am Ende des Wochenendes, wo man sich schon geistig wieder auf eine neue und, vielleicht für viele, stressige Woche vorbereitet, braucht man keinen Krach.

Kleiner Wermutstropfen war die etwas geringe Besucherzahl an diesem Abend, aber, die, welche sich auf den Weg gemacht haben, wurden nicht enttäuscht und haben das feine Zusammenspiel der beiden Musiker offensichtlich sehr genossen.

Um einen kleinen Eindruck und den direkten Vergleich zu bekommen, wie die beiden im Osten des Landes ankommen, stammen doch beide aus der Nähe von Dresden, zog es mich am 02.04. eben dorthin und zwar in die Club Passage nach Dresden-Gorbitz. Inmitten von Plattenbauten befindet sich besagter Club, ein Haus, in dem erstaunlich viel Verschiedenes an Kleinkunst geboten wird.

Der mit runden Tischen ausgestattete Raum fällte sich nach und nach und, sicher zur Freude der beiden Künstler, waren alle Tische um 20:00 Uhr besetzt. Also konnte es losgehen.

Auch in Dresden spielten die beiden ihre komplette CD und als Überraschung gab es ein ganz neues Stück, welches von Benni als ein Stück angekündigt wurde, mit welchem sie im Januar an einem Wettbewerb teilnahmen. Ein wenig schaurig sollte „Nosferatu“ rüberkommen und es war mit Sicherheit eine Abwechslung, auch mal das ein oder andere „rockige“ Stück zu hören.

Mit einer kurzen Unterbrechung dauerte das Konzert fast zwei Stunden und sogar eine Zugabe wurde frenetisch gefordert – und natürlich auch gespielt.

Mein Fazit. Von Land über wird man weiterhin hören und das sollte auch so sein. Denn es ist eine Freude, Musikern zuhören zu dürfen, die Spaß an dem haben, was sie tun und dies auch an ihr Publikum weitergeben.
Ideen haben sie genug und ich persönlich bin sehr gespannt auf das, was noch kommt und das hoffentlich sehr bald!

Vielen Dank für die beiden schönen Konzerte, die ich miterleben durfte, viel Glück bei allem was noch folgen mag und auch bei die vielen anderen Projekten, die Benni und auch Karl noch so am Herzen liegen.

Man sieht sich – ganz sicher!

K. von Kleve